Stillen Wichtige Informationen

WHO-Empfehlungen: Stillen

Werde ich Stillen können? Möchte ich überhaupt Stillen? Und wenn ja, wie lange?
Für mich ist schon seit längerem klar, dass ich Stillen werde – immer vorausgesetzt mein Körper macht mir da keinen Strich durch die Rechnung – und dass ich auch länger als die “gesellschaftlich akzeptierten” sechs Monate stillen möchte.
Die Vorteile des längeren Stillens (wir reden hier von vielleicht einem Jahr, nicht davon ein Kind ausschließlich zu stillen bis es in die Schule kommt…) – Schutz vor plötzlichem Kindstod, besseres Immunsystem des Kindes, womöglich höhere Intelligenz und bessere Bindung, etc. überwiegen meiner Meinung nach gegenüber den Nachteilen: … ?
Da ich jetzt noch die Zeit habe schon mal handfeste Argumente für Skeptiker und unsere Familien 😉 zu sammeln, habe ich mich im Internet umgeschaut und am überzeugendsten und vertrauenswürdigsten erschien mir doch tatsächlich die Weltgesundheitsorganisation. Vielleicht hat aber auch noch jemand andere Quellen für mich?

Da es selbst die offiziellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation anscheinend leider nur auf englisch gibt, dachte ich ich mir, ich übersetze sie mal…

“Die WHO empfiehlt ausdrücklich, dass ausschließliche Stillen eines Babies in den ersten sechs Monaten seines Lebens. Ab sechs Monaten sollten zusätzlich zum Stillen andere Lebensmittel gegeben werden, bis zum einem Alter von 2 Jahren oder mehr.
Zusätzlich:

  • sollte mir dem stillen innerhalb von einer Stunde nach der Geburt begonnen werden
  • sollte nach Bedarf gestillt werden, so oft wie das Kind es möchte – Tag und Nacht

außerdem

  • sollten Flaschen und Schnuller vermieden werden.” Quelle

Bei der Gewöhnung an Lebensmittel sollte laut WHO zusätzlich folgendes beachtet werden:
” Um die wachsenden Bedürfnisse von Babies ab einem Alter von sechs Monaten erfüllen zu können, sollten ergänzend Nahrungsmittel gegeben werden, während das Stillen fortgeführt wird. Essen für Babies kann speziell zubereitet oder vom Familienessen abgewandelt werden.
Die WHO weist darauf hin, dass:

  • nicht weniger gestillt werden sollte, wenn mit der Gabe ergänzender Nahrungsmittel angefangen wird
  • ergänzende Nahrungsmittel sollten mit einem Löffel oder Becher gegeben werden, nicht aus einer Flasche
  • (die) Nahrungsmittel sollten sauber, sicher und lokal erhältlich sein
  • Kleinkinder brauchen ausgiebig Zeit um sich an das Essen fester Nahrung zu gewöhnen” Quelle

Sehr spannend finde ich, dass selbst die WHO empfhiehlt, deutlich länger als 6 Monate zu stillen nämlich “bis zu einem Alter von 2 Jahren und darüber hinaus so lange Mutter und Kind es möchten”. Natürlich brauchen Kinder irgendwann zusätzliche Nahrungsmittel und Nährstoffe – deshalb soll und muss aber noch längst nicht mit dem Stillen aufgehört werden, nur weil die Altersgrenze von sechs Monaten überschritten wurde. Dem Nächsten, der komisch guckt, wenn ich sage (oder schreibe), dass ich länger als 6 Monate stillen möchte, werde ich wohl einfach mal die WHO-Richtlinien vorstellen 🙂

Zum weiterlesen: http://www.afs-stillen.de/index.php/rund-ums-stillen/lexikon/131-p-s/203-empfehlungen-zur-stilldauer

Website Kommentare

You Might Also Like

7 Comments

  • Reply
    Baby led weaning/BLW/Breifrei – wie fange ich am besten an? - bedürfnis-orientiert.de
    18. Februar 2017 at 17:34

    […] alle Beikostreifezeichen vorhanden sind – das ist meist mit ungefähr 6 Monaten, was auch die Stillempfehlungen der WHO zusätzlich […]

  • Reply
    15 Dinge die du unbedingt wissen musst, wenn du stillen willst: - bedürfnis-orientiert.de
    18. Februar 2017 at 17:35

    […] Drängen vieler Kinderärzte auf einen Beikoststart ab der 17. Wochen ist aufgrund der WHO-Empfehlungen  abzulehnen. Sehr viel wichtiger sind die Beikostreifezeichen, die du bei deinem Kind beobachten […]

  • Reply
    (Kinder-)Ärzte lernen nichts über Stillen und Babynahrung - bedürfnis-orientiert.de
    18. Februar 2017 at 17:35

    […] Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt nach wie vor für die gesamte Welt 6 Monate vollzustillen(oder Pre-Nahrung zu geben), dann langsam und unter dem Schutz der Muttermilch mit der […]

  • Reply
    Liste stillfreundlicher Ärzte - bedürfnis-orientiert.de
    19. Februar 2017 at 11:52

    […] aufrecht erhalten werden kann, die sich bei Embryotox oder Reprotox informieren und die WHO-Empfehlungen […]

  • Reply
    Welche Getränke eignen sich für Babys ab der Beikosteinführung? - bedürfnis-orientiert.de
    13. März 2017 at 21:04

    […] der Beikosteinführung, mit der, laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit 6 Monaten begonnen werden sollte, solltest du deinem Baby auch zusätzliche Flüssigkeit […]

  • Reply
    Human Milk 4 Human Babies – Mission / Vision / Orientierungswerte - bedürfnis-orientiert.de
    11. September 2017 at 13:25

    […] von Muttermilch von Familie zu Familie einsetzt. Die Milch einer anderen Mutter wird, auch in den WHO-Empfehlungen, noch vor Pulvermilch als Alternative zu Muttermilch der eigenen Mutter eines Babies […]

  • Reply
    Sylvia Wenk
    10. September 2018 at 09:26

    Hallo,
    Ich habe meine erste Tochter bis kurz über 2Jahre gestillt. Sie ist inzwischen 5J alt und stillt im Spiel ihre Puppen. Damals empfohl die WHO 6Monate zu stillen. Ich habe viele doofe Kommentare ertragen müssen, war aber gefühlsmässig überzeugt dass es besser ist weiterzustillen. Nun stille ich meine zweite Tochter, die im November 2 Jahre alt wird. Ich steh inzwischen absolut dazu und stille auch viel in der Öffentlichkeit. Ich bin froh dass die WHO nun schreibt…stillen bis 2J. und darüber hinaus. Nun hab ich endlich ein handfestes Argument und eine Bestätigung für mein Gefühl. Es ist immer noch so, dass viele es abartig finden. Aber ich finde dass es sich schon gebessert hat, ich sehe öftern stillende Frauen und lobe sie wenn sie in der Öffentlichkeit stillen. Es muss einfach auch bei uns „normal“ werden, das kleine Kinder lange gestillt werden ohne ausgebuht zu werden. Es ist Liebe, Trost, Nahrungsergänzung und eine wahre Energiespritze. Wenn die Kinder krank sind geht es Ihnen schnell besser. Wenn sie Einschlafprobleme haben hilft es besser zur Ruhe zu kommen. Sie brauchen kein Schnulli und keine Flasche. Und sie werden auch noch schlau?Viele Grüsse Sylvia

  • Leave a Reply

    *

    Ja, auch diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz