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Tragetuch

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Stillen im Tragetuch

Stillen in der Tragehilfe

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Das Stillen im Tragetuch

wird von manchen Menschen  als die „hohe Kunst des Stillens“ angesehen. Dabei ist es tatsächlich gar nicht so schwierig, wie manche vielleicht meinen und kann, danke ich, vielen Müttern besonders in Clusterfeedingphasen helfen. Deshalb, und weil ich die Frage nach der konkreten „Technik“ für das Stillen im Tragetuch häufig in Mama-Gruppen lese, habe ich mal ein Video für euch herausgesucht, in dem sehr einfach dargestellt wird, wie man die Wickelkreuztrage mit ein paar Handgriffen für das Stillen „umbauen“ kann.

Das Stillen in einer Tragehilfe

mit individuell anpassbaren Trägern, wie zum Beispiel bei einem MeiTai, funktioniert übrigens ähnlich einfach wie ihr auch auf dem Beitragsbild sehen könnt: hier kann man einfach den Knoten lösen, Kind und Tragehilfe bis auf Höhe der Brust herunter rutschen lassen und dann den den Knoten wieder fest ziehen.

Tragen

Warum keine Gruseltragen für Babys verwenden?

Auch Eltern, die ihre Kinder in einer sogenannaten „Gruseltrage“ tragen wollen eigentlich das beste für ihr Kind. Und immerhin tragen sie ihr Baby am Körper, statt es schreiend im Kinderwagen durch die Gegend zu schieben.

Die Kriterien für eine Gruseltrage sind ungefähr die folgenden:

  •  das Baby sitzt fast mit dem kompletten Gewicht auf einem zu schmalen Steg, besonders mit seinen Genitalien, dieser ist meist nicht an die Größe des Babys anpassbar
  •  die Beine hängen senkrecht herunter
  •  der Rücken wird nur von hinten gehalten, dass Baby kann seitlich in der Wirbelsäule abknicken
  •  das Kind sackt in sich zusammen was zu Atemproblemen führen kann
  •  die Wirbelsäule kann zusammengestaucht werden, da das Gewicht nur am Gesäß gehalten wird und der Rücken wird unnatürlich gerade gestützt/gedrückt
  •  Kopf und Nacken haben keinen/kaum Halt
  • die Trage lässt es zu, dass das Baby in der sogenannten „Wiegehaltung“ getragen wird
  • die Trage besteht zu großen Teilen aus Kunststoff

Beispiele für Gruseltragen (zum vergrößern bitte anklicken):

Bitte Babys nicht mit dem Blick nach vorne tragen weil :

  •  dabei das gesamte Gewicht auf dem Schambein liegt, ganz besonders bei Jungen entsteht  dabei ein zu hoher Druck auf die Hoden
  •  das Baby hat fast nur die Möglichkeit einzuknicken oder ins Hohlkreuz überzugehen besonders wenn es von der Mutter getragen wird (aufgrund ihrer Brust)
  •  das Baby den einströmenden Reizen ohne Rückzugsmöglichkeit ausgeliefert ist

Richtig wäre:

  •  ein ausreichender breiter Steg, der von Kniekehle zu Kniekehle reicht
  •  Spreiz-Anhock-Haltung: die Knie des Babys müssen dafür in Höhe des Bauchnabels sein
  •  der Bauch des Babys ist zu deinem Körper hingewandt sein
  •  Unterstützung des Rückens: ein Rundrücken ist gewährleistet
  •  der Nacken und der Kopf sind ausreichend abgestützt

Warum keine Gruseltragen?

Quelle: blog.kumja.de

Ein Baby kommt mit einem runden Rücken auf die Welt. Die Wirbelsäule befindet sich in der sogenannten Totalkyphose (Krümmung). Sie streckt sich ganz automatisch innerhalb des ersten Lebensjahres eines Kindes. Die Streckung ist abgeschlossen, wenn das Kind frei stehen kann und  zu laufenbeginnt.
Die Streckung verläuft in drei Phasen:

  1. zuerst streckt sich die Halswirbelsäule. Das merkt man daran, dass das Kind den Kopf aus der Bauchlage abheben kann
  2. die zweite Phase streckt die Brustwirbelsäule und dauert etwa bis das Kind sitzen kann
  3. die dritte Streckung betrifft die Lendenwirbelsäule. Dann hat die Wirbelsäule die endgültige gestreckte S-Form.

Das zweite Problem ist die Entwicklung der Hüfte und der Hüftgelenke. Beim richtigen Tragen nimmt das Kind die Anhock-Spreiz-Haltung ein, die Beinchen nach oben angewinkelt und breit gespreizt und am Körper des Trägers abgestützt. So entwickelt sich die Hüfte optimal.

Wenn man diese Informationen hat, kann man daraus selbst ableiten, wie eine Tragehilfe beschaffen sein muss um ergonomisch zu sein.

Bei einer Tragehilfe, bei der das Kind durch einen Steg zwischen den Beinen gehalten wird, ist eine Anhock-Spreiz-Haltung nicht möglich. Die Beine hängen senkrecht nach unten, das Kind hat keine Möglichkeit, seinen Körper abzustützen. Möglicherweise macht es den Versuch, wenn der Steg breit genug ist, einfach weil sein Körper anatomisch so vorgeformt ist, aber es wird abrutschen und dann doch hängen. (Stell dir mal vor, du müsstest längere Zeit in so einer Haltung hängen, aua!)

Zum runden Rücken: Die Tragehilfe sollte so beschaffen sein, dass der runde Rücken in jeder Phase seiner Entwicklun gut abgestützt ist. Die Tragehilfe sollte sich also Zentimeter für Zentimeter so anpassen lassen, dass diese Unterstützung möglich ist, und zwar so, dass der Rücken rund sein kann, wenn er denn noch rund ist.

„Wenn das Kind in einer Gruseltrage sitzt, ist sein Rücken doch schön gerade, dass sieht doch richtig gut aus!“ Nein, denn: Jeder Stoß, jeder Schritt der Trägerin überträgt sich direkt auf die gerade gedrückte Wirbelsäule des Kindes.

Mit diesem Wissen kannst du nun selbst jede Tragehilfe beurteilen.

Mit dem Tragetuch und der richtigen Bindeweise kannst du dein Baby bedenkenlos vom ersten Tag an tragen!

Für alle, die mit einem Tragetuch nicht zurecht kommen gibt es hier einen zweiten Beitrag mit empfehlenswerten Tragehilfen!

Außerdem gibt es hier einen Beitrag, über mit Anleitungen zu selbstgemachter Tragekleidung!

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„Tübinger Schiene“ von Bgo. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons – http://commons.wikimedia.org/wiki/File:T%C3%BCbinger_Schiene.jpg#/media/File:T%C3%BCbinger_Schiene.jpg

Und so werden übrigens Kinder mit einer Hüftdysplasie in ihrer Schiene fixiert – die Haltung ist die gleiche Anhock-Spreizhaltung, die Kinder in jedem Tragetuch oder jeder Tragehilfe einnehmen sollten.

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