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Stillgeschichten

Ich teile meine Trauer mit euch Stillgeschichten

„Das Beste was ich Ihm geben konnte“ – Geschichte von Julia und Till

Mein Sohn Till kam 3 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt. Anfangs war er noch etwas “trinkfaul” und konnte die Brustwarze nicht gut in den Mund nehmen zum trinken. Da ich mich vorher gut informiert hatte, ließ ich mich davon nicht unterkriegen und dachte mir: “Wenn ich es immer weiter versuche klappt es bestimmt bald”.
Nach 2 Tagen waren meine Brustwarzen kaputt, sie schmerzten und bluteten. Mit Lansinoh konnte ich eine leichte Linderung verschaffen und stillte weiter – ich war sehr stolz auf mich das durchzuhalten.
Allerdings war das anlegen immer ein Riesenkampf, er schaffte es einfach nicht richtig “anzusaugen”, daraufhin brachte mir meine Hebamme Stillhütchen mit und ab da klappte das Stillen einwandfrei! Meine Brustwarzen wurden schnell wieder gut und Till konnte dank des Stillhütchens gut trinken – wir waren zufrieden und glücklich.
Als Till 3 Wochen alt war, wurde er sehr krank, lebensbedrohlich krank. Er hatte den RS-Virus mit Lungenentzündung und kam letztenendes mit Atemstillstand ins Krankenhaus.
Ich konnte ihn nicht stillen, er war zu schwach, also pumpte ich alle 2 Stunden ab. Doch ich merkte, das bei jedem mal weniger kam, das Pumpen regte meinen Milchspendereflex einfach nicht richtig an.
Ich gab’ die Hoffnung nicht auf und pumpte weiter und weiter.
Als ich Till dann endlich wieder stillen durfte, kam so wenig Milch das der kleine Mann einfach nicht satt wurde. Ich begann auf Anraten meiner Hebamme und des Krankenhauses zuzufüttern – Till brauchte das, er war so geschwächt.
Trotzdem stillen wir immer weiter und wir waren auf einem super Weg wieder voll stillen zu können, auch eine Stillberaterin zog ich zu Rate.
Dann der zweite Rückschlag: Till musste wieder ins Krankenhaus. Diesmal Noro- und Rotaviren. Wieder war er zu schwach zum trinken, wieder musste ich pumpen. Das war das Aus, danach ging nichts mehr! 4 Wochen lang versuchten wir noch mit Hilfe eines Brusternährungssets die Milchproduktion wieder anzuregen – erfolglos. Der Stress war zu groß, mein Kopf machte dicht. So stillten wir endgültig ab.
Im Endeffekt haben wir es geschafft 4,5 Monate zu stillen (unser Ziel waren eigentlich 12 Monate). Ich bin traurig das es nicht so lange geklappt hat, aber froh das mein Kind lebt und das es wenigstens ein paar Monate das Beste bekommen hat was ich ihm geben konnte!

 

Du möchtest deine Stillgeschichte auch erzählen und damit anderen Mamas helfen, durchzuhalten oder sich aufs Stillen vorzubereiten? Schreib mir einfach eine e-Mail (Button oben rechts, Apfel mit Briefumschlag), ich freue mich über jede Geschichte!

Stillgeschichten

Aufruf: Stillgeschichten

Ich möchte auf meinem Blog Stillgeschichten sammeln – EURE Stillgeschichten! Warum? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Frauen (Eltern) bei der Geburtsvorbereitung oft das Gefühl vermittelt wird, Stillen wäre eine ganz natürliche Sache, die eigentlich eher automatisch abläuft und nicht weiter schwierig ist. Die Realität sieht dagegen oft anders aus! Viele Frauen haben besonders in den ersten Wochen mit dem Stillen zu kämpfen. Allem voran ständige Schmerzen beim anlegen, wunde Brustwarzen, die Unsicherheit, ob das Baby auch tatsächlich genug trinkt, oder es will ständig an die Brust, Mama fragt sich, ob das alles überhaupt noch richtig sein kann und das medizinische Fachpersonal ist beim Thema Stillen oft auch keine große Hilfe. Ich möchte daher auf meinem Blog eine Kategorie “Stillgeschichten” einrichten um so werdenden und frischgebackenen Mamas die Möglichkeit zu geben, die realen Stillerlebnisse anderer Mütter zu lesen. Um sich zu informieren, um sich vorzubereiten, um sich Mut zu machen, um sich nicht so alleine zu fühlen, um sich einen realistischen Überblick über die Bandbreite des Stillens verschaffen zu können, um Unsicherheiten zu nehmen.

Ich würde mich deshalb freuen, wenn die Ein oder Andere Lust hat, ihre Stillgeschichte – wie auch immer sie ihr sie erlebt habt und egal wie lange sie gedauert hat – für dieses Projekt aufzuschreiben. Ich veröffentliche die Geschichten unbearbeitet und so wie ihr möchtet: anonym, mit Namen, mit einer Verlinkung, mit Fotos – es sind eure Geschichten!

Bitte kontaktiert mich bei Interesse über die Facebookseite des Apfelgartens auf facebook.de oder unter Lena@der-Apfelgarten.de

Ich teile meine Trauer mit euch Stillgeschichten

“Aber das Stillen, das Klappte direkt nach dem ersten Termin” (Stillgeschichte von Iris und Felix)

Am liebsten hätte ich im Geburtshaus entbunden.

Die Betreuung während der Schwangerschaft verlief so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Am liebsten hätte ich im Geburtshaus entbunden. Doch wegen der gestiegenen Haftpflicht-Versicherungsprämien wurden in dem Geburtshaus in Flensburg schon länger nur noch Vorbereitungskurse und Angebote für Mutter und Kind angeboten. Die „Fördeklinik“ von der ich viel gutes gehört hatte, hatte etwa ein Jahr zuvor aus demselben Grund die Geburtsstation geschlossen. Wir hatten auch über eine Hausgeburt nachgedacht, kamen aber zu dem Schluss, dass ich ja so ganz ohne Geburtserfahrung zu Hause nicht unbedingt gut aufgehoben wäre. Irgendwie hatte ich das Gefühl es wäre nicht „sicher“ zu Hause zu entbinden. Da ich einige Negative Dinge über die „Diako“ bei uns in Flensburg gehört hatte („Schlange Stehen“ vorm Kreissaal, überforderte Hebammen, schlechte Stillberatung etc.) habe ich meine Hebamme nach Alternativen gefragt. Sie schlug zwei Kliniken vor, die etwa 40 km von uns entfernt sind. Da meine Schwiegereltern und meine Mutter in der Nähe von Niebüll wohnen, entschieden mein Mann und ich uns dafür, dort zu entbinden.

Dort sind die Kreissäle zwar nicht so modern, aber da dort relativ wenige Geburten stattfinden ist man immer gut betreut.

Wir haben dort den Kreissaal besichtig, die Hebamme kennengelernt und fühlten uns dort gut aufgehoben. Außerdem besuchte ich einen Geburtsvorbereitungskurs bei meiner Hebamme. Dort wurde ich über alles informiert. Es gab auch einen Abend, an dem eine Stillberaterin mich über das Stillen informierte. Da für mich von vornherein klar war, dass ich stillen werde weil es das natürlichste auf der Welt ist und alles so einfach und selbstverständlich klang, ging ich davon aus dass das ganz einfach nach der Geburt klappen wird. Ich habe nie darüber nachgedacht, dass das Stillen nicht klappen könnte. Wenn mir Frauen erzählten „es hat eben nicht geklappt“ war für mich klar, dass sie eine Ausrede suchten um nicht Stillen zu müssen.  An dem Termin bei dem über Kaiserschnitt aufgeklärt wurde habe ich allerdings nicht genau zugehört, weil ich davon ausging, dass alle normal verlaufen wird. Ich bin ja jung und gesund, was sollte schief gehen? Und zum Thema Schreikinder dachte ich: „wer ein Schreikind hat macht selber was falsch, es gibt eigentlich keine Schreikinder“

Die Geburt verlief dann nicht normal.

Nach vier  bis fünf Stunden wehen wurde ein Muttermund-Krampf diagnostiziert. Die Herztöne meines Sohnes wurden mit jeder Presswehe schwächer. So ging dann alles ganz schnell. Die Hebamme rief den Arzt, der OP wurde vorbereitet. Ich musste etwas unterschreiben was ich nicht mal in der Lage war zu lesen, da ich sehr starke Presswehen hatte. Ich bekam zwar Wehenhemmende Mittel gespritzt, doch das schien nicht zu wirken. Die schätzungsweise 10 Schritte zum OP konnte ich nur gebückt gehen, musste drei Mal stehen bleiben und warten, bis die Wehe sich gelegt hatte. Im OP wollte mir der Anästhesist eine Spinalanesthesie legen, damit ich bei der Geburt meines Sohnes wach sein kann und mein Mann mich in den OP begleiten darf. Doch auf Grund der starken Wehen war das Kaum möglich. Nach weiterer Gabe von Wehenhemmern gelang dieses dann doch. Der Arzt desinfizierte meinen Unterleib und fragte mich mehrmals, ob ich dort noch Schmerzen spüre. Da dies noch der Fall war bekam ich die Maske mit Narkose-Gas auf die Nase  und das nächste was ich weiß, ist, wie etwa 1 ½ Stunden Später eine Hebamme versuchte mir das Kind anzulegen.

Für eine bessere Mutter-Kind-Bindung

wurde mir mein Sohn zwar nackt auf meine nackte Brust gelegt aber da ich noch gar nicht richtig wach war und Schmerzen hatte, habe ich das kaum in Erinnerung. Was ich in dem Moment gesagt haben soll weis ich nur durch die Erzählungen meines Mannes. Das Stillen klappte in der Klinik nicht. Nach zwei Tagen hat mein Sohn dann von den Krankenschwestern die Flasche bekommen. Jede Hebamme und jede Schwester gab mir andere Tipps wie ich meinen Sohn anlegen soll. Ich versuchte es immer und immer wieder, doch mit dem Ergebnis, dass ich sehr schnell blutige Brustwarzen hatte und trotzdem keine Milch zu haben schien. Dann wurden mir Stillhütchen aus Silikon angeboten, vielleicht konnte mein Sohn einfach mit meiner Brustform nicht umgehen.  Auf Nachfrage ob ich Oxytocin-Nasenspray bekommen könnte, damit ich meinen Sohn Stillen kann bekam ich zur Antwort, dass das unnatürlich sei und dass man das heute nicht mehr so macht. Mein Argument „Aber die Flasche geben ist natürlich?“ wurde ignoriert.

Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, konnte meine Nachsorgehebamme nicht zur Kontrolle zu uns kommen, da sie eine Hausgeburt betreuen sollte. Der folgende Tag war ein Sonntag, an dem sie nicht arbeitet. So kam sie dann erst zwei Tage später. Mein Mann und ich waren sehr verzweifelt. Unser Sohn schrie nur. Egal ob wir ihn auf dem Arm hatten, ob ich ihm die Brust anbot. Er schrie. Er schlief nie länger als 45 Minuten am Stück. Auch mit der Hilfe meiner Hebamme wurde das mit dem Stillen nicht besser. Sie hatte viele Frauen die sie betreute und wenig Zeit. Sie sagte nach dem Wiegen meines Sohnes häufig, dass er nicht zunimmt, dass ich nach dem Stillen wieder eine Flasche geben soll. Er würde vermutlich schreien, weil er Hunger hat. Vielleicht hat er auch Bauchweh, also gab sie uns noch Zäpfchen, Bigaia-Tropfen, Homöopatische Kügelchen und Lefax. Alles rein in das arme Kind. Er schrie weiter.

So begann dann eine Kettenreaktion. Ich war kurz davor das Stillen ganz aufzugeben. Doch ich wollte unbedingt stillen. Meine Hebamme verwies mich an die Stillberaterin die auch im Vorbereitungskurs über das Stillen berichtet hatte. Die sagte „Kind immer anlegen, wenn es schreit, dann regelt sich das mit dem Stillen und am besten auch ohne Still-Hütchen“ Doch schon nach wenigen Tagen hatte ich wieder wunde Brustwarzen, an alle 20 Minuten stillen war nicht zu denken. Meine Hebamme sagte wieder, der kleine sei zu leicht, ich soll Flasche hinterher geben. Aus meiner Familie kamen wiederum andere Tipps. Alle zwei bis vier Stunden zu stillen würde völlig reichen. Unser Sohn schrie weiterhin. Eines Abends so heftig, dass wir sogar ins Krankenhaus sind (Da wurde dann noch nebenbei festgestellt, dass er beidseitig angeborene Leistenbrüche hat und bald operiert werden muss). Dort blieb ich mit ihm zwei Nächte und auch dort wurde wieder gesagt, er schreit vor Hunger und bekam die Flasche. Häufig schrie er dann noch schlimmer und erbrach vor Schreien das Meiste wieder.

Ich wurde mit einer Milchpumpe entlassen,

damit ich mit der Pumpe den Milchfluss anregen konnte. Meine Hebamme sagte jedoch, dass das Pumpen mich nur unter Druck setzt und ich das lieber lassen soll. Schon wieder eine andere Meinung. Mein Sohn schrie trotzdem weiter. An ihrem letzten Kontrollbesuch gab mir meine Hebamme einen Flyer von einer Schrei-Ambulanz mit den Worten, sie wüsste keinen Rat mehr. An dem Tag nachmittgas drohte die Situation zu eskalieren. Mein Mann war Einkaufen, unser Sohn Schrie. Ich hatte ihn gestillt, gewickelt und alles schien in Ordnung zu sein. Ich hielt meinen Sohn in den Händen und er Schrie mich an. Ich schrie ihn an und setzte an ihn zu Schütteln! Ich war in dem Moment nicht ich selber. Ich merkte sofort was passierte, legte ihn auf unser Bett und verließ den Raum. Ich weinte weil ich merkte was ich grade beinahe getan hätte. Ich rief in der Schreiambulanz an und vereinbarte einen Termin, allerdings sollte er zuerst noch an den Leisten operiert werden. Der Kinderarzt war der Meinung, dass das Schreien darin seinen Ursprung hätte. Nach der OP wurde das Schreien schlimmer. Im Krankenhaus kam nochmals eine Stillberaterin zu mir und ich bekam noch mal andere Tipps zum Stillen. Endlich hatten wir dann den Termin bei der Schreiambulanz. Uns wurde erklärt, dass sowas häufig nach traumatischen Geburten geschieht. Wir bekamen Tipps für den Umgang mit ihm wenn er schreit, es wurde eine Cranio-sacral-Therapie gemacht. Langsam wurde unser Sohn ruhiger. Er war zwar weiterhin sehr anhänglich aber das waren wir ja inzwischen gewohnt. Aber das Stillen, das Klappte direkt nach dem Ersten Termin.

Laut der Heilpraktikerin die die Schreiambulanz leitet, lag das an den „Blockaden“ in seinem Rücken. Die Kosten der Stunden bei der Schreiambulanz wurden von der Krankenkasse nicht übernommen. Mein Mann und ich sind Studenten und die acht Termine á 50-60 € merken wir bis heute. Ich bin weiterhin sehr verängstigt vor weiteren Kindern. Die Geburt verfolgt mich bis heute. Ich schlafe schlecht, träume von einem weiteren Kind bei dem die Geburt wieder schief geht und wache dann Schweißgebadet  auf. Ich überlege mein Studium abzubrechen und Hebamme zu  werden. Wenn es den Beruf dann überhaupt noch gibt.

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Ich teile meine Freude mit euch Stillgeschichten

“6 Wochen nach der Geburt ging auch die letzte Wunde zu und ich stillte das erste Mal schmerzfrei, ich weinte dabei.” (Geschichte von maedchenspricht)

 

Gegen Ende meiner Schwangerschaft hatte ich immer ein Bild vor Augen. Den Moment, wenn das Baby nach der Geburt nach der Brust sucht und anfängt zu trinken. Darauf freute ich mich so sehr. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Unsere Tochter kam als unser erstes Kind diesen August im heimischen Schlafzimmer zur Welt und als sie danach auf meiner Brust lag begann sie zu schmatzen und zu suchen. Mit Hilfe der Hebamme legte ich sie an und sie zog. Ich bin immer noch ganz baff, was für einen Zug so ein Würmchen haben kann… Autsch!!!

3 Tage später hatte ich den Milcheinschuss und es ging mir nicht gut damit. Ich hatte über 39 Grad Fieber und meine Brustwarzen waren längst wund und offen. Mein kleines Baby hat ständig Blut wieder mit ausgespuckt. Alles nicht schlimm sagten die Hebammen, das Fieber ging weg und das Stillen tat weiterhin furchtbar weh, aber welche Frau hat zu Beginn keine wunden Brustwarzen? In der nächsten Woche bekam ich eine Brustentzündung. Es waren Bakterien durch die offenen Wunden in die Brust gelangt und meine Brüste wurden feuerrot. Das hat so weh getan und ich bekam wieder Fieber. Nach jeder kurzen Schlafphase wurde es mehr. Schüttelfrost, Kopf- und Glieder-Schmerzen und null Appetit. Das alles mal abgesehen von Wochenbett und Geburtsverletzungen. Der Babyblues überrannte mich in diesem Zustand. Nachdem nichts von den homöopathischen Mitteln der Hebamme half, ging es zum Arzt und ich nahm 6 Tage Penecellin, stillverträglich natürlich. Es wurde besser und meine Brust fing an sich zu schälen, wie nach einem Sonnenbrand. Die ganze Haut war abgestorben. 4 Tage später ging es mir endlich besser und ich hatte erstmals Besuch, den ich genießen konnte, das war wundervoll. Am nächsten Morgen erwachte ich mit 39 Grad Fieber und feuerroter Brust. Ich habe echt alles verflucht und war total am Ende. Diesmal gab es dann 10 Tage Antibiotika. Insgesamt schälten meine Brüste sich 4-5 Mal. Zwischenzeitlich hatte mein Baby Gewicht verloren nachdem sie eigentlich ihr Geburtsgewicht schon wieder hatte. Also hatte ich Angst zu wenig Milch zu haben. Meine Hebamme sagte ich solle etwas zufüttern (stillfreundlich, mit einer Spritze über den kleinen Finger), wenn ich sie nicht anlegen könne (offene Wunden an den Brustwarzen und Sonnenbrand ähnliche Haut und sowas eben). Damit bekamen wir das Gewicht wieder hin.

Im Nachhinein waren die Zufüttermengen minimal und nicht entscheidend für das Gewicht. Die Hebamme wollte das für meine Psyche und deren Entlastung. So wurde Druck aus der Situation herausgenommen. 6 Wochen nach der Geburt ging auch die letzte Wunde zu und ich stillte das erste Mal schmerzfrei, ich weinte dabei. Das tat ich vorher schon so oft, diesmal aber aus purer Glückseligkeit. Hier sollte dann jetzt eigentlich Ende der Geschichte sein ‘und wir stillten glücklich weiter, bis wir es nicht mehr brauchen…’ … Leider bekam ich quasi während ich den ersten Teil unserer Stillgeschichte schrieb von unserem Kinderarzt die Diagnose Gedeihstörung mit der Anordnung nun sofort Pre-Nahrung beizufüttern. Auf mein Bitten, mir eine Waage zu verschreiben, sagte er, das möchte er nicht, weil es mich nur verrückt machen würde. Auch eine Milchpumpe wollte er mir nicht verschreiben, da ich ja dann für jede Mahlzeit sooo viel pumpen müsste und das ginge ja gar nicht. Hier habe ich mich aber durchgesetzt und das Rezept bekommen. Blöderweise wollte unsere Tochter nach dem Stillen weder die Pre Milch noch die Muttermilch. Mein Gefühl sagt mir, dass sie sich satt trinkt und einfach zart ist (wie ihre Eltern auch), aber einfach quer stellen und nicht zufüttern?? So haben wir uns Hilfe bei einer Stillberaterin geholt und füttern erstmal nicht zu. Haben eine Waage in der Apotheke geliehen, wiegen täglich und dokumentieren die Mahlzeiten sowie Ausscheidungen. So wollen wir gemeinsam feststellen, was wirklich Sache ist und wie man das Problem angehen kann. Der Arzttermin ist nun 5 Tage her und mit der Stillberaterin stehen wir seit 3 Tagen in Kontakt. Nach 1 Woche wollte der Arzt uns wieder sehen. Ich bin gespannt wie er auf unsere Eigeninitiative reagiert. Es ist einfach sehr schwer sich gegen einen ‘Fachmann’ durchzusetzen, irgendwie schwingt da immer dieses ‘wenn sie das nicht machen, sind sie eine schlechte Mutter’ mit. Dabei sind einige seiner Aussagen total daneben und null auf fundiertes Wissen zurück zu führen. Ich schreibe hier weiter, wenn es Neues gibt, hoffentlich immer noch voll stillend mit gut gedeihendem Baby. Jetzt sind wieder 2 Wochen vergangen und unsere Tochter gedeiht in meinem Augen völlig unauffällig. Sie ist beim Trinken sehr störanfällig und reagiert auf Unsicherheit meinerseits mit Verweigerung, aber daran kann ich arbeiten. So, weitere 3 Wochen später, das Gedeihthema haben wir mit unserer Stillberaterin abgehakt, die Kleine nimmt schön zu. Die Unruhe an der Brust aber gipfelte einige Tage später in kompletter Verweigerung und ich wusste mir überhaupt nicht mehr zu helfen. Ich vermutete eine Saugverwirrung durch den Schnuller, das passiert wohl nur sehr selten, aber ich wollte es dennoch versuchen. Also haben wir den Schnuller nicht mehr gegeben und ich habe in meiner Verzweiflung versucht, ob sie die Brust mit Hütchen nimmt. Zum Glück funktionierte das. Den Trick musste ich auch nur 3 Mal anwenden, bevor sie wieder an der Brust trank. Nach und nach gewöhnte sie sich daran, mich wieder zur Befriedigung ihres Saugbedürfnisses zu nutzen, so saß ich in den folgenden Tagen die meiste Zeit dauerstillend auf der Couch. Das war aber völlig in Ordnung für mich. Im Gegenteil, ich habe es genossen mein Baby mal wieder gemütlich stillen zu können. Sie lässt sich immer noch ablenken an der Brust und hört manchmal auf, um mich anzugrinsen, aber wir kommunizieren schließlich auch während der Nahrungsaufnahme, warum sollte ich das unserer Tochter verwehren. Alles in allem aber klappt das Stillen wieder sehr gut und ich bin so froh nicht aufgegeben zu haben.

Die Kleine ist nun 4,5 Monate alt und in kurzer Zeit schon beginnen wir sicherlich mit Beikost, dann ist die Vollstillzeit schon vorbei. Aber ich möchte gerne so lange stillen, wie es uns beiden gefällt und freue mich noch auf viele Monate dieser innigen Beziehung mit meiner Tochter.

Ihr könnt Mädchen spricht auch auf ihrem Blog unter www.maedchenspricht.blogspot.de besuchen.

Du möchtest deine Stillgeschichte auch erzählen und damit anderen Mamas helfen, durchzuhalten oder sich aufs Stillen vorzubereiten? Schreib mir einfach eine e-Mail (Button oben rechts, Apfel mit Briefumschlag), ich freue mich über jede Geschichte!

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