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„Wir brauchen eine stillfreundlichere Gesellschaft!“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ kommt am 8.06.17 heraus und ist, ab sofort, hier vorbestellbar!

Unsere Stillgeschichte

Ich bin Mutter eines mittlerweile fünf Monate alten, kerngesunden, propperen Sohnes.

Unsere Stillbeziehung begann, von außen betrachtet, wahrscheinlich bilderbuchmäßig. Aber gefühlt war das anders.

Nach einer unproblematischen natürlichen Geburt, erfolgte bereits im Kreissaal das erste Anlegen. Aber das kleine Kerlchen schien viel zu müde. Überhaupt hat er seinen ersten Lebenstag quasi verschlafen. Wir schwelgten im Glück. Am nächsten Tag weinte er immer mehr und hatte augenscheinlich Hunger. Ich hatte vorher viel übers Stillen gelesen, weil ich meinem Sohn den bestmöglichen Start bieten wollte und Stillen für den bestmöglichen Start hielt (und halte). Darum „wusste“ ich: das Kolostrum ist wenig, aber reicht aus. Aber nachdem mein Sohn quasi den ganzen Tag weinte und darum den ganzen Tag an meiner Brust verbrachte, beschlichen mich erste Zweifel. „Ich lasse mein Kind verhungern“ waren so meine Gedanken. In der Klinik waren alle Schwestern sehr lieb, aber ich empfand sie als wenig hilfreich. Immer wieder äußerte ich meine Bedenken, dass ich Angst habe er „verdurstet“ und „verhungert“. Die eine Schwester sagte ich sollte ihm Wasser geben, die andere sagte: „Nein, bloß kein Wasser, das hat ja keine Nährstoffe. Wenn dann Nahrung!“ Ich war völlig am Ende mit meinen Nerven. Am Neujahrstag sollten wir entlassen werden und ich dachte nur: mein Sohn verhungert und ich kann nirgendwo „Fläschchennahrung“ für ihn besorgen. In der Nacht vor der Entlassung schoss zu meiner Erleichterung die Milch ein und mein Sohn trank gefühlt die ganze Nacht.

Zuhause angekommen funktionierte die ersten Wochen alles bestens.

Bis zum ersten Entwicklungsschub… Zwei Wochen lang war alles recht „schwierig“. Mein kleiner Sohn ließ sich plötzlich nicht mehr ablegen, weinte viel mehr und verbrachte gefühlt 24h an meiner Brust. Ich konnte nicht duschen, nicht einkaufen, … Ich war der Verzweiflung nahe und dachte immerzu: Was, wenn er einfach nicht satt wird!? Ich recherchierte viel im Internet (immer wieder www.stillkinder.de) und dachte die ganze Zeit nur: ich will nicht zufüttern und damit einen Teufelskreis starten. Aber ich zweifelte dennoch, ob das „normal“ ist. Ich las von „clusterfeeding“ und fragte eine Stillberatung um Rat. Nachdem mir gesagt wurde, dass sich das nicht nach einem Stillproblem anhört, war ich erleichtert und dachte nur: wir geben nicht auf! Und tatsächlich, es wurde besser! Nicht schlagartig, aber Stück für Stück.

Ich bin sehr froh, dass ich auf mein Bauchgefühl gehört habe

und es so viele Erfahrungsberichte im Internet zu finden gab. Denn mein Umfeld riet mir zum Zufüttern. Meine Mutter erzählte mir, dass sie meinen Bruder und mich auch nicht lange stillen konnte, weil sie zu weinig Milch hatte. Ob das wirklich stimmt ist fraglich. Hilfreich fand ich auch den Gedanke, dass die Menschheit schon lange ausgestorben wäre, wenn so viele Mütter tatsächlich zu wenig Milch (gehabt) hätten.

Ich bin der Meinung, dass jede Mutter für sich entscheiden soll/muss/darf, ob sie stillen möchte. Wer nicht stillen möchte, wird seine Gründe haben, und muss sich vor niemandem rechtfertigen und braucht auch kein schlechtes Gewissen zu haben. Aber wer stillen möchte, der sollte mehr Unterstützung erfahren. Stillen sollte wieder normal werden! Wir brauchen eine stillfreundlichere Gesellschaft!

Danke an alle, die ihre Erfahrungen im Internet zugänglich gemacht und mir damit geholfen haben durchzuhalten.

Ich bin so froh, dass wir unseren Weg zum vollstillen gefunden haben.

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