11 wirksame Anti-Stress Tipps für Mütter
Gastartikel von Birgit Terletzki
Gerade Mütter und vor allem berufstätige Mütter sind einem enormen Druck ausgesetzt. Auch ich kann davon ein Lied singen, zumal ich auch eine ganze Weile alleinerziehend und voll berufstätig war. Voll einsatzfähig im Job aber auch immer die Gedanken bei meiner damals 2 jährigen Tochter, die ich so schon in die Kita geben musste. Da sie bis zum schulpflichtigen Alter oft krank war und häufig mit Mittelohrentzündungen gekämpft hat, wartete ich unbewusst immer auf den Anruf ich solle meine Tochter abholen, da es ihr nicht gut geht. Unbewusst habe ich mich so immer unter Stress gesetzt und trat der Fall wieder ein, plagten mich Gewissensbisse den Kollegen gegenüber. Ein Teufelskreis entsteht, da man so immer mehr in die Stressspirale gerät und Gefahr läuft selbst krank zu werden.
Hier gilt es anzusetzen. Denn eine gestresste Mutter hat unmittelbar auch einen gestressten Einfluss auf das Kind. Ein Kind merkt nämlich sehr genau, ob es Ihnen gut geht oder nicht – und Ihr Gefühlsleben überträgt sich auf das Kind.
Es spielt dabei auch wirklich keine Rolle, ob man gerade ein Baby bekommen hat, eine ganze Familie managt oder alleinerziehend verantwortlich ist. Zudem machen uns Werbung und Medien auch noch weiss, dass moderne Mütter alles können – kein Wunder, dass wir ständig gestresst sind und uns Schuldgefühle heimsuchen, wenn wir nicht so perfekt sind. Nur mit einem klitzekleinen Unterschied, der immer wieder verschwiegen wird. Die sogenannten Erfolgsfrauen und Supermamis wie Heidi Klum / Angelina Jolie und wie sie noch alle so heißen, beschäftigen auch einen ganze Gefolgschaft, die sich um die Alltagssorgen kümmern!
Wir Normalos müssen aber mit den täglichen Abforderungen selbst und allein zurechtkommen.
Damit Sie als Mutter bei all dem Stress gesund bleiben, sollten Sie unbedingt auf sich achten.
Wichtig zu wissen, wenn Mama gestresst und unzufrieden ist, wird es auch der Rest der Familie: Bereits ganz kleine Babys fühlen es, wenn ihre Mutter nervös ist.
1. Lernen Sie auf Ihre Gefühle zu hören.
Stress ist ein natürliches Alarmsystem Ihres Körpers. Er ist völlig wertfrei und hat nichts mit Versagen oder Inkompetenz zu tun. Wenn Sie sich gestresst fühlen, sollten Sie sich ernst nehmen. Auf Dauer verursacht er körperliche Störungen und psychische Probleme. Versuchen Sie darum herauszubekommen, was Sie am meisten belastet.
2. Holen Sie sich Unterstützung.
Fragen Sie nach Hilfe, wenn Sie welche brauchen. Familienmitglieder oder auch Freunde können dabei Ansprechpartner sein. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Angebote unterschiedlichster Organisationen, von denen Sie einige am Schluss dieses Artikels aufgelistet finden.
Oft entlasten Gespräche. Sie fördern den Zuspruch und tun einfach gut.
3. Setzen Sie Prioritäten.
Kann es sein, dass Sie sich mit Unwichtigem verzetteln? 1a gemachte Betten jeden Morgen sehen zwar toll aus, können aber getrost mal beiseitegelassen werden, sollte der Stress an anderer Stelle Überhand nehmen. Vielleicht geht es ja einfacher. Überlegen Sie, ob Sie Zeit für wenig Effektives verschwenden. Fragen Sie Ihre Kinder, sofern sie groß genug sind, was ihnen wichtig ist. Das sind die Dinge, die Vorrang haben sollten.
4. Sperren Sie Lärm aus.
Entfliehen Sie dem Lärm: Nur für zwei Minuten. Als Mutter sind Sie oft einem sehr hohen Lärmpegel ausgesetzt. Suchen Sie sich den stillsten Platz in Ihrer Umgebung, möglichst weit weg von Fernseher, Computer, Spielzeug, Kindergeschrei etc. Sperren Sie sich ein – wenn nötig im Badezimmer oder in Ihrem Auto.
Und sitzen Sie einfach nur da, und genießen Sie die Stille. Die äußere Stille wird Sie auch innerlich ruhiger werden lassen.
5. Tun Sie etwas Gutes für sich .
Erinnern Sie sich noch an den letzten Tag der ganz Ihnen allein gehörte? Schon lange her? Dann ist es Zeit, einmal wieder einen ICH-Tag zu veranstalten! Wenn Sie berufstätig sind, nehmen Sie sich den Luxus eines Urlaubstags. Wenn Sie zu Hause sind, organisieren Sie sich einen kompetenten Babysitter.
Nehmen Sie sich einen gesamten Tag Zeit für sich selbst! Kein Grund sich schuldig zu fühlen. Überlegen Sie, wie viel Sie als Frau und Mutter in den letzten Wochen, Monaten, Jahren geleistet haben. Und jetzt tun Sie das, was Ihnen wirklich Spaß macht: Ein Hobby wiederaufnehmen, Freunde treffen, shoppen, einen Film anschauen den Sie immer schon sehen wollten, oder einfach nur schlafen.
Das ist für viele nicht leicht – auch ich hatte zu Beginn meine Schwierigkeiten damit. Habe aber sehr schnell festgestellt, dass meiner Tochter eine kleine Mama-Auszeit auch gut getan hat – und so waren wir dann immer beide entspannter als zuvor.
6. Zählen Sie Stress , Wut, Verzweiflung einfach weg.
Zählen Sie langsam bis 20 – oder sogar bis 100. Vor allem in Situationen, in denen Sie vor Stress, Wut oder Verzweiflung die Kontrolle verlieren könnten, lässt die reine Tätigkeit des Zählens (und die damit verbundene Ablenkung) Ihren Stresspegel schnell sinken bis Sie wieder etwas ruhiger werden.
7. Genießen Sie.
Reservieren Sie einmal pro Woche zwei Stunden Freizeit am Stück für sich selbst. Blockieren Sie dafür die Zeit extra in Ihrem Terminkalender. Das kann tagsüber oder abends sein. Sorgen Sie nur dafür, dass Sie ungestört sind. Lassen Sie die Kinder vom Partner oder Babysitter betreuen, lassen Sie sich nicht von der Hausarbeit und anderen To-Do’s ablenken.
Bauen Sie den Stress bewusst ab, legen Sie die Beine hoch, schalten Sie das Handy ab und genießen Sie die Freizeit.
8. Entspannen Sie.
Gönnen Sie sich ein Entspannungsbad. Entfernen Sie all den Kinderkram rund um die Badewanne, besorgen Sie sich duftende Badesalze oder Schaumbäder und legen Sie sich in die Wanne nachdem alle anderen schon zu Bett gegangen sind.
Keine Zeit für ein Bad? Kaufen Sie sich eine hübsche, duftende Pflegeseife für das Gesicht, und waschen Sie am Ende des Tages gründlich Ihr Gesicht damit. Stellen Sie sich vor, wie Sie den Stress und die Hektik einfach abwaschen und zurücklassen um erfrischt ins Bett zu steigen.
Suchen Sie sich einige der obigen Vorschläge aus und setzen Sie sie um. Und wenn Sie es sich das nächste Mal versagen, sich für eine Tasse Kaffee kurz hinzusetzen, ungestört und nicht nur nebenbei mit einer Freundin am Telefon zu plaudern, oder die Zeitung von vorne bis hinten durchzulesen, denken Sie daran, wie viel entspannter, produktiver und umgänglicher Sie durch diese kleine Pause werden.
9. Machen Sie Sport.
Bewegung ist, unter anderem, wichtigster Stresskiller. Aber vielen Müttern fehlt es an Möglichkeiten und Zeit, um konsequent regelmäßig einem Work-out nachzugehen. Versuchen Sie daher, Bewegung in Ihren Alltag einzubauen. Wenn Sie berufstätig sind, nutzen Sie die Mittagspause für einen zügigen Spaziergang.
Wenn Sie gerade Elternzeit nehmen, schnappen Sie sich Ihr Kind samt Kinderwagen, und gehen Sie an die frische Luft. Versuchen Sie auch, so viele Erledigungen wie möglich zu Fuß zu machen.
10. Pflegen Sie sich schön und entspannt.
Mütter neigen zu Schuldgefühlen, wenn sie sich ihrer Schönheit widmen. Außerdem verfügen nur wenige über genügend Geld und Zeit, um Tage in Schönheitssalons und Spaß zu verbringen. Aber eine 15-Minuten-Massage oder eine monatliche Maniküre geht sich für fast alle von uns aus. Sie haben es verdient! Lassen Sie den Stress kurz hinter sich und gönnen Sie sich eine kleine Behandlung! Genießen Sie die Belohnung für Ihre Strapazen!
11. Lächeln Sie.
Studien haben gezeigt: Lächeln regt genau den Teil unseres Gehirns an, der für das Glücksempfinden verantwortlich ist. Selbst wenn Sie sich gerade nicht danach fühlen – wenn Sie für zwei Minuten lächeln, fühlen Sie sich garantiert besser! Abgesehen davon, freuen sich sicher auch andere Menschen mehr darüber, ein lächelndes Gesicht zu sehen anstatt ein gestresstes.
Und ganz wichtig! Versuchen Sie nicht immer perfekt zu sein. Nehmen Sie sich Ihre Auszeiten – und das ohne schlechtes Gewissen.
Birgit Terletzki, ist 43 Jahre alt, lebt in Falkensee bei Berlin und ist Mutter einer 13-jährigen Tochter. Sie ist gelernte Gesundheitsökonomin und Pharmareferentin. Des Weiteren coacht sie Privatpersonen und gibt in Unternehmen Seminare zu den Themen Rückengesundheit, gesunder Ernährung sowie Stressbewältigung.
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