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Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ kommt am 8.06.17 heraus und ist, ab sofort, hier vorbestellbar!
Meine Stillgeschichte: Aus Angst ums Baby gescheitert
Diese Stillgeschichte liegt mittlerweile 7,5 Jahre zurück und es ist die Geschichte zwischen mir und meinem Erstgeborenen Sohn Alexander. Es gab viele Tränen, viele Ängste und rückblickend denke ich, dass ich viel zu schnell aufgegeben habe. In dem Moment damals war es aber, die für mich, einzig richtige Entscheidung. Ich habe das Stillen aufgehört – meinem Kind zuliebe.
Aus Angst um mein Baby abgestillt
Alexander wurde 20 Tage vor Termin per Kaiserschnitt geboren. Meine ganze Schwangerschaft war schon ziemlich schwer für mich. Ich musste gegen zu hohen Blutdruck ankämpfen. Lag zweimal auch deswegen stationär im Krankenhaus, aber nach wenigen Tagen war der Blutdruck wieder immens hoch. Als dann auch noch Eiweiß im Urin und wirklich extreme Wassereinlagerungen dazu kamen, entschieden sich die Ärzte ziemlich schnell für einen Kaiserschnitt.
Der Kaiserschnitt verlief ohne Probleme und auch Alexander hatte anfangs keinerlei Schwierigkeiten und durfte deshalb auch gleich mit mir auf die normale Wochenbettstation. Schon am nächsten Tag allerdings merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Das Stillen, welches am ersten Tag eigentlich gut geklappt hatte, wollte nicht mehr funktionieren. Alexander saugte einfach nicht an meiner Brust. Er schlief nur und lies sich von mir auch nicht wecken.
Ich klingelte der Krankenschwester und bat um Hilfe. Anfangs war sie noch nett und zeigte mir Tricks wie ich das Baby wieder wecken und zum Saugen animieren kann. Doch auch das klappte nach kürzester Zeit nicht mehr. Alexander war einfach zu schwach um lange genug trinken zu können. Ich klingelte wieder nach der Schwester. Diese war nun schon genervt und meinte ich soll mich nicht so blöd anstellen – auch wenn es mein erstes Kind sei. Wenn er Hunger habe, würde er sich schon melden.
Ich glaubte ihr und dachte, dass mich mein Mutterinstinkt wahrscheinlich täuscht.
Es würde schon alles in Ordnung sein. Ich legte ihn trotzdem alle 2 Stunden an, aber trinken wollte er nicht. Am dritten Tag nach der Geburt wurde schwere Neugeborenengelbsucht festgestellt und Alexander musste in den Inkubator. Es brach mir das Herz von ihm getrennt zu werden. Mein Mamaherz leidete sehr, doch Verständnis bekam ich keines. Lediglich eine Milchpumpe mit der ich abpumpen sollte.
Das Abpumpen wurde mir nur kurz erklärt. Danach wurde ich damit alleingelassen. Milch kam keine. Meine Brüste waren auch nicht hart oder prall gefüllt. Ich denke, ich hatte keinen richtigen Milcheinschuss. Ich pumpte auf jeder Seite 40 Minuten und es kamen nur einige wenige Tropfen. Die Schwester meinte dann, dass wäre nicht so schlimm. Alexander hätte ohnehin schon eine Flasche bekommen, da sein Gewichtsverlust schon zu groß gewesen wäre.
Niemand hatte mich gefragt, ob ich das möchte.
Niemand hat sich darum angenommen. Ich wurde einfach alleine gelassen damit. Als Alexander wieder zu mir auf die Station durfte, war er immer noch schwach und das trinken an der Brust wollte und wollte nicht klappen. Ich war so verzweifelt und ich hatte richtig Angst um mein Kind. Deshalb habe ich dann zugestimmt ihm die Flasche zu füttern.
Schon nach 2 Tagen hatte er dann soweit zugenommen, dass wir nach Hause gehen durften. Probleme mit Milchstau oder ähnlichem hatte ich nie und das obwohl ich von einer Minute auf die andere nicht mehr gestillt hatte. Ich denke, der Milcheinschuss fehlte wirklich. Oft fühle ich mich als hätte ich bei dieser Stillgeschichte versagt und zu schnell aufgegeben. Mit meinem Wissen von heute hätte ich damals sicherlich mehr gekämpft und auch den Krankenschwestern mehr die Meinung gesagt, aber damals war ich unwissend und ich hatte Angst um mein schwaches kleines Baby.
Alexander hatte ein Geburtsgewicht von 3090 Gramm. Nach 8 Tagen gingen wir mit einem Gewicht von 2900 Gramm und einem gesunden Baby nach Hause. Das war und ist das einzige was für mich bei dieser ganzen Stillgeschichte wirklich zählt.
Stefanie bloggt auf 3fachjungsmami über ihr Leben mir ihren „Männern“.
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