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Tragen

Warum überhaupt tragen und warum nicht mit dem Gesicht nach vorne tragen?

Dieses Video von Weleda zeigt unheimlich schön, warum das Tragen von Babys so viele Vorteile – und keinerlei Nachteile hat:

Die Muskulatur von Träger und Kind wird trainiert, die Bindung zwischen beiden verstärkt sich ganz automatisch, das Kind hat jederzeit seinen Ansprechpartner und sehr viel Körperkontakt, den es, besonders am Anfang, so dringend braucht. Die jeweilige Bezugsperson hat trotzdem die Hände frei und kann zumindest in einem gewissen Rahmen, etwas für sich oder den Haushalt erledigen.

Als ich mit dem Tragen anfing, war ich eine zeitlang eine ziemliche „Hardlinerin“ und hatte die Meinung, dass man ein Baby möglichst nur im Tuch oder einer besonders guten Tragehilfe tragen sollte. Nach vielen Gesprächen mit Trageberaterinnen bin ich mittlerweile zu dem Schluß gekommen, dass es für jedes Baby – und auch die meisten Eltern – entspannter ist, wenn das Baby viel getragen wird. Allerdings freue ich mich mittlerweile, wenn ich überhaupt Trageeltern sehe, unabhängig davon, worin sie ihr Kind tragen.

Von einer Sache bin ich ber bis heute immer noch vollkommen überzeugt:

ein Baby sollte nicht mit dem Gesicht nach vorne getragen werden! Im Video oben wird dies mit der falschen Körperhaltung begründet und tatsächlich hängt das Kind auch in dem gezeigten Beispiel gestreckt auf seinen Genitalien und die Möglichkeit der Rückversicherung bei der Bezugsperson fehlt. Mag sein, dass es im Einzelfall auch Vorteile haben kann, ein Baby mit dem Gesicht nach vorne zu tragen. Generell bin ich aber allerdings der Meinung, dass das Tragen mit dem Gesicht des Babys zum Körper des Tragenden die ergonomische Art und Weise ist, wie das Tragen gedacht ist.

Zusätzlich fehlt aber auch die Möglichkeit, sich gegen die permanente Reizüberflutung abschotten zu können. Durch die Haltung kann das Baby sich nicht anlehnen und entspannt für einen Moment die Augen schließen, bevor es selbst wieder entscheidet, sich einem äußeren Reiz zuzuwenden. Es kann zwar erst einmal so wirken, also würde sich das Kind freuen, sich so viel ansehen zu können, aber diese Position kann dazu führen dass es, aufgrund der Reizüberflutung unruhig wird und evtl. auch nicht mehr getragen werden möchte.

Für ein entspanntes Trageerlebnis für Elternteil und Kind und eine wirkliche Entlastung im Alltag sollte man von vorwärtsgerichteten Tragehilfen also lieber Abstand nehmen und es, bei Bedarf, liber auf den Rücken binden, wo sowohl die Möglichkeit der Abschottung als auch das selbstgewählte sich aussetzen von Reizen möglich ist.

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