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primäre Sterilität

Ich teile meine Freude mit euch Stillgeschichten

Maida’s Stillgeschichte – Blogparade „Meine Stillgeschichte“

Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ ist da und  in unserem Shop zu bekommen!

Unsere Stillzeit dauerte schöne, nervenaufreibende, entspannte, schmerzhafte und liebevolle 15 Monate.

Als ich nach 24 Übungszyklen und der Diagnose „primäre Sterilität“ überraschend schwanger wurde konnten wir es kaum glauben. So begann ich, wie wahrscheinlich jede werdende Mama, mir Gedanken zu den verschiedensten Dingen zu machen. Wo und wie wird mein Baby schlafen, kaufe ich einen Kinderwagen oder doch lieber eine Tragehilfe. Welche Babyschale soll es werden?

Über alles hab ich etwas gelesen und mich informiert. Außer über das Stillen.

Es war für mich so selbstverständlich, dass ich Stillen werde, dass ich daran keine Gedanken verschwendet habe.

Nach einer anstrengenden aber dennoch schönen Geburt konnte ich meine Tochter ziemlich bald das erste Mal anlegen. Die Hebamme im Krankenhaus war sehr einfühlsam und zeigte mir die richtige Technik. Anfangs saugte unser Kälbchen nur ganz kurz und schlief dann erschöpft ein. Dennoch war es genug, sodass sie nichts an Gewicht verlor. Wir durften nach Hause und genossen Stillend und Schlafend das Wochenbett.

Es war der Silvesterabend und meine Tochter würde in 5 Tagen genau 3 Monate jung werden.

Plötzlich fuhr ein grässlicher Schmerz durch meinen unteren Rücken und durch meine Beine. Dank der vielen Hormone, hatte ich die gesamte Schwangerschaft über nichts von meinen rheumatischen Beschwerden gespürt. Und von den noch schlimmeren Schüben blieb ich auch verschont. Bis dahin, als die Hormone anfingen nachzulassen.

Die ersten paar Tage waren nicht sehr schlimm, da mein Mann noch Urlaub hatte und mir helfen konnte. Jeden Morgen wachte ich auf und hoffte keine Schmerzen zu spüren, wurde aber enttäuscht. Üblicherweise dauerten die Schübe bei mir rund eine Woche. Dieser hier zog sich ins endlose und dauerte letztendlich schreckliche 6 Wochen.

6 Wochen in denen ich 5 Minuten brauchte um mich im Bett zu drehen. 6 Wochen in denen ich meine Tochter kaum hochheben konnte um sie auf den Arm zu nehmen. 6 Wochen in denen ich Angst hatte aufs WC zu gehen weil ich vielleicht nicht wieder aufstehen könnte.

Ich weinte damals viel. Meine Tochter nicht. Sie war von Anfang an pflegeleicht gewesen und in diesen Wochen nochmal mehr.

Jeden Tag spielte ich mit dem Gedanken abzustillen damit ich wirksame Medikamente nehmen konnte. Aber ich wollte noch einen Tag durchhalten, und noch einen und noch einen.

Schließlich bin ich auch anderweitig vorbelastet mit Neurodermitis und etlichen Allergien. Und wenn auch nur die kleinste Chance bestand, dass ich das meiner Tochter durchs Stillen ersparen konnte dann wollte ich das tun.

So vergingen die Wochen mit der Höchstmenge Ibuprofen und etlichen Terminen beim Physiotherapeuten und der Schub war überstanden. Ich fühlte mich großartig. War stolz auf mich und stolz auf meine Tochter dass wir das zusammen durchgestanden hatten.

Am Ende haben wir 10 Monate voll gestillt, da meine Tochter bis dahin alles andere verweigerte. Dann innerhalb eines Monats, als wäre es ihr einfach so eingefallen, hatte sie 3 Mahlzeiten ersetzt. Ich versuchte sie vor oder nach dem Essen anzulegen, wurde aber mit Bissen für meine anscheinend doofe Idee bestraft. Aber ich freute mich auch, dass es von ihr aus ging und ich sie nicht zum Essen drängen musste. Somit wurden die Stillmahlzeiten immer weniger und ich genoss sie immer mehr. Mein Baby war nun kein Baby mehr, sondern ein Kleinkind das nur noch am Busen kuscheln wollte. Mit knapp 15 Monaten stillte sich meine Tochter alleine ab.

Ihrem Busen gibt sie aber noch regelmäßig ein Bussi.

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