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„Dem Stillstart gelassen entgegen…“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Mit diesem Beitrag folge ich dem Aufruf zur Blogparade von bedürfnis-orientiert.de Ich hatte ohnehin vor, meine bisherige Stillgeschichte mit euch zu teilen. Da war der Aufruf zur Blogparade ein willkommener Wink für mich, meine Erfahrung niederzuschreiben.

Seit über sieben Monaten stillen Junior und ich mittlerweile. Unser Start war jedoch nicht leicht. Damals hätte ich nicht geglaubt, dass das Stillen mir eines Tages Freude bereitet und ich nicht mehr die Tage zählen werde, bis ich das endlich hinter mir habe. Wie mein Weg zur glücklich stillenden Mama aussah, schildere ich in dieser, meiner ganz persönlichen, Stillgeschichte.

Dem Stillstart gelassen entgegen …

Schon viele Monate vor Juniors Geburt stand für mich fest, dass ich stillen werde. Überall las ich von den vielen Vorteilen für Baby und Mutter, wenn diese sich für das Stillen entscheidet. Während ich mich aber, durch den Geburtsvorbereitungskurs sowie „Hypnobirthing“ in Eigenregie, versuchte gut auf die unweigerlich bevorstehende Gbeurt vorzubereiten, ließ ich das Stillen einfach auf mich zukommen. Ich dachte, ehrlich gesagt, gar nicht weiter darüber nach. Welche werdende Mutter bereitet sich schon aufs Stillen vor? Das kann Frau einfach. Stillen klappt intuitiv und muss nicht erlernt werden. Da war ich mir ganz sicher.

Ein tolles erstes Stillerlebnis

Die Geburt Juniors in einem Berliner Krankenhaus verlief sehr gut und ich kann mit etwas Abstand sagen, dass es ein schönes Erlebnis war. Die Schmerzen werde ich wohl nie vergessen, doch die ausgezeichnete Betreuung durch die Hebamme (das war allerdings Glück, da ich zu dieser Zeit die Einzige im Kreißsaal war, die auf natürlichem Wege ihr Kind auf die Welt brachte) und Papa Junior, als seelische und praktische Unterstützung, waren schon sehr hilfreich. Die Wehen begannen in der Nacht um 03.30 Uhr, um 07.00 Uhr waren wir im Krankenhaus und schon um 13.37 Uhr war Junior geboren. Für eine Erstgebärende hatte ich also eine recht kurze Leidenszeit. Die Geburt verlief außerdem ohne größere Komplikationen und Interventionen. Gleich nach der Entbindung wurde Junior mir zum Stillen auf meinen Bauch gelegt. Er dockte sofort an und trank. Ich war begeistert, wie toll das erste Stillen lief.

Nach der Geburt war ich geradezu in einem Hormonrausch. Ich war hellwach und extrem gut gelaunt. Was soll jetzt noch schief gehen, ich habe ein Baby entbunden – solche Gedanken rauschten durch meinen Kopf. Doch die gute Laune bekam einen ersten kleinen Dämpfer, als ich Junior nach wenigen Stunden wieder stillen wollte. Er wirkte erschöpft und müde auf mich. Junior hatte die Brust gar nicht gefordert. Ich wurde jedoch auf der Wochenbettstation angehalten, den Kleinen etwa alle zwei Stunden anzulegen. Ich war sehr unsicher, wie ich Junior halten soll und wie er liegen muss, damit er meine Brust gut zu fassen bekommt. Glücklicherweise half mir eine nette Schwester beim Anlegen und der Kleine trank etwas.

Es klappt einfach nicht …

Leider schaffte ich es auch bei den nächsten Versuchen nie, Junior ohne Hilfe beim Anlegen zu stillen. Mittlerweile hatte ich von den vielen, kräftezehrenden Fehlversuchen Schmerzen. Hinzu kam die Sorge, dass ich das nie allein hinbekommen werde. Ich fand außerdem, dass der Kleine recht wenig trank.

Meine Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten: Nach knapp 48 Stunden auf der Wochenbettstation hate ich es noch nicht geschafft, Junior ohne Unterstützung zu stillen. Ich litt unter Schlafmangel und mein Hormonhoch war längst einem tiefen Tal gewichen. Mein Wunsch war, dass wir nach der Geburt ein Familienzimmer beziehen und Papa Junior mich so von Anfang an rund um die Uhr unterstützt. Doch leider waren alle Zimmer belegt und so platzte mein „Happy Family“-Traum. Aus heutiger Sicht sage ich mir, dass es doch nur zwei Tage waren. Doch damals war das für mich wirklich eine Katastrophe. Nicht gerade positiv auf meine Laune wirkten sich auch die vielen schmerzenden Stellen meines Körpers aus. Vom Blick in den Spiegel ganz zu schweigen. Oben drauf kam dann noch mein Gefühl, dass ich zu doof zum Stillen bin.

Bei meiner Zimmernachbarin sah alles so einfach aus und sie wirkte so unfassbar routiniert beim Stillen. Ich erfuhr, dass ihre vor wenigen Stunden geborene Tochter ihr zweites Kind ist und das sie ihre ältere Tochter noch immer stillt. Mir ging durch den Kopf, dass ich mein Baby sicher nicht so lange stillen werde. Schließlich verband ich bisher hauptsächlich Schmerzen und Frust mit dem Stillen.

Junior trank so wenig und schlief so viel, dass mir auf der Wochenbettstation geraten wurde, ihn regelmäßig zu wecken und ihm die Brust zu geben. Wenn er sehr müde wirke, dann solle ich ihn nackt ausziehen. Dann sei er wach genug und würde schon trinken. Doch das brachte ich nicht übers Herz. Ich weckte mein, so zerbrechlich und hilfsbedürftig wirkendes, Baby immer sehr sanft und behutsam auf. Das Anlegen klappte nur, wenn eine Schwester mir half.

Zwei Tage nach Juniors Geburt sollte ich entlassen werden. Doch dann ergab das Wiegen meines kleinen Schatzes, dass er,  in den letzten 48 Stunden, etwas mehr als zehn Prozent seines Geburtsgewichtss verloren hatte. Mir wurde gesagt, dass wir trotzdem entlassen werden können, sofern meine Hebamme in den nächsten 24 Stunden zu uns nach Hause kommt und Juniors Gewichtsentwicklung im Auge behält. Außerdem wurde uns zum Zufüttern geraten.

Nun entbrannte eine Diskussion zwischen Papa Junior und mir. Er wollte, dass wir erst nach Hause kommen, wenn das Anlegen auch ohne Hilfe klappt und das Stillen sich etwas eingespielt hat. Ich entgegnete, dass ich mich zu Hause viel wohler fühle und deswegen dort auch das Stillen sicher besser läuft. Papa Junior fühlte sich nicht wohl damit, aber ich setzte mich durch.

Große Anspannung & der rettende Tipp

Die ganze Anspannung der letzten Tage fiel von mir ab, als wir das Krankenhaus verlassen hatten. Ich weinte und war total erschöpft. Papa Junior verstand nicht wirklich, warum ich denn weinte. Schließlich war ich doch jetzt auf dem Heimweg mit dem lang erwarteten Schatz. Doch erklären lassen sich die Gefühle einer Neu-Mama wohl kaum, da kommt einfach so vieles zusammen.

Zu Hause hatte ich bei meinen Stillversuchen das Gefühl, kritisch von Papa Junior beäugt zu werden. Ich wollte auch ihm beweisen, dass es klappt. Doch ich schaffte es einfach nicht, Junior anzulegen. Schweren Herzens entschieden wir, dem Kleinen Babynahrung zu kaufen und ihm diese zu geben, um den mittlerweile großen Hunger zu stillen. Ich sagte noch zu Papa Junior, dass ich eigentlich nicht zufüttern möchte. Mehrmals hatte ich gelesen, dass dies oft dazu beiträgt, dass das Stillen sich nicht einspielen kann und die Milchproduktion nicht in Gang kommt. Doch es blieb uns nun erstmal nichts anderes übrig.

Schon kurz nach dem Zufüttern hatten wir das Gefühl, dass Junior die Babynahrung nicht bekommen ist. Er weinte stark und es ging ihm anscheinend nicht gut. Was sollten wir nun tun? Die Stimmung zwischen Papa Junior und mir war mittlerweile sehr angespannt. Er sagte, es sei ein Fehler gewesen, jetzt schon das Krankenhaus zu verlassen. Ich sagte nichts. Ich weinte.

Schließlich schlug Papa Junior vor, dass ich meine Hebamme anrufe und ihr die Situation schildere. Das habe ich dann auch getan. Es war Samstag und schon relativ spät. Sie ging zunächst nicht ans Telefon und ich wurde immer panischer. Doch nach wenigen Minuten rief sie mich zurück. Weinend schilderte ich ihr unser Problem. Sie hörte geduldig zu und beruhigte mich. Dann sagte sie, dass Papa Junior in die Apotheke fahren und Stillhütchen kaufen soll. Diese könnten uns helfen und die Schmerzen beim Anlegen reduzieren.

Gesagt, getan. Papa Junior musste zur Notfallapotheke düsen, während ich nun all meine Hoffnung in diesen Tipp setzte. Als Papa mit seinem Einkauf wieder zu Hause war, verloren wir keine Zeit: Wir kochten die Dinger, wie in der Anleitung beschrieben, aus und ich versuchte das Anlegen nun mit diesem Hilfsmittel. Und es klappte. Junior trank. Was für eine Erleichterung.

Die Stillbeziehung wächst

Mit Stillhütchen klappte das Stillen viel besser. Zwar war ich weit von einer bequemen Position entfernt, da ich einfach nur wollte, dass Junior trinkt, doch mein Komfort war mir zunächst egal. Wie die Hebamme vorausgesagt hatte, setzte auch bald die Milchbildung ein. Durch meine leichten Geburtsverletzungen hatte ich Schmerzen beim stundenlangen Stillen, welches mir nur im Sitzen möglich war. Mit jedem Tag mehr, den ich mit Stillhütchen stillte, fand ich die Dinger lästiger. Doch andererseits war ich einfach dankbar, dass Junior nun trank und ich überhaupt stillen konnte. Bei jeder Gewichtskontrolle der Hebamme atmeten Papa Junior und ich erleichtert auf. Junior hatte nach nur zehn Tagen wieder sein Geburtsgewicht erreicht.

In den folgenden Wochen versuchte ich immer wieder andere Positionen zum Stillen zu finden und uns von den Stillhütchen zu befreien. Nach fünf Wochen klappte das Anlegen dann auch ohne Stillhütchen, jedoch noch immer nur mit Stillkissen und im Sitzen. Viele der Stillpositionen, die in Büchern und im Internet gezeigt werden, funktionierten bei uns einfach nicht.

Die Nächte empfand ich, insbesondere durch das häufige Aufstehen, als extrem kräftezehrend. Immer wieder versuchte ich, Junior anzulegen, während ich auf der Seite lag. Denn, so meine Hoffnung, könnte ich bald im Halbschlaf stillen und mir das nächtliche Umhergelaufe ersparen. Eines Tages, ich weiß leider nicht mehr genau, nach wie vielen Wochen, klappte das Stillen auch im Liegen. Ab diesem Zeitpunkt fiel mir das Stillen viel leichter und ich konnte endlich die positiven Aspekte erkennen.

Schwierige Phasen gingen vorüber

Während der folgenden Wochen und Monate spielte sich das Stillen immer besser ein. Als Junior etwa drei Monate alt war, hatten wir eine kurze Phase, in der das Stillen nicht gut lief. Der kleine Sonnenschein war ganz anders als sonst, weinte mehr als üblich und es war schwer, ihn zu trösten. Das Stillen war sonst immer eine verlässliche Hilfe zum Beruhigen, doch nun wollte Junior oftmals nicht an die Brust. Hier half mir eine tolle Stillberaterin weiter, auf die ich bei der Onlinerecherche stieß. Sie beruhigte mich und sagte mir, dass viele Babies zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat so wie Junior sind. Wie er zu der Zeit war, davon bekam sie einen sehr guten Eindruck, da der Kleine, während meines Besuchs bei ihr, einen sehr starken und lauten Weinkrampf hatte (natürlich war mir das sehr unangenehm, doch auch hier fand sie aufbauende Worte). Doch nach etwa zwei Wochen war wieder alles gut und Junior fröhlich wie eh und je.

Eine weitere Herausforderung war, dass ich zu viel Muttermilch hatte.

Jedoch war die „Problemdiagnose“ nicht leicht. Ich hatte nie das Gefühl, zu viel Milch zu haben. Und sowohl die Hebamme als auch die Stillberaterin vermuteten andere Gründe für unsere Schwierigkeiten, beispielsweise das Zahnen. Zwischendurch dachte ich sogar, dass ich Kuhmilch weglassen müsse, um dem Kleinen und mir zu helfen. Als ich das Thema bei der Kinderärztin ansprach, schloss sie Kuhmilch als Ursache aus. Doch wo das Problem lag, wusste auch sie nicht. Es dauerte, bis ich auf der tollen Website „stillkinder.de“ auf einen Artikel stieß, der genau beschrieb, was uns das Leben schwer machte. Ich beherzigte die Tipps und schon nach wenigen Tagen war das Stillen so entspannt und angenehm, wie es sein soll.

Wenn ich auf meinen Stillstart und die Schwierigkeiten zurückblicke, dann denke ich heute, dass eine Vorbereitung auf das Stillen in der Schwangerschaft sicher hilfreich gewesen wäre.

Meine Stillgeschichte geht weiter

Bis heute ist das Stillen im Liegen jedoch unsere Lieblingsposition (auch am Tag). Unterwegs zu stillen, macht mir mittlerweile nichts mehr aus und ich genieße die große, damit verbundene, Flexibilität im Alltag. Junior ist jetzt sieben Monate alt und trinkt tagsüber noch etwa alle zwei bis drei Stunden und auch in der Nacht mehrmals (wenn auch mit zunehmend größeren Abständen).

Feste Rhythmen und Uhrzeiten haben sich bei uns nie etabliert, wobei ich das auch nicht als schlimm empfinde. So wie ich trinke und esse, wenn ich Durst und Hunger habe, gilt das auch für mein Baby. Immer wenn es an die Brust möchte, lege ich es an.

Vor zwei Wochen haben wir mit Beikost nach „Baby-led-Weaning“ begonnen.

Für mich ist das ein logischer Schritt: Ich stille nach Bedarf und Junior erschließt sich in seinem eigenen Tempo die Vielfalt der kulinarischen Genüsse. Derzeit genieße ich das Stillen in vollen Zügen. Vielleicht auch, weil mir bewusst ist, dass die Stillzeit nicht ewig gehen wird und mit dem Beikoststart gewissermaßen schon der langsame Abschied eingeläutet wurde. Meine -oder besser gesagt, unsere – Stillgeschichte ist noch nicht vorbei. Und ich bin gespannt, wie sie weitergeht.

Jana

„Auf meinem Blog patschehand.de berichte ich über mein Leben als Neu-Mama und über das, was mich in dieser spannenden Lebensphase beschäftigt.“

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Also hier Brust, daneben Babyschnute, die werden sich schon finden oder!?“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Zwei Frühchen und eine Zusatzausbildung  

Stillgeschichte von Frau Birnbaum und der Tellerrand

Mit kurzer Unterbrechung habe ich bisher insgesamt 3 Jahre Still-Erfahrung mit zwei Kindern.

Was mir das Stillen bedeutet ist kaum in Worte zu fassen und ich genoss und genieße es immer, zu jeder Zeit und an jedem Ort.

Das allererste Mal Stillen

Beide meiner Kinder wurden zu früh geboren. Mein erstes Kind so früh, dass es mehrere Wochen auf der Neonatologie versorgt werden musste. Um einiges dort bin ich froh. Doch Stillfreundlichkeit ist tatsächlich etwas anderes…

Da kommt eh nichts, wenn das Baby zu früh kam.“ bekam ich zu hören. „Ich solle mir nicht noch zusätzlich Stress machen.“ und „Das stört ihren Rhythmus.“

Selbst länger als das übliche halbe Jahr gestillt worden zu sein und meine jüngeren Geschwister stillen zu sehen, vermittelte mir dessen Selbstverständlichkeit und Wichtigkeit. Es stand für mich außer Frage, ob ich stille oder nicht. Es gab keine andere Möglichkeit für mich.

Und dann stand ich da. Vor dem Inkubator. Um mich herum piepste es. Mein Baby und ich durften uns nicht berühren. Stärker als jemals erwartet spürte ich dieses Band zwischen uns. Wie sehr ich schon Mutter war. Und dass ich mein Baby stillen würde, komme was wolle.

Ich hatte das große Glück, eine Hebamme im Hintergrund zu haben, die mich durch die stressige Klinikzeit „coachte“ und mir versicherte, dass wir das schaffen würden. Nach 6 Wochen Abpumpen, Fläschchen füttern, Anlegen, abpumpen, Fläschchen usw…war es dann soweit.

Unsere Tochter hatte schon geübt an der Brust zu saugen, auch wenn ihr Mund noch sehr klein und sie schwach war. Wir bereiteten ein Rebonding-Ritaul vor, das Heilbad nach Brigitte Meissner.

Und da landete meine Tochter auf meiner Brust. Nass und warm. Und fing an zu Suchen, intuitiv. Ich lies ihr Zeit. Schnell fand sie zu meiner Brust und saugte sich fest. Zart und langsam, aber wir stillten. Endlich. Angekommen. Gerettet.

Das erste Mal im Tragetuch Stillen

Anfangs war ich noch etwas ängstlich, ob sie auch genug bekäme. Sie war noch schwach und ich gewöhnt Milliliter und Gramme zu zählen. Doch bald fanden wir zueinander. Ich legte sie immer an, wenn sie wach wurde. Wenn sie unzufrieden war. Stundelang stillten wir durch, ohne Unterbrechung, hHut auf Haut und unsere Tochter gedeite gut.

Ich hielt mich noch einige Zeit „streng“ an die Positionen, die mir die Hebamme gezeigt hatte. Eines Tages, ich hatte unsere Tochter gerade mühsam ins Tragetuch gebunden, denn ich hatte noch wenig Übung darin, bekam sie Hunger…?!? Mh, wieder raus aus dem Tuch? Das ist so kompliziert!

Also hier Brust, daneben Babyschnute, die werden sich schon finden oder 😉 ?!

Und so war es. Ich stillte mein Baby im Tragetuch. Hatte dabei beide Hände frei und einen Milchsprendereflex ohne Gleichen. Ich fühlte mich wie Supermum! Unbesiegbar!

Stillen als Berufung

Nachdem unser Stillstart steinig war und ich viele Schmerzen und falsche Ratschläge erlitten hatte, machte ich mich auf die Suche nach echten Informationen zur natürlichsten Ernährung eines Menschenkindes. So lernte ich die AFS e.V. kennen und es ergab sich, dass ich die Ausbildung zur Stillberaterin in meiner Nähe beginnen konnte. Ich bin so unfassbar fasziniert, von dem Wunder Muttermilch, die intelligent ist und lebende Stoffe enthält! Ich saugte alle Informationen gierig auf und traf wundervolle Frauen. Damals entstanden wertvolle Freundschaften, für die ich immer wieder dankbar bin!

Ich möchte Frauen, das Stillen näher bringen und sie unterstützen, wenn sie Hilfe suchen. Denn einen Menschen in sich wachsen zu lassen und ihn durch die eigene Milch zu nähren, kann in einer Frau grenzenlose Kräfte mobiliesieren. Diese Erfahrung möchte ich jeder Mama offen halten und schenken.

Schwanger stillen und abstillen

Als unsere Tochter zwei Jahre alt war, wurde ich wieder schwanger. Ich glaube durch die Muttermilch wusste sie es schon eher als ich selbst. Die Brustwarzen wurden durch die hormonelle Umstellung, wie bei vielen Frauen sehr empfindlich. Ich wusste, ich wollte nicht zwei Kinder stillen, auch wenn das durchaus möglich ist! Ich lies es auf uns zu kommen und entschied nicht, wann es soweit sein würde. Es war ein unglaublich geborgenes Gefühl mein großes Kind zu stillen und mein Ungeborenes in mir zu tragen. Die Milch wurde weniger und unsere Tochter veränderte von sich aus ihr Stillverhalten. Es kamen Tage, an denen sie gar nicht danach fragte. Das erste Mal ohne Stillen einschlafen war der Beginn eines großen Abschiedes. Als es dann soweit war, war es für uns beide der genau richtige Zeitpunkt. Es fiel ihr nicht schwer. Ich dagegen heulte Rotz und Wasser. Heimlich natürlich.

Das zweite Kind stillen

Unser Sohn wurde nur wenige Tage auf der Neonatologie überwacht, da er ebenfalls zu früh geboren wurde. Diesmal kannten wir uns aus. Diesmal wusste wir als Eltern, was nötig war und was wir nicht wollten. Wir bildeten eine unüberwindbare Schutzmauer um unser zweites Kind. Ich verspürte eine unbändige Kraft. Und so legte ich unser zweites Kind noch in der Klinik an, als er und ich soweit waren. Er kannte sich sofort aus und so ist es bis heute geblieben. Wie sind ein geniales Still-Team!

Stillen so beiläufig und selbstverständlich und trotzdem so besonders

Irgendwann während der Stillzeit mir meinem Ersten Kind wurde das Stillen zu etwas Beiläufigem. Es war selbstverständlich. Meine Kinder und meine Brüste finden sich, wann immer es sein soll. Beiläufig, aber nicht weniger besonders. Nur einfach, ohne Hürden. Ohne Rythmus. Ohne Uhr. Ohne Mengenangaben. Nur genießen und gedeien.

Der schönste Ort, an dem ich bisher gestillt habe, war die Natur. Und das wird wohl auch so bleiben. Am Meer oder im grünen Wald. Dort, wo es ruhig ist und doch Menschen um uns herum. Dort wo sich alles wieder verbinden zu scheint. Wo die natürliche Ernährung eines Menschenbabys ihren Ursprung hat. So saß ich z.B. einmal auf einer Waldlichtung und Spaziergänger wanderten an uns vorbei. Es waren ein paar Vögel zu hören und die Luft war einfach herrlich.

Oder ich saß am Meer, geschützt vor dem Wind, schaute in die Weite und mein Kind schmatzte selig vor sich hin, um uns herum hörten wir die Wellen, die tratschenden Leute und alles war einfach behaglich und normal.

Alles Liebe, Jana*

*Jana Pereira Mendes ist Online-Coach für selbstverantwortliche und intuitive Elternschaft, Sozialpädagogin B.A. und Mama von zweien. Näheres zu ihrer Arbeit findest du unter fraubirnbaum.com.

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„Wir brauchen eine stillfreundlichere Gesellschaft!“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Unsere Stillgeschichte

Ich bin Mutter eines mittlerweile fünf Monate alten, kerngesunden, propperen Sohnes.

Unsere Stillbeziehung begann, von außen betrachtet, wahrscheinlich bilderbuchmäßig. Aber gefühlt war das anders.

Nach einer unproblematischen natürlichen Geburt, erfolgte bereits im Kreissaal das erste Anlegen. Aber das kleine Kerlchen schien viel zu müde. Überhaupt hat er seinen ersten Lebenstag quasi verschlafen. Wir schwelgten im Glück. Am nächsten Tag weinte er immer mehr und hatte augenscheinlich Hunger. Ich hatte vorher viel übers Stillen gelesen, weil ich meinem Sohn den bestmöglichen Start bieten wollte und Stillen für den bestmöglichen Start hielt (und halte). Darum „wusste“ ich: das Kolostrum ist wenig, aber reicht aus. Aber nachdem mein Sohn quasi den ganzen Tag weinte und darum den ganzen Tag an meiner Brust verbrachte, beschlichen mich erste Zweifel. „Ich lasse mein Kind verhungern“ waren so meine Gedanken. In der Klinik waren alle Schwestern sehr lieb, aber ich empfand sie als wenig hilfreich. Immer wieder äußerte ich meine Bedenken, dass ich Angst habe er „verdurstet“ und „verhungert“. Die eine Schwester sagte ich sollte ihm Wasser geben, die andere sagte: „Nein, bloß kein Wasser, das hat ja keine Nährstoffe. Wenn dann Nahrung!“ Ich war völlig am Ende mit meinen Nerven. Am Neujahrstag sollten wir entlassen werden und ich dachte nur: mein Sohn verhungert und ich kann nirgendwo „Fläschchennahrung“ für ihn besorgen. In der Nacht vor der Entlassung schoss zu meiner Erleichterung die Milch ein und mein Sohn trank gefühlt die ganze Nacht.

Zuhause angekommen funktionierte die ersten Wochen alles bestens.

Bis zum ersten Entwicklungsschub… Zwei Wochen lang war alles recht „schwierig“. Mein kleiner Sohn ließ sich plötzlich nicht mehr ablegen, weinte viel mehr und verbrachte gefühlt 24h an meiner Brust. Ich konnte nicht duschen, nicht einkaufen, … Ich war der Verzweiflung nahe und dachte immerzu: Was, wenn er einfach nicht satt wird!? Ich recherchierte viel im Internet (immer wieder www.stillkinder.de) und dachte die ganze Zeit nur: ich will nicht zufüttern und damit einen Teufelskreis starten. Aber ich zweifelte dennoch, ob das „normal“ ist. Ich las von „clusterfeeding“ und fragte eine Stillberatung um Rat. Nachdem mir gesagt wurde, dass sich das nicht nach einem Stillproblem anhört, war ich erleichtert und dachte nur: wir geben nicht auf! Und tatsächlich, es wurde besser! Nicht schlagartig, aber Stück für Stück.

Ich bin sehr froh, dass ich auf mein Bauchgefühl gehört habe

und es so viele Erfahrungsberichte im Internet zu finden gab. Denn mein Umfeld riet mir zum Zufüttern. Meine Mutter erzählte mir, dass sie meinen Bruder und mich auch nicht lange stillen konnte, weil sie zu weinig Milch hatte. Ob das wirklich stimmt ist fraglich. Hilfreich fand ich auch den Gedanke, dass die Menschheit schon lange ausgestorben wäre, wenn so viele Mütter tatsächlich zu wenig Milch (gehabt) hätten.

Ich bin der Meinung, dass jede Mutter für sich entscheiden soll/muss/darf, ob sie stillen möchte. Wer nicht stillen möchte, wird seine Gründe haben, und muss sich vor niemandem rechtfertigen und braucht auch kein schlechtes Gewissen zu haben. Aber wer stillen möchte, der sollte mehr Unterstützung erfahren. Stillen sollte wieder normal werden! Wir brauchen eine stillfreundlichere Gesellschaft!

Danke an alle, die ihre Erfahrungen im Internet zugänglich gemacht und mir damit geholfen haben durchzuhalten.

Ich bin so froh, dass wir unseren Weg zum vollstillen gefunden haben.

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„Mit meiner Stillgeschichte möchte ich zeigen, dass weder Beikost, Zähne, Kita, Arbeitsbeginn und schon gar kein Schub Gründe zum Abstillen sind.“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Nun sitze ich hier nach über 26 Monate stillen und möchte darüber berichten wie das bei uns gewesen ist.

Wir hatten richtige Startschwierigkeiten. Am Tag als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, habe ich eigentlich schon den Gedanken gefasst: „Gut, dann kann ich eben nicht stillen. Flaschenkinder werden auch groß.“ Ich war ziemlich traurig darüber, weil ich mir eigentlich vorgenommen habe mein Kind zu stillen.

Ich hatte eine sekundäre Sectio. Der Milcheinschuss ließ auf sich warten.

Leider hatte ich mich vor der Geburt nicht besonders mit dem Thema „Stillen“ beschäftigt. Ich dachte, das geht schon- kann ja irgendwie jeder. Was kann daran schwer sein?

Nach zwei Tagen im Krankenhaus wurde ich nervös. Die Milch kam nicht richtig, immer nur ein paar Tropfen. Ich dachte, ich kann mein Kid nicht ernähren.

Ich legte mein Baby regelmäßig an, aber er schlief beim Trinken immer ein. Also versuchte ich ihn zu wecken und zum Trinken zu animieren, dazu rieten mir die Schwestern. Mein kleiner Sohn nahm immer weiter ab, so dass ich vor und nach jedem Stillen Wiegeproben machen musste. Dadurch geriet ich noch mehr unter Druck. Um die Milchbildung anzuregen, habe ich zusätzlich nach dem Stillen auch noch abgepumpt, auch nachts. Natürlich kamen beim abpumpen auch nur ein paar Tropfen raus.  Ein todsicheres Indiz für mich, dass mein Baby unmöglich genug Nahrung von mir bekommt. Mindestens alle 2 ½ Stunden stillen, danach noch abpumpen, das war Stress pur.

Am fünften Tag im Krankenhaus, die Ärzte waren mit dem Gewicht meines Sohnes immer noch nicht zufrieden, riet man mir, wenn ich denn möchte, mein Kind mit Pre-Milch aus der Flasche zuzufüttern. Natürlich wollte ich. Schließlich wollte ich nicht für die Unterernährung meines Sohnes verantwortlich sein. Am gleichen Tag sollte ich entlassen werden. Ich hatte Angst davor, denn ich hatte das Gefühl- es klappt gar nichts!

Glücklicherweise hatte ich eine ganz tolle Nachsorge-Hebamme.

Ich habe mit ihr telefoniert und ihr meine Ängste und Probleme geschildert. Sie hat mir geraten so schnell wie möglich nach Hause zu gehen. Noch am gleichen Tag kam sie zum Hausbesuch.

Sie hat sich sehr viel Zeit und mir viele Ängste genommen. Sie hat meine Anlegetechnik korrigiert und mir einige Tipps für ein entspanntes Stillen gegeben.

Sie hat mir die Gewichtspanik genommen (ich wollte ja schon eine eigene Waage kaufen um die Wiegeproben aus dem KH zu Hause weiterzuführen). Sie hat mir erklärt, dass es nicht schlimm ist wenn das Baby beim Stillen einschläft, sie hat mir Stillen bei Bedarf näher gebracht und mich davon abgehalten ständig auf die Uhr zu schauen. Trotzdem hat sich mich nicht verurteilt oder versucht davon abzuhalten anfangs noch Pre-Milch zu zufüttern. Die Angst, dass mein Baby unterernährt ist saß so tief, da hätte auch ihr reden nichts geholfen.

Alles in allem hat Sie mir wieder Selbstvertrauen gegeben, dass wir es schaffen werden, allein mit unserem Baby.

In der ersten Woche nach der Entlassung aus dem KH kam sie täglich zu uns, danach wurden die Besuchsabstände größer. Das Stillen klappte immer besser und wenn ich mal Fragen hatte war sie jederzeit erreichbar.

Diese Frau war unser Still-Engel. Wäre sie nicht gewesen, ich hätte es nicht geschafft.

Wie schon eingangs erwähnt, bin ich eine Langzeitstillmutti mit einer Stillzeit von über 26 Monaten. Hätte mir das jemand in der Schwangerschaft oder in den ersten sechs Monaten nach der Geburt erzählt, dem hätte ich einen Vogel gezeigt.

Ich wusste gar nicht das sowas geht – Langzeitstillen, das war ein Fremdwort für mich.

In früheren meiner Vorstellung werden Babys gestillt, aber doch keine Kleinkinder. Ich kannte in meinem persönlichen Umfeld niemanden, der sein Kind länger als 4 Monate gestillt hat. Alles andere war somit für mich also nicht „normal“. Einzig meine Hebamme, dessen Kind ein Jahr alt war, als die Nachsorge bei uns anfing, stillte ihr Kind noch. Das fand ich zu dem Zeitpunkt irgendwie ök, konnte mir nicht vorstellen, dass das geht, weil doch niemand so lange Milch produziert, aber vor allem hätte ich niemals gedacht, dass ich sie noch übertreffen würde.

Ich lebte mit dem Gedanken, dass die Milch nur für einen gewissen Zeitraum ausreichend vorhanden ist. Ich hörte immer wieder von allen Seiten:“Ich konnte nur sechs Wochen stillen, dann hatte ich keine Milch mehr!“ „Ich konnte gar nicht stillen, ich hatte nicht genug Milch.“ „Ich musste zufüttern, mein Kind wurde von meiner Milch nicht satt.“ „Ab dem vierten Monat brauchen Babys spätestens Brei, dann hat die Milch nicht mehr genug Nährstoffe.“

Wegen solchen Aussagen, war für mich eine kurze Sillzeit absolut normal. Diese Probleme waren offensichtlich mainstream und niemand inklusive mir, wunderte sich darüber.

Auch bei uns war der Sechs- Wochen- Schub und das abendliche Clusterfeeding sehr ausgeprägt. Hätte mir meine Hebamme zu diesem Zeitpunkt nicht die Angst genommen, nicht genug Milch zu haben und mich über  das Verhalten von Kindern in Schüben aufgeklärt, hätte ich wahrscheinlich noch mehr als bis dato eine Flasche am Tag zugefüttert und das Abstillen wäre eingeläutet gewesen.

Also stillten wir weiter, überwanden den Schub und es wurde zusehends entspannter. Nach und nach wurden auch die Fläschchen mit Pre-Milch weniger, so dass ich es nach ca. drei Monaten endlich geschafft habe meinen Sohn voll zu stillen.

Irgendwann waren wir dann im vierten Monat, das Stillen war so entspannt, ich wollte gar nicht daran denken abzustillen. In meiner Krabbelgruppe fingen alle nach und nach mit Beikost an. Von jedem hörte ich, dass die Babys mehr oder weniger nennenswerte Mengen Brei aßen und nach und nach die Milchmahlzeiten ersetzt wurden.

Irgendwas in mir drin sagte, dass bei uns der Zeitpunkt für Beikost noch nicht erreicht war, aber ich spürte den immer größer werdenden Druck von außen damit starten zu müssen. Also probierte ich es. Es kam wie es kommen musste, mein Kind verweigerte den Brei und ich wurde nervös.

Ungefähr zu dem Zeitpunkt schloss ich mich einer Stillgruppe an, die von einer erfahrenen Stillberaterin und Kinderkrankenschwester geleitet wurde. Dort ging es neben dem Stillen auch um Themen wie Beikost, Schlafen, Tragen, bedürfnisorientierter Umgang mit Kindern und vieles mehr. Nach einer ausführlichen Beikostberatung, hörte ich das erste Mal etwas von BLW und sah Mütter in der Gruppe, die ein Kleinkind stillen. Die Stillberaterin nahm mir die Angst, dass mein Kind nicht mehr genug Nährstoffe bekommt und versicherte mir, dass Muttermilch für das erste Jahr vollkommend ausreichend ist, wenn das Kind keine andere Nahrung zu sich nehmen will.

Also stillte ich einfach weiter. Irgendwann mit 7 ½ Monaten fing mein Sohn an sich für unser Essen zu interessieren und kaute an kleinen Gemüsesticks. Natürlich war es anfangs eher ein Gemansche und er nahm keine nennenswerte Mengen zu sich, aber er hatte ja die Milch als Hauptnahrungsquelle.

Ein anderer Abstillgrund, der immer wieder genannt wurde und der mir früher sehr plausibel erschien war- Abstillen wenn die Zähne kommen, denn sonst beißt das Kind ja in die Brustwarze. „Sobald Zähne kommen muss Schluss sein, dann geht das nicht mehr! Ich lass mich doch nicht beißen!“ Dieser Satz meiner Mutter hallt mir heute noch in den Ohren und damals habe ich es geglaubt.

Ich kannte ja nun vom Stilltreff auch Mütter, die ihre älteren Babys

(mit Zähnen) stillten. Ich fragte wie es sei und ob sie gebissen würden. Sie verneinten dies und ich lies deshalb alles ganz entspannt auf mich zukommen. Ich stillte also weiter und siehe da, es ist nichts dran am Beiß-Mythos.

Nachdem gefühlt all meine Vorstellungen über Babys und Kinder sowie über Stillen und Erziehung, von denen ich dachte sie wären richtig (omg), ins wanken gerieten, trieb ich mich auch immer mehr im Internet rum, las Blog-Artikel und stieß auch Internetseiten, die sich mit dem Thema beschäftigen. Besonders die Erfahrungsberichte von Langzeitstillmütter machten mir Mut, entgegen den Stimmen meines Umfeldes, meinen eigenen Weg zu gehen. Ich sah was alles möglich ist, und dass es überhaupt gar nicht ungewöhnlich ist sein Kind auch über den 8. Monat hinaus zu stillen.

Mein kleiner Sohn war 10 Monate alt, ich stillte ihn noch sehr häufig. Die Abneigung gegen Brei war geblieben, er aß gedünstete Gemüsesticks, gekochte Kartoffeln, weiches Obst und mümmelte an Brot. Muttermilch war trotzdem seine Hauptnahrungsquelle.

Langsam machte ich mir Gedanken, ich musste wieder arbeiten und in 1 ½ Monaten begann die Eingewöhnung in die Kita. Die Stimmen in meinem Umfeld wurden lauter: „Nun musst Du aber endlich abstillen, sonst klappt das niemals in der Kita.“ „Dein Kind kann so nicht selbstständig werden!“ usw.

Mein Sohn war immer noch ein Stillkind, wie sollte das also gehen, vielleicht haben sie Recht?!

Der Rat meiner Stillberaterin war: „Alles entspannt auf sich zukommen lassen. Abstillen zu dem Zeitpunkt ist nicht ratsam, denn es ist sowieso alles neu für ihn. Es wird schon funktionieren.“

Ich stillte nicht ab. Es hat funktioniert.

Spätestens zu dem Zeitpunkt (eigentlich aber auch schon früher) war mir klar: Das Abstillen wird von meinem Kind ausgehen und er darf so lange stillen wie er es möchte und es braucht.

Ich wusste es ja eigentlich schon längst: Stillen ist Nähe, Trost, Beruhigung und Bindung. Es ist soviel mehr als nur Nahrungsaufnahme.

Obwohl ich genau das tief in meinem Herzen wusste seitdem mein Baby auf der Welt ist, habe ich das Stillen trotzdem hauptsächlich als Nahrungsaufnahme angesehen, die irgendwann nicht mehr benötigt wird und die Mutter entscheidet wann dieser Zeitpunkt ist.

Ich war ja so ahnungslos und so unwissend, bevor ich nicht selbst in die Situation gekommen bin.

Vor der Geburt meines Kindes war ich eine unabhängige Frau, die sich nach niemandem richten musste. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich mein Baby länger als nötig von mir abhängig mache und ich keine Freiheit mehr genießen kann.

Diese Freiheitsgedanken waren mit der Geburt und einsetzten der Muttergefühle dann auch ausgelöscht.

Ganz besonders zur Eingewöhnung in die Kita

und als ich wieder anfing Vollzeit zu arbeiten brauchte mein Kind das Stillen sehr. Er stillte wieder häufiger als vorher und ich genoss diese innigen Momente mit ihm. Es wäre für mich nicht richtig gewesen ihn genau in dieser Lebensphase abzustillen.

Auch später, als die Muttermilch nicht mehr seine Hauptnahrung war und er bei uns am Familientisch mit aß, gab es Phasen in denen er oft stillte. Es gab ihm Trost und Geborgenheit beim zahnen oder einer Erkältung, in aufregenden Situationen, beim verarbeiten eines anstrengenden Tages oder wenn er einfach nicht zur Ruhe kommen konnte.

Ich habe ihn immer nachts bei Bedarf im Familienbett gestillt, bis zum Schluss. Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie es gewesen wäre, wenn ich jedes Mal hätte aufstehen und eine Flasche machen müssen. Sicherlich hätte ich die Nächte als sehr viel anstrengender empfunden.

So habe ich oft im Halbschlaf gestillt und im Großen Ganzen war es recht entspannt.

Und nun ist sie vorbei, unsere 26-monatige Stillzeit. Das was ich mir gewünscht habe ist eingetreten, er hat sich ganz langsam von selbst abgestillt. Mit der Zeit wurden die Stillabstände immer größer. Erst nur noch zum Einschlafen, nachts und morgens. Dann schlief er nachts durch. Irgendwann brauchte mein kleiner Sohn kein Einschlafstillen mehr, Einschlafkuscheln hat ihm gereicht.

Eine ganze Zeit lang hat er nur noch morgens, vor dem Aufstehen im Bett gestillt. Ich habe diese Momente geliebt und diese Kuscheleinheit sehr genossen.

Es ist irgendwie auch witzig einen 2 jährigen zu stillen,

was hätte ich bloß verpasst wenn ich ihn, so wie ich es damals für richtig hielt, nach 4 Monaten abgestillt hätte? Als er sprechen konnte hat er immer ganz höflich gefragt wenn er an die Brust wollte: „Mama, ich Mops trinken?“ und hat dabei auf die Brust getippt. Ja, die Brust heißt bei uns Mops. In der Öffentlichkeit war es manchmal auch ganz gut so, dann wusste nicht jeder direkt was gemeint war.

Jedenfalls wurden irgendwann auch die Abstände des morgendlichen Stillens größer. An manchen Tagen wollte er nicht. Also wurde nur noch alle 2-3 Tage gestillt. Eines Morgens frage er wieder nach dem Mops und ich ließ ihn. Er versuchte aber nur ganz kurz zu trinken, so konnte gar kein Milchsendereflex einsetzten. Dann sagte er: „Mama, Mops alle. Ich kann nicht trinken. Mama, neue Milch reinmachen.“ Er hat es dann noch an weiteren Tagen versucht, mit dem gleichen Ergebnis. Weil er an der Brust nicht mehr trinken konnte, nahm er stattdessen Milch aus seiner Schnabeltasse, was für ihn völlig ok war.

Ich denke an unserer über zweijährige Stillzeit zurück. Sie war voller toller, liebevoller inniger Momente, aber anfangs auch voller Stress, Angst, Verzweiflung und vor allem Unsicherheit.

Warum schreibe ich das hier alles?

Ich möchte anderen Mamis Mut machen. Gebt nicht auf nur weil es anfangs schwierig ist und nicht gleich klappt. Holt Euch Hilfe bei einer stillerfahrenen Hebamme oder einer Stillberaterin ,wenn ihr nicht weiter wisst. Legt Euch ein dickes Fell für die Sprüche und Meinungen anderer Leute zu und lasst diese an Euch abprallen.

Mit meiner Stillgeschichte möchte ich außerdem zeigen, dass weder Beikost, Zähne, Kita, Arbeitsbeginn und schon gar kein Schub Gründe zum Abstillen sind.

Hört auf Euer Gefühl, geht auf Euer Kind ein und macht genau das was sich für Euch beide richtig anfühlt. Dabei ist es egal ob ihr gar nicht, nur ein paar Wochen, ein halbes Jahr oder drei Jahre stillt. Jede Mama sollte das machen dürfen was für sie und ihre Familie das Beste ist, ohne dafür verurteilt zu werden.

Ich teile meine Freude mit euch Stillgeschichten

„Eine Mutter gibt sich nicht auf, nur weil sie auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingeht…“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

 

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Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ kommt am 8.06.17 heraus und ist, ab sofort, hier vorbestellbar!

Eigentlich hatte ich vor 3 Monate voll zu stillen

und dann unter Beikosteinführung bis zum Ende des 6. Monats abzustillen. Warum? Weil ich es einfach nicht besser wusste. Meine Schwester stillte während meiner Schwangerschaft ihre zu dem Zeitpunkt gerade 8 Monate alte Tochter noch etwa zweimal am Tag und ich empfand dies ehrlich gesagt als – ich drücke es mal nett aus – nicht normal. Ich konnte es nicht verstehen, wie man nur noch Mutter sein kann, sich selbst völlig aufgeben kann. So langsam wäre es doch mal an der Zeit das Kind auch mal bei Oma abzugeben,…

Hatte…

Denn es kam alles ganz anders als geplant und ich könnte gar nicht glücklicher darüber sein.

Zum Glück war ich schon vor meiner Schwangerschaft vollkommen davon überzeugt, dass jede Frau stillen kann, ist es doch eins der natürlichsten Dinge auf der Welt. Wäre es anders gewesen, hätte ich wahrscheinlich aufgegeben. Denn unser Start war alles andere als leicht.

Nach einer sehr traumatisierenden Geburt, die den Geburtstag meines Sohnes zu dem schlimmsten Tag meines Lebens werden lies, nahm das Unheil seinen Lauf. Völlig fertig und kaputt von der Geburt und durch mein Vertrauen in die Natur vollkommen uninformiert, kam etwa eine Std nach der Geburt die Kreißsaalschwester und fragte, ob mein Sohn denn schon gestillt hätte. Nein das hatte er nicht, er hatte noch nichtmal die Augen geöffnet und war einfach genauso fertig und von meinen Infusionen betäubt wie ich. Dies nahm die Schwester zum Anlass mit einer Spritze voll Pre wiederzukommen, die ich ihm sofort einflösen sollte, da sonst eine lebensgefährliche Unterzuckerung drohen würde. Dass mein Kind immer gelber wurde, interessierte niemanden und dass dieser Umstand sehr gefährlich für meinen Sohn war, erfuhr ich erst einige Zeit später. Im Nachhinein weiß ich, dass er eine starke Neugeborenengelbsucht hatte.

Auf der Wöchnerinnenstation ging es weiter.

Mein Sohn war weiterhin sehr müde und ließ sich einfach nicht anlegen, mein Mann fuhr nach der langen Nacht für ein paar Stunden nach Hause um ein bisschen zu schlafen. Und ich? Ich weinte… ich weinte um die Geburt, um das Kind in meinem Bauch, das mir einfach entrissen wurde und um das Kind in meinem Arm, das ich einfach nicht mit meinem Baby, dass ich 9 Monate unter dem Herzen getragen hatte in verbindung bringen konnte. Ich weinte, weil ich wohl nicht nur zu blöd war, mein Kind alleine auf die Welt zu bringen, sondern anscheinend auch noch zu blöd zum Stillen war. Ich schaffte es einfach nicht ihn anzulegen und mein Sohn schlief und schlief.

In der zweiten Nacht, das war mittlerweile ca 40 Std nach der Geburt, wurde mein Sohn langsam wach, er hörte auf Fruchtwasser zu spucken und wollte endlich stillen. Aber er konnte meine Brust nicht fassen. Ich rief die Nachtschwester, die die erste war, die vorsichtig mein Kind an meine Brust bekommen hat und ich weinte wieder. Auf die Art der Schwester schaffte ich es in einem von fünf Fällen endlich alleine ihn anzulegen, doch meine Brustwarzen waren bis zum nächsten Tag so wund, offen und blutig, ich hätte nie gedacht, dass so etwas möglich ist. Mir wurde die Stillbeauftragte der Klinik (übrigens ein zertifiziertes Babyfreundliches Krankenhaus – sehr traurig), eine IBCLC Beraterin vorbeigeschickt. Diese blickte in ihre Akte, meinte. “ hier steht, sie füttern zu“, äh nein…. „ach, na dann streich ich das. Hier sind Stillhütchen, aber mit ihrer Brust wird das eh nichts“ und weg war sie. Ich war verzweifelt, mein Kind spuckte blut weil meine Brustwarzen so offen waren und ich hatte schmerzen, übrall. Ich schrieb meinem Mann, er solle bitte den Schnuller mitbringen, den wir in der Schwangerschaft geschenkt bekommen haben und nie benutzen wollten. Ich konnte nicht mehr.

Langsam wurde mir klar, dass hier irgendwie alles schief lief und so entließ ich mich gegen den Willen meines Arztes und der Hebamme am dritten Tag selbst.

Zuhause wurde es nicht besser, ich kämpfte nicht nur mit dem Babyblues, sondern mit einer ausgewachsenen Wochenbettdepression. Ich war die ersten drei Monate sowohl körperlich als auch seelisch weder in der lage meinen Sohn zu tragen, noch ihn selbst zu wickeln oder mich sonst irgendwie um ihn zu kümmern. Aber ich habe gestillt, ich hatte ihn den ganzen Tag auf meiner Brust liegen und mein Mann und ich haben es immer und immer wieder versucht diese Stillhütchen weg zu bekommen. Meine Hebamme meinte immer nur: “ ach er soll mal ein paar Wochen so trinken und wenn ich das dann immer noch will, können wir es ja probieren.“ Ich hatte aber von der Gefahr einer Saugverwirrung gelesen und war verzweifelt. Warum hift mir keiner? Mein Mann ergoogelte irgendwann eine Möglichkeit, wie wir unseren Sohn vielleicht doch noch ohne Stillhütchen an die Brust bekommen könnten. Das Problem an Google ist: wenn man nicht genau weiß wonach man suchen muss, findet man ziemlich viel Mist. Im Nachhinein weiß ich, dass wir mehr Glück als Verstand hatten und dass wir mit der Methode “ Brust mit Gewalt in den Mund stopfen“ eher das Gegenteil hätten erreichen können. Aber wir hatten Glück und so konnte ich meinen Sohn nach ca 4 wochen endlich ohne Stillhütchen stillen.

Mit dem Stillen klappte es von da an, mit zwischenzeitlichen Tiefs wie falschem Andocken oder beißen beim Zahnen, wirklich gut und ich traute mich auch immer mehr auserhalb meines Zuhauses zu stillen. Nur dieser blöde Schnuller… Mein Sohn hatte ein sehr starkes Saugbedürfniss(hat er ehrlich gesagt immer noch) und ich fühlte mich psychisch einfach nicht in der Lage diesem Bedürfnis in dem Ausmaß nachzukommen. Bei dem kleinsten Meckern steckte ich meinem Kind den Schnuller in den Mund, gleichzeitig war es jedes mal ein Stich ins Herz ihn mit selbigen zu sehen, für mich kam es einem Versagen gleich.

Als mein Sohn dann fast 3 Monate alt war und nach meinem ursprünglichen Plan eigentlich langsam Zeit für Beikost und Abstillen war, war ich so überhaupt gar nicht bereit dafür. Ich sah dieses kleinen Würmchen in meinem Arm und mir war bewusst, dass so frühe Beikosteinführung und keine Muttermilch mehr, nicht wirklich gut und natürlich sein kann. Und so erkundigte ich mich so viel ich konnte und stieß auf die Beikostreifezeichen, auf die Empfehlung der WHO 6 Monate voll zu stillen und unter Beikosteinführung bis zum Alter von 2 Jahren und darüber hinaus weiter zu stillen, solange Mutter und Kind es wollen. Und war erleichtert. Ich musste nicht abstillen, im Gegenteil. Ohne diesen Beikostdruck fing ich an das Stillen endlich zu genießen. Als mein Sohn mit etwa 6 1/2 Monaten alle Beikostreifezeichen erfüllt hat, starteten wir schließlich mit geeigneten Lebensmitteln vom Familientisch.

Mit 8 Monaten bekam mein Sohn dann seine ersten Zähne

und biss ein Loch in den Schnuller, dadurch konnte er nicht mehr dran nuckeln und spuckte ihn bei jedem Versuch aus. Das war unsere Chance. Wir kauften einfach keinen Neuen. Gleichzeitig fiehl mein Sohn eines Nachts aus seinem Beistellbett. Es war wohl nicht richtig fest gemacht und durch die neue Bewegungsfreiheit (er fing zu der Zeit auch zum Krabbeln an) rutschte das Bett nachts weg und er rutschte zwischen Bett und Beistellbett. Ich war so geschockt, dass ich ihn nicht mehr im Beistellbett schlafen lassen wollte. So lag er fortan immer neben mir, der Schnuller war weg und er konnte endlich wirklich nach Bedarf stillen. Damals fasste ich den Entschluss Stillberaterin zu werden, von deren Existenz ich mittlerweile erfahren hatte, um anderen Müttern helfen zu können.

Das folgende dreiviertel Jahr brachte mich nochmal stark an meine Grenzen. Mein Sohn wurde in dieser Zeit alle halbe Std bis (wenn es hoch kam) eine Std wach und wollte stillen. Ich kann zwar beim Stillen dösen, aber ich schaffe es bis heute nicht dabei zu schlafen. So ging ich irgendwann wirklich auf dem Zahnfleisch. Es gab viele Nächte, in denen ich weinend im Bett lag und ernsthaft übers Abstillen nachdachte. Durch die Liebe und absolute Unterstützung meines Mannes habe ich es jedoch zum Glück immer wieder geschafft weiter zu machen. An dieser Stelle möchte ich dem besten Mann der Welt meinen Dank aussprechen. Schatz, ich weiß nicht, was ich ohne dich getan hätte.

Mittlerweile ist mein Sohn 2 1/2 Jahre alt,

seit ein paar Wochen ersetzt er sichtlich immer mehr Milchmahlzeiten. Das letzte Jahr hat er immernoch min 6 mal am Tag und 4 mal Nachts gestillt. Seit ein paar Wochen wacht er nur noch 2 mal pro Nacht auf und ich kann endlich wieder schlafen. Aber das Stillen ist ihm nach wie vor sehr wichtig, er kommt tagsüber oft zum Kuscheln und einfach nur bisschen Nuckeln und auch zum Trösten und zum Einschlafen geht nichts anderes.

Aber das ist ok, ich genieße die Kuschelzeit mit meinem Sohn (meißtens) sehr und er wird stillen solange er es möchte. Die Zeit wird im Nachhinein eh viel schneller vorbei sein als gedacht, wenn ich nur daran denke wie schnell die letzten 2 1/2 Jahre vergangen sind.

Ich habe in den letten 2 1/2 Jahren viel gelernt und konnte auch schon viel an andere Mütter weiergeben. Und wenn ich sehe, wo Ich mit meiner Familie und unsere ganze Beziehung heute stehen, bin ich überwäligt, das hätte ich nach der Geburt meines Sohnes nie für möglich gehalten.

Und noch etwas habe ich gelernt: Eine Mutter gibt sich nicht auf, nur weil sie auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingeht und natürlich ist eine Mutter noch Frau, aber eben auch Mutter und es gibt nichts was ich lieber wäre.

Nina Abel schreibt auf http://www.naturvertrauen.com/ über den bedürfnisorientierten Umgang mit Babys und Kindern.

 

Ich teile meine Freude mit euch Stillgeschichten

„…mein Kleiner wird Ende Juli nun 4 und ja wir stillen immer noch nach Bedarf…“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ kommt am 8.06.17 heraus und ist, ab sofort, hier vorbestellbar!

Meine Stillgeschichte fängt vor fast 4 Jahren nun an und läuft eigentlich immer noch, aber nur weil ich Gott sei Dank so ein Dickkopf bin.

Denn der Start war alles andere als toll oder wie eine Bilderbuchgeschichte.

Ich hab mein kleines Würmchen nämlich nach 16 Stunden Wehen via Notkaiserschnitt zur Welt gebracht und hab aber von Anfang an im Krankenhaus gesagt dass es keines Falls ein Flascherl gibt, sondern dass ich stillen werde… tja, man hat mich im Aufwachraum vergessen… ja wirklich VERGESSEN, weil etwas Trubel war. Als ich dann endlich mein kleines Wunder anlegen konnte und wir stillten (was eigentlich recht gut funktionierte), kamen ständig die Hände von Kinderkrankenschwestern dazwischen und meinten:“Er darf nicht so entspannen, er darf nicht an der Brust einschlafen, er muss das und jenes tun und sie müssen das und jenes tun…“ Ich kam mir vor wie im Bootcamp.

Mein Kleiner war eigentlich super klug und hat nur bei mir im Bett geschlafen, Nachts geclustert (was natürlich den Kinderkrankenschwestern extrem missfiel) und wollte eigentlich auch tagsüber sehr oft an die Brust, was mir aber immer wieder ausgeredet wurde… Ich war so verunsichert und wegen der starken Schmerzen auch sehr müde und nicht in Kampflaune.

Gott sei Dank gab es aber eine liebe Hebamme die meine Lage gesehen hat und meinte, bevor ich zufüttern muss (da von den Kinderkrankenschwestern ja die Stillabstände unbedingt eingehalten werden mussten, was ich oft versucht hab heimlich zu umgehen, aber mein kleiner dadurch stark abgenommen hat), soll ich unbedingt versuchen mit dem Pumpen die Milchmenge zu erhöhen. Tja, gesagt getan… sitze ich also wie eine Kuh im Zimmer an der Doppelpumpe (ja, mir ist auch mal ein „Muh“ ausgekommen, was meine Zimmerkollegin sehr erheitert hat) und bekam einfach keine Milch raus. Also ab in die Zufütterungsfalle…
Das Ganze hat sich zu Hause dann etwas gelockert, weil ich eine tolle Facebookgruppe gefunden habe und die mich wirklich toll beraten und unterstützt haben.

Leider musste ich dann noch einmal ins Krankenhaus

und es hat die Milchmenge sehr darunter gelitten, aber ich hab einfach (stur wie ich bin ggg) nicht aufgegeben. Und wisst ihr was… bald (einen Monat später) war das Flascherl weg und ich konnte komplett stillen, ich war so froh und bin es auch heute noch. Denn mein Kleiner wird Ende Juli nun 4 und ja wir stillen immer noch nach Bedarf und es ist für uns der richtige Weg. Ich möchte nicht sagen dass nun alle stillen MÜSSEN und lange stillen müssen, denn nicht für jede Frau fühlt es sich richtig an, bzw stillen sich ja manche Kids von selbst früher ab als es mein kleiner tut. Ich bin gespannt ab wann er es nicht mehr braucht und ich gebe ihm auch die Zeit und Sicherheit dass er es selbst bestimmen darf 😉 Okay, mit 6 ist dann spätestens auch bei mir das Limit erreicht… gg glaub ich… das hab ich als er 1 war auch über seinen 3. Geburtstag gesagt.

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“Hi, ich bin Stefanie und ich denke, ich will nicht Stillen!“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ kommt am 8.06.17 heraus und ist, ab sofort, hier vorbestellbar!

 

Ich weiß noch wie heute, als ich mich in der Schwangerschaft am Stillabend meiner Hebamme vorstellen sollte:

“Hi, ich bin Stefanie und ich denke, ich will nicht Stillen!“

Verdutzte Augen schauten mich reihum an, so war ich doch der “Exot“ in der Runde.
Meine Hebamme lächelte mich an und bedankte sich für meine Ehrlichkeit.
Am Ende des Stillkurses und ein Gespräch mit meinem Mann später (der sehr “stillaufgeschlossen“ war) entschloss ich mich, es zumindest zu versuchen. Abstillen ginge ja immer noch….
Die Zeichen zum Zeitpunkt der Geburt und im Krankenhaus standen nicht gut für uns. Ich bekam, aufgrund von Komplikationen, einen Kaiserschnitt und unser kleiner Keks hatte von Anfang an Trinkschwierigkeiten.
Schnell riet man mir zuzufüttern, zumal auch die Stationsschwestern aufgrund Personalmangels wenig Geduld und Einfühlungsvermögen bewiesen.
Obwohl ich so skeptisch war, wollte ich nicht gleich aufgegeben und für dieses kleine Wesen alles versuchen.
Ich entschied für uns, Muttermilch abzupumpen und rettete mich mit, von meinem Mann selbstständig aus der Apotheke besorgten Stillhütchen, über die Krankenhauszeit, bevor ich mich einen Tag früher in die Arme meiner Hebamme entließ.
Zuhause angekommen übten wir mit meiner Hebamme das richtige Anlegen, aber die Stillhütchen blieben uns vorerst erhalten.

Die ersten Tage waren rückblickend wahnsinnig anstrengend

mit den Hütchen, ich habe sie verflucht, besonders Nachts. Aber ich wollte komischerweise nicht aufgeben. Immer wieder versuchte ich zusammen mit meiner Hebamme ohne Hütchen anzulegen und siehe da, nach vier Wochen, hat es plötzlich geklappt!
Ich war so glücklich!
Die Freude war noch nicht versiegt, da fingen plötzlich die schmerzenden Brustwarzen an. Binnen weniger Tage war alles offen und blutig und mir rannen still die Tränen beim Anlegen die Wangen runter.
Sowohl mein Mann, als auch meine Hebamme wollten mir helfen und rieten mir die Flasche (vorübergehend) zu geben.
Aber nun hatte ich “Stillluft“ geschnuppert, ich wollte nicht aufgeben und unserem kleinen Keks den besten Start ins Leben geben.
Ich biss mich durch und hoffte jeden Tag auf Besserung und es wurde besser… Mit jedem Tag…
Von da an hatten wir eine wundervolle Stillbeziehung. Die ersten zwei Monate stillten wir nahezu ununterbrochen. Aber ich genoss es, wenn sie friedlich auf mir schlummerte und konnte mir nicht vorstellen, was Anderes zu machen.
Ich war tatsächlich bekehrt worden!
Ich stillte unseren kleinen Keks 6 Monate voll und zwischenzeitlich stille ich ein Kleinkind!
Heute sage ich jedem Menschen der mir erzählt, Stillen zu wollen: “Gebt nicht auf, es lohnt sich!“
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„…ich soll mich nicht so blöd anstellen – auch wenn es mein erstes Kind sei.“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Meine Stillgeschichte: Aus Angst ums Baby gescheitert

Diese Stillgeschichte liegt mittlerweile 7,5 Jahre zurück und es ist die Geschichte zwischen mir und meinem Erstgeborenen Sohn Alexander. Es gab viele Tränen, viele Ängste und rückblickend denke ich, dass ich viel zu schnell aufgegeben habe. In dem Moment damals war es aber, die für mich, einzig richtige Entscheidung. Ich habe das Stillen aufgehört – meinem Kind zuliebe.

Aus Angst um mein Baby abgestillt

Alexander wurde 20 Tage vor Termin per Kaiserschnitt geboren. Meine ganze Schwangerschaft war schon ziemlich schwer für mich. Ich musste gegen zu hohen Blutdruck ankämpfen. Lag zweimal auch deswegen stationär im Krankenhaus, aber nach wenigen Tagen war der Blutdruck wieder immens hoch. Als dann auch noch Eiweiß im Urin und wirklich extreme Wassereinlagerungen dazu kamen, entschieden sich die Ärzte ziemlich schnell für einen Kaiserschnitt.

Der Kaiserschnitt verlief ohne Probleme und auch Alexander hatte anfangs keinerlei Schwierigkeiten und durfte deshalb auch gleich mit mir auf die normale Wochenbettstation. Schon am nächsten Tag allerdings merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Das Stillen, welches am ersten Tag eigentlich gut geklappt hatte, wollte nicht mehr funktionieren. Alexander saugte einfach nicht an meiner Brust. Er schlief nur und lies sich von mir auch nicht wecken.

Ich klingelte der Krankenschwester und bat um Hilfe. Anfangs war sie noch nett und zeigte mir Tricks wie ich das Baby wieder wecken und zum Saugen animieren kann. Doch auch das klappte nach kürzester Zeit nicht mehr. Alexander war einfach zu schwach um lange genug trinken zu können. Ich klingelte wieder nach der Schwester. Diese war nun schon genervt und meinte ich soll mich nicht so blöd anstellen – auch wenn es mein erstes Kind sei. Wenn er Hunger habe, würde er sich schon melden.

Ich glaubte ihr und dachte, dass mich mein Mutterinstinkt wahrscheinlich täuscht.

Es würde schon alles in Ordnung sein. Ich legte ihn trotzdem alle 2 Stunden an, aber trinken wollte er nicht. Am dritten Tag nach der Geburt wurde schwere Neugeborenengelbsucht festgestellt und Alexander musste in den Inkubator. Es brach mir das Herz von ihm getrennt zu werden. Mein Mamaherz leidete sehr, doch Verständnis bekam ich keines. Lediglich eine Milchpumpe mit der ich abpumpen sollte.

Das Abpumpen wurde mir nur kurz erklärt. Danach wurde ich damit alleingelassen. Milch kam keine. Meine Brüste waren auch nicht hart oder prall gefüllt. Ich denke, ich hatte keinen richtigen Milcheinschuss. Ich pumpte auf jeder Seite 40 Minuten und es kamen nur einige wenige Tropfen. Die Schwester meinte dann, dass wäre nicht so schlimm. Alexander hätte ohnehin schon eine Flasche bekommen, da sein Gewichtsverlust schon zu groß gewesen wäre.

Niemand hatte mich gefragt, ob ich das möchte.

Niemand hat sich darum angenommen. Ich wurde einfach alleine gelassen damit. Als Alexander wieder zu mir auf die Station durfte, war er immer noch schwach und das trinken an der Brust wollte und wollte nicht klappen. Ich war so verzweifelt und ich hatte richtig Angst um mein Kind. Deshalb habe ich dann zugestimmt ihm die Flasche zu füttern.

Schon nach 2 Tagen hatte er dann soweit zugenommen, dass wir nach Hause gehen durften. Probleme mit Milchstau oder ähnlichem hatte ich nie und das obwohl ich von einer Minute auf die andere nicht mehr gestillt hatte. Ich denke, der Milcheinschuss fehlte wirklich. Oft fühle ich mich als hätte ich bei dieser Stillgeschichte versagt und zu schnell aufgegeben. Mit meinem Wissen von heute hätte ich damals sicherlich mehr gekämpft und auch den Krankenschwestern mehr die Meinung gesagt, aber damals war ich unwissend und ich hatte Angst um mein schwaches kleines Baby.

Alexander hatte ein Geburtsgewicht von 3090 Gramm. Nach 8 Tagen gingen wir mit einem Gewicht von 2900 Gramm und einem gesunden Baby nach Hause. Das war und ist das einzige was für mich bei dieser ganzen Stillgeschichte wirklich zählt.

Stefanie bloggt auf 3fachjungsmami über ihr Leben mir ihren „Männern“.

 

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„Nach zwei Fehlgeburten war ich wieder schwanger…“ – Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Nach zwei Fehlgeburten war ich wieder schwanger

und diesmal lief alles problemlos. Ich war überglücklich und freute mich auf das kleine Menschlein und das Stillen. Doch schon vor der Geburt kamen die Sprüche: „Du wirst schon sehen wie das wird! Ich wollte auch stillen und dann hatte ich keine Milch sondern blutige Brustwarzen“ (meine Mutter) oder: „Ich hätte auch gern gestillt, aber ich hatte viel zu wenig Milch und so konnte das ja nichts werden (die Schwiegermutter). Doch ich lies mich nicht beirren und glaubte fest daran, dass ich stillen würde.

Die Geburt musste aus medizinischen Gründen ein Kaiserschnitt werden,

doch ich legte trotzdem häufig an und so hatte ich am zweiten Tag den Milcheinschuss. Ich freute mich sehr, da ich von vielen hörte, dass bei einem Kaiserschnitt die Milch später käme. Etwas irritiert war ich davon, dass mein Sohn viel schlief und quasi nie aufwachte und nach Milch schrie. Auf Anweisung sollte ich ihn alle 4 Stunden wecken und zum trinken bewegen. Leichter gesagt als getan, denn nichts half. Und so kam es, dass in der folgenden Nacht um 3 Uhr! die Schwester und meinte, sie müsste ihn nun zufüttern, da er schon die 10% Gewicht verloren habe, die ein Baby nach der Geburt verlieren darf. Ich weigerte mich strikt, da ich von Bekannten und Freundinnen schon mitbekommen hatte, dass dies oft der Anfang vom Abstillen war. Und schon gar nicht wollte ich diese Entscheidung mitten in der Nacht treffen. Ich handelte aus, dass gewartet wurde und dafür sollte ich Wiegeproben machen lassen, die belegen sollten, dass ich genügend Milch hätte. Diese waren mal richtig gut und mal total schlecht, was mich wunderte. Bis wir mitbekamen, dass eine Schwester mit der Windel wog! Klasse, das führte die eh schon sehr fragwürdige Wiegerei ad absurdum. Und mit jedem Schichtwechsel wurden wir in den folgenden Tagen mit einer anderen Meinung konfrontiert. Schwester A beruhigte uns, gab Tips und half wo sie nur konnte, Schwester B machte Panik und Schwester C rollte gar gleich die Milchpumpe an, ich müsse jetzt abpumpen, wenn ich schon nicht zufüttern wollte. Ich war total fix und fertig und mehr als froh, meinen Mann bei mir zu haben im Familienzimmer, der irgendwann einfach alle samt Milchpumpe rauswarf, mit meiner behandelnden Ärztin sprach, ob ich trotz des Kaiserschnittes nun nicht entlassen werden könnte.

Konnte ich und so versuchten wir unser Glück mit der Hebamme zuhause.

Diese war deutlich entspannter, doch auch nicht wirklich glücklich, dass das Gewicht meines Sohnes mal etwas hochging, dann aber wieder abnahm. Leider konnte sie mir auch nicht wirklich weiterhelfen oder gar die nötige Sicherheit vermitteln, also setzte ich mich mit einer Stillberaterin in Kontakt. Diese lies sich die Beratung zwar gut zahlen, was durchaus nicht üblich ist, konnte mir aber die entscheidenden Tipps geben. Ich hatte tatsächlich zu wenig Milch, konnte aber mit viel Kuscheln Haut an Haut und Bockshornkleesamen die Milchproduktion so anregen, dass war nach zwei Wochen hin und her endlich eine normale Stillbeziehung etablieren konnten. Ich stillte sehr häufig, da mein Kleiner immer schnell einschlief und nur wenig trank, doch immerhin trank er. Und nach einer Weile wurden auch die Abstände von sich aus länger.

Als er 8 Monate alt war begannen wir nebenbei mit BLW

und stillten mit 14 Monaten nur noch morgens und abends bis er sich mit 18 Monaten selbst abgestillt hat. Stillen war für mich eines der schönsten Gefühle obwohl es natürlich auch ab und an schmerzhaft war. Doch es war den ganzen Kampf definitiv wert und ich freue mich jetzt schon drauf hoffentlich bald auch ein zweites Kind zu stillen.

Diana

Ich teile meine Freude mit euch

„Über eine wunderbare Stillbeziehung…“ (Stillgeschichte von Tamara)

Über 4 Jahre lang habe ich meine Tochter im weitesten Sinne gestillt. Zwar wurde das Stillen immer kürzer und weniger und diente zuletzt nur noch als Einschlafhilfe oder Trost während Milch wahrscheinlich kaum noch produziert wurde, aber genau so habe ich es mir gewünscht: dass sie selber entscheidet, wann sie das Stillen nicht mehr braucht. Dabei war aller Anfang schwer… schon bei meinem Sohn hatte ich nach nicht einmal 24h im Spital wunde Brustwarzen und unerträgliche Schmerzen. Lange pumpte ich dann nur noch ab, was für uns sehr kräftezehrend war. Danach wechselte ich zum Hütchen über bis nach etwa 8 Wochen das Stillen endlich relativ schmerzfrei funktionierte. Nach weiteren rund drei Monaten liess ich das Hütchen weg, das Stillen war endlich so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Leider hatte ich nach etwa 9 Monaten plötzlich wieder eine wunde Stelle und die Hebamme riet zum drastischen Reduzieren. Leider wusste ich es damals nicht besser und befolgte den Rat bis wir schliesslich gar nicht mehr stillten. Ich bereue das bis heute.
Bei meiner Tochter sollte es anders werden. Zwar hatten wir mit denselben Startschwierigkeiten zu kämpfen, jedoch in abgemilderter Form und nach 6 Wochen war das Stillen schmerzfrei und schön. Ich stillte sie anfangs oft (teils fast jede Stunde bis auf längere Nachtpausen) und sie trank dabei relativ schnell. Für den Übergang zur Beikost liessen wir uns Zeit, sie durfte sich einfach am Tisch bedienen sobald sie so weit war. Das tat sie auch. Gestillt haben wir aber weiterhin. Auch wenn sie einen halben Tag in der Kita (ab 8. Monat) oder bei meiner Schwiegermutter war, war das kein Problem. In der Kita bekam sie einfach Brei, Fruchtmus, Joghurt etc. Sie war von Anfang an unkompliziert. Erst spät habe ich mich getraut, sie über Nacht auswärts zu geben. Ich glaube da war sie 2 oder 2,5 Jahre alt. Aber auch das funktionierte gut. Sie stillte dann einfach nach dem Abholen wieder. Das war auch so ungefähr der Zeitpunkt, ab dem sie nur noch auf der rechten Seite stillte. Es hatte sich längst herauskristallisiert, dass sie diese Seite bevorzugt. Sie liess die linke immer öfter weg bzw. trank dort nur noch kurz. Auch das hat meine Brust problemlos mitgemacht. Keine Ahnung, woher das kam?
Mit der Zeit wurde das Stillen unwichtiger, als Nahrung brauchte sie es ja nicht mehr. Sie stillte dann, wenn sie müde war, wenn sie sich wehgetan hatte oder sonst wie einen Frust hatte und zum Einschlafen. Ich habe es immer genossen. Der Moment des Andockens fühlte sich bei mir an, als würde ein Schalter umgelegt. Ich war sofort entspannt. Ich zehrte von diesen Momenten, tankte Kraft und liebte die Nähe zu ihr. Sie schlief zwar nachts bei mir, doch tagsüber war sie meist sehr unabhängig.
Oft habe ich mich gefragt, wann sie sich wohl abstillen würde. Mit 2 Jahren vielleicht? Aber nein, das trat nicht ein. Ich erinnere mich daran, dass es immer mal wieder Phasen gab, in denen sie plötzlich weniger stillte, nur um nach 1-2 Wochen wieder mehr an die Brust zu wollen. Das Schöne an einem älteren Stillkind ist ja, dass es das auch äussern kann. Und ab und zu sagte sie dann auch, dass Milch kam oder eben nicht (weil sie wohl zu kurz dran war). Als sie 4 geworden war, gab es Tage und Nächte, in denen sie nie stillen wollte. Und die Einheiten wurden so kurz, dass man es eigentlich nur noch als „Nuckeln“ bezeichnen konnte. Einen Schnuller hatte sie aber übrigens auch. Dann wurde ich nochmals schwanger und die Brustwarzen empfindlich. Ich wollte ihr das Nuckeln aber nicht verwehren, es tat auch meist nur beim ersten Ansaugen kurz weh. Danach liess sie eh rasch wieder los. Nachdem sie schon 4,5 war verloren wir am 2. Urlaubstag den einzigen Schnuller, den wir dabei hatten. Natürlich jammerte sie und hatte Mühe, einzuschlafen, und so wurde das Stillen kurzfristig wieder interessanter. Aber rasch war der Schnuller vergessen und das Nuckeln auch fast. Mir war, als hätte sie es langsam verlernt. Oder als würde sie einfach testen wollen, ob sie noch darf. Denn sie saugte wirklich nur ab und zu kurz an und liess wieder los. Sie kam in den Kindergarten, ich war in der 20. Schwangerschaftswoche und ich begann nun so langsam, „nein“ zu sagen. Erstens, weil es mir selber nicht mehr so behagte, zweitens, weil ich wusste, dass sie auf diese 5 Sekunden an der Brust nun wirklich gut verzichten kann. Einerseits bin ich traurig, dass diese Ära vorbei geht, denn ich habe diese Nähe und Innigkeit zu ihr sehr geliebt. Andererseits ist sie „gross“ geworden und ich darf ja dann beim Baby nochmals von vorne beginnen (mit einem hoffentlich nicht zu holprigen Stillstart!). Und, wer weiss, vielleicht kommt sie dann doch noch mal kurz auf den Geschmack und ich darf, was ich mir eigentlich gewünscht hätte, wenn das 3. Kind sich früher eingestellt hätte, noch ein wenig Tandem stillen. Aber vielleicht interessiert es sie dann kaum mehr oder sie hat es komplett verlernt. Ich lasse mich überraschen…

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