Vorab: dieser Artikel richtet sich an Eltern, deren Kinder tatsächlich zu wenig trinken. Dies kann sich an verschiedenen Symptomen wie zB Verstopfung, dunkler Urin mit starkem Geruch, erhöhte Ketonkörper im Urin bis hin zum Einfallen der Fontanelle zeigen (dann ist es allerdings schon allerhöchste Eisenbahn und man sollte das nächste Krankenhaus aufsuchen).
Weitere Anzeichen einer Dehydrierung sind: weniger Windeln als sonst üblich innerhalb von 24 Stunden, dunkler, stark riechender (konzentrierter) Urin über einen längeren Zeitraum, Antriebslosigkeit, trockener Mund/Lippen, evtl. eingerissen, seltener Lidschlag, es fließen keine Tränen, wenn das Kind weint.
Je kleiner das Kind, desto größer ist, zum Beispiel bei einer Magen-Darm-Grippe, die Gefahr, dass das Kind dehydriert.
Wie hoch ist der Flüssigkeitsbedarf?
Als Richtwert kann man sich merken, dass Babys unter einem Jahr mindestens 500ml täglich benötigen, Kind zwischen 1-3 ungefähr 750ml und Kinder zwischen 4-6 circa 900ml.
In diese Berechnung werden aber, zum Beispiel, auch Obst, Gemüse oder Suppen mit einbezogen. In den ersten 6 Monaten sollte ein Babys ausschließlich Muttermilch oder Prenahrung trinken. Mit der Einführung der Beikost kann man auch zusätzlich Wasser anbieten. Nähere Infos hierüber findet ihr in meinem Artikel über geeignete Getränke für die Beikostzeit.
Es ist allerdings auch wichtig, dass ein Baby/Kind nicht zu viel trinkt damit es nicht zu einer sogenannten „Wasservergiftung“ kommt.
Verstopfung ist bei vielen Kleinkindern ein Zeichen dafür, dass sie zu wenig trinken – es kann allerdings auch andere Ursachen für eine Verstopfung geben, die man in Betracht ziehen sollte.
Hier also meine besten Tipps, wie man spielerisch, liebevoll und bedürfnisorientiert die Flüssigkeitsmenge erhöhen kann, wenn es nötig ist:
- Einen Strohhalm anbieten, evtl. auch besonderen Strohhalm (zB gebogen oder mit Glitzer) kaufen/aussuchen lassen
- Verschiedene Gefäße zum draus trinken anbieten: Becher, Tasse, Glas, Schnapsglas, aber auch ruhig mal etwas ungewöhnliches ausprobieren, wie eine leere (natürlich sehr gut gereinigte) Shampooflasche, ein Reagenzglas (gibt es auch aus Plastik), eine leere Ketchupflasche, oder ähnliches. Wenn dein Kind schon größer ist: macht ein Spiel daraus, wer das abstruseste Gefäß zum daraus trinken findet.
- Eine Plastikspritze: Spritzen (natürlich ohne Naden!) bekommt man in unterschiedlicher Milliliteranzahl günstig in jeder Apotheke
- Ein nasser Waschlappen zum auslutschen
- Einen Löffel zum Flüssigkeit löffeln in die Hand geben
- Das Kind in die Badewanne, ohne Badezusätze, setzen und verschiedene Gefäße zum spielen – und trinken – anbieten
- Das Gleiche Prinzip wie in der Badewanne funktioniert auch mit einer Babybadewanne, einer wasserfesten Kiste oder am Waschbecken
- Dein Kind selbst einen Becher oder eine Flasche beim einkaufen aussuchen lassen
- Eiswürfel aus Wasser oder mit etwas Saft oder Obst. Mit einem Holzstil wird daraus sogar ganz schnell ein selbstgemachtes Wassereis.
- Mit einem „Blumensprüher“ kann man im Sommer draußen, oder drinnen in der Badewanne, viel Spaß haben
- viel besonders wasserhaltiges Obst und Gemüse anbieten (auch, wenn es vielleicht grade keine Saison hat): Wassermelone, Weintrauben, Tomaten, Kiwi, Äpfel, Orangen, Paprika, …
- Quetschis – die gibt es mittlerweile auch zum selber befüllen
- mit größeren Kindern kann man auch versuchen, ein Wetttrinken zu veranstalten
- Saftschorlen, wenn ansonsten gar nichts hilft
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