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“Stillen ist viel mehr als Nahrungsaufnahme. Es ist pure Liebe.” (Stillgeschichte von Lara)

Nach einer problemlosen Schwangerschaft kam mein Sohn als Spätfrühchen, bei 35+1 an einem schönen Wintertag gegen 18 Uhr, zur Welt. Nach ein paar Minuten auf meiner Brust musste er mit der Kinderäztin mit und wurde untersucht. Zum Glück war er kerngesund und durfte dann wieder zurück zu mir. Noch im Kreißsaal habe ich versucht ihn anzulegen, er hat ein wenig genuckelt, aber mehr auch nicht. Da er dann doch seine Temperatur nicht gut halten konnte, kam er über Nacht in ein Wärmebettchen, das im Schwesternzimmer stand. Einmal kam die Schwester und meinte, dass mein Sohn Hunger hat, sie hat mir dann die Brust ausgestrichen. Ich verstehe bis heute nicht, warum sie mir mein Baby nicht einfach brachte… Das war auch das einzige Mal in dieser Nacht, dass sie kam. Er wurde dann “gefeedert”, wie sie es nannten. Muttermilch aufgefüllt mit Pre in einer Spritze, dann wird ein Finger in den Mund gesteckt und während das Baby am Finger nuckelt, wird die Milch in den Mund gespritzt. Mein Kleiner war einfach zu schwach um richtig zu stillen, er saugte zwei, drei Mal, dann schlief er ein. Also sollte ich abpumpen und weiter “feedern”. Direkt in der Klinik bekam ich ein Rezept für eine Milchpumpe. So fütterte ich auch Zuhause, während ich immer mehr versuchte ihn an die Brust zu kriegen. Das tolle Stillbuch, das ich vor der Geburt las, in dem die verschiedenen Positionen beschrieben waren, das konnte ich total vergessen. Meine Brüste waren viel zu groß um mein Baby genau so anzulegen… So kämpfte ich mich Zuhause durch und versuchte meinen eigenen Weg zu finden. Genau eine Woche nach der Geburt gingen wir das erste Mal zum Kinderarzt. Dort wurde mir ganz schrecklich Angst gemacht – er hätte viiiiiiel zu wenig zugenommen und eine Neugeborenengelbsucht hätte er auch. Kurz darauf saß ich heulend im Krankenhaus… Auf dem Weg dorthin habe ich direkt Fläschchen in der Apotheke gekauft, er hat daraus auch direkt knapp 90ml Muttermilch getrunken. Im Krankenhaus wurde ich beruhigt, alles sei in bester Ordnung. Aber ich war innerlich total angeknackst, wollte doch nur, dass es meinem Kleinem gut geht. Also blieb das Fläschchen. Und mein Baby trank immer kürzer an der Brust und wollte immer schneller die Flasche haben. Jetzt trank mein Baby – und es trank viel! Er nahm ordentlich zu. Und mir ging es immer schlechter… Ich wollte doch stillen! Ich wollte meinem Baby doch die beste Nahrung bieten. Und was tat ich? Fütterte mehr Pre, als dass wir stillten. Das wollte ich nicht mehr! Ich zog die Notbremse und tat das einzig richtige für uns: Ich habe nie wieder ein Fläschchen angerührt! Die ersten zwei Tage haben wir eigentlich pausenlos gestillt, das war sehr mühsam! Aber dann haben wir uns endlich als Stillteam gefunden und es funktionierte tadellos! Wir haben knapp drei Monate gebraucht um uns zu finden. Auch war ich früher sehr gehemmt, was das Stillen ausserhalb meiner Wohnung anging. Am liebsten hätte ich es gar nicht getan… Oder irgendwo versteckt in einer Ecke und dann auch noch ein Tuch drüber gehängt, dass niemand etwas sieht. Mittlerweile stille ich einfach überall. Nun ist mein Baby 9 Monate alt und wir stillen immer noch sehr häufig und hoffentlich auch noch ganz lange. Stillen ist viel mehr als Nahrungsaufnahme. Es ist pure Liebe.

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