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Stillen

Bindung Familienbett Stillen

Wie du mit Kritik an bedürfnisorientierter Erziehung umgehen kannst:

Wenn man sich

für einen bedürfnisorientierten Umgang mit seinem Kind entscheidet, dessen Säulen für mich in jedem Fall Stillen, Tragen und das sogenannte Familienbett sind (und ja, man kann natürlich auch bedürfnisorientiert mit seinem Kind umgehen wenn man nicht stillt!), trifft man häufig auf viel Skepsis, Unverständnis und so unglaublich viele gut gemeinte Ratschläge. Aber das Gegenteil von „gut“ ist eben oft leider „gut gemeint“ wie die Band Kettcar schon vor vielen Jahren sang.

Und obwohl ich, in meinem Sozialarbeitsstudium, sehr viel über die Bindungstheorie nach John Bowlby, auf der die heutige bedürfnisorientierte Babypflege basiert, gelernt und mich entsprechend weitergebildet habe, haben es trotzdem immer wieder Menschen geschafft, mich zu verunsichern. Besonders immer dann, wenn mein Baby (damals) unruhige Tage oder Nächte hatte, in einem Schub steckte oder ihm etwas anderes quer saß.

Ich habe solche Sprüche gehört wie:

„Legst du ihn jetzt schon wieder an? Du hast doch grade erst gestillt, das kann doch nicht gesund sein!“ oder auch „Kein Wunder, dass dein Baby noch nicht krabbelt, wenn du ihn ständig trägst!“ und „Aber er brauch doch jetzt auch mal Brei! Immer nur Muttermilch und das bisschen Essen, das reicht doch nicht!“. Kommt euch irgendwas davon bekannt vor?

Je nach dem wie es mir an dem jeweiligen Tag ging, haben mich solche Sprüche kalt gelassen – oder eben auch nicht. Oft habe ich es zwar noch geschafft, meine bedürfnisorientierte Haltung zu verteidigen, aber in manchen Fällen oder an schlechten Tagen kamen hinterher irgendwann doch die Zweifel. Was, wenn der Andere doch Recht hat, so unwahrscheinlich mir das auch erschien?

In diesen Fällen habe ich angefangen mir immer wieder die gleiche Frage:

„Wie hätte eine Mutter vor 100.000 Jahren das gehandhabt? Wie wäre sie, in der gleichen Situation, mit ihrem Baby umgegangen?“.

Denn Stillen, Beikosteinführung ohne Gläschen, Tragen und das Familienbett sind Dinge, die so alt sind wie die Menschheit. Sie befriedigen die Grundbeürfnisse eines jeden Menschen nach Nahrung, Schutz, Temperaturregulierung, Körperkontakt und sozialem Kontakt. Tatsächlich hat haben die Menschen nur bis heute überlebt, weil die Steinzeitmamas (und vermutlich auch die Papas!) so schlau waren, nicht danach zu fragen, was gut oder richtig ist – sondern danach, was ihren Babys das Überleben sichert. Und das war damals: Muttermilch, das Tragen des Babys am Körper und die Wärme und der Schutz der Eltern in der Nacht, damit das Baby weder auskühlt noch von Wölfen verschleppt wird (und dann im besten Fall als Mogli aufwächst…).

Wie wahrscheinlich ist es,

dass eine Steinzeitmutter auf die Idee gekommen wäre ihr Kind schreien zu lassen, ihm Tee oder einen Schnuller/Finger anzubieten statt zu stillen, oder mit dem Stillen lieber zu warten bis Zeitpunkt X – den sie auch nur anhand der Sonne oder mit zählen hätte bestimmen können? Oder ist es nicht vielleicht viel wahrscheinlicher, dass sie ihr Kind einfach angelegt hat, wenn es quengelig war um zu sehen, ob ihr Baby Hunger oder Durst hat oder das Nuckeln an der Brust es beruhigt?

Wie wahrscheinlich ist es,

dass über all diese Generationen hinweg, in denen die einzige Transportmöglichkeit für Babys und Kleinkinder der Körper der Clanmitglieder war, ein Baby mal deshalb nicht laufen gelernt hat, weil es von seinen Eltern zu viel getragen wurde? Oder ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass bei uns Menschen, die wir als Nomaden körperlich dazu gebaut sind täglich lange Strecken zu Fuß zurückzulegen, die Evolution auch unsere Babys an diesen Umstand angepasst hat?

Wie wahrscheinlich ist es,

dass jede zweite Steinzeitmama sich im Schlaf auf ihr Baby gerollt und es erdrückt hat? Oder ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass die Evolution uns Eltern so aufmerksam gemacht hat, dass das wertvollste, dass wir der Evolution „zurückgeben“ können – nämlich unseren Nachwuchs – unter allen Umständen geschützt wird, damit der Fortbestand unserer Art gewährleistet ist?

Und auf diese Art und Weise konnte ich bisher alle Zweifel, die mir in meiner Zeit als bedürfnisorientierte Mutter so entgegengeworfen wurden problemlos ausräumen und mich wieder den wichtigen Dingen meines Lebens widmen.

Gab es für euch auch eine Frage oder einen Satz, der euch in solchen Situationen weitergeholfen hat?

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11 interessante Fakten zum Stillen

11 interessante Fakten zum Stillen

    1. Kinder sind “Säugetiere” und brauchen daher täglich Milch bis sie mindestens 2 Jahre alt sind!
    2. Am besten stammt diese Milch von der Mutter des Kindes – und nicht von einer Tiermutter oder ist gar sprühgetrocknet!
    3. Stillkissen sind nicht immer hilfreich und erschweren das Stillen manchmal unnötig!
    4. Muttermilch enthält bis zu 700 verschiedene Bakterienarten die am Aufbau einer gesunden Darmflora mitwirken.
    5. Die Einführung von Beikost sollte immer unter dem Schutz des Stillens geschehen. Beikosteinführung heisst also nicht gleich abstillen.
    6. Beim Stillen auf der Seite kann es angenehm sein, den Arm unter den eigenen Kopf zu legen.
    7. Ob man schlaffe Brüste bekommt oder nicht hängt NICHT davon ab, ob man stillt, sondern davon dass man überhaupt Schwanger geworden ist, wie alt man ist und wie gut das Bindegewebe der Verwandschaft ist.
    8. Es gibt Drüsen an den Brustwarzen, die nach der Geburt einen Duftstoff produzieren, der so riecht, wie das Fruchtwasser – so weiß das Baby, wo es zum trinken richtig ist.
    9. Die Muttermilch passt sich in ihrer Zusammensetzung den Befürfnissen des Babys an – ist es zum Beispiel draußen heiss, wird mehr durstlöschende Milch produziert.
    10. Babys, die schon sehr hungrig sind und weinen, kann man gut erstmal damit beruhigen, dass man sie kurze Zeit am kleinen Finger saugen lässt. Durch diese Beruhigung fällt das
      anschließende Stillen dann häufig leichter.
    11. Jedes Jahr stillen senkt das Brustkrebsrisiko der Mutter um 5%!!
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Stillpausen und Stillabstände: wer hat sich das eigentlich ausgedacht?

Es vergeht nahezu kein Tag, an dem ich nicht höre, dass irgendein eigentlich medizinisch gut ausgebildeter Mensch einer stillenden Mutter Dinge wie: „Sie müssen mindestens zwei Stunden Abstand zwischen den Stillmahlzeiten lassen!“ empfiehlt. Auch gerne genommen: „Sie müssen die Stillabstände aber jetzt mal auf drei (oder gar vier) Stunden verlängern!“ Dazwischen soll dann doch bitte Wasser oder Tee gegeben zum überbrücken gegeben werden. Paradoxerweise wird so etwas auch immer besonders häufig Müttern empfohlen, bei deren Kinder ohnehin schon mit der Gewichtszunahme kämpfen. Die Lösung dieses Dilemmas soll dann oft das Zufüttern von Pre-Nahrung sein. Ah ja.

Der einzig sinnvolle Grund, der mir dafür einfällt, ist das Abheilen von eventuell wunden Brustwarzen. Ansonsten gibt es keinen einzigen, mir bekannten Grund, der irgendwelche Abstände zwischen dem Stillen rechtfertigen oder gar empfehlenswert machen würde!

Tatsächlich scheint es aber so,

dass der Kinderarzt Adalbert Czerny in den 1920er Jahren, also in den Anfängen der Pulvermilch die zu dieser Zeit zu großen Teilen aus Kuhmilch bestand die für Neugeborene schlecht zu verdauen ist, beobachtet hat, dass sich die mit Ersatzmilch gefütterten Süglinge besser entwickelten, wenn mindestens 4 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten gemacht wurde. Er schloß daraus, dass es dies auch für  gestillte Babys gelten müsse und verbreitete seine falsche Theorie in seinen Büchern über Säuglingspflege. Und dieses Ammenmärchen hält sich bis heute!

Das Gegenteil ist aber der Fall:

je häufiger angelegt wird, desto mehr Milch wird produziert, was also grade bei Babys, die eine zu niedrige Gewichtszunahme haben sollen, positiv ist! Und zusätzlich hat Muttermilch einen sehr hohen Kaloriengehalt, nämlich 70kcal auf 100ml! Zum Vergleich: 3,5%ige Kuhmilch – aus der Pre-Nahrung hergestellt wird, hat grade mal etwas mehr als halb so viel mit 45kcal pro 100ml. 100g selbstgekochter Möhrenbrei hat grade mal 33kcl auf – auch ein verfrühter Beikoststart ist also definitiv nicht des Rätels Lösung!

Außerdem wird Muttermilch vom Körper immer an die Bedürfnisse des jeweiligen Babys angepasst und sie liefert ohne Ende gute Inhaltsstoffe, die zum Beispiel die Darmflora mit aufbauen und (d)ein Baby vor Krankheiten schützen.

Also bitte: wenn dir irgendjemand, egal ob Familienangehöriger oder Arzt empfiehlt, dein Baby weniger oft zu stillen: ignoriere es oder gib ihnen die Informationen aus diesem Artikel weiter, wenn du mutig und/oder in der Laune zu diskutieren bist. Stillen nach Bedarf ist nach wie vor immer die richtige Wahl, solange nicht ein ernsthafter Einbruch der Wachstumskurve zu verzeichnen ist oder dein Baby deutlich zu wenig nasse Windeln in 24 Stunden produziert.

Ich teile meine Freude mit euch Stillgeschichten

“Zuhause lief dann alles endlich wie geschmiert…” (Geschichte von Nadine M.)

Erst mit Anfang der Schwangerschaft…

…fing ich an mir Gedanken darüber zu machen, ob ich überhaupt stillen will. Heute ist das für mich ein skurriler Gedanke, denn es ist ja das natürlichste der Welt, das eigentlich nichts mit wollen zu tun haben sollte sondern selbstverständlich sein sollte.

Nun ja, die Monate vergingen und ich informierte mich etwas im voraus über das stillen, las etwas über die Vorbereitung der Brustwarzen (Horrorgeschichten von mit einem Schwamm drüber schrubben etc.) das war wirklich alles nichts für mich und Bekannte sagten mir dann, das stillen sehr schmerzhaft sei und sie es deshalb nur kurz oder bei weiteren Kindern dann gar nicht mehr machten…

So stand ich dann da, allein,

ohne irgendjemanden, der mir irgendwie Tipps gab, was sich aber im Endeffekt als ganz gut heraus stellte. Als ich dann endlich im Krankenhaus lag und mein Kind in den Arm bekam, wollte ich gerne anlegen, fühlte mich dabei aber irgendwie nicht sonderlich ernst genommen. Ich fragte um Hilfe und bekam sie auch – mehr schlecht als recht – unser erster Stillversuch endete mit einem dicken blauen Fleck, mitten auf der Brustwarze. Und der erste Tag ging dann so vorbei, ich legte ihn immer wieder an und wir versuchten zu stillen. Schmerzen? Oh ja, es tat weh, ich musste regelrecht die Zähne zusammenbeißen und mich mit den Zehen am Bett abdrücken um den ersten Schmerz zu verarbeiten. Der Schmerz war auch nur am Anfang des Stillens und ging dann langsam zurück um so länger der Kleine saugte. Dann kam am zweiten Tag der erste Rückschlag, unser Kind musste in das Wärmebettchen unter das „blaue Licht“, ich war am Boden zerstört, es fühlte sich so falsch an! Stillen durfte ich nicht in den ersten 12 Stunden im blauen Kasten, also musste ich abpumpen. Zum Glück bekam ich dennoch am dritten Tag den Milcheinschuss, meine Brüste waren schwer, prall und taten weh – ich musste weiterhin abpumpen und die Milch meinem Kind bringen. Hier musste ich dann auch mitbekommen, dass ich mich beeilen muss, denn anfangs fanden die Kinderkrankenschwestern es nicht nötig mir Bescheid zu sagen wenn mein Kind wach wird und Hunger hat. Also brachte ich spätestens alle zwei Stunden Milch, saß Stundenlang neben dem Kasten, wollte mein Kind sehen, als ich in den Kasten schaute, bekam ich gesagt ich darf nicht rein schauen, das ist nicht gut für die Augen. Danke für das Gespräch! Es fühlte sich immer noch falsch an! Das lustigste an der Sache war, andere Eltern machten stolz Fotos von ihren Babys mit der „Brille“ im blauen Licht, aber mir war einfach nur zum heulen, und ich heulte in der Zeit auch mehr als in meinem ganzen Leben vorher, so kam es mir jedenfalls vor.

Dann endlich am vierten Tag bekam ich gesagt dass wir morgen gehen dürfen! Mein Herz machte einen Satz, inzwischen durfte ich seit dem dritten Tag mein Kind selbstständig aus seinem Bettchen nehmen, immerhin lag er nicht mehr im blauen Licht, da er aber immer noch in dem Kinderzimmer unter Beobachtung stand, war das stillen keine ruhige Sache, naja wenigstens durfte ich ihn seit er aus dem blauen Licht draußen war wieder selbst stillen und musste nicht mehr abpumpen. Und es fühlte sich richtig an, trotz der anfänglichen schmerzen, die mir das stillen immer noch bereitete. Am fünften Tag stand ich dann auch schon bereit, Sachen gepackt, ab zum Kind, Kind gestillt, angezogen, eingepackt und direkt nach der U2 tschüss gesagt. Es fühlte sich so gut an aus der Klinik raus zu sein! Das wir noch ein paar Mal zur Kontrolle des Bilirubinwertes kommen müssen ist uns da auch egal gewesen!

Zuhause lief dann alles endlich wie geschmiert,

die Schmerzen wurden langsam weniger, nach einem Monat waren die Schmerzen jedenfalls weg. Zuhause waren die Schmerzen aber allgemein etwas erträglicher! Und die Neugeborenengelbsucht wurde auch von Tag zu Tag langsam besser. Ich hatte auch keine Fragen, ich fühlte mich sehr sicher mit dem Stillen! Zum Glück, denn zwischen der Nachsorgehebamme und mir stimmte die Chemie nicht sonderlich. Ich war froh als diese dann nicht mehr kam und wir ganz in Ruhe unser Leben leben konnten!

Anfangs stellte ich mir die Grenze, das ich wenigstens 4 Monate stillen möchte, die haben wir locker geschafft! Dann die nächste Grenze von 6 Monaten, die haben wir auch geschafft! Danach haben wir bemerkt dass die Sache mit der Beikost nicht so recht klappen möchte. So, dann halt erstmal weiter voll stillen und die Beikost erstmal außen vor lassen. Als nächstes sagte ich mir, “naja wenn du 12 Monate stillst ist das total ok”. Ich dachte mir, das selbstständige essen löst das stillen langsam ab, aber das sollte noch nicht so sein. Im Endeffekt stillten wir fast 15 Monate voll, danach ging es langsam los mit dem essen, er aß immer noch keine ganzen Portionen aber es war schon mehr als nur eine Nudel. Inzwischen stillen wir seit 2,5 Jahren, also wirklich deutlich länger als geplant und ich nehme es so hin, es ist auch wirklich sehr hilfreich und schön im Alltag. Ich musste mich bisher selten Rechtfertigen warum und wieso wir noch stillen und habe eigentlich auch kaum „Blicke“ wahrgenommen die das missbilligten. Natürlich gibt es immer Menschen die das irgendwie kommentieren müssen aber da geben wir dann entweder Antwort und erklären warum wir noch stillen oder ignorieren das gekonnt.

Da das stillen von Anfang an sehr anstrengend war, habe ich mir wirklich sehr oft gewünscht er würde sich selbst abstillen (meistens natürlich während einem anstrengenden wachstumsschub), oder er soll doch bitte wenigstens mal einen Schnuller nehmen. Das mit dem selbst abstillen hat nicht geklappt, der Schnuller war mal einen Monat interessant, danach spuckte er ihn nur noch aus oder kaute darauf herum. Wir lebten also in den ersten 1,5 Jahren mit „Stillen nach Bedarf“ was oft hieß: Stillen – jede Stunde! Und nachts oft: Stillen – alle 30 Minuten! Stillen nach Bedarf hat sich danach nicht geändert nur sind die Abstände endlich länger geworden! Tagsüber aß er ja nun auch schon mal etwas mehr aber stillen war trotzdem noch das Beste! Wir stillten also immer noch zu jeder Mahlzeit, nach dem schlafen und zum Einschlafen das machte zusammen mit 1,5 Jahren noch ca. 7-8-mal stillen am Tag. Die Nächte waren weiterhin immer mit viel stillen verbunden, was ich aber weder zählen konnte noch wollte, da wir im Familienbett schlafen bekam und bekomme ich das nicht so wirklich mit wie oft das war/ist, außer wir hatten eine anstrengende Zeit in der er viel nachts weinte!

Als er zwei Jahre alt wurde ging das stillen rapide zurück!

Aus 7-8-mal wurde innerhalb von ein paar Tagen 3-5-mal und zum einschlafen. Damit kamen meine ersten Probleme, Frühs wachte ich auf und hatte Schmerzen in der Brust, also wusste ich auch dass er nachts weniger trank. Ich hatte eine kleine Brustentzündung, ich versuchte unter der Dusche etwas auszustreichen, machte Wickel mit Quark und Retterpitz äußerlich, versuchte ihn öfter zu stillen und nach ca. drei Tagen ging es meiner Brust wieder gut. Gerade vor kurzem hatte ich wieder dasselbe und hatte es wieder innerhalb von drei Tagen unter „Kontrolle“.

Heute ist er ja 2,5 Jahre alt, wir stillen immer noch viel, aber vor allem zum Einschlafen und wenn ich ihn aus der Kinderkrippe abgeholt habe, er vergisst es aber auch selbst sehr oft. Nachts ist das stillen immer noch sehr anstrengend, aber ich habe das Gefühl es wird langsam besser! Im Endeffekt kann ich sagen, das ich mir nichts aus den Anderen und ihren „hilfreichen“ Tipps machte. Das ich meine eigenen Erfahrungen machen wollte, hat uns diese bisher, trotz vielen stressigen Phasen, wundervolle Stillzeit ermöglicht! Es macht mich sehr glücklich zu sehen wie gut meinem Kind das stillen tut! Stillen hilft bei uns bei fast allem, bei Erkältung, Verletzungen, schlechter Laune und auch einfach wenn man Hunger hat aber nichts essen möchte, es hilft in der Nacht wieder gut einzuschlafen und es macht glücklich, Mutter und Kind! Was das abstillen angeht habe ich mir jetzt keine Grenze mehr gesetzt, ich denke das wird sich ergeben, wenn es so weit ist!

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“Wie lange denn noch?” Das Langzeitstillen und andere “Anomalien” des Eltern Seins aus der Sicht einer Psychologin

“Wie lange denn noch?”

Das Langzeitstillen und andere “Anomalien” des Eltern Seins aus der Sicht einer Psychologin

Ich wurde gefragt, ob ich diesen Bericht anonymisiert veröffentlichen lassen möchte. Nach ein paar Abwägungen habe ich mich dagegen entschieden. Ich stehe zu unserer Entscheidung und bisherigen Stillgeschichte. Nur wenn man seine Gedanken teilt und nur dank Menschen wie Lena, die mir und anderen (stigmatisierten) Langzeitstillenden eine Plattform bieten, können veraltete und starre Denkmuster wieder in Bewegung gebracht werden. Und da kann und sollte ich bei mir selbst anfangen. Das tue ich hiermit:
Vor kurzem traf ich mich zum Abendessen mit meinen Kollegen, Psychologen und Psychotherapeuten. Fast alle von uns haben Kinder. Als ich um 20 Uhr sagte, dass ich mich auf den Weg machen möchte, um meine 13 Monate alte Tochter ins Bett zu bringen, wollte eine Kollegin mitkommen. Ich fragte sie, ob sie auch ein Einschlafstillkind zuhause habe. Sie antwortete: “Neeeein! Meine Tochter ist ja schon drei!”. Ich erwiderte, dass das alleine nichts heißen müsse und es auch in Deutschland immer mehr Kinder gebe, die mit drei noch gestillt werden. Darauf sagten fast alle Anwesenden, dass sie das übertrieben fänden.
Ich erklärte, dass es in den meisten Kulturen der Welt ganz normal sei. Daraufhin hörte ich Argumente wie “Naja, dort, wo es nichts Anderes zu essen, keine Flaschennahrung gibt, Frauen nicht arbeiten dürfen…”.
Ich ließ nicht locker und setzte die Unterhaltung damit fort, dass es mittlerweile sehr viele Untersuchungen und andere Literatur dazu gebe, wie gut das Langzeitstillen für die körperliche und seelische Gesundheit von Mutter und Kind sei. Zu hören bekam ich, dass es zu all diesen Dingen schon so viel zu lesen gäbe, wie in einem ganzen Studium und dass man damit gar nicht erst beginnen wollte. Man habe „auf das Bauchgefühl vertraut“. Es seien schließlich schon vor uns viele Generationen Kinder groß geworden, ohne dass die Eltern sich dazu belesen hätten.
Als ich sagte, dass auch ich darauf Wert lege, dass meine Tochter sich selbstbestimmt abstillt, herrschte betretenes Schweigen, bis ich den Eisbrecher brachte: “Ich suche jetzt schon nach Uni-Fächern, bei denen die Vorlesungspausen mit meiner Mittagspause übereinstimmen. So können wir uns noch in 20 Jahren täglich zum Stillen treffen.” Alle haben gelacht, nur mein Gesicht ist ernst geblieben.

Warum berichte ich das?
Das waren Psychotherapeuten, die Menschen helfen, die Auslöser psychischer Leiden und Dysfunktionen zu begreifen, um sie zu mildern oder zu beseitigen.
Ich dachte, dass sie schon wissen werden, was Stigmatisierung und Pathologisierung von eigentlich natürlichen Verhaltensweisen mit Betroffenen anrichten können. Ich dachte auch, dass meine Kollegen auf den entsprechenden Gebieten (zum Beispiel zur Bindungstheorie, der Bedeutung der Grundbedürfnisse und ihrer Befriedigung, der Selbstbestimmung usw.) bestens informiert seien. Ich dachte, dass sie als Gesprächspartner sich eher nicht der veralteten Klischees und Vorurteile bedienen würden.
Nun gut, ich wurde eines Besseren belehrt.
Aber das alles ist nicht das, was mir am meisten Sorgen bereitet! Die ganzen Standardsprüche kenne ich ja als überzeugte stillende Mutter, nicht zuletzt aus meinem Umfeld. Auch macht es mir nichts aus, andere Meinungen zu akzeptieren und zu respektieren.
Viel mehr bin ich traurig darüber, dass die vielen Informationen zum Stillen, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Mutter-Kind-Bindung, nicht einmal bei den Menschen angekommen sind, bei denen ich dieses Wissen am ehesten erwartet hätte. Wie lange wird es dann wohl dauern, bis es in der breiten Bevölkerung angekommen ist!? Wie lange wird es dauern, bis (langzeit)stillende Mütter nicht mehr schief angeschaut und ausgelacht werden!?
Und noch ein wichtiger Gedanke macht mir zu schaffen:
Meine Kollegen sind Menschen, die jahrelang für ihr Studium keine Mühe gescheut haben, um der bevorstehenden Verantwortung gerecht werden zu können; Menschen, die mit aller Sorgfalt die Wirkungen und Nebenwirkungen ihrer Methoden abwägen, bevor sie ihre Patienten behandeln, weil sie sich ihres großen Einflusses auf deren Wohl bewusst sind und dieses stets im Auge behalten. Sie besuchen etliche Fortbildungen, um beruflich immer auf dem letzten Stand zu sein.
Dieselben Menschen erachten es nicht für nötig, sich zuerst umfassend zu informieren, bevor sie (sage und schreibe) über das Wohl ihrer Kinder entscheiden.
Wie kann das sein, dass jemand, der teils jahrelang für eine Prüfung büffelt und dem ihr Ausgang so wichtig zu sein scheint (Wer fleißige Studenten kennt, wird verstehen, was ich meine.), ausgerechnet bei den wichtigsten und härtesten Prüfungen des Lebens – die des Eltern Seins – vom „Mut zur Lücke“ lebt?
Damit möchte ich keineswegs meine Kollegen angreifen, sondern ein grundsätzliches Problem in unserer Gesellschaft verdeutlichen.
Hierzu ersetze man in meinem Beispiel den Beruf des Psychotherapeuten durch jeden anderen Beruf, jedes Hobby und eigentlich alles, was unsere Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft vereinnahmt. Vielleicht seid ihr auch schon Eltern begegnet, die Stunden damit verbringen können, die nächste Spielkonsole oder ein neues Fernsehgerät auszusuchen und dazu nach allen zugänglichen Informationen das Internet durchforsten. Die tollste Literatur dazu, was das gesundheitliche und psychische Wohl ihrer Kinder angeht, bleibt dagegen unberührt. Warum auch immer. Da reicht oft der „common sense“ der Babypflege und Kindererziehung, den man als gut gemeinte Ratschläge aus dem näheren Umkreis verpackt serviert bekommt. Das ist es, was mir ein großes Unbehagen bereitet!

“Was ist mit dem Bauchgefühl?” werden Einige fragen. Das Bauchgefühl ist wirklich sehr wichtig, finde ich. Aber auch dieses braucht eine Entscheidungsvorlage! Nur wer weiß, was Schwarz ist, weiß auch, warum er sich gerade für das Weiße entscheiden möchte,… oder für einen der Grautöne. Vorausgesetzt, er kennt diese und am besten noch viele andere Farben. Je differenzierter die Entscheidungsgrundlage ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der ausgewählte Handlungsplan ganz spezifisch und genau auf die eigene persönliche Situation, die Eigenschaften der Kinder, ihrer Eltern und ihre Lebensgeschichten passt.
Für mich bedeutet das in erster Linie sich selbst zu hinterfragen, zu öffnen und zu erkundigen, um die eigene, individuelle Entscheidung zu treffen und dann reinen Gewissens zu handeln. Deshalb sind eine vielseitige Informationsgrundlage sowie die volle Aufgeschlossenheit anderen, noch so verrückt erscheinenden, Perspektiven gegenüber, meiner Meinung nach, genauso entscheidend wie das Bauchgefühl.
“Alle Eltern wollen für ihre Kinder nur das Beste!” höre ich häufig. Sicher! Aber reicht das Wollen wirklich schon aus? Ich meine, nein! Ganz im Sinne der so wahren Worte von Sidney Harris: „Mutter Sein ist nicht nur eine Sache des Kinderkriegens. Das zu denken, ist genauso absurd wie zu glauben, dass man schon dadurch zum Pianisten wird, dass man ein Klavier besitzt. (“Being a mother isn’t simply a matter of having children. To think that is as absurd as believing that having a pianomakesone a musician.”)
Für mich gehört zur Kunst des Eltern Seins unter anderem dazu, zunächst die eigenen Gedanken zu formulieren und (vor-)urteilsfrei miteinander auszutauschen.
Nur wenn immer mehr Eltern diese Ziele verinnerlichen und die Gesundheit und das Glück der Kinder zu einem nicht minder wichtigen Anliegen machen wie zum Beispiel den beruflichen Werdegang oder die Auswahl des neuesten Gadgets, wird nicht nur unsere Gesellschaft immer kinderfreundlicher, sondern unter anderem ganz nebenbei auch das Leben der langzeitstillenden Mütter (und anderer Sonderlinge“ 😉 ) etwas leichter.

Geschrieben von Tatjana E., Psychologin und Mutter

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WHO-Empfehlungen: Stillen

Werde ich Stillen können? Möchte ich überhaupt Stillen? Und wenn ja, wie lange?
Für mich ist schon seit längerem klar, dass ich Stillen werde – immer vorausgesetzt mein Körper macht mir da keinen Strich durch die Rechnung – und dass ich auch länger als die “gesellschaftlich akzeptierten” sechs Monate stillen möchte.
Die Vorteile des längeren Stillens (wir reden hier von vielleicht einem Jahr, nicht davon ein Kind ausschließlich zu stillen bis es in die Schule kommt…) – Schutz vor plötzlichem Kindstod, besseres Immunsystem des Kindes, womöglich höhere Intelligenz und bessere Bindung, etc. überwiegen meiner Meinung nach gegenüber den Nachteilen: … ?
Da ich jetzt noch die Zeit habe schon mal handfeste Argumente für Skeptiker und unsere Familien 😉 zu sammeln, habe ich mich im Internet umgeschaut und am überzeugendsten und vertrauenswürdigsten erschien mir doch tatsächlich die Weltgesundheitsorganisation. Vielleicht hat aber auch noch jemand andere Quellen für mich?

Da es selbst die offiziellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation anscheinend leider nur auf englisch gibt, dachte ich ich mir, ich übersetze sie mal…

“Die WHO empfiehlt ausdrücklich, dass ausschließliche Stillen eines Babies in den ersten sechs Monaten seines Lebens. Ab sechs Monaten sollten zusätzlich zum Stillen andere Lebensmittel gegeben werden, bis zum einem Alter von 2 Jahren oder mehr.
Zusätzlich:

  • sollte mir dem stillen innerhalb von einer Stunde nach der Geburt begonnen werden
  • sollte nach Bedarf gestillt werden, so oft wie das Kind es möchte – Tag und Nacht

außerdem

  • sollten Flaschen und Schnuller vermieden werden.” Quelle

Bei der Gewöhnung an Lebensmittel sollte laut WHO zusätzlich folgendes beachtet werden:
” Um die wachsenden Bedürfnisse von Babies ab einem Alter von sechs Monaten erfüllen zu können, sollten ergänzend Nahrungsmittel gegeben werden, während das Stillen fortgeführt wird. Essen für Babies kann speziell zubereitet oder vom Familienessen abgewandelt werden.
Die WHO weist darauf hin, dass:

  • nicht weniger gestillt werden sollte, wenn mit der Gabe ergänzender Nahrungsmittel angefangen wird
  • ergänzende Nahrungsmittel sollten mit einem Löffel oder Becher gegeben werden, nicht aus einer Flasche
  • (die) Nahrungsmittel sollten sauber, sicher und lokal erhältlich sein
  • Kleinkinder brauchen ausgiebig Zeit um sich an das Essen fester Nahrung zu gewöhnen” Quelle

Sehr spannend finde ich, dass selbst die WHO empfhiehlt, deutlich länger als 6 Monate zu stillen nämlich “bis zu einem Alter von 2 Jahren und darüber hinaus so lange Mutter und Kind es möchten”. Natürlich brauchen Kinder irgendwann zusätzliche Nahrungsmittel und Nährstoffe – deshalb soll und muss aber noch längst nicht mit dem Stillen aufgehört werden, nur weil die Altersgrenze von sechs Monaten überschritten wurde. Dem Nächsten, der komisch guckt, wenn ich sage (oder schreibe), dass ich länger als 6 Monate stillen möchte, werde ich wohl einfach mal die WHO-Richtlinien vorstellen 🙂

Zum weiterlesen: http://www.afs-stillen.de/index.php/rund-ums-stillen/lexikon/131-p-s/203-empfehlungen-zur-stilldauer

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Wertvolle Tipps um die Milchbildung anzuregen

Vorab: dieses Grafik gibt eine gute Übersicht darüber, ob du tatsächlich zu wenig Milch haben könntest. Kinderkrankenschwestern, Ärzte und selbst Hebammen sind leider meist keine ausgebildeten Stillberaterinnen und haben leider oft eher die Kontrollierbarkeit von Trinkmenge und Gewicht im Sinn als eine anhaltende Stillbeziehung. Und sieh dir am besten mal meinen Artikel 15 Dinge die du unbedingt wissen musst, wenn du stillen willst an.

Das allerwichtigste zur Steigerung der Milchmenge ist: anlegen, anlegen, anlegen, besonders auch nachts, denn dann ist die Prolaktin-(Hormon, dass hauptsächlich für die Milchbildung zuständig ist) Konzentration am höchsten!

Die Nachfrage regelt das Angebot, je mehr dein Baby saugt, desto mehr Milch wird gebildet (und jede Flasche verhindert dies!). Der Körperkontakt und das Saugen an der Brust fördert die Ausschüttung der zur Milchbildung notwendigen Hormone. Deshalb ist der nächste wichtige Punkt, der Hautkontakt mit deinem Baby! Kuschelt euch (nackt) unter eine Decke ins Bett und stillt einfach. Anlegepositionen sind wesentlich unwichtiger als man denkt, genauso wie Stillkissen. Deshalb ist der dritte wichtige Punkt: möglichst wenig Stress, so schwer das am Anfang auch manchmal fällt.

Weitere Pflanzen und Kräuter die die Milchbildung steigern können sind zum Beispiel:

  • Einziges erwiesenes Mittel zur Milchbildung sind Bockshornkleesamen. Diese bekommt man als Gewürz zum Beispiel in Asia-Läden oder im Internet und kann damit das Essen verfeinern oder sich Tee daraus kochen. Außerdem sind sie in dem Stilltee von Weleda enthalten. Zusätzlich gibt es ihn noch in Kapselform.
  • Bierhefe, in Form von gepressten Tabletten, Malzbier oder alkoholfreiem Bier
  • Ein kleines (!!!) Glas Sekt
  • Fenchel und Anissamen die in den meisten Stilltees enthalten sind; Anis ist auch in Lakritze zu finden
  • Löwenzahnblätter, die man frisch wie Salat essen, oder getrocknet als Tee trinken kann
  • Himbeerblätter
  • Kreuzkümmel, der bei uns hautpsächlich als Gewürz genutzt wird
  • Rot- oder Wiesenklee
  • Gerste – diese soll als gekochtes Gerstenwasser besonders gut ihre Wirkung entfalten. Hierfür lässt man ca. 120g geschrotete Gerste in einem Liter Wasser für 20 Minuten köcheln und gießt dann die Flüssigkeit durch ein Sieb ab, so dass die Gerste überbleibt. Das so entstandene Gerstenwasser kann man mit Honig süßen und trinkt es über den Tag verteilt (Quelle)
  • Mariendistel
  • Alfalfa/Luzerne, die man meist als grade aufgekeimte Sprossen isst

Wenn alles nichts hilft und euer Kind tatsächlich nicht zunimmt, guckt bitte, ob es euch möglich ist, mit stillfreundlichen Methoden zu zufüttern!

Habt ihr noch Tipps und Tricks um den Milchfluss anzuregen? Immer her damit!

Ich teile meine Trauer mit euch Stillgeschichten

“…okay, Plan B” (Geschichte von Eileen und Amina)

Ich war erst 20 Jahre jung und erwartete mein erstes Kind.

Schon immer habe ich mich gründlich über alles informiert und alles durchgeplant. Ich erinnere mich gut daran, wie ich im Sommer auf der Terrasse saß und im Baby-Buch geblättert habe. Das Kapitel über das Stillen habe ich natürlich gründlich gelesen. – das über Fläschchen habe ich elegant überblättert. Warum sollte ich das lesen? Ich werde stillen, dachte ich mir.
Auch das Kapitel über einen Kaiserschnitt habe ich überblättert. Ich möchte doch eine normale Geburt.

Naja, was soll ich sagen?

Es kam alles anders.

Nach 34 Stunden Wehen und Komplikationen musste Amina per Kaiserschnitt geholt werden. Ein Schlag ins Gesicht für mich. Da hatte ich das erste Mal das Gefühl, versagt zu haben. Wieso konnte ich nicht, wie es in der Natur doch vorgesehen ist, mein Kind zur Welt bringen?
Im Krankenhaus sagte mir die Hebamme wenig später, ich hätte wahnsinnig viel Vormilch, soviel hat sie noch nie gesehen. Da war ich so stolz auf mich. Wobei ich mir die ganze Milch nicht ‘verdient’ habe. Sie war einfach da. Aber ich war glücklich. Bis die ersten Probleme auftauchten. Meine Brust ist ziemlich groß. Wenn meine Tochter trinken wollte, hat meine Brust ihr die Nase zugedrückt. Egal welche Stillposition mir die Hebamme gezeigt hat, nichts hat wirklich funktioniert. Zumal meine Kleine auch nicht richtig ansaugen konnte. Und sie hatte sooo einen Hunger.
Dann wurde sie langsam ‘aggressiv’ und gierig.

Meine Brustwarzen haben gelitten.

Jeden Tag mehr. Sie bluteten, alles tat weh. Mit der Zeit bekam ich ein Stechen im Arm, wenn ich sie gestillt habe. Irgendwann zog der Schmerz vom Arm bis zum Bein. Es wurde unerträglich. Die Hebammen haben mir die Brust gelasert, ich habe zig Tuben Salbe drauf geschmiert. Nichts hat mehr geholfen. Bis meine Brüste dermaßen verkrustet waren, dass die Milch nicht mehr rauskam. Meine Brust entzündete sich, ich lag mit 40° Fieber im Bett, konnte mich nicht einmal mehr um mein Baby kümmern und meine Tochter nahm rapide ab. Meine Ärztin verschrieb mir Abstilltabletten und Amina bekam das Fläschchen, es half nichts mehr. Noch heute ist meine Brust vernarbt. Viel schlimmer war aber für mich, dass auch diese ganz natürliche und ‘selbstverständliche’ Sache nicht funktioniert hat. Lange habe ich mir Vorwürfe gemacht. Heute akzeptiere ich es, aber es stimmt mich trotzdem noch traurig. Dafür weiß ich heute umso besser, dass man immer einen Plan B haben sollte.

 

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