Meine Stillgeschichte ist leider auch eine Geschichte die mahnt sich in der Schwangerschaft gut um eine Hebamme zu kümmern, der man vertraut.
Meine Schwangerschatft war ein ziemlicher Kampf. Ein früher insulinpflichtiger Gestationsdiabetes machte mir schnell klar „ich muss stillen“ denn der Kleine soll quasi sein erhöhtes Diabetesrisiko durchs stillen wieder normalisieren. Soweit der Plan. Und ich vertraute der Natur, die es so eingerichtet hat und war mir sicher in meinem Entbindungskrankenhaus, wo ja nun auch eine Stillberaterin angestellt ist, bin ich da sicher gut aufgehoben.
Die Entbindung war dann eine Einleitungsgeburt, die sich durch meinen Wunsch möglichst auf eine PDA zu verzichten, ziemlich lange hinzog (und am Ende doch mit einer PDA endete). Aber ich habe spontan entbunden und auch direkt im Kreissaal angelegt. Ich selber habe dann versucht noch im Kreissaal ihm die andere Brust zu geben und er verlor sie immer wieder, wir waren einfach beide sehr erschöpft. Die Hebamme hat seinen Zucker gemessen und der war zwar im Lot, aber diese übervorsichtig und so bekam mein Kleiner die erste Portion Pre…nur zur Sicherheit…Im Zimmer angekommen kuschelte ich den kleinen Wurm erstmal zu mir unter die Bettdecke und etwa eine halbe Stunde später ging mein Mann um sich frisch zu machen und die Schwester aus dem Neugeborenenzimmer bat mich den kleinen Mann umziehen zu dürfen. Ich solle etwas schlafen und solbald ich wach sei dürfe ich anrufen, damit man ihn mir bringe…gesagt getan (eigentlich habe ich nur gedöst und immer gedacht „ob ich schon anrufen soll?!“) und nach 2 Stunden habe ich dann angerufen und mir mein Kind bringen lassen…irgendwann hat er sich dann gemeldet und als die Kinderschwester wieder zum Erstgespräch kam, bat ich darum mir das Anlegen zu zeigen. Er dockte auch schnell an, aber mehr weil sie ihn angedockt hatte…und ich war etwas enttäuscht. Im Laufe des Tages versuchten wir es immer wieder mal klappte es gut, mal brauchten wir einige Versuche, wenn ich um Hilfe bat, dockte die Schwester das Kind an, eine vernünftige Erklärung gab es nicht…und ich hatte immer das Gefühl keine Milch zu haben, der Kleine suchte, suchte, suchte….auf dem Infoabend erklärte die Stillberaterin noch so schön, man solle dann auch immer anlegen und so tat ich und fragte mich das erste Mal, wann die Stillberaterin wohl käme…sie kam leider gar nicht, sie hatte Urlaub… Also weiter mit immer wunder werdenen Brustwarzen und dem unbändigen Wunsch zu stillen wurde ich ab dem 3. Tag immer fordernder, was Hilfe anging, leider hatte ich nicht das Gefühl, dass es von Erfolg geprägt war….und ich glaubte noch immer keine Milch zu haben… In der Nacht bin ich dann mit meinem Krümel ins Stillzimmer und habe die Schwester nochmal draufschauen lassen und nach 20 min schlief er ein, ich wickelte ihn, legte ihn wieder an und schließlich in sein Bettchen. Noch bevor wir raus waren suchte er wieder und so beschloss die Schwester, dass er einfach Hunger habe und er bekam wiederum Pre… Ich war traurig und erleichtert zugleich, denn daraufhin schlief mein Kleiner 4 Stunden und ich auch ein wenig ABER ich hatte es nicht geschafft, dass er schläft…
Zuhause kam dann die Hebamme, sah mich auf dem Sofa sitzen und Schokokekse essen (welch ein Genuss, ich hatte ab der 18. SSW strenge Diät gelebt) und erklärte mir gleich, da sei Saccharose drin, das dürfe ich nicht essen, wenn ich stille sonst müsste ich hinterher noch abstillen. Hm, hatte die Stillberaterin auf dem Kennenlernabend nicht etwas ganz andres gesagt? Die Zweifel blieben und so aß ich wieder nichts von dem, was mir eh schon so lange verwehrt geblieben war… Im Gegenteil laufend dachte ich darüber nach, ob ich das nun essen dürfe oder nicht… Sie wog Junior und er hatte schon die 10% abgenommen und musste nun zunehmen, sie würde jetzt jeden Tag kommen ihn wiegen.. gesagt getan… Am nächsten Tag kam sie schon morgens und er hatte 30g weniger als am Vortag… es folgte ein Vortrag, dass er nicht weiter abnehmen dürfe… Die Nacht war die Hölle der Kleine hatte Bauchweh, trank nicht und das über 6 Stunden und ich hatte Angst und rief morgens im Neugeborenenzimmer an… Die schickten mich zum Kinderarzt. Der erklärte mir dies seien die 3 Monatskoliken und mit Espumisan und Kümmelzäpfchen ging es wieder nach Hause… Die Hebamme kam am Nachmittag und der Kleine hatte leider nicht zugenommen (der KiA hatte mich noch sehr beruhigt) und ich erklärte ihr wie unsere Nacht war… Das Ergebnis ein Vortrag, dass er jetzt nicht weiter abnehmen dürfte und sie mir ja nicht unterstellen wollen, dass ich nicht vernünftig esse und meine Milch nicht gehaltvoll genug sei… als sie weg war weinte ich erstmal und jedes Stillen endete in den Gedanken, dass er vielleicht noch nicht genug getrunken habe und er doch zunehmen müsse… einen Tag später hatte er dann 50g mehr aber einen dicken Schnupfen und trank dementsprechend schlecht… ich war in Sorge… die Hebamme kam jetzt mal einen Tag nicht und ich war richtig erleichtert… leider hatte er dann am überfolgenden Tag wieder nicht zugenommen und hustete Nachts auch noch richtig doll, so dass ich wieder den Kinderarzt aufsuchte… dieser erklärte mir, es sei halt eine Erkältung gab mir Kochsalz und richtige Nasentropfen mit und sagte auch, dass er zunehmen müsse… ich solle nur abgepumpte Milch geben und ich nicht mehr anlegen, weil das saugen zuviel Energie verbrauche… ich erzählte ihm, dass die Hebamme auch Druck mache und er meinte nur die sei ja nicht Pflicht er könne ihn auch wiegen, aber es mache erst in einer Woche wieder Sinn… so ging ich dahin mit meinem nun 8 Tage alten Baby dass nicht zunahm und der Anweisung ihn nicht mehr anzulegen… ich dachte an Saugverwirrung usw (die Anweisung der Hebamme ihm täglich 10 ml pre gegen die Gelbsucht zu geben hatte ich ja auch schon ignoriert, da ich Angst davor hatte). Zuhause weinte ich erstmal und war echt am Ende… ich beschloss der Hebamme zu sagen, dass ich keine weitere Wochenbettbetreuung wünsche und habe dies dann auch getan… dies befreite mich ein wenig. Ich bekam auch den Tipp die Stillberaterin im KH anzurufen und ich rief sie an und sie gab mir für den nächsten Tag einen Termin (irgendwie hatte ich geglaubt es sei unser Pech gewesen, dass sie während unseres KH-Aufenthaltes nicht da war und so bin ich gar nicht auf die Idee gekommen). Das Gespräch dort hat mich total entlastet und ich bin wirklich erleichtert nach Hause gefahren. Ab da fühlte ich mich nicht mehr so hilflos und 2 Tage später hatte ich auch eine andere Hebamme gefunden. Diese kam noch an dem Abend vorbei und da hatte mein Krümel schon 180 g mehr auf den Rippen( wie sich meine Brustwarzen angefühlt haben muss ich glaube ich nicht erwähnen)…ich war so glücklich… sie entschied nach dem WE wieder zu kommen, damit wir auch ein bißchen zur Ruhe kommen und das ständige Wiegen aufhörte. In diesen Tagen machten wir nichts anderes als stillen… kaum schlief mein Kleiner wollte er auch schon wieder an die Brust…. ich las viel u.a. übers Clustern und entschied, durchzuhalten und zweifelte dennoch immer wieder… wäre der Zucker in der SS nicht gewesen hätte ich längst abgestillt… nach 4 Tagen wurde es besser am 10. Tag hatte er sein Geburtsgewicht wiederund langsam vertraute ich uns und dem Stillen… die 2. Hebamme freute sich sehr dass wir dran geblieben sind und meinte später auch, dass siees nicht erwartet habe dass ich nach diesem verkorksten Star noch durchhalte… jetzt ist mein Kleiner 9 Monate und wir stillen noch immer… der Kampf hat sich also gelohnt….
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