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Baby led weaning / BLW / Breifrei – wie fange ich am besten an?

Wenn ich Müttern die breifreie, selbstbestimmte Beikosteinführung ihrer Babys vorschlage, ernte ich oft ungläubiges Staunen und viele Nachfragen: “Was, kein Brei? Aber dann verschluckt mein Kind sich doch!” ist hierbei wohl die größte Sorge.

Wichtig für diese Form der Beikosteinführung ist dass,

  1. weiterhin nach Bedarf gestillt (oder Prenahrung gegeben) wird und
  2. dass alle Beikostreifezeichen vorhanden sind – das ist meist mit ungefähr 6 Monaten, was auch die Stillempfehlungen der WHO zusätzlich untersützt

Zusätzlich macht es Sinn, dem Baby auch bei Breifrei etwas weiches für den Anfang anzubieten, dass es selbst gut in der Hand halten kann und das sich auch ohne Zähne, nur mit der Zunge, zerkleinern lässt. Hierfür eignet sich zum Beispiel ein Stück gekochte Kartoffel oder Kürbis – auch Brokkoli hat sich in der Praxis bei vielen Familien bewährt. Das Gemüse sollte ohne Salz gekocht sein – für andere Familienmitglieder kann man ja problemlos nachsalzen. Als Brotersatz für den Anfang eignen sich übrigens hervorragend selbstgemachte Dinkelstangen oder Haferflocken-Babykekse zum darauf herumlutschen.

Bei der babygeleiteten Beikosteinführung müsst ihr euch nicht an irgendwelche Pläne oder gar den Ersatz von Stillmahlzeiten halten – ihr bietet einfach Nahrungsmittel vom Familienessen an und stillt ansonsten weiter (oder gebt weiter Pre nach Bedarf). Auch Getränke – also hauptsächlich Wasser – könnt ihr ab diesem Zeitpunkt aus verschiedenen Behältnissen (Glas, Becher, Trinklernbecher, Strohhalmbecher, etc.) anbieten. Den restlichen Bedarf regelt euer Kind ganz alleine über das Stillen. Es kann also essen und probieren, so viel es will, muss aber nicht eine bestimmte Menge essen, damit ihr euch entspannt zurücklehnen könnt. Die wichigsten “Regeln” für das baby led weaning findet ihr in diesem Artikel. Allerdings muss man schon gut mit “Gematsche” klar kommen. Es macht durchaus Sinn, das Baby am Anfang nackt in den Hochstuhl zu setzen – oder es zumindest mit einem abwaschbaren Ärmellätzchen oder einem Lätzchen mit Aufangschale auszustatten.

Auf diese Weise wird man sowohl Babys gerecht, die sich sehr für feste Nahrung interessieren, als auch Kindern, die noch bis zum ersten Geburtstag kaum andere Lebensmittel als Muttermilch anrühren möchte. Übrigens sollte ihr euch, grade beim Thema Beikosteinführung, auf keinen Fall von euren Kinderärzten stressen lassen! Diese sind keine Enährungsberater und haben meist nur sehr wenig Ahnung, von tatsächlich babygerechter Ernährung. Grund hierfür ist, dass es in ihrem Studium leider einfach kaum ein Thema ist.

Weitere Infos über die babygeleitete Beikosteinführung findet ihr in diesen Artikel und Bücher:

Baby led weaning (BLW): Babygeführte Beikosteinführung oder “Breifrei, bitte!”

55 Fingerfoods für Babys oder: was gebe ich meinem Baby statt Brei?

Baby-led Weaning – Das Grundlagenbuch: Der stressfreie Beikostweg

Einmal breifrei, bitte!: Die etwas andere Beikost

Breifrei von Anfang an: Beikost neu entdecken

Die neue Babyernährung: Breie und Fingerfood für die Kleinsten

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