Ich teile meine Freude mit euch

LebenLiebenMachen – Stillen! (Geschichte von Halitha)

Ich bin Halitha vom Blog LebenLiebenMachen und habe mit meinem Mann zwei wunderbare Mädchen. Wir wohnen in Erfurt und führen ein unperfektes, unkonventionelles Familienleben.

Die Stillgeschichte meiner beiden Töchter ist lang und voller Höhen und Tiefen. Ich möchte sie gern mit euch teilen um meine Erfahrungen weiter zu geben und vor allem zu sagen: Glaubt an euch und gebt nicht auf, Stillen ist so wunderschön!

Als ich mit der Großen schwanger war wusste ich, wie so viele andere Mütter: Ich möchte Stillen. Was die gesamte Menschheit über Jahrtausende ernährt hat, wird wohl auch mein Baby ernähren können. Ich las nichts über das Stillen, ich vertraute auf meine Intuition und dass die Natur schon wüsste, was sie tat.

Die Große wurde 2007 nach einer entspannten, beschwerdelosen Schwangerschaft, in der 39. Schwangerschaftswoche, in einem stillfreundlichen Krankenhaus geboren. Es war eine schnelle, komplikations- und medikamentenlose Geburt. Ich fühlte mich fantastisch und das Anlegen nach der Geburt klappte gut. Jedoch setzte recht bald ein starker Babyblues ein und die Milch ließ auf sich warten. Im KH riet man zum Zufüttern und ohne mein Wissen (!) wurde meinem Baby bereits die Flasche gegeben, als ich es einmal kurz ins Schwesternzimmer gab, um zu duschen. Das war der Anfang vom Ende. Als mein Milcheinschuss an Tag 5 nach der Geburt kam, hatte mein Baby nur noch wenig Lust zu stillen. Außerdem war die Große ein sehr forderndes Baby, das viel schrie und das viel Zeit benötigte, um auf der Welt anzukommen.
Ich wusste nicht nur nichts über das Stillen, sondern auch nichts vom Tragen und vom Familienbett. Stattdessen versuchten wir irgendwie all die westlichen Konventionen bei der Erziehung von Kindern zu berücksichtigen. Und ehrlich: Es war schlimm! Mein Baby schrie den halben Tag und schlief in der Nacht schlecht. Es war (gefühlt) permanent unglücklich. Und ich auch. An Stillen war gar nicht mehr zu denken. Stattdessen pumpte ich die Muttermilch ab und gab zusätzlich Pre-Milch. Ich war so traurig, dass ich mein Baby nicht stillen konnte und dass nahezu nichts so war, wie ich mir das Muttersein vorgestellt hatte. Es war eine traurige Zeit und ich entdeckte erst spät, dass Tragen und Bei-uns-Schlafen meinem Baby half. Im Nachhinein bedauere ich das sehr. 7 Monate pumpte ich zusätzlich zur Pre-Milch ab, dann gab ich es auf. Aber wie sagt man so schön: Das erste Kind lehrt die Eltern erst, Eltern zu sein.
Als ich mit der Kleinen schwanger wurde, wusste ich sofort was ich wollte: Auf keinen Fall wieder ins Krankenhaus, wenn es nicht unbedingt sein musste! Ich informierte mich intensiv über das Stillen und Tragen und wir erweiterten unser Familienbett auf 3m, damit wir alle Vier darin Platz finden würden. Die Schwangerschaft war um einiges beschwerlicher als die Erste. Ich hatte bereits früh Wehen und konnte mich nur wenig schonen. Als mir eines Morgens im Sommer 2010 die Fruchtblase sprang, hatte ich die 36. Woche gerade knapp hinter mir gelassen. Und als mir bewusst wurde, dass die Hausgeburt nun im wahrsten Sinne des Wortes „geplatzt“ ist, musste ich fürchterlich weinen.
Ich informierte meine Hebamme und dann fuhren wir ins Krankenhaus. Nur 2 Stunden später war die Kleine geboren, mit zarten 2400g. Auch eine ambulante Entbindung war nun nicht mehr möglich, da sie zu leicht war. Ich tat alles dafür, dass mir niemand mein Kind „wegnahm“ und in ein Wärmebettchen steckte. Ich hielt sie permanent an meinem Körper, hielt ihre Temperatur stabil und legte sie immer wieder an. Aber auch diesmal ließ die Milch auf sich warten und der Babyblues kam. Ich hatte ein Déjà-vu. Die Kleine nahm rasant ab und entwickelte eine ausgeprägte Gelbsucht, das Zufüttern wurde unumgänglich als sie nur noch 2000g wog. Aber ich nahm mir fest vor es diesmal zu schaffen. Das Erste, was ich meinen Mann besorgen ließ, war ein Brusternährungsset. Darüber fütterte ich der Kleinen beim Stillen meine abgepumpte Muttermilch zu. Gleichzeitig konnte sie so das Saugen trainieren und ihre Saugschwäche überwinden. Es dauerte eine ganze Weile und wir brauchten viel Geduld. Sie stillte die ersten 3 Monate quasi andauernd und wurde auch die meiste Zeit am Tag im Tuch getragen. Aber nach bereits wenigen Wochen konnten mir ganz auf das BES verzichten.
Wir stillten schließlich wunderbare 25 Monate und ich würde es immer wieder so machen!
Du möchtest deine Stillgeschichte auch erzählen und damit anderen Mamas helfen, durchzuhalten oder sich aufs Stillen vorzubereiten? Schreib mir einfach eine e-Mail (Button oben rechts, Apfel mit Briefumschlag), ich freue mich über jede Geschichte!
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