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Bindung

Allgemeine Infos Bindung Rezensionen

Meine Liste mit empfehlenswerten Babybüchern

Viele Mütter sind mittlerweile auf der Suche, nach guten und bedürfnisorientierten Büchern, um ihr Baby im ersten Lebensjahr liebevoll und bindungsorientiert zu begleiten. Deshalb habe ich für euch  eine Liste mit solchen Büchern zusammen gestellt. Bei den dazugehörigen Links handelt es sich um Affiliatelinks: wenn ihr über diese irgendetwas bei Amazon bestellt unterstützt ihr damit unsere Arbeit hier.

Praktische Babyratgeber

artgerecht – Das andere Baby-Buch: Natürliche Bedürfnisse stillen. Gesunde Entwicklung fördern. Naturnah erziehen von Nicola Schmidt. Für mich im Moment das beste und umfassendste Babybuch auf dem Markt!

 

 


Das Geheimnis zufriedener Babys: Liebevolle Lösungen, damit Ihr Baby ruhiger schläft und weniger weint
 ich habe hier eine ausführliche Rezension zu diesem Buch geschrieben, dass sich vor allem zum Verschenken an Menschen eignet, die von Bedürfnisorientiertung noch nicht viel gehört haben.

 

Mein eigenes Buch „Clevere Kommunikation mit Kleinkindern – so versteht dich dein Kind“ darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen. Zwar wendet es sich im Hauptteil eher an Eltern, deren Kinder langsam zu sprechen beginnen, aber grade für Erstlingseltern skizziere ich hier nochmal grundlegend die Bindungstheorie und erkläre, warum so viele, altherrgebracht Denk- und Erziehungsmuster für Kinder einfach kontraproduktiv sind. Gibt es auch als eBook!

Verwöhn dein Baby nach Herzenslust: 9 Verwöhn-Bausteine für den Start ins Leben das richtige Buch für alle, denen immer wieder gesagt wird, dass sie ihr Baby mit dem „ganzen neumodischen Kram“ doch nur verwöhnen würden und die nochmal nachlesen möchten, warum das – natürlich – nicht der Fall ist.

 

 

Das Attachment Parenting Buch: Babys pflegen und verstehen der Klassiker von Dr. William Sears, der den Begriff „Attchment Parenting“ geprägt und selbst mit 7 Kinder gelebt hat.

 

 

Hintergrundwissen und Bindung

Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren Seit vielen Jahren DER Klassiker mit allem Hintergrundwissen über die ersten 4 Jahre mit Baby. Allerdings merkt man ihm sein Alter an einigen Stellen schon an und Dinge wie die „Schlafprotokolle“ kann man getrost überblättern.

 

 

Die neue Elternschule: Kinder richtig verstehen – ein praktischer Erziehungsratgeber: Kinder richtig verstehen und liebevoll erziehen Der erste Teil dieses Buches erklärt, einfach aber wissenschaftlich, zB was im Körper eines Babys passiert, wenn man es schreien lässt und ist wirklich sehr empfehlenswert. Leider hört es mit der Bedürfnisorientiertung dann ab dem Kleinkindalter auf und es werden „Tipps“ wie der „stille Stuhl“ aufgegriffen. Im empfehle also aus diesem Buch ausdrücklich nur den ersten Teil über die Babyzeit.

Kinder verstehen. Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt. Die Bücher von Kinderarzt Herbert Renz-Polster sind alle uneingeschränkt empfehlenswert, ich habe hier, exemplarisch, mal Kinder verstehen mit in die Liste aufgenommen.

 

 

SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern: Sichere Bindung zwischen Eltern und Kind Dr. Karl-Heinz Brisch ist einer der bekanntesten, wenn nicht sogar DER aktuelle deutsche Bindungsforscher überhaupt. Dieses Buch richtet sich schon fast eher an Menschen, die professionell mit Kindern arbeiten, ist aber  auch für Eltern sehr, sehr empfehlenswert!

Bindung Familienbett Stillen

Wie du mit Kritik an bedürfnisorientierter Erziehung umgehen kannst:

Wenn man sich

für einen bedürfnisorientierten Umgang mit seinem Kind entscheidet, dessen Säulen für mich in jedem Fall Stillen, Tragen und das sogenannte Familienbett sind (und ja, man kann natürlich auch bedürfnisorientiert mit seinem Kind umgehen wenn man nicht stillt!), trifft man häufig auf viel Skepsis, Unverständnis und so unglaublich viele gut gemeinte Ratschläge. Aber das Gegenteil von „gut“ ist eben oft leider „gut gemeint“ wie die Band Kettcar schon vor vielen Jahren sang.

Und obwohl ich, in meinem Sozialarbeitsstudium, sehr viel über die Bindungstheorie nach John Bowlby, auf der die heutige bedürfnisorientierte Babypflege basiert, gelernt und mich entsprechend weitergebildet habe, haben es trotzdem immer wieder Menschen geschafft, mich zu verunsichern. Besonders immer dann, wenn mein Baby (damals) unruhige Tage oder Nächte hatte, in einem Schub steckte oder ihm etwas anderes quer saß.

Ich habe solche Sprüche gehört wie:

„Legst du ihn jetzt schon wieder an? Du hast doch grade erst gestillt, das kann doch nicht gesund sein!“ oder auch „Kein Wunder, dass dein Baby noch nicht krabbelt, wenn du ihn ständig trägst!“ und „Aber er brauch doch jetzt auch mal Brei! Immer nur Muttermilch und das bisschen Essen, das reicht doch nicht!“. Kommt euch irgendwas davon bekannt vor?

Je nach dem wie es mir an dem jeweiligen Tag ging, haben mich solche Sprüche kalt gelassen – oder eben auch nicht. Oft habe ich es zwar noch geschafft, meine bedürfnisorientierte Haltung zu verteidigen, aber in manchen Fällen oder an schlechten Tagen kamen hinterher irgendwann doch die Zweifel. Was, wenn der Andere doch Recht hat, so unwahrscheinlich mir das auch erschien?

In diesen Fällen habe ich angefangen mir immer wieder die gleiche Frage:

„Wie hätte eine Mutter vor 100.000 Jahren das gehandhabt? Wie wäre sie, in der gleichen Situation, mit ihrem Baby umgegangen?“.

Denn Stillen, Beikosteinführung ohne Gläschen, Tragen und das Familienbett sind Dinge, die so alt sind wie die Menschheit. Sie befriedigen die Grundbeürfnisse eines jeden Menschen nach Nahrung, Schutz, Temperaturregulierung, Körperkontakt und sozialem Kontakt. Tatsächlich hat haben die Menschen nur bis heute überlebt, weil die Steinzeitmamas (und vermutlich auch die Papas!) so schlau waren, nicht danach zu fragen, was gut oder richtig ist – sondern danach, was ihren Babys das Überleben sichert. Und das war damals: Muttermilch, das Tragen des Babys am Körper und die Wärme und der Schutz der Eltern in der Nacht, damit das Baby weder auskühlt noch von Wölfen verschleppt wird (und dann im besten Fall als Mogli aufwächst…).

Wie wahrscheinlich ist es,

dass eine Steinzeitmutter auf die Idee gekommen wäre ihr Kind schreien zu lassen, ihm Tee oder einen Schnuller/Finger anzubieten statt zu stillen, oder mit dem Stillen lieber zu warten bis Zeitpunkt X – den sie auch nur anhand der Sonne oder mit zählen hätte bestimmen können? Oder ist es nicht vielleicht viel wahrscheinlicher, dass sie ihr Kind einfach angelegt hat, wenn es quengelig war um zu sehen, ob ihr Baby Hunger oder Durst hat oder das Nuckeln an der Brust es beruhigt?

Wie wahrscheinlich ist es,

dass über all diese Generationen hinweg, in denen die einzige Transportmöglichkeit für Babys und Kleinkinder der Körper der Clanmitglieder war, ein Baby mal deshalb nicht laufen gelernt hat, weil es von seinen Eltern zu viel getragen wurde? Oder ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass bei uns Menschen, die wir als Nomaden körperlich dazu gebaut sind täglich lange Strecken zu Fuß zurückzulegen, die Evolution auch unsere Babys an diesen Umstand angepasst hat?

Wie wahrscheinlich ist es,

dass jede zweite Steinzeitmama sich im Schlaf auf ihr Baby gerollt und es erdrückt hat? Oder ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass die Evolution uns Eltern so aufmerksam gemacht hat, dass das wertvollste, dass wir der Evolution „zurückgeben“ können – nämlich unseren Nachwuchs – unter allen Umständen geschützt wird, damit der Fortbestand unserer Art gewährleistet ist?

Und auf diese Art und Weise konnte ich bisher alle Zweifel, die mir in meiner Zeit als bedürfnisorientierte Mutter so entgegengeworfen wurden problemlos ausräumen und mich wieder den wichtigen Dingen meines Lebens widmen.

Gab es für euch auch eine Frage oder einen Satz, der euch in solchen Situationen weitergeholfen hat?

Allgemeine Infos Bindung

„Früher haben wir das ja auch so gemacht!“ Eine kritische Auseinandersetzung am Beispiel des „Gehfrei“.

Ich lese bei Diskussionen im Internet häufig das „Argument“: „Früher war das
ja auch so und uns hat es auch nicht geschadet!“ Meist geht es dabei um das Thema Erziehung oder neues Wissen in Bezug auf Dinge, von denen man mittlerweile weiß, dass sie für Kinder ungesund sind und zumindest potenziell einen Schaden anrichten können. Dinge wie zum Beispiel ein „Gehfrei“ – also eine Apparatur mit Rollen, in die man ein Baby hineinsetzen kann und mit der es „laufen üben kann“. Heute weiß man, dass diese Geräte zu einem sogenannten Spitzfuß führen können, weil die Babys ihre Muskeln und Gelenke dort drin völlig falsch belasten, da sie körperlich eigentlich noch gar nicht so weit sind, laufen zu können (Quelle: S.49). Zudem ist es so häufig zu schweren Unfällen gekommen, weil die Kinder mitsamt dem Gehfrei zum Beispiel Treppen herunter gestürzt sind, dass diese Gerätschaften in Kanada seit 2004(!!) gesetzlich verboten sind und nicht mal mehr auf Flohmärkten verkauft werden dürfen. .

Wenn ich heute Diskussionen zum Thema „Gehfrei, ja oder nein?“ lese argumentieren viele Eltern damit, dass sie selbst als Baby ja auch in so einem Ding gesessen hätten und sie keinen Schaden davon getragen haben und sie deshalb der Ansicht sind, dass es völlig okay ist, so etwas anzuschaffen. Und vor 30 Jahren wusste man tatsächlich noch ziemlich wenig darüber, ob so etwas für ein Kind schädlich sein könnte oder nicht – es wurde schlichtweg nicht danach geforscht. Genauso, wie man in den 1920er Jahren auch noch Kokain als Medikament verschrieben hat, weil man nur die „positven“ Eigenschaften der Droge gesehen hat und die Schäden, die sie verursachen kann erst nach und nach deutlich wurden.

Heute wissen wir sowohl bei Kokain als auch beim Gehfrei, dass beide Dinge schädlich sein können – warum sollte man also auf sein Glück hoffen, statt einfach die Finger von beidem zu lassen? Warum ausprobieren oder den „Nur mal 10 Minuten sind schon nicht so schlimm“-Ansatz ausprobieren, wenn man sich doch offensichtlich schon so unsicher ist, ob dieses Gerät wirklich nicht schädlich ist, dass man dafür extra eine Diskussion im Internet startet?

Man stelle sich vor, jemand würde im Internet fragen: „Meint ihr, ich sollte mal Kokain ausprobieren? Es hat ja durchaus auch Vorteile: man kann damit abnehmen und fühlt sich viel selbstsicherer und ich bin so schüchtern.“. Wie viele Menschen würden heute noch mit „Mach ruhig, so schlimm wird es schon nicht sein, früher haben die Leute es ja immerhin sogar von ihrem Arzt verschrieben bekommen!“ darauf antworten? Und selbst wenn: so eine Argumentation könnte heute doch auch niemand mehr ernst nehmen.

Wer würde heute noch fragen, ob er sein Kind im Auto anschnallen sollte, wer würde sein Baby ohne Narkose operieren lassen, weil das alles Dinge waren, die man früher, aus Unwissenheit, halt so gemacht hat?

Können wir nicht endlich alle in 2016 ankommen und akzeptieren, dass sich die Welt – und vor allem die Forschung! – weitergedreht hat und dass es mittlerweile viele Dinge gibt, von denen man vor 30 Jahren noch nicht wusste, dass sie schädlich sind, es aber heute eben weiß?

Bindung

Was braucht ein Kind um glücklich zu sein?

Eigentlich ist diese Frage ganz schnell und einfach beantwortet: meiner Meinung nach braucht ein Kind zum glücklichsein in allererster Linie empathische, verlässliche Bezugspersonen.

Die ihm Nähe geben, Trost und Zuwendung und zwar bedingungslos. Egal, ob sie nachvollziehen können, warum ihr Kind sie grade braucht oder nicht. Die es nicht drängen, möglichst schnell selbstständig und groß zu werden. Die mit ihm im „Jetzt“ leben und das genießen können. Die bereit sind, das Kind so anzunehmen wie es ist, es in seiner Entwicklung begleiten, ihm vorleben, was sie selbst für wichtig halten aber nicht versuchen es zu erziehen. Die bereit und in der Lage sind, sich selbst zu reflektieren und sich nicht auf „das macht man halt so“ herausreden. Die auch mal mit ihrem Kind in Pfützen springen, egal wie komisch Andere auch gucken mögen. Die sich immer wieder daran erinnern, wie es ihnen selbst als Kind erging, wenn jemand über ihren Kopf hinweg Dinge für sie entschieden hat. Die keine Regeln aufstellen, die nur für Kinder gelten, während sie selbst machen, was sie wollen.

Menschen, zu denen es immer kommen kann, mit den kleinen Sorgen und den großen, die vielleicht nicht verstehen, warum diese Sorgen grade ein Problem sind, aber die das Kind emotional auffangen, sein zuverlässiges, emotionales Netz sind. Menschen, die in der Lage sind, sich selbst zurückzunehmen und die nicht ihre eigenen Befindlichkeiten am Kind auslassen. Die nicht erwarten, dass es gehorcht, dass es alles so macht, wie sie es ihm sagen sondern die stattdessen stolz darauf sind, wenn das Kind seine eigenen Ideen entwickelt und seinen eigenen Weg geht. Und die akzeptieren können, dass dies nicht immer der Weg ist, den sie sich für das Kind vorstellen oder wünschen würden. Menschen, die sich Zeit nehmen, da zu sein, zu zu hören und die auch mal einen Termin verschieben, wenn ein wichtiges Lego-Bauprojekt ansteht oder das Wetter jetzt einfach danach verlangt draußen Entdecker zu sein.

Menschen, die in der Lange sind im Chaos eines Kinderzimmers die herumliegenden Ideen zu entdecken. Denen eine schöne Zeit mit dem Kind wichtiger ist, als eine perfekte Wohnung. Die sich selbst nicht zu ernst nehmen und die auch mal lachen können, wenn etwas fürchterlich in die Hose gegangen ist. Die „Danke.“ sagen, „Ich liebe Dich!“ und „Das weiß ich auch nicht, aber wir können es zusammen herausfinden!“ und manchmal sogar „Entschuldigung.“ wenn sie Mist gebaut haben. Die authentisch sind und nicht versuchen, eine „Elternrolle“ zu spielen in der sie anders sind, als anderen Menschen gegenüber. Bezugspersonen, die keinen Unterschied machen, zwischen großen und kleinen Menschen, sondern die jedem Menschen gegenüber gleich respektvoll sind. Die wissen, dass auch Kinder Bedürfnisse haben und die sich immer wieder bemühen, für alle Mitglieder der Familie einen möglichst guten Konsens zu finden.

Mit solchen Menschen an seiner Seite dürfte jedes Kind ein glückliches Kind sein.

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