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Was ist attachment parenting?

Vor ein paar Tagen ist mir aufgefallen, dass ich immer mal wieder den Begriff “attachment parenting” verwende und dann in verständnislose Gesichter schaue bis ich dann erkläre, was das so ungefähr beinhaltet. Falls euch das ähnlich geht, versuche ich jetzt also mal Licht ins Dunkel zu bringen.

Das englische Wort “attachment” hat im Online-Lexion Leo.org 120 deutsche Übersetzungen. Die gänigsten sind Wörter wie Anhang, Anhängsel und Bindung. Für “parenting” hingegen gibt es nur eine einzige Übersetzung, nämlich Kindererziehung. Wenn man diese Worte jetzt in den Zusammenhang bringt, kommt man vielleicht schon so langsam auf die richtigen Ideen. Im deutschen werden für diesen Erziehungsstil meist die Übersetzungen “bindungsorientierte oder beziehungsorientierte Erziehung” verwendet.

Das Attachment Parenting (manchmal auch Natural Parenting gennant) ist also eine Erziehungsform bei der es um Bindung und Beziehung zwischen Eltern und Kindern geht. Die Bindungstheorie wurde unter anderem von John Bowlby entwickelt und sie besagt in absoluter Kurzform, dass es sicher gebundene und unsicher gebundene Kinder (und später Erwachsene) gibt die sich aufgrund der Bindung zu ihren Eltern/Bezugspersonen auf unterschiedliche Weise weiterentwickeln. Wie man den Bezeichnungen eigentlich schon entnehmen kann, ist eine sichere Bindung, der Zustand der wünschenswert ist damit das Kind in seinem späteren Leben auch gut alleine zurecht kommt, wohingegen unsicher gebundene Kinder einem höheren Risiko ausgesetzt sind z.B. an Depressionen zu erkranken, Straffällig zu werden oder auch einfach unglücklich zu sein.

Attachment Parenting setzt sich also zum Ziel, dem Kind eine sichere Bindung zu ermöglichen um es gut gewappnet ins Leben zu geleiten. Der Vater dieses Erziehungsstils ist in Amerika Dr. William Sears. Er ist Kinderarzt und selbst Vater von 8 Kindern und er setzt sich zusammen mit seiner Frau Martha seit vielen Jahren unter anderem für einen intuitiven und Bindungsorientieren Erziehungsansatz ein. Um zu erklären, was attachment partenting bedeutet haben sie Leitlinien entwickelt die sie die “7 ATTACHMENT TOOLS: THE BABY B’S” nennen – was natürlich nur im englischen einen Sinn ergibt. Die 7 Punkte sind:

  1. Birth bonding = die Bindung die in der Zeit dirket nach der Geburt entsteht
  2. Breastfeeding = stillen
  3. Babywearing = das Baby tragen
  4. Bedding close to baby = dicht beim Kind schlafen
  5. Belief in the language value of your baby’s cry = die Sprache des Babys ernstzunehmen, also sein weinen
  6. Beware of baby trainers = Hüte dich vor Babytrainingsmethoden!
  7. Balance = Ausgleich

Man kann schon erkennen, dass es darum geht das Baby möglichst dicht bei sich zu haben (tragen, stilllen, Co-schlafen, …) und die Bedürfnisse eines Babys und sein Weinen ernstzunehmen, auch wenn man nicht immer unbedingt weiß, was es möchte.

Ich werde nach und nach weitere Artikel zu dem Thema schreiben und diese hier verlinken, so dass ihr weiterführende Informationen zu den einzelnen Punkten bekommen könnt. Es lohnt sich also, immer mal wieder vorbeizuschauen 🙂

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