Browsing Category

Ich teile meine Freude mit euch

Ich teile meine Freude mit euch Stillgeschichten

“Zuhause lief dann alles endlich wie geschmiert…” (Geschichte von Nadine M.)

Erst mit Anfang der Schwangerschaft…

…fing ich an mir Gedanken darüber zu machen, ob ich überhaupt stillen will. Heute ist das für mich ein skurriler Gedanke, denn es ist ja das natürlichste der Welt, das eigentlich nichts mit wollen zu tun haben sollte sondern selbstverständlich sein sollte.

Nun ja, die Monate vergingen und ich informierte mich etwas im voraus über das stillen, las etwas über die Vorbereitung der Brustwarzen (Horrorgeschichten von mit einem Schwamm drüber schrubben etc.) das war wirklich alles nichts für mich und Bekannte sagten mir dann, das stillen sehr schmerzhaft sei und sie es deshalb nur kurz oder bei weiteren Kindern dann gar nicht mehr machten…

So stand ich dann da, allein,

ohne irgendjemanden, der mir irgendwie Tipps gab, was sich aber im Endeffekt als ganz gut heraus stellte. Als ich dann endlich im Krankenhaus lag und mein Kind in den Arm bekam, wollte ich gerne anlegen, fühlte mich dabei aber irgendwie nicht sonderlich ernst genommen. Ich fragte um Hilfe und bekam sie auch – mehr schlecht als recht – unser erster Stillversuch endete mit einem dicken blauen Fleck, mitten auf der Brustwarze. Und der erste Tag ging dann so vorbei, ich legte ihn immer wieder an und wir versuchten zu stillen. Schmerzen? Oh ja, es tat weh, ich musste regelrecht die Zähne zusammenbeißen und mich mit den Zehen am Bett abdrücken um den ersten Schmerz zu verarbeiten. Der Schmerz war auch nur am Anfang des Stillens und ging dann langsam zurück um so länger der Kleine saugte. Dann kam am zweiten Tag der erste Rückschlag, unser Kind musste in das Wärmebettchen unter das „blaue Licht“, ich war am Boden zerstört, es fühlte sich so falsch an! Stillen durfte ich nicht in den ersten 12 Stunden im blauen Kasten, also musste ich abpumpen. Zum Glück bekam ich dennoch am dritten Tag den Milcheinschuss, meine Brüste waren schwer, prall und taten weh – ich musste weiterhin abpumpen und die Milch meinem Kind bringen. Hier musste ich dann auch mitbekommen, dass ich mich beeilen muss, denn anfangs fanden die Kinderkrankenschwestern es nicht nötig mir Bescheid zu sagen wenn mein Kind wach wird und Hunger hat. Also brachte ich spätestens alle zwei Stunden Milch, saß Stundenlang neben dem Kasten, wollte mein Kind sehen, als ich in den Kasten schaute, bekam ich gesagt ich darf nicht rein schauen, das ist nicht gut für die Augen. Danke für das Gespräch! Es fühlte sich immer noch falsch an! Das lustigste an der Sache war, andere Eltern machten stolz Fotos von ihren Babys mit der „Brille“ im blauen Licht, aber mir war einfach nur zum heulen, und ich heulte in der Zeit auch mehr als in meinem ganzen Leben vorher, so kam es mir jedenfalls vor.

Dann endlich am vierten Tag bekam ich gesagt dass wir morgen gehen dürfen! Mein Herz machte einen Satz, inzwischen durfte ich seit dem dritten Tag mein Kind selbstständig aus seinem Bettchen nehmen, immerhin lag er nicht mehr im blauen Licht, da er aber immer noch in dem Kinderzimmer unter Beobachtung stand, war das stillen keine ruhige Sache, naja wenigstens durfte ich ihn seit er aus dem blauen Licht draußen war wieder selbst stillen und musste nicht mehr abpumpen. Und es fühlte sich richtig an, trotz der anfänglichen schmerzen, die mir das stillen immer noch bereitete. Am fünften Tag stand ich dann auch schon bereit, Sachen gepackt, ab zum Kind, Kind gestillt, angezogen, eingepackt und direkt nach der U2 tschüss gesagt. Es fühlte sich so gut an aus der Klinik raus zu sein! Das wir noch ein paar Mal zur Kontrolle des Bilirubinwertes kommen müssen ist uns da auch egal gewesen!

Zuhause lief dann alles endlich wie geschmiert,

die Schmerzen wurden langsam weniger, nach einem Monat waren die Schmerzen jedenfalls weg. Zuhause waren die Schmerzen aber allgemein etwas erträglicher! Und die Neugeborenengelbsucht wurde auch von Tag zu Tag langsam besser. Ich hatte auch keine Fragen, ich fühlte mich sehr sicher mit dem Stillen! Zum Glück, denn zwischen der Nachsorgehebamme und mir stimmte die Chemie nicht sonderlich. Ich war froh als diese dann nicht mehr kam und wir ganz in Ruhe unser Leben leben konnten!

Anfangs stellte ich mir die Grenze, das ich wenigstens 4 Monate stillen möchte, die haben wir locker geschafft! Dann die nächste Grenze von 6 Monaten, die haben wir auch geschafft! Danach haben wir bemerkt dass die Sache mit der Beikost nicht so recht klappen möchte. So, dann halt erstmal weiter voll stillen und die Beikost erstmal außen vor lassen. Als nächstes sagte ich mir, “naja wenn du 12 Monate stillst ist das total ok”. Ich dachte mir, das selbstständige essen löst das stillen langsam ab, aber das sollte noch nicht so sein. Im Endeffekt stillten wir fast 15 Monate voll, danach ging es langsam los mit dem essen, er aß immer noch keine ganzen Portionen aber es war schon mehr als nur eine Nudel. Inzwischen stillen wir seit 2,5 Jahren, also wirklich deutlich länger als geplant und ich nehme es so hin, es ist auch wirklich sehr hilfreich und schön im Alltag. Ich musste mich bisher selten Rechtfertigen warum und wieso wir noch stillen und habe eigentlich auch kaum „Blicke“ wahrgenommen die das missbilligten. Natürlich gibt es immer Menschen die das irgendwie kommentieren müssen aber da geben wir dann entweder Antwort und erklären warum wir noch stillen oder ignorieren das gekonnt.

Da das stillen von Anfang an sehr anstrengend war, habe ich mir wirklich sehr oft gewünscht er würde sich selbst abstillen (meistens natürlich während einem anstrengenden wachstumsschub), oder er soll doch bitte wenigstens mal einen Schnuller nehmen. Das mit dem selbst abstillen hat nicht geklappt, der Schnuller war mal einen Monat interessant, danach spuckte er ihn nur noch aus oder kaute darauf herum. Wir lebten also in den ersten 1,5 Jahren mit „Stillen nach Bedarf“ was oft hieß: Stillen – jede Stunde! Und nachts oft: Stillen – alle 30 Minuten! Stillen nach Bedarf hat sich danach nicht geändert nur sind die Abstände endlich länger geworden! Tagsüber aß er ja nun auch schon mal etwas mehr aber stillen war trotzdem noch das Beste! Wir stillten also immer noch zu jeder Mahlzeit, nach dem schlafen und zum Einschlafen das machte zusammen mit 1,5 Jahren noch ca. 7-8-mal stillen am Tag. Die Nächte waren weiterhin immer mit viel stillen verbunden, was ich aber weder zählen konnte noch wollte, da wir im Familienbett schlafen bekam und bekomme ich das nicht so wirklich mit wie oft das war/ist, außer wir hatten eine anstrengende Zeit in der er viel nachts weinte!

Als er zwei Jahre alt wurde ging das stillen rapide zurück!

Aus 7-8-mal wurde innerhalb von ein paar Tagen 3-5-mal und zum einschlafen. Damit kamen meine ersten Probleme, Frühs wachte ich auf und hatte Schmerzen in der Brust, also wusste ich auch dass er nachts weniger trank. Ich hatte eine kleine Brustentzündung, ich versuchte unter der Dusche etwas auszustreichen, machte Wickel mit Quark und Retterpitz äußerlich, versuchte ihn öfter zu stillen und nach ca. drei Tagen ging es meiner Brust wieder gut. Gerade vor kurzem hatte ich wieder dasselbe und hatte es wieder innerhalb von drei Tagen unter „Kontrolle“.

Heute ist er ja 2,5 Jahre alt, wir stillen immer noch viel, aber vor allem zum Einschlafen und wenn ich ihn aus der Kinderkrippe abgeholt habe, er vergisst es aber auch selbst sehr oft. Nachts ist das stillen immer noch sehr anstrengend, aber ich habe das Gefühl es wird langsam besser! Im Endeffekt kann ich sagen, das ich mir nichts aus den Anderen und ihren „hilfreichen“ Tipps machte. Das ich meine eigenen Erfahrungen machen wollte, hat uns diese bisher, trotz vielen stressigen Phasen, wundervolle Stillzeit ermöglicht! Es macht mich sehr glücklich zu sehen wie gut meinem Kind das stillen tut! Stillen hilft bei uns bei fast allem, bei Erkältung, Verletzungen, schlechter Laune und auch einfach wenn man Hunger hat aber nichts essen möchte, es hilft in der Nacht wieder gut einzuschlafen und es macht glücklich, Mutter und Kind! Was das abstillen angeht habe ich mir jetzt keine Grenze mehr gesetzt, ich denke das wird sich ergeben, wenn es so weit ist!

Ich teile meine Freude mit euch

“Wir sind glücklich so und nur das zählt für uns!” (Geschichte von S. und Lennard)

Am 22.02.2012 kam um 02:21 Uhr unser Sohn Lennard zur Welt. Ich versuchte gleich ihn anzulegen, aber er war so erschöpft, dass er gleich einschlief. Früher dachte ich immer, ich würde nie stillen aus Angst meine Brust zu ruinieren. Als Jugendliche glaubte ich diesen Mythos nämlich. Spätestens als meine Hebamme mir erklärte, dass die  Brustform (wenn überhaupt) sich bereits in der Schwangerschaft verändert und nicht wie oft irrtümlich angenommen durch die Stillzeit schwanden meine Zweifel.

Ich habe ambulant entbunden, d. h. nach der Entbindung wurde erst mir das ok für eine Entlassung durch die Frauenärztin gegeben und anschließend bekam auch Lenny sein ok durch die Kinderärztin und so waren wir dann um 05:30 Uhr zu Hause. Kaum im Schlafzimmer bekam Lenny dann auch zum ersten Mal Hunger und sofort wuchs in mir die Angst: „Bekomme ich ihn wirklich satt?“ Das erste Anlegen war garnicht so einfach, unbeholfen versuchte ich ihm immer wieder die Brustwarze so gut es geht in den Mund zu schieben. Nach einigen Minuten saugte er kurz und schlief ein… „Das war´s schon?“ Lenny meldete sich dann etwa alle 2 Stunden und immer lief es genauso ab wie beim ersten Mal. Um 08:00 Uhr stand dann meine Hebamme vor der Tür und ich erzählte ihr von der Sorge ihn nicht satt zu bekommen. Sie erklärte mir, dass ich zwar noch keinen Milcheinschuss hatte, die Vormilch aber erst einmal völlig ausreichend für den winzig kleinen Magen war. Außerdem riet sie mir zu einer Milchpumpe, die man sich (mit Rezept der Frauenärztin) gratis in der Apotheke ausleihen kann. Gesagt getan, ab da an legte ich Lenny ca. alle 2-3 Stunden an und wenn er schlief saß ich an der Milchpumpe und freute mich über jeden Tropfen Vormilch.

Ein Tag nach dem anderen verging und mein Milcheinschuss ließ immernoch auf sich warten und so langsam wurde ich nervös. Überall musste ich mir anhören: „Waaas, du hast immernoch keinen Milcheinschuss?! Oje!“ und immer größer wurde die Angst nicht stillen zu können. Mein Hebamme machte mir zum Glück immer wieder aufs Neue Mut und am 6. Tag war er endlich da – der Milcheinschuss! Von da an klappt es mit dem Stillen prima (ca. alle 3-4 Stunden) und nebenbei konnte ich ausreichend Milch abpumpen, die wurde dann eingefroren oder mein Mann konnte auch mal die Flasche geben, z. B. wenn ich duschen war (wir hatten diese Trinkaufsätze von Medela, die der Brust angepasst sind und bei denen das Kind „genauso arbeiten muss“ wie bei einer echten Brust). Da mir auf Dauer nicht immer das Rezept für die Milchpumpe verlängern lassen wollte kaufte ich mir eine elektrische Handmilchpumpe. So war ich auch viel mobiler und musste draußen nicht immer gleich irgendwelche Wickelräume aufsuchen oder im Auto stillen.  Ich habe absolut nix gegen Frauen in der Öffentlichkeit stillen, ich bewundere sie sogar – nur ich selbst bin einfach nicht der Typ Mensch, der öffentlich gern blank zieht.

Natürlich gab es auch bei uns Zeiten, die echt nervenaufreibend und schmerzhaft waren… Als Lenny mit 13 Monaten zum ersten Mal zahnte fing er an mir ein paar Mal heftig in die Brust zu beißen. Irgendwann hatte ich schon ein kleines eitriges Loch an der rechten Brustwarze und jedes Mal wenn ich ihn dort anlegte, riss die Wunde durch das Saugen wieder auf. Ich war so kurz davor abzubrechen. Auch hier war es wieder meine Hebamme, die mich ermutigte nicht aufzugeben. (Auch wenn sie garnicht mehr für mich zuständig ist, hilft sie bei Fragen immer gerne aus.) Da Lenny die Brust mit Stillhütchen verweigerte probierte ich es mit Multi-Mam Compressen, die ich mit Mepilex-Wundklebepads auf die Brust klebte. Das Stillen verlegte ich in der Zeit bis auf wenige Male nur auf die linke Seite und wenn die rechte Brust zu voll wurde strich ich die Milch lieber vorsichtig heraus. Trotzdem dauerte es gut 2 Monate bis alles verheilt war und ich wieder ganz entspannt stillen konnte.

Inzwischen ist Lenny 20 Monate alt und wir stillen immernoch! Tagsüber isst er schon seit dem 8. Monat ganz normal (anfangs selbst pürierten Brei, anschließend das, was bei uns auf den Tisch kommt), nur zum Einschlafen – Mittagsschlaf und abends – und morgends braucht er noch seine Mamamilch. Nachts dockt er 2-3x bei mir an, aber eigentlich ist es da eher ein Nuckeln als ein Trinken und dank unseres Familienbettes ist das auch kein Problem. Ja, ich bin Langzeitstillerin und wir haben von Geburt an ein Familienbett – da könnt ihr euch ja vielleicht schon denken, was für Sprüche da kommen, uns ist das aber egal! Wir sind glücklich so und nur das zählt für uns! Inzwischen ist es so, dass Lenny im Bettchen (das bei uns im Schlafzimmer steht) einschläft und sich dann zur Mitte der Nacht hin meldet. Anschließend wandert er zu uns ins Bett und schläft nach ein paar Schlucken Mamamilch wieder ein.

Wenn er 3 Jahre alt ist kommt Lenny in den Kindergarten – klar, bis dahin soll er von der Mamamilch abgewöhnt sein! Aber bis dahin soll er selbst von der Brust loskommen und wir merken einfach, dass er noch nicht soweit ist. Ab und zu zögern wir das Stillen auch mal etwas hinaus – nur um zu gucken was passiert und bis jetzt war es immer so, dass er anfing energischer nach seiner Mamamilch zu fordern. Daher wollen wir ihm auch seine Zeit lassen!

Wir wollen noch ein zweites Kind und würden es genauso wieder handhaben! Natürlich muss nicht jede Frau zur Langzeitstillerin werden, aber ich finde wer stillen kann sollte es auch mal ausprobiert haben und ich kann jeder Mama nur raten nicht gleich aufzugeben! Das die Brust mal entzündet ist (und ja, es tut verdammt weh!) kommt vor, aber auch das geht vorbei und wenn man (bzw. Frau) nicht aufgibt, dann ist das Stillen einfach ein wunderschöner Moment für Mama und Kind!

Ich teile meine Freude mit euch

“Wie ich als Mann das Stillen erlernte…” (Geschichte eines stillenden Papas)

Ich wuchs in einem Frauenhaushalt auf. Mein Vater starb als ich zwei war und mein Bruder war zu der Zeit schon bei meiner Tante. Ansonsten gab es zwei Schwestern, die schon um einiges älter waren, jede Menge Tanten, Cousinen und andere weibliche Verwandte. Es gab ein paar Männer, die aber immer farblos im Hintergrund agierten und an die ich mich kaum erinnere. Meine Schwester bekam ihr erstes Kind als ich vier war. Ich wurde schon lange darauf vorbereitet dass ich jetzt Onkel werde und als der Anruf aus dem Krankenhaus kam dass es sich um ein Mädchen handelt, rief ich entsetzt aus: ‚Oh Gott, jetzt werde ich ja Tante‘.

Auf jeden Fall war es für mich das natürlichste auf der Welt, dass gestillt wurde. Baby schreit, Mutter kommt und packt den Busen aus.  Dass es nicht überall so ist habe ich erst viel später erfahren. Meine ganze Kindheit und Jugend verbrachte ich also unter den Fittichen von Frauen. Ich habe zwar gelegentlich Männer vermisst und mich schon danach gesehnt auch mal männlichen Beistand zu haben, doch das kam selten vor und ich hatte dann recht bald einen älteren Freund, der diese Rolle sehr gut übernommen hat. Dass aus diesem Weiberregiment auch Probleme entstanden, wie zum Beispiel wie rasiert man sich oder wie reinige ich meinen Intimbereich, ist unbestritten, gehört aber hier nicht her. Ich hole eigentlich nur weiter aus um zu zeigen, dass mir Emanzipation schon fast in die Wiege gelegt wurde.

Viele Jahre später, nachdem meine Partnerin von einem längeren Englandaufenthalt zurück kam und wir uns endlich einen gemeinsamen Haushalt schufen, hatte ich Probleme beruflich in der neuen Stadt Fuß zu fassen. Nach einigen Diskussionen und finanzieller Planung, kam die Entscheidung dass ich mich als Hausmann betätigen werde. Ich habe immer gerne gekocht und wusste theoretisch wie man einen Haushalt führt. Ich weiß wie man bügelt, die Waschmaschine bedient und wie man Böden und Küchenoberflächen sauber hält. Theoretisch, weil ich diese ganzen Arbeiten eigentlich nur gemacht habe, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Da man bekanntlich mit seinen Aufgaben wächst, wurde ich meiner neuen Aufgabe immer besser gerecht und als nach einem Umzug in eine Gartenwohnung fest stand dass wir auch Eltern werden, bekam meine Tätigkeit als Hausmann eine neue Dimension: Hausmann und Vater. Es stand von Anfang an fest, dass unser Kind voll gestillt werden sollte. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten klappte es auch recht gut und nach circa sechs Monaten wollte unser Sohn auch schon Beikost essen. Meine Partnerin hatte eine Karenzzeit von acht Monaten gewählt und natürlich mussten wir planen, wie wir unseren Sohn ernähren, wenn sie wieder arbeiten geht. Unsere Stillberaterin vor Ort war uns eine sehr große Hilfe und von ihr haben wir erfahren dass es Stillpausen gibt, die man auch für das Abpumpen von Muttermilch verwenden kann. Der Vorgesetzte meiner Partnerin, selbst Vater, zeigte sich auch sehr verständnisvoll. Wir legten einen kleinen Vorrat an Milch an und da unser Sohn schon sehr gut mit Gläsern umgehen konnte, einigten wir uns auf die Variante Beikost und Muttermilch nach Bedarf aus dem Becher oder Glas. Die Variante mit Glas zeigte sich aber schon sehr bald als nicht praktikabel, weil ich nicht eine Flasche und ein Glas mitnehmen wollte und das ständige Umgießen und Reinigen vom Glas war äußerst mühsam. Flaschen mit Sportverschluss waren dann die Lösung. Zuhause befüllt und nach Bedarf verfüttert, so waren Vater und Sohn sehr glücklich.

Da Stillen ja viel mehr ist wie nur reine Aufnahme von Nahrung, sondern auch Nähe, Trost und Geborgenheit ist, hatte ich Bedenken ob ich das als Mann auch geben kann. Ich hatte so oft beobachten können welches Wundermittel da eine Frau hat. Ein unglückliches Kind das Schmerzen hat. Frau benützt den Busen und das Kind ist in kürzester Zeit ruhig und schläft ein. Ich hatte wirkliche Bedenken. Ich muss ehrlich zugeben, dass es dafür keinen Ersatz gibt. Trost- oder Einschlafstillen kann ein Mann nicht. Unser Ersatz dafür ist das Tragen. Kind auf den Rücken, vorne die Gitarre und Kind schläft innerhalb weniger Lieder. Kind ist traurig oder unleidlich, ab ins Tuch oder den Sling und wir gehen eine Runde spazieren. Das ist auch ein Wundermittel, wenn meine Nerven einmal blank liegen, was selten, aber doch, vorkommt. Und so ist unser Sohn mittlerweile 10 Monate alt wird nach wie vor gestillt und isst als Beikost was er will. Wie sagte unsere Hebamme nach der Geburt: Unser Sohn bekommt keine Eltern, er bekommt zwei Mütter und ich muss ihr recht geben, auch Väter können gute Mütter sein.

Ich teile meine Freude mit euch

Was lange währt… (Geschichte von N & F)

Nach einer sehr turbulenten Schwangerschaft mit vielen Höhen und Tiefen kam unsere Tochter in der 35.ssw mit 2200 Gramm und 45 cm auf dieser Welt an. Noch in der Schwangerschaft war ich mir sicher zu stillen, an Fläschen bin ich demonstrativ vorbei gelaufen, doch dann war dieser Wurm, winzig klein, auf Intensivstation – die räumliche Trennung war sehr schwer für mich, dazu kam das es mir selbst noch nicht gut ging, aufgrund einer schweren Präklampsie.
Noch in der Nacht fing ich an abzupumpen, geradezu lächerliche Mengen (so dachte ich damals), sie bekam die Muttermilch dann mit der Flasche – teils auch pre, da ich mir das stillen nicht zutraute und auch die Kinderkrankenschwestern mich zum Fläscheln ermutigten.
Nach 3 Tagen durfte unser Mäuschen von der Intensivstation runter- was für uns aber bedeutete das sie nun in einer ganz anderen Klinik war, zu der ich nur per Auto kam, also riss ich mich zusammen und pochte auch auf meine Entlassung um bei meinem Kind zu sein.
Eine Woche verbrachten wir dann noch in der Kinderklinik, ich pumpte alle 3 Stunden ab und gab ihr dann die Flasche- meine Milch reichte fast aus, ganz selten brauchten wir noch etwas pre- Nahrung. Einmal als ich sie anzulegen versuchte, kam eine Kinderkrankenschwester rein und fragte was ich da tun würde – die Kleine wäre zu schwach dafür, ich war wie geschockt und ließ es dann natürlich bleiben – wie dumm von mir!

Zuhause pendelte es sich weiter ein das ich pumpte und sie “pumpstillte” … auch die Hebamme bekräftigte mich darin, wobei ihr Augenmerk darauf lag das ich mich nicht von dem stillen “erdrücken” lassen sollte – denn meine ganze Gedanken kreisten darum. ab und an legte ich sie an, hatte doch aber solche Angst es falsch zu machen, solche Angst nicht zu wissen was sie nun abbekommen hat.

9 Wochen war sie alt, da dachte ich mir, jetzt oder nie – ich gab ihr die Brust und danach noch die Flasche, doch schon der erste Tag zeigte mir das dies keine geeignete Lösung sein konnte, denn sie ließ sehr schnell von der Brust ab und schlang dann noch ne ganze Flasche runter. Am nächsten Tag legte ich es darauf an – ich legte mich einen ganzen Tag barbusig mit ihr ins Bett – immer wenn sie gefiepst hat – ran – irgendwann hatten wir beide einigermaßen den Dreh raus, sie wurde satt, und ich war glücklich.
2 tage lief alles ohne Probleme, dann fingen meine Brustwarzen an zu schmerzen das ich nur noch im Liegen stillen konnte, weil so der Schmerz am besten aushaltbar war. Eine Woche hielt ich das durch, rief in vollster Verzweiflung meine Hebamme an, sie sah sich die Sache an und ermutigte weiter zu machen, empfahl mir noch einige andere Positionen. Eine weitere Woche zog ins Land – mit schmerzenden Brustwarzen, aus einer Laune heraus kam mir dann die Idee: Stillberaterin! Sie gab mir die hilfreichsten Tipps, die uns auch heute noch begleiten, außerdem sprach sie mir Mut zu noch etwas auszuhalten, es würde besser werden, mit der richtigen Technik – noch etwa 3 Wochen hingen mir die BW buchstäblich in “Fetzen”- dann wurde es schleichend besser – bis ich irgendwann nur noch das “zuzeln” spürte

Heute ist F. 6 Monate alt – wir stillen weiterhin!

Ich teile meine Freude mit euch

Stillgeschichte von Nadine Kühn

Ich wurde vor kurzem gefragt ob ich nicht unsere Stillgeschichte mal aufschreiben mag um anderen Müttern Mut zu machen. Ich habe jetzt ein wenig Zeit deshalb fasse ich sie mal etwas zusammen.

Am 09.07.2012 war es so weit. Meine jüngste Tochter wurde geboren. Sie war 54cm und 3760 gramm schwer. Eine kleine Knuddelmaus. Sie wurde beim ersten Suchen angelegt. Leider war das Problem das alles sehr schnell eingerissen ist durch das heftige trinken. Sie hatte einen ganz schönen Zug drauf. Durch dieses einreissen gab es gleich eine fiese Brustentzündung, die leider nur mit einer Antibiotikagabe zu beheben war. Damit begann die Kettenreaktion. Meine Tochter hatte sehr viel abgenommen, was man auf die Schmerzen und das verkrampfen beim stillen schob. Durch das Antibiotikum brach der Soor wieder auf, der meinen Sohn damals zum abstillen gebracht hat. Man meinte damals man müßte den nicht behandeln da mein Sohn ja nicht mehr stillen würde Dazu aber gleich mehr. Der Soor war in den Milchgängen und diese Schmerzen wurden unerträglich. Das Stillen wurde zum Spießrutenlauf. Die kleinsten Anzeichen das die Püppi aufwachen könnte und stillen wollte war für mich der blanke Horror. Warum nur tat das so weh? Ich habe geweint. Mein Mann sagte nach einiger Zeit ich solle aufhören zu stillen. Das Elend könne sich keiner angucken. Püppi nahm weiter ab. Eine Stillberaterin war da, guckte sich die Anlegetechnik ect an. Alles bestens. Sie hatte grünen Stuhlgang. Eine weitere Stillberaterin kam dann auf die Idee Milchgangssoor. Ich sollte ein bestimmtes Medikament nehmen. Also ging die Ärztetour wieder los. Keiner wollte es aufschreiben. Zu teuer um auf Verdacht zu verschreiben. Eine Ärztin habe ich dann doch gefunden. Die Schmerzen wurden nach 2 Tagen deutlich besser und waren kurze Zeit darauf weg. Doch die Püppi hat weiterhin nicht zugenommen. Daraufhin schaltete ich noch eine IBCLC ein. Ich bin zu ihr gefahren und sie hat sich auch nochmal alles angeguckt. Anlegetechnik, Windelinhalt, Gewichtsverlauf. Sie meinte das es darauf hindeutet das die Kleine nur Vormilch trinkt. Ich sollte abpumpen und etwas stehen lassen um ihr dann den abgesetzten Milchrahm zu geben. Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt um mir eine Pumpe zu besorgen. Niemand fühlte sich zuständig. Ich habe gebettelt und gefleht, mein Kind nimmt durchs stillen nicht zu. Ich brauche eine Pumpe. Sie verhungert mir. Ein Spruch gab es noch von der Arzthelferin: Gegenüber ist ein Rewe, da könne ich mir Milch kaufen. Und wieder blieb die Frage warum keiner das Stillen unterstützen will. Ich bin dann wieder zu der Ärztin die das Soormittel schon aufgeschrieben hatte und da bekam ich sie sofort nachdem ich ihr unsere Geschichte erzählt habe. Doch auch das half alles nicht. Es kam der Punkt wo die Gewichtskurve verlangte das ich zufüttern sollte/mußte. Es war der Punkt wo ich mich als absoluter Versager sah. Wieder habe ich es nicht geschafft mein Kind stillen zu können. Wie damals bei Nr.1 schon. (Das hatte aber andere Gründe) Mit wiederwillen hab ich ihr das Fläschchen fertig gemacht. Es hat sich alles in mir gestreubt, habe mir immer wieder eingeredet das es jetzt Muß. Gekämpft und doch verloren. Ich saß auf dem Küchenboden und habe fürchterlich geweint. So eine Engel, Teufelchen Sache. Der Kopf sagte, gib ihr die Flasche, der Bauch sagte: lass es. Ich machte die Flasche fertig, stellte sie meinem Mann unter Tränen vor die Nase und meinte er solle das machen. Ich kann das nicht. Er machte es. Und sie trank. Mit jedem Schluck fing ich mehr an zu weinen. Sie trank aber nur ca. 50 ml und dann war Schluß. Wir fanden einen Kompromiss. Erst stillte ich, danach gab es die Flasche. Jetzt kam noch hinzu das sie richtig üble Bauchschmerzen bekam und der Stuhlgang wurde grün- flüssig. Ich ging zum Stilltreff und meine IBCLC fragte wie es uns so geht.und riet mir dazu die Flasche wieder ab zu setzen, da sie höchstens nochmal 30 ml hinterher getrunken hat. Meist weniger. Hunger schien sie also nicht zu haben. Die Püppi war bei diesem Treff sehr unruhig, weinte viel, war müde, hatte Bauchweh. Als wir wieder zu Hause waren hatte sie die Hose voll. Ich setzte mich hin und wollte die Windel wechseln. Als ich sie aufmachte war sie voll mit blutigen Stuhlgang. Mir blieb das Herz stehen. Der erste Gedanke die IBCLC anzurufen. Sie sagte mir ich sollte in die Kinderklinik und auf jedenfall die Windel mitnehmen. Ich hatte einfach nur Angst. Ich sagte meinen Mann bescheid und wir sind dann los. Im Krankenhaus wurde sie soweit untersucht. So sah man nichts ausser das sie hat sehr schmächtig war. Der Doc hörte sich die Geschichte an und ich sollte ihm meinen Essensplan aufzählen der letzten Zeit. Er meinte das es nach einer Proteinintoleranz aussehen würde. Ich sollte auf sämtliche Milchprodukte verzichten. Das tat ich auch, ernährte mich vegan und mit zusätzlichen Aufbaumitteln für den Darm wurde es schnell besser. Sie fing an zu zunehmen. Zwar langsam aber es ging bergauf. Und das nur durchs stillen Sie ist jetzt vor kurzem 2 Jahre geworden und stillt immer noch zu 95% Aus der Intolleranz ist eine Allergie nachgewiesen worden aber es geht ihr prächtig und gewichtlich lag sie bei der U7 im Normbereich. Wir hatten noch 3 weitere Problemchen aber bekommen alles wieder in den Griff. Vielleicht hilft dieser Bericht jemanden, das sich das Kämpfen lohnt. Für uns hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

Ich teile meine Freude mit euch

“Stillen ist viel mehr als Nahrungsaufnahme. Es ist pure Liebe.” (Stillgeschichte von Lara)

Nach einer problemlosen Schwangerschaft kam mein Sohn als Spätfrühchen, bei 35+1 an einem schönen Wintertag gegen 18 Uhr, zur Welt. Nach ein paar Minuten auf meiner Brust musste er mit der Kinderäztin mit und wurde untersucht. Zum Glück war er kerngesund und durfte dann wieder zurück zu mir. Noch im Kreißsaal habe ich versucht ihn anzulegen, er hat ein wenig genuckelt, aber mehr auch nicht. Da er dann doch seine Temperatur nicht gut halten konnte, kam er über Nacht in ein Wärmebettchen, das im Schwesternzimmer stand. Einmal kam die Schwester und meinte, dass mein Sohn Hunger hat, sie hat mir dann die Brust ausgestrichen. Ich verstehe bis heute nicht, warum sie mir mein Baby nicht einfach brachte… Das war auch das einzige Mal in dieser Nacht, dass sie kam. Er wurde dann “gefeedert”, wie sie es nannten. Muttermilch aufgefüllt mit Pre in einer Spritze, dann wird ein Finger in den Mund gesteckt und während das Baby am Finger nuckelt, wird die Milch in den Mund gespritzt. Mein Kleiner war einfach zu schwach um richtig zu stillen, er saugte zwei, drei Mal, dann schlief er ein. Also sollte ich abpumpen und weiter “feedern”. Direkt in der Klinik bekam ich ein Rezept für eine Milchpumpe. So fütterte ich auch Zuhause, während ich immer mehr versuchte ihn an die Brust zu kriegen. Das tolle Stillbuch, das ich vor der Geburt las, in dem die verschiedenen Positionen beschrieben waren, das konnte ich total vergessen. Meine Brüste waren viel zu groß um mein Baby genau so anzulegen… So kämpfte ich mich Zuhause durch und versuchte meinen eigenen Weg zu finden. Genau eine Woche nach der Geburt gingen wir das erste Mal zum Kinderarzt. Dort wurde mir ganz schrecklich Angst gemacht – er hätte viiiiiiel zu wenig zugenommen und eine Neugeborenengelbsucht hätte er auch. Kurz darauf saß ich heulend im Krankenhaus… Auf dem Weg dorthin habe ich direkt Fläschchen in der Apotheke gekauft, er hat daraus auch direkt knapp 90ml Muttermilch getrunken. Im Krankenhaus wurde ich beruhigt, alles sei in bester Ordnung. Aber ich war innerlich total angeknackst, wollte doch nur, dass es meinem Kleinem gut geht. Also blieb das Fläschchen. Und mein Baby trank immer kürzer an der Brust und wollte immer schneller die Flasche haben. Jetzt trank mein Baby – und es trank viel! Er nahm ordentlich zu. Und mir ging es immer schlechter… Ich wollte doch stillen! Ich wollte meinem Baby doch die beste Nahrung bieten. Und was tat ich? Fütterte mehr Pre, als dass wir stillten. Das wollte ich nicht mehr! Ich zog die Notbremse und tat das einzig richtige für uns: Ich habe nie wieder ein Fläschchen angerührt! Die ersten zwei Tage haben wir eigentlich pausenlos gestillt, das war sehr mühsam! Aber dann haben wir uns endlich als Stillteam gefunden und es funktionierte tadellos! Wir haben knapp drei Monate gebraucht um uns zu finden. Auch war ich früher sehr gehemmt, was das Stillen ausserhalb meiner Wohnung anging. Am liebsten hätte ich es gar nicht getan… Oder irgendwo versteckt in einer Ecke und dann auch noch ein Tuch drüber gehängt, dass niemand etwas sieht. Mittlerweile stille ich einfach überall. Nun ist mein Baby 9 Monate alt und wir stillen immer noch sehr häufig und hoffentlich auch noch ganz lange. Stillen ist viel mehr als Nahrungsaufnahme. Es ist pure Liebe.

Ich teile meine Freude mit euch

LebenLiebenMachen – Stillen! (Geschichte von Halitha)

Ich bin Halitha vom Blog LebenLiebenMachen und habe mit meinem Mann zwei wunderbare Mädchen. Wir wohnen in Erfurt und führen ein unperfektes, unkonventionelles Familienleben.

Die Stillgeschichte meiner beiden Töchter ist lang und voller Höhen und Tiefen. Ich möchte sie gern mit euch teilen um meine Erfahrungen weiter zu geben und vor allem zu sagen: Glaubt an euch und gebt nicht auf, Stillen ist so wunderschön!

Als ich mit der Großen schwanger war wusste ich, wie so viele andere Mütter: Ich möchte Stillen. Was die gesamte Menschheit über Jahrtausende ernährt hat, wird wohl auch mein Baby ernähren können. Ich las nichts über das Stillen, ich vertraute auf meine Intuition und dass die Natur schon wüsste, was sie tat.

Die Große wurde 2007 nach einer entspannten, beschwerdelosen Schwangerschaft, in der 39. Schwangerschaftswoche, in einem stillfreundlichen Krankenhaus geboren. Es war eine schnelle, komplikations- und medikamentenlose Geburt. Ich fühlte mich fantastisch und das Anlegen nach der Geburt klappte gut. Jedoch setzte recht bald ein starker Babyblues ein und die Milch ließ auf sich warten. Im KH riet man zum Zufüttern und ohne mein Wissen (!) wurde meinem Baby bereits die Flasche gegeben, als ich es einmal kurz ins Schwesternzimmer gab, um zu duschen. Das war der Anfang vom Ende. Als mein Milcheinschuss an Tag 5 nach der Geburt kam, hatte mein Baby nur noch wenig Lust zu stillen. Außerdem war die Große ein sehr forderndes Baby, das viel schrie und das viel Zeit benötigte, um auf der Welt anzukommen.
Ich wusste nicht nur nichts über das Stillen, sondern auch nichts vom Tragen und vom Familienbett. Stattdessen versuchten wir irgendwie all die westlichen Konventionen bei der Erziehung von Kindern zu berücksichtigen. Und ehrlich: Es war schlimm! Mein Baby schrie den halben Tag und schlief in der Nacht schlecht. Es war (gefühlt) permanent unglücklich. Und ich auch. An Stillen war gar nicht mehr zu denken. Stattdessen pumpte ich die Muttermilch ab und gab zusätzlich Pre-Milch. Ich war so traurig, dass ich mein Baby nicht stillen konnte und dass nahezu nichts so war, wie ich mir das Muttersein vorgestellt hatte. Es war eine traurige Zeit und ich entdeckte erst spät, dass Tragen und Bei-uns-Schlafen meinem Baby half. Im Nachhinein bedauere ich das sehr. 7 Monate pumpte ich zusätzlich zur Pre-Milch ab, dann gab ich es auf. Aber wie sagt man so schön: Das erste Kind lehrt die Eltern erst, Eltern zu sein.
Als ich mit der Kleinen schwanger wurde, wusste ich sofort was ich wollte: Auf keinen Fall wieder ins Krankenhaus, wenn es nicht unbedingt sein musste! Ich informierte mich intensiv über das Stillen und Tragen und wir erweiterten unser Familienbett auf 3m, damit wir alle Vier darin Platz finden würden. Die Schwangerschaft war um einiges beschwerlicher als die Erste. Ich hatte bereits früh Wehen und konnte mich nur wenig schonen. Als mir eines Morgens im Sommer 2010 die Fruchtblase sprang, hatte ich die 36. Woche gerade knapp hinter mir gelassen. Und als mir bewusst wurde, dass die Hausgeburt nun im wahrsten Sinne des Wortes „geplatzt“ ist, musste ich fürchterlich weinen.
Ich informierte meine Hebamme und dann fuhren wir ins Krankenhaus. Nur 2 Stunden später war die Kleine geboren, mit zarten 2400g. Auch eine ambulante Entbindung war nun nicht mehr möglich, da sie zu leicht war. Ich tat alles dafür, dass mir niemand mein Kind „wegnahm“ und in ein Wärmebettchen steckte. Ich hielt sie permanent an meinem Körper, hielt ihre Temperatur stabil und legte sie immer wieder an. Aber auch diesmal ließ die Milch auf sich warten und der Babyblues kam. Ich hatte ein Déjà-vu. Die Kleine nahm rasant ab und entwickelte eine ausgeprägte Gelbsucht, das Zufüttern wurde unumgänglich als sie nur noch 2000g wog. Aber ich nahm mir fest vor es diesmal zu schaffen. Das Erste, was ich meinen Mann besorgen ließ, war ein Brusternährungsset. Darüber fütterte ich der Kleinen beim Stillen meine abgepumpte Muttermilch zu. Gleichzeitig konnte sie so das Saugen trainieren und ihre Saugschwäche überwinden. Es dauerte eine ganze Weile und wir brauchten viel Geduld. Sie stillte die ersten 3 Monate quasi andauernd und wurde auch die meiste Zeit am Tag im Tuch getragen. Aber nach bereits wenigen Wochen konnten mir ganz auf das BES verzichten.
Wir stillten schließlich wunderbare 25 Monate und ich würde es immer wieder so machen!
Du möchtest deine Stillgeschichte auch erzählen und damit anderen Mamas helfen, durchzuhalten oder sich aufs Stillen vorzubereiten? Schreib mir einfach eine e-Mail (Button oben rechts, Apfel mit Briefumschlag), ich freue mich über jede Geschichte!
Ich teile meine Freude mit euch

Interessante Infos aus der Stillberaterinnen-Ausbildung

– Menschenkinder sind “Säugetiere” und brauchen daher täglich Milch bis sie mindestens 2 Jahre alt sind!

– Am besten stammt diese Milch von der Mutter des Kindes – und nicht von einer Tiermutter oder ist gar sprühgetrocknet!

– Stillkissen sind nicht immer hilfreich und erschweren das Stillen manchmal unnötig!

– Muttermilch enthält bis zu 700 verschiedene Bakterienarten die am Aufbau einer gesunden Darmflora mitwirken.

– Die Einführung von Beikost sollte immer unter dem Schutz des Stillens geschehen. Beikosteinführung heisst also nicht gleich abstillen.

– Beim Stillen auf der Seite kann es angenehm sein, den Arm unter den eigenen Kopf zu legen.

– Ob man schlaffe Brüste bekommt oder nicht hängt NICHT davon ab, ob man stillt, sondern davon dass man überhaupt Schwanger geworden ist, wie alt man ist und wie gut das Bindegewebe in der Verwandschaft (also die Gene) ist.

– Es gibt Drüsen an den Brustwarzen, die nach der Geburt einen Duftstoff produzieren, der so riecht, wie das Fruchtwasser – so weiß das Baby, wo es zum trinken richtig ist.

– Die Muttermilch passt sich in ihrer Zusammensetzung den Befürfnissen des Babys an – ist es zum Beispiel draußen heiss, wird mehr durstlöschende Milch produziert. Deshalb brauchen Babys unter 6 Monaten auch niemals Wasser oder Tee zusätzlich!

– Babys, die schon sehr hungrig sind und weinen, kann man gut erstmal damit beruhigen, dass man sie kurze Zeit am kleinen Finger saugen lässt. Durch diese Beruhigung fällt das anschließende Stillen dann häufig leichter.

– Jedes Jahr stillen senkt das Brustkrebsrisiko der Mutter um 5%!!

Nachdem ich nun die kompletten Ausbildungsblöcke absolviert habe, kann und möchte ich hier auch gerne Stillberatung anbieten. Diese findet ehrenamtlich statt, sie ist für euch also mit keinerlei Kosten verbunden! Schreibt mir gerne eine e-Mail über den Apfel mit dem Briefumschlag rechts oben unter dem Punkt “Social Media”, ich melde mich dann schnellstmöglich bei euch! Wer sich auch für eine Ausbildung zur Stillberaterin interessiert findet bei der AfS – Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen – alle nötigen Infos.

Das könnte Sie auch noch interessieren:

Ich teile meine Freude mit euch

“Ich las viel u.a. übers Clustern und entschied, durchzuhalten und zweifelte dennoch immer wieder.” (Stillgeschichte von A.)

Meine Stillgeschichte ist leider auch eine Geschichte die mahnt sich in der Schwangerschaft gut um eine Hebamme zu kümmern, der man vertraut.
Meine Schwangerschatft war ein ziemlicher Kampf. Ein früher insulinpflichtiger Gestationsdiabetes machte mir schnell klar „ich muss stillen“ denn der Kleine soll quasi sein erhöhtes Diabetesrisiko durchs stillen wieder normalisieren. Soweit der Plan. Und ich vertraute der Natur, die es so eingerichtet hat und war mir sicher in meinem Entbindungskrankenhaus, wo ja nun auch eine Stillberaterin angestellt ist, bin ich da sicher gut aufgehoben.

Die Entbindung war dann eine Einleitungsgeburt, die sich durch meinen Wunsch möglichst auf eine PDA zu verzichten, ziemlich lange hinzog (und am Ende doch mit einer PDA endete). Aber ich habe spontan entbunden und auch direkt im Kreissaal angelegt. Ich selber habe dann versucht noch im Kreissaal ihm die andere Brust zu geben und er verlor sie immer wieder, wir waren einfach beide sehr erschöpft. Die Hebamme hat seinen Zucker gemessen und der war zwar im Lot, aber diese übervorsichtig und so bekam mein Kleiner die erste Portion Pre…nur zur Sicherheit…Im Zimmer angekommen kuschelte ich den kleinen Wurm erstmal zu mir unter die Bettdecke und etwa eine halbe Stunde später ging mein Mann um sich frisch zu machen und die Schwester aus dem Neugeborenenzimmer bat mich den kleinen Mann umziehen zu dürfen. Ich solle etwas schlafen und solbald ich wach sei dürfe ich anrufen, damit man ihn mir bringe…gesagt getan (eigentlich habe ich nur gedöst und immer gedacht „ob ich schon anrufen soll?!“) und nach 2 Stunden habe ich dann angerufen und mir mein Kind bringen lassen…irgendwann hat er sich dann gemeldet und als die Kinderschwester wieder zum Erstgespräch kam, bat ich darum mir das Anlegen zu zeigen. Er dockte auch schnell an, aber mehr weil sie ihn angedockt hatte…und ich war etwas enttäuscht. Im Laufe des Tages versuchten wir es immer wieder mal klappte es gut, mal brauchten wir einige Versuche, wenn ich um Hilfe bat, dockte die Schwester das Kind an, eine vernünftige Erklärung gab es nicht…und ich hatte immer das Gefühl keine Milch zu haben, der Kleine suchte, suchte, suchte….auf dem Infoabend erklärte die Stillberaterin noch so schön, man solle dann auch immer anlegen und so tat ich und fragte mich das erste Mal, wann die Stillberaterin wohl käme…sie kam leider gar nicht, sie hatte Urlaub… Also weiter mit immer wunder werdenen Brustwarzen und dem unbändigen Wunsch zu stillen wurde ich ab dem 3. Tag immer fordernder, was Hilfe anging, leider hatte ich nicht das Gefühl, dass es von Erfolg geprägt war….und ich glaubte noch immer keine Milch zu haben… In der Nacht bin ich dann mit meinem Krümel ins Stillzimmer und habe die Schwester nochmal draufschauen lassen und nach 20 min schlief er ein, ich wickelte ihn, legte ihn wieder an und schließlich in sein Bettchen. Noch bevor wir raus waren suchte er wieder und so beschloss die Schwester, dass er einfach Hunger habe und er bekam wiederum Pre… Ich war traurig und erleichtert zugleich, denn daraufhin schlief mein Kleiner 4 Stunden und ich auch ein wenig ABER ich hatte es nicht geschafft, dass er schläft…

Zuhause kam dann die Hebamme, sah mich auf dem Sofa sitzen und Schokokekse essen (welch ein Genuss, ich hatte ab der 18. SSW strenge Diät gelebt) und erklärte mir gleich, da sei Saccharose drin, das dürfe ich nicht essen, wenn ich stille sonst müsste ich hinterher noch abstillen. Hm, hatte die Stillberaterin auf dem Kennenlernabend nicht etwas ganz andres gesagt? Die Zweifel blieben und so aß ich wieder nichts von dem, was mir eh schon so lange verwehrt geblieben war… Im Gegenteil laufend dachte ich darüber nach, ob ich das nun essen dürfe oder nicht… Sie wog Junior und er hatte schon die 10% abgenommen und musste nun zunehmen, sie würde jetzt jeden Tag kommen ihn wiegen.. gesagt getan… Am nächsten Tag kam sie schon morgens und er hatte 30g weniger als am Vortag… es folgte ein Vortrag, dass er nicht weiter abnehmen dürfe… Die Nacht war die Hölle der Kleine hatte Bauchweh, trank nicht und das über 6 Stunden und ich hatte Angst und rief morgens im Neugeborenenzimmer an… Die schickten mich zum Kinderarzt. Der erklärte mir dies seien die 3 Monatskoliken und mit Espumisan und Kümmelzäpfchen ging es wieder nach Hause… Die Hebamme kam am Nachmittag und der Kleine hatte leider nicht zugenommen (der KiA hatte mich noch sehr beruhigt) und ich erklärte ihr wie unsere Nacht war… Das Ergebnis ein Vortrag, dass er jetzt nicht weiter abnehmen dürfte und sie mir ja nicht unterstellen wollen, dass ich nicht vernünftig esse und meine Milch nicht gehaltvoll genug sei… als sie weg war weinte ich erstmal und jedes Stillen endete in den Gedanken, dass er vielleicht noch nicht genug getrunken habe und er doch zunehmen müsse… einen Tag später hatte er dann 50g mehr aber einen dicken Schnupfen und trank dementsprechend schlecht… ich war in Sorge… die Hebamme kam jetzt mal einen Tag nicht und ich war richtig erleichtert… leider hatte er dann am überfolgenden Tag wieder nicht zugenommen und hustete Nachts auch noch richtig doll, so dass ich wieder den Kinderarzt aufsuchte… dieser erklärte mir, es sei halt eine Erkältung gab mir Kochsalz und richtige Nasentropfen mit und sagte auch, dass er zunehmen müsse… ich solle nur abgepumpte Milch geben und ich nicht mehr anlegen, weil das saugen zuviel Energie verbrauche… ich erzählte ihm, dass die Hebamme auch Druck mache und er meinte nur die sei ja nicht Pflicht er könne ihn auch wiegen, aber es mache erst in einer Woche wieder Sinn… so ging ich dahin mit meinem nun 8 Tage alten Baby dass nicht zunahm und der Anweisung ihn nicht mehr anzulegen… ich dachte an Saugverwirrung usw (die Anweisung der Hebamme ihm täglich 10 ml pre gegen die Gelbsucht zu geben hatte ich ja auch schon ignoriert, da ich Angst davor hatte). Zuhause weinte ich erstmal und war echt am Ende… ich beschloss der Hebamme zu sagen, dass ich keine weitere Wochenbettbetreuung wünsche und habe dies dann auch getan… dies befreite mich ein wenig. Ich bekam auch den Tipp die Stillberaterin im KH anzurufen und ich rief sie an und sie gab mir für den nächsten Tag einen Termin (irgendwie hatte ich geglaubt es sei unser Pech gewesen, dass sie während unseres KH-Aufenthaltes nicht da war und so bin ich gar nicht auf die Idee gekommen). Das Gespräch dort hat mich total entlastet und ich bin wirklich erleichtert nach Hause gefahren. Ab da fühlte ich mich nicht mehr so hilflos und 2 Tage später hatte ich auch eine andere Hebamme gefunden. Diese kam noch an dem Abend vorbei und da hatte mein Krümel schon 180 g mehr auf den Rippen( wie sich meine Brustwarzen angefühlt haben muss ich glaube ich nicht erwähnen)…ich war so glücklich… sie entschied nach dem WE wieder zu kommen, damit wir auch ein bißchen zur Ruhe kommen und das ständige Wiegen aufhörte. In diesen Tagen machten wir nichts anderes als stillen… kaum schlief mein Kleiner wollte er auch schon wieder an die Brust…. ich las viel u.a. übers Clustern und entschied, durchzuhalten und zweifelte dennoch immer wieder… wäre der Zucker in der SS nicht gewesen hätte ich längst abgestillt… nach 4 Tagen wurde es besser am 10. Tag hatte er sein Geburtsgewicht wiederund langsam vertraute ich uns und dem Stillen… die 2. Hebamme freute sich sehr dass wir dran geblieben sind und meinte später auch, dass siees nicht erwartet habe dass ich nach diesem verkorksten Star noch durchhalte… jetzt ist mein Kleiner 9 Monate und wir stillen noch immer… der Kampf hat sich also gelohnt….

Ich teile meine Freude mit euch

“Ich erwachte auf der Intensivstation. Drei Schläuche aus meinem Bauch, einer aus meiner Nase” (Stillgeschichte von Susi und Moritz)

“Mein Sohn war ein absolutes Wunschkind. Die Schwangerschaft verlief unproblematisch. Drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin setzen die Wehen ein. Nachdem ich Stunden in der Badewanne verbracht hatte rief ich um drei Uhr morgens meine Hebamme an. Die Schmerzen waren sehr stark, doch sie beruhigte mich es seien nur Vorwehen. Sie gab mir ein Schmerzmittel und ich konnte etwas schlafen. Doch schon am Weg nach Hause waren die Schmerzen wieder da. Mit der gleichen Intensität. Aber ich wusste es sind nur Vorwehen, das haben andere Frauen auch schon ausgehalten, da muss ich jetzt durch. Am nächsten Tag rief ich völlig verzweifelt meinen Frauenarzt an. Ich hab es nicht mehr ausgehalten und er gab sein ok zur Einleitung. Vier Stunden später lag der Prinz auf meiner Brust und ich konnte kaum fassen wie weich seine Haut war.

Die Hebamme half mir beim Anlegen, er trank und schlief kurz darauf ein. Doch der Milcheinschuss ließ auf sich warten und der Kleine nahm immer mehr ab. Ich versuchte alles. Boxhornkleekapseln, Himbeersaft, trank literweise Stilltees. Auf Anraten der Kinderschwestern begann ich abzupumpen. Ich saß mit anderen Jungmüttern im Abpumpraum und schielte auf deren Flaschen. Wieviel Milch hatten sie? Mehr als ich? An das Gefühl der Hilflosigkeit kann ich mich noch genau erinnern. Stillen ist doch etwas natürliches, warum klappt es bei uns nicht? Was mache ich falsch? Dann endlich am vierten Tag kam die Milch. Doch das Anlegen klappte immer noch nicht. Es schien so als konnte mein Sohn das Vakuum nicht halten. Eine ausgebildete Stillberaterin des Krankenhauses nahm sich meiner an und erklärte mir dass er ein verkürztes Zungenbändchen hat und deshalb nie aus der Brust trinken wird können (eine von vielen Falschinformationen ). Ich pumpte also weiter.

Zeitgleich kamen die Schmerzen zurück. „ Ganz normal“ sagte ich mir, „du hast gerade ein Kind geboren, stell dich nicht so an!“. Nach einer Woche wurden wir aus dem Krankenhaus entlassen und noch am selben Tag wurde ich krank. Magen-Darm Grippe. Mir ging es elend. Einige Tage später überzeugte mich mein Mann den Notarzt zu rufen, das Fieber wollte einfach nicht runter. Am nächsten Tag lag ich schon am Operationstisch. Blinddarmdurchbruch, Bauchfellentzündung, Durchlöcherter Darm. Ich kam mir vor wie im falschen Film. Die Ärzte waren erstaunt, dass ich überhaupt noch aufrecht gehen konnte.

Ich erwachte auf der Intensivstation. Drei Schläuche aus meinem Bauch, einer aus meiner Nase.

Eine Intensivschwester half mir einige Stunden später beim Abpumpen. Sie erklärte mir, wie wichtig das Stillen für die Mutter Kind Bindung ist und dass ich ja nicht aufhören solle. Bedingt durch die starken Medikamente durfte mein Sohn die Milch aber nicht trinken. Also pumpte ich weiter und schüttete die Milch in den Abfluss. Anfangs pumpten OP Schwestern für mich, dann mein Mann zeitweise meine Mutter. Anfangs war es mir peinlich. Doch mit der Zeit wurde es mir egal. Zwei Wochen lang pumpte ich 4 mal am Tag. Für unseren Sohn rührte mein Mann Pre Milch an. Erst Wochen später erzählte mir mein Mann, dass alle Ärzte ihn dazu drängten mir das Abstillen anzuraten. Der Körper braucht jetzt alle Energie um gesund zu werden. Mein Mann lachte und meinte das müssten sie mir schon selber sagen. Vor der OP behaupteten sie sogar ich würde gar keine Milch mehr haben. Versteht mich nicht falsch, hätte ich das Gefühl gehabt ich schaffe es nicht mehr oder es schadet der Genesung, hätte ich sofort abgestillt. Ich wurde wieder gesund, verbrachte aber zwei Wochen mit einem 2 wöchigen Säugling im Familienzimmer.

Wieder zu Hause rief ich alle Stillberaterinnen in der Gegend an. Nach langem hin und her fand ich jemanden der spontan kommen konnte. Durch unseren schwierigen Start war ich sehr verunsichert aber schon am Telefon nahm sie mir die Angst und versicherte es würde schon gut klappen. Und sie hatte Recht. Mein Sohn dockte an als hätte er nie etwas anderes gemacht. Ich war überglücklich. Natürlich hatten wir unsere Startschwierigkeiten und ich pumpte noch vier Wochenweiter ab und gab ihm hinterher die abgepumpte Milch. Irgendwann stellte mein Mann fest, dass keine Milch mehr im Kühlschrank sei und mir fiel auf, dass wir schon einige Tage nur mehr stillten.

In wenigen Tagen wird er 8 Monate alt und ist unser ganzer Stolz. Flascherl und Schnuller lehnt er inzwischen komplett ab. Wir genießen die Intimität und Nähe des Stillens und ich bin froh, dass es geklappt hat. Ich trage eine 10 cm große Narbe am Bauch. Zuvor habe ich mich geschämt, sie als Makel betrachtet. Inzwischen bin ich stolz und liebe meine Männer umso mehr.”

Ja, auch diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz