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Stillgeschichten

Ich teile meine Freude mit euch

Stillgeschichte von Nadine Kühn

Ich wurde vor kurzem gefragt ob ich nicht unsere Stillgeschichte mal aufschreiben mag um anderen Müttern Mut zu machen. Ich habe jetzt ein wenig Zeit deshalb fasse ich sie mal etwas zusammen.

Am 09.07.2012 war es so weit. Meine jüngste Tochter wurde geboren. Sie war 54cm und 3760 gramm schwer. Eine kleine Knuddelmaus. Sie wurde beim ersten Suchen angelegt. Leider war das Problem das alles sehr schnell eingerissen ist durch das heftige trinken. Sie hatte einen ganz schönen Zug drauf. Durch dieses einreissen gab es gleich eine fiese Brustentzündung, die leider nur mit einer Antibiotikagabe zu beheben war. Damit begann die Kettenreaktion. Meine Tochter hatte sehr viel abgenommen, was man auf die Schmerzen und das verkrampfen beim stillen schob. Durch das Antibiotikum brach der Soor wieder auf, der meinen Sohn damals zum abstillen gebracht hat. Man meinte damals man müßte den nicht behandeln da mein Sohn ja nicht mehr stillen würde Dazu aber gleich mehr. Der Soor war in den Milchgängen und diese Schmerzen wurden unerträglich. Das Stillen wurde zum Spießrutenlauf. Die kleinsten Anzeichen das die Püppi aufwachen könnte und stillen wollte war für mich der blanke Horror. Warum nur tat das so weh? Ich habe geweint. Mein Mann sagte nach einiger Zeit ich solle aufhören zu stillen. Das Elend könne sich keiner angucken. Püppi nahm weiter ab. Eine Stillberaterin war da, guckte sich die Anlegetechnik ect an. Alles bestens. Sie hatte grünen Stuhlgang. Eine weitere Stillberaterin kam dann auf die Idee Milchgangssoor. Ich sollte ein bestimmtes Medikament nehmen. Also ging die Ärztetour wieder los. Keiner wollte es aufschreiben. Zu teuer um auf Verdacht zu verschreiben. Eine Ärztin habe ich dann doch gefunden. Die Schmerzen wurden nach 2 Tagen deutlich besser und waren kurze Zeit darauf weg. Doch die Püppi hat weiterhin nicht zugenommen. Daraufhin schaltete ich noch eine IBCLC ein. Ich bin zu ihr gefahren und sie hat sich auch nochmal alles angeguckt. Anlegetechnik, Windelinhalt, Gewichtsverlauf. Sie meinte das es darauf hindeutet das die Kleine nur Vormilch trinkt. Ich sollte abpumpen und etwas stehen lassen um ihr dann den abgesetzten Milchrahm zu geben. Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt um mir eine Pumpe zu besorgen. Niemand fühlte sich zuständig. Ich habe gebettelt und gefleht, mein Kind nimmt durchs stillen nicht zu. Ich brauche eine Pumpe. Sie verhungert mir. Ein Spruch gab es noch von der Arzthelferin: Gegenüber ist ein Rewe, da könne ich mir Milch kaufen. Und wieder blieb die Frage warum keiner das Stillen unterstützen will. Ich bin dann wieder zu der Ärztin die das Soormittel schon aufgeschrieben hatte und da bekam ich sie sofort nachdem ich ihr unsere Geschichte erzählt habe. Doch auch das half alles nicht. Es kam der Punkt wo die Gewichtskurve verlangte das ich zufüttern sollte/mußte. Es war der Punkt wo ich mich als absoluter Versager sah. Wieder habe ich es nicht geschafft mein Kind stillen zu können. Wie damals bei Nr.1 schon. (Das hatte aber andere Gründe) Mit wiederwillen hab ich ihr das Fläschchen fertig gemacht. Es hat sich alles in mir gestreubt, habe mir immer wieder eingeredet das es jetzt Muß. Gekämpft und doch verloren. Ich saß auf dem Küchenboden und habe fürchterlich geweint. So eine Engel, Teufelchen Sache. Der Kopf sagte, gib ihr die Flasche, der Bauch sagte: lass es. Ich machte die Flasche fertig, stellte sie meinem Mann unter Tränen vor die Nase und meinte er solle das machen. Ich kann das nicht. Er machte es. Und sie trank. Mit jedem Schluck fing ich mehr an zu weinen. Sie trank aber nur ca. 50 ml und dann war Schluß. Wir fanden einen Kompromiss. Erst stillte ich, danach gab es die Flasche. Jetzt kam noch hinzu das sie richtig üble Bauchschmerzen bekam und der Stuhlgang wurde grün- flüssig. Ich ging zum Stilltreff und meine IBCLC fragte wie es uns so geht.und riet mir dazu die Flasche wieder ab zu setzen, da sie höchstens nochmal 30 ml hinterher getrunken hat. Meist weniger. Hunger schien sie also nicht zu haben. Die Püppi war bei diesem Treff sehr unruhig, weinte viel, war müde, hatte Bauchweh. Als wir wieder zu Hause waren hatte sie die Hose voll. Ich setzte mich hin und wollte die Windel wechseln. Als ich sie aufmachte war sie voll mit blutigen Stuhlgang. Mir blieb das Herz stehen. Der erste Gedanke die IBCLC anzurufen. Sie sagte mir ich sollte in die Kinderklinik und auf jedenfall die Windel mitnehmen. Ich hatte einfach nur Angst. Ich sagte meinen Mann bescheid und wir sind dann los. Im Krankenhaus wurde sie soweit untersucht. So sah man nichts ausser das sie hat sehr schmächtig war. Der Doc hörte sich die Geschichte an und ich sollte ihm meinen Essensplan aufzählen der letzten Zeit. Er meinte das es nach einer Proteinintoleranz aussehen würde. Ich sollte auf sämtliche Milchprodukte verzichten. Das tat ich auch, ernährte mich vegan und mit zusätzlichen Aufbaumitteln für den Darm wurde es schnell besser. Sie fing an zu zunehmen. Zwar langsam aber es ging bergauf. Und das nur durchs stillen Sie ist jetzt vor kurzem 2 Jahre geworden und stillt immer noch zu 95% Aus der Intolleranz ist eine Allergie nachgewiesen worden aber es geht ihr prächtig und gewichtlich lag sie bei der U7 im Normbereich. Wir hatten noch 3 weitere Problemchen aber bekommen alles wieder in den Griff. Vielleicht hilft dieser Bericht jemanden, das sich das Kämpfen lohnt. Für uns hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

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“Stillen ist viel mehr als Nahrungsaufnahme. Es ist pure Liebe.” (Stillgeschichte von Lara)

Nach einer problemlosen Schwangerschaft kam mein Sohn als Spätfrühchen, bei 35+1 an einem schönen Wintertag gegen 18 Uhr, zur Welt. Nach ein paar Minuten auf meiner Brust musste er mit der Kinderäztin mit und wurde untersucht. Zum Glück war er kerngesund und durfte dann wieder zurück zu mir. Noch im Kreißsaal habe ich versucht ihn anzulegen, er hat ein wenig genuckelt, aber mehr auch nicht. Da er dann doch seine Temperatur nicht gut halten konnte, kam er über Nacht in ein Wärmebettchen, das im Schwesternzimmer stand. Einmal kam die Schwester und meinte, dass mein Sohn Hunger hat, sie hat mir dann die Brust ausgestrichen. Ich verstehe bis heute nicht, warum sie mir mein Baby nicht einfach brachte… Das war auch das einzige Mal in dieser Nacht, dass sie kam. Er wurde dann “gefeedert”, wie sie es nannten. Muttermilch aufgefüllt mit Pre in einer Spritze, dann wird ein Finger in den Mund gesteckt und während das Baby am Finger nuckelt, wird die Milch in den Mund gespritzt. Mein Kleiner war einfach zu schwach um richtig zu stillen, er saugte zwei, drei Mal, dann schlief er ein. Also sollte ich abpumpen und weiter “feedern”. Direkt in der Klinik bekam ich ein Rezept für eine Milchpumpe. So fütterte ich auch Zuhause, während ich immer mehr versuchte ihn an die Brust zu kriegen. Das tolle Stillbuch, das ich vor der Geburt las, in dem die verschiedenen Positionen beschrieben waren, das konnte ich total vergessen. Meine Brüste waren viel zu groß um mein Baby genau so anzulegen… So kämpfte ich mich Zuhause durch und versuchte meinen eigenen Weg zu finden. Genau eine Woche nach der Geburt gingen wir das erste Mal zum Kinderarzt. Dort wurde mir ganz schrecklich Angst gemacht – er hätte viiiiiiel zu wenig zugenommen und eine Neugeborenengelbsucht hätte er auch. Kurz darauf saß ich heulend im Krankenhaus… Auf dem Weg dorthin habe ich direkt Fläschchen in der Apotheke gekauft, er hat daraus auch direkt knapp 90ml Muttermilch getrunken. Im Krankenhaus wurde ich beruhigt, alles sei in bester Ordnung. Aber ich war innerlich total angeknackst, wollte doch nur, dass es meinem Kleinem gut geht. Also blieb das Fläschchen. Und mein Baby trank immer kürzer an der Brust und wollte immer schneller die Flasche haben. Jetzt trank mein Baby – und es trank viel! Er nahm ordentlich zu. Und mir ging es immer schlechter… Ich wollte doch stillen! Ich wollte meinem Baby doch die beste Nahrung bieten. Und was tat ich? Fütterte mehr Pre, als dass wir stillten. Das wollte ich nicht mehr! Ich zog die Notbremse und tat das einzig richtige für uns: Ich habe nie wieder ein Fläschchen angerührt! Die ersten zwei Tage haben wir eigentlich pausenlos gestillt, das war sehr mühsam! Aber dann haben wir uns endlich als Stillteam gefunden und es funktionierte tadellos! Wir haben knapp drei Monate gebraucht um uns zu finden. Auch war ich früher sehr gehemmt, was das Stillen ausserhalb meiner Wohnung anging. Am liebsten hätte ich es gar nicht getan… Oder irgendwo versteckt in einer Ecke und dann auch noch ein Tuch drüber gehängt, dass niemand etwas sieht. Mittlerweile stille ich einfach überall. Nun ist mein Baby 9 Monate alt und wir stillen immer noch sehr häufig und hoffentlich auch noch ganz lange. Stillen ist viel mehr als Nahrungsaufnahme. Es ist pure Liebe.

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“…okay, Plan B” (Geschichte von Eileen und Amina)

Ich war erst 20 Jahre jung und erwartete mein erstes Kind.

Schon immer habe ich mich gründlich über alles informiert und alles durchgeplant. Ich erinnere mich gut daran, wie ich im Sommer auf der Terrasse saß und im Baby-Buch geblättert habe. Das Kapitel über das Stillen habe ich natürlich gründlich gelesen. – das über Fläschchen habe ich elegant überblättert. Warum sollte ich das lesen? Ich werde stillen, dachte ich mir.
Auch das Kapitel über einen Kaiserschnitt habe ich überblättert. Ich möchte doch eine normale Geburt.

Naja, was soll ich sagen?

Es kam alles anders.

Nach 34 Stunden Wehen und Komplikationen musste Amina per Kaiserschnitt geholt werden. Ein Schlag ins Gesicht für mich. Da hatte ich das erste Mal das Gefühl, versagt zu haben. Wieso konnte ich nicht, wie es in der Natur doch vorgesehen ist, mein Kind zur Welt bringen?
Im Krankenhaus sagte mir die Hebamme wenig später, ich hätte wahnsinnig viel Vormilch, soviel hat sie noch nie gesehen. Da war ich so stolz auf mich. Wobei ich mir die ganze Milch nicht ‘verdient’ habe. Sie war einfach da. Aber ich war glücklich. Bis die ersten Probleme auftauchten. Meine Brust ist ziemlich groß. Wenn meine Tochter trinken wollte, hat meine Brust ihr die Nase zugedrückt. Egal welche Stillposition mir die Hebamme gezeigt hat, nichts hat wirklich funktioniert. Zumal meine Kleine auch nicht richtig ansaugen konnte. Und sie hatte sooo einen Hunger.
Dann wurde sie langsam ‘aggressiv’ und gierig.

Meine Brustwarzen haben gelitten.

Jeden Tag mehr. Sie bluteten, alles tat weh. Mit der Zeit bekam ich ein Stechen im Arm, wenn ich sie gestillt habe. Irgendwann zog der Schmerz vom Arm bis zum Bein. Es wurde unerträglich. Die Hebammen haben mir die Brust gelasert, ich habe zig Tuben Salbe drauf geschmiert. Nichts hat mehr geholfen. Bis meine Brüste dermaßen verkrustet waren, dass die Milch nicht mehr rauskam. Meine Brust entzündete sich, ich lag mit 40° Fieber im Bett, konnte mich nicht einmal mehr um mein Baby kümmern und meine Tochter nahm rapide ab. Meine Ärztin verschrieb mir Abstilltabletten und Amina bekam das Fläschchen, es half nichts mehr. Noch heute ist meine Brust vernarbt. Viel schlimmer war aber für mich, dass auch diese ganz natürliche und ‘selbstverständliche’ Sache nicht funktioniert hat. Lange habe ich mir Vorwürfe gemacht. Heute akzeptiere ich es, aber es stimmt mich trotzdem noch traurig. Dafür weiß ich heute umso besser, dass man immer einen Plan B haben sollte.

 

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“Dann hab ich sie heimlich angelegt, einfach damit sie nicht mehr weint.”(Geschichte von Nadine und Krümel)

Ich war 16 Jahre als meine kleine Maus in der 33 Woche per Not-KS zur Welt kam. Für mich stand fest, ich möchte stillen,nach dem ich sie nach 4 Stunden endlich sehen konnte, bat ich direkt darum, mit einer Laktationsberaterin zu sprechen. Diese kam dann auch, und nahm mir genau einen minimalen Tropfen Milch aus der Brust. Ich dachte “das reicht doch niemals…” Doch sie sagte “jeder Tropfen Milch zählt.” Schon wenige Stunden nach der Geburt konnte ich insgesamt 120 ml abpumpen. Ich hab gerne gepumpt,und war immer glücklich, wenn ich ihr meine Milch zur Intensivstation bringen konnte. Ich hatte auch so viel Milch. Dann durfte ich sie zum ersten mal anlegen, da war sie 3 Tage alt. Man, mir kamen die Tränen, denn mein kleiner Krümel der keine 1200 Gramm wiegt, nuckelt an meiner Brust und trinkt meine Milch die nur wegen ihr da ist. Es war ein Wahnsinnsgefühl. Ich hatte nun regelmäßige Gespräche mit der Relaktationsberaterin und sie zeigte mir tolle Tricks und Kniffe. Auch die Hebammen auf der Neo waren sehr darauf bedacht,das mein Krümel erst stillt und dann die Flasche bekommt oder sondiert wird. Sie bekam immer Muttermilch. Und sie nahm so super zu und ihre Milchmengen wurden täglich um 10 ml erhöht. Dann wurde ich entlassen, ohne mein Baby – war 30 km entfernt von meinem Baby und musste es zeitlich gebacken bekommen zu meinen Zeiten zu Pumpen, 2 Stunden hinfahren, sie versorgen, kuscheln und Pumpen, 2 Stunden wieder nachhause fahren. Es war anstrengend, doch ich war stolz, wenn ich am nächsten Tag meinem Krümel 6-10 neue Flaschen mit meiner Milch bringen konnte. Sie konnten für 2 Wochen sogar einfrieren. Dann kam sie auf die Kinderstation, es war überfüllt, und es gab nur 2 Milchpumpen… Ich musste oft “einhalten” und mit den Pumpen bis Zuhause warten. Auch wenn ich zur Klinik kam, hatte Krümel schon das Fläschen im Mund, obwohl sie wussten, das ich komme. Wenn sie weinte, hieß es “Na sie hat ja grad erst… Sie darf noch nicht…” Dann hab ich sie heimlich angelegt, einfach damit sie nicht mehr weint. Nach 3/4 Wochen merkte ich, das die Milch weniger wird .. Ich trank viel Stilltee und pumpte immer häufiger. Mein Kind war ganze 5 Wochen als sie endlich nach Hause durfte und ich freute mich sehr darauf endlich “frei stillen” zu dürfen. Aber es kam anders, schon in der ersten Nacht bekam ich nicht mehr ihre Menge. Sie weinte und weinte, und Ersatzmilch hatte ich nicht da dürfte sie sowieso nicht nehmen, da sie unter 2500 Gramm war. Mein Mann ist dann frühs um 6 los zum Krankenhaus und hat Frühchennahrung besorgt… Meinem Krümel schmeckte sie gar nicht, sie brach und brach… Nach einer Woche bin ich in den Laden und kaufte Fertigmilch.Ich pumpte weiterhin. Meine Hebamme kam und meinte ich solle pumpen, anlegen, pumpen und anlegen. Auch nachts! Ich versuchte es, doch der Schlafmangel… Ich war wirklich am Ende. Doch die Hebamme machte Druck. Ich hatte Angst vor ihr und jedes mal wenn sie kam,versteckte ich die Packungen mit der Fertigmilch. Ich log sie an, Krümel hätte grade gestillt. Einfach damit sie aufhört, mir Vorwürfe zu machen. So endet unsere Stillgeschichte. Ich wollte so gerne stillen… Hätte alles dafür getan..

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LebenLiebenMachen – Stillen! (Geschichte von Halitha)

Ich bin Halitha vom Blog LebenLiebenMachen und habe mit meinem Mann zwei wunderbare Mädchen. Wir wohnen in Erfurt und führen ein unperfektes, unkonventionelles Familienleben.

Die Stillgeschichte meiner beiden Töchter ist lang und voller Höhen und Tiefen. Ich möchte sie gern mit euch teilen um meine Erfahrungen weiter zu geben und vor allem zu sagen: Glaubt an euch und gebt nicht auf, Stillen ist so wunderschön!

Als ich mit der Großen schwanger war wusste ich, wie so viele andere Mütter: Ich möchte Stillen. Was die gesamte Menschheit über Jahrtausende ernährt hat, wird wohl auch mein Baby ernähren können. Ich las nichts über das Stillen, ich vertraute auf meine Intuition und dass die Natur schon wüsste, was sie tat.

Die Große wurde 2007 nach einer entspannten, beschwerdelosen Schwangerschaft, in der 39. Schwangerschaftswoche, in einem stillfreundlichen Krankenhaus geboren. Es war eine schnelle, komplikations- und medikamentenlose Geburt. Ich fühlte mich fantastisch und das Anlegen nach der Geburt klappte gut. Jedoch setzte recht bald ein starker Babyblues ein und die Milch ließ auf sich warten. Im KH riet man zum Zufüttern und ohne mein Wissen (!) wurde meinem Baby bereits die Flasche gegeben, als ich es einmal kurz ins Schwesternzimmer gab, um zu duschen. Das war der Anfang vom Ende. Als mein Milcheinschuss an Tag 5 nach der Geburt kam, hatte mein Baby nur noch wenig Lust zu stillen. Außerdem war die Große ein sehr forderndes Baby, das viel schrie und das viel Zeit benötigte, um auf der Welt anzukommen.
Ich wusste nicht nur nichts über das Stillen, sondern auch nichts vom Tragen und vom Familienbett. Stattdessen versuchten wir irgendwie all die westlichen Konventionen bei der Erziehung von Kindern zu berücksichtigen. Und ehrlich: Es war schlimm! Mein Baby schrie den halben Tag und schlief in der Nacht schlecht. Es war (gefühlt) permanent unglücklich. Und ich auch. An Stillen war gar nicht mehr zu denken. Stattdessen pumpte ich die Muttermilch ab und gab zusätzlich Pre-Milch. Ich war so traurig, dass ich mein Baby nicht stillen konnte und dass nahezu nichts so war, wie ich mir das Muttersein vorgestellt hatte. Es war eine traurige Zeit und ich entdeckte erst spät, dass Tragen und Bei-uns-Schlafen meinem Baby half. Im Nachhinein bedauere ich das sehr. 7 Monate pumpte ich zusätzlich zur Pre-Milch ab, dann gab ich es auf. Aber wie sagt man so schön: Das erste Kind lehrt die Eltern erst, Eltern zu sein.
Als ich mit der Kleinen schwanger wurde, wusste ich sofort was ich wollte: Auf keinen Fall wieder ins Krankenhaus, wenn es nicht unbedingt sein musste! Ich informierte mich intensiv über das Stillen und Tragen und wir erweiterten unser Familienbett auf 3m, damit wir alle Vier darin Platz finden würden. Die Schwangerschaft war um einiges beschwerlicher als die Erste. Ich hatte bereits früh Wehen und konnte mich nur wenig schonen. Als mir eines Morgens im Sommer 2010 die Fruchtblase sprang, hatte ich die 36. Woche gerade knapp hinter mir gelassen. Und als mir bewusst wurde, dass die Hausgeburt nun im wahrsten Sinne des Wortes „geplatzt“ ist, musste ich fürchterlich weinen.
Ich informierte meine Hebamme und dann fuhren wir ins Krankenhaus. Nur 2 Stunden später war die Kleine geboren, mit zarten 2400g. Auch eine ambulante Entbindung war nun nicht mehr möglich, da sie zu leicht war. Ich tat alles dafür, dass mir niemand mein Kind „wegnahm“ und in ein Wärmebettchen steckte. Ich hielt sie permanent an meinem Körper, hielt ihre Temperatur stabil und legte sie immer wieder an. Aber auch diesmal ließ die Milch auf sich warten und der Babyblues kam. Ich hatte ein Déjà-vu. Die Kleine nahm rasant ab und entwickelte eine ausgeprägte Gelbsucht, das Zufüttern wurde unumgänglich als sie nur noch 2000g wog. Aber ich nahm mir fest vor es diesmal zu schaffen. Das Erste, was ich meinen Mann besorgen ließ, war ein Brusternährungsset. Darüber fütterte ich der Kleinen beim Stillen meine abgepumpte Muttermilch zu. Gleichzeitig konnte sie so das Saugen trainieren und ihre Saugschwäche überwinden. Es dauerte eine ganze Weile und wir brauchten viel Geduld. Sie stillte die ersten 3 Monate quasi andauernd und wurde auch die meiste Zeit am Tag im Tuch getragen. Aber nach bereits wenigen Wochen konnten mir ganz auf das BES verzichten.
Wir stillten schließlich wunderbare 25 Monate und ich würde es immer wieder so machen!
Du möchtest deine Stillgeschichte auch erzählen und damit anderen Mamas helfen, durchzuhalten oder sich aufs Stillen vorzubereiten? Schreib mir einfach eine e-Mail (Button oben rechts, Apfel mit Briefumschlag), ich freue mich über jede Geschichte!
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Interessante Infos aus der Stillberaterinnen-Ausbildung

– Menschenkinder sind “Säugetiere” und brauchen daher täglich Milch bis sie mindestens 2 Jahre alt sind!

– Am besten stammt diese Milch von der Mutter des Kindes – und nicht von einer Tiermutter oder ist gar sprühgetrocknet!

– Stillkissen sind nicht immer hilfreich und erschweren das Stillen manchmal unnötig!

– Muttermilch enthält bis zu 700 verschiedene Bakterienarten die am Aufbau einer gesunden Darmflora mitwirken.

– Die Einführung von Beikost sollte immer unter dem Schutz des Stillens geschehen. Beikosteinführung heisst also nicht gleich abstillen.

– Beim Stillen auf der Seite kann es angenehm sein, den Arm unter den eigenen Kopf zu legen.

– Ob man schlaffe Brüste bekommt oder nicht hängt NICHT davon ab, ob man stillt, sondern davon dass man überhaupt Schwanger geworden ist, wie alt man ist und wie gut das Bindegewebe in der Verwandschaft (also die Gene) ist.

– Es gibt Drüsen an den Brustwarzen, die nach der Geburt einen Duftstoff produzieren, der so riecht, wie das Fruchtwasser – so weiß das Baby, wo es zum trinken richtig ist.

– Die Muttermilch passt sich in ihrer Zusammensetzung den Befürfnissen des Babys an – ist es zum Beispiel draußen heiss, wird mehr durstlöschende Milch produziert. Deshalb brauchen Babys unter 6 Monaten auch niemals Wasser oder Tee zusätzlich!

– Babys, die schon sehr hungrig sind und weinen, kann man gut erstmal damit beruhigen, dass man sie kurze Zeit am kleinen Finger saugen lässt. Durch diese Beruhigung fällt das anschließende Stillen dann häufig leichter.

– Jedes Jahr stillen senkt das Brustkrebsrisiko der Mutter um 5%!!

Nachdem ich nun die kompletten Ausbildungsblöcke absolviert habe, kann und möchte ich hier auch gerne Stillberatung anbieten. Diese findet ehrenamtlich statt, sie ist für euch also mit keinerlei Kosten verbunden! Schreibt mir gerne eine e-Mail über den Apfel mit dem Briefumschlag rechts oben unter dem Punkt “Social Media”, ich melde mich dann schnellstmöglich bei euch! Wer sich auch für eine Ausbildung zur Stillberaterin interessiert findet bei der AfS – Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen – alle nötigen Infos.

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“Ich las viel u.a. übers Clustern und entschied, durchzuhalten und zweifelte dennoch immer wieder.” (Stillgeschichte von A.)

Meine Stillgeschichte ist leider auch eine Geschichte die mahnt sich in der Schwangerschaft gut um eine Hebamme zu kümmern, der man vertraut.
Meine Schwangerschatft war ein ziemlicher Kampf. Ein früher insulinpflichtiger Gestationsdiabetes machte mir schnell klar „ich muss stillen“ denn der Kleine soll quasi sein erhöhtes Diabetesrisiko durchs stillen wieder normalisieren. Soweit der Plan. Und ich vertraute der Natur, die es so eingerichtet hat und war mir sicher in meinem Entbindungskrankenhaus, wo ja nun auch eine Stillberaterin angestellt ist, bin ich da sicher gut aufgehoben.

Die Entbindung war dann eine Einleitungsgeburt, die sich durch meinen Wunsch möglichst auf eine PDA zu verzichten, ziemlich lange hinzog (und am Ende doch mit einer PDA endete). Aber ich habe spontan entbunden und auch direkt im Kreissaal angelegt. Ich selber habe dann versucht noch im Kreissaal ihm die andere Brust zu geben und er verlor sie immer wieder, wir waren einfach beide sehr erschöpft. Die Hebamme hat seinen Zucker gemessen und der war zwar im Lot, aber diese übervorsichtig und so bekam mein Kleiner die erste Portion Pre…nur zur Sicherheit…Im Zimmer angekommen kuschelte ich den kleinen Wurm erstmal zu mir unter die Bettdecke und etwa eine halbe Stunde später ging mein Mann um sich frisch zu machen und die Schwester aus dem Neugeborenenzimmer bat mich den kleinen Mann umziehen zu dürfen. Ich solle etwas schlafen und solbald ich wach sei dürfe ich anrufen, damit man ihn mir bringe…gesagt getan (eigentlich habe ich nur gedöst und immer gedacht „ob ich schon anrufen soll?!“) und nach 2 Stunden habe ich dann angerufen und mir mein Kind bringen lassen…irgendwann hat er sich dann gemeldet und als die Kinderschwester wieder zum Erstgespräch kam, bat ich darum mir das Anlegen zu zeigen. Er dockte auch schnell an, aber mehr weil sie ihn angedockt hatte…und ich war etwas enttäuscht. Im Laufe des Tages versuchten wir es immer wieder mal klappte es gut, mal brauchten wir einige Versuche, wenn ich um Hilfe bat, dockte die Schwester das Kind an, eine vernünftige Erklärung gab es nicht…und ich hatte immer das Gefühl keine Milch zu haben, der Kleine suchte, suchte, suchte….auf dem Infoabend erklärte die Stillberaterin noch so schön, man solle dann auch immer anlegen und so tat ich und fragte mich das erste Mal, wann die Stillberaterin wohl käme…sie kam leider gar nicht, sie hatte Urlaub… Also weiter mit immer wunder werdenen Brustwarzen und dem unbändigen Wunsch zu stillen wurde ich ab dem 3. Tag immer fordernder, was Hilfe anging, leider hatte ich nicht das Gefühl, dass es von Erfolg geprägt war….und ich glaubte noch immer keine Milch zu haben… In der Nacht bin ich dann mit meinem Krümel ins Stillzimmer und habe die Schwester nochmal draufschauen lassen und nach 20 min schlief er ein, ich wickelte ihn, legte ihn wieder an und schließlich in sein Bettchen. Noch bevor wir raus waren suchte er wieder und so beschloss die Schwester, dass er einfach Hunger habe und er bekam wiederum Pre… Ich war traurig und erleichtert zugleich, denn daraufhin schlief mein Kleiner 4 Stunden und ich auch ein wenig ABER ich hatte es nicht geschafft, dass er schläft…

Zuhause kam dann die Hebamme, sah mich auf dem Sofa sitzen und Schokokekse essen (welch ein Genuss, ich hatte ab der 18. SSW strenge Diät gelebt) und erklärte mir gleich, da sei Saccharose drin, das dürfe ich nicht essen, wenn ich stille sonst müsste ich hinterher noch abstillen. Hm, hatte die Stillberaterin auf dem Kennenlernabend nicht etwas ganz andres gesagt? Die Zweifel blieben und so aß ich wieder nichts von dem, was mir eh schon so lange verwehrt geblieben war… Im Gegenteil laufend dachte ich darüber nach, ob ich das nun essen dürfe oder nicht… Sie wog Junior und er hatte schon die 10% abgenommen und musste nun zunehmen, sie würde jetzt jeden Tag kommen ihn wiegen.. gesagt getan… Am nächsten Tag kam sie schon morgens und er hatte 30g weniger als am Vortag… es folgte ein Vortrag, dass er nicht weiter abnehmen dürfe… Die Nacht war die Hölle der Kleine hatte Bauchweh, trank nicht und das über 6 Stunden und ich hatte Angst und rief morgens im Neugeborenenzimmer an… Die schickten mich zum Kinderarzt. Der erklärte mir dies seien die 3 Monatskoliken und mit Espumisan und Kümmelzäpfchen ging es wieder nach Hause… Die Hebamme kam am Nachmittag und der Kleine hatte leider nicht zugenommen (der KiA hatte mich noch sehr beruhigt) und ich erklärte ihr wie unsere Nacht war… Das Ergebnis ein Vortrag, dass er jetzt nicht weiter abnehmen dürfte und sie mir ja nicht unterstellen wollen, dass ich nicht vernünftig esse und meine Milch nicht gehaltvoll genug sei… als sie weg war weinte ich erstmal und jedes Stillen endete in den Gedanken, dass er vielleicht noch nicht genug getrunken habe und er doch zunehmen müsse… einen Tag später hatte er dann 50g mehr aber einen dicken Schnupfen und trank dementsprechend schlecht… ich war in Sorge… die Hebamme kam jetzt mal einen Tag nicht und ich war richtig erleichtert… leider hatte er dann am überfolgenden Tag wieder nicht zugenommen und hustete Nachts auch noch richtig doll, so dass ich wieder den Kinderarzt aufsuchte… dieser erklärte mir, es sei halt eine Erkältung gab mir Kochsalz und richtige Nasentropfen mit und sagte auch, dass er zunehmen müsse… ich solle nur abgepumpte Milch geben und ich nicht mehr anlegen, weil das saugen zuviel Energie verbrauche… ich erzählte ihm, dass die Hebamme auch Druck mache und er meinte nur die sei ja nicht Pflicht er könne ihn auch wiegen, aber es mache erst in einer Woche wieder Sinn… so ging ich dahin mit meinem nun 8 Tage alten Baby dass nicht zunahm und der Anweisung ihn nicht mehr anzulegen… ich dachte an Saugverwirrung usw (die Anweisung der Hebamme ihm täglich 10 ml pre gegen die Gelbsucht zu geben hatte ich ja auch schon ignoriert, da ich Angst davor hatte). Zuhause weinte ich erstmal und war echt am Ende… ich beschloss der Hebamme zu sagen, dass ich keine weitere Wochenbettbetreuung wünsche und habe dies dann auch getan… dies befreite mich ein wenig. Ich bekam auch den Tipp die Stillberaterin im KH anzurufen und ich rief sie an und sie gab mir für den nächsten Tag einen Termin (irgendwie hatte ich geglaubt es sei unser Pech gewesen, dass sie während unseres KH-Aufenthaltes nicht da war und so bin ich gar nicht auf die Idee gekommen). Das Gespräch dort hat mich total entlastet und ich bin wirklich erleichtert nach Hause gefahren. Ab da fühlte ich mich nicht mehr so hilflos und 2 Tage später hatte ich auch eine andere Hebamme gefunden. Diese kam noch an dem Abend vorbei und da hatte mein Krümel schon 180 g mehr auf den Rippen( wie sich meine Brustwarzen angefühlt haben muss ich glaube ich nicht erwähnen)…ich war so glücklich… sie entschied nach dem WE wieder zu kommen, damit wir auch ein bißchen zur Ruhe kommen und das ständige Wiegen aufhörte. In diesen Tagen machten wir nichts anderes als stillen… kaum schlief mein Kleiner wollte er auch schon wieder an die Brust…. ich las viel u.a. übers Clustern und entschied, durchzuhalten und zweifelte dennoch immer wieder… wäre der Zucker in der SS nicht gewesen hätte ich längst abgestillt… nach 4 Tagen wurde es besser am 10. Tag hatte er sein Geburtsgewicht wiederund langsam vertraute ich uns und dem Stillen… die 2. Hebamme freute sich sehr dass wir dran geblieben sind und meinte später auch, dass siees nicht erwartet habe dass ich nach diesem verkorksten Star noch durchhalte… jetzt ist mein Kleiner 9 Monate und wir stillen noch immer… der Kampf hat sich also gelohnt….

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“Ich hatte keine Ahnung was normal ist und was nicht und kam mir völlig allein gelassen vor! ” (Stillgeschichte von Sandra und Felix)

Felix kam 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt.

Er wog 1650 Gramm und war 40cm groß – ein Frühchen. Gleich nach der Geburt (Kaiserschnitt) kam er in den Brutkasten und wurde 3 Stunden nach der Geburt in eine andere Kinderklinik verlegt…. Ohne mich.

Am nächsten Tag fing ich an mit der Milchpumpe die Muttermilch abzupumpen… Es war schmerzhaft und bei jedem Zug der Milchpumpe dachte ich mir reißt jeden Moment die Kaiserschnittnarbe auf! Nicht nur das mein Kind in einer anderen Klink lag und nicht bei mir war, nein auch die Schwestern waren keine große Stütze. Felix ist mein erste Kind, ich hatte keine Ahnung was normal ist und was nicht und kam mir völlig allein gelassen vor!

Also habe ich alle 2-3 Stunden die Milchpumpe geholt und versucht abzupumpen,

es ist nicht so das ich das erklärt bekommen habe.

Als ich endlich zu Felix durfte schnappte ich mir meine 65ml Muttermilch in der Flasche und ging zu ihm. Felix lag insgesamt vier Wochen in der Kinderklink und nach zwei Wochen habe ich das Stillen aufgegeben. Bei mir kam am Tag nie mehr wie 100-150ml zustanden und somit mussten wir zufüttern, da Felix die Brust nicht gewöhnt war (da er auch die Muttermilch per Flasche bekam) war es ziemlich anstrengend die Muttermilch abzupumpen und nebenbei noch das Fläschchen zu machen. Mich machte das ganze ziemlich fertig, da jedes mal wenn ich versuchte ihn anzulegen er gewürgt hat (auch das Anlegen eines Babys habe ich nie gezeigt bekommen). Auch wenn ich ihm die Mumilch in der Flasche gab verweigerte er sie meistens und trank erst richtig wenn ihm was angerührt wurde. Also haben mein Mann und ich uns dazu entschieden ein Flaschekind groß zu ziehen. Und ab diesem Zeitpunkt habe auch ich mich wieder besser gefühlt.

Heute ist Felix zwei Jahre alt

und wenn er irgendwann einmal ein Geschwisterchen bekommen sollte werde ich auf jeden Fall wieder versuchen zu stillen! Ich bin mir nicht sicher ob die Umstände dazu geführt haben das es mir verwährt blieb ihn zu stillen oder ob es generell nicht klappt. Deswegen werde ich es definitiv noch einmal versuchen…. Denn ich denke dieses Gefühl/Erlebniss sollte jeder Mutter gewährt sein!

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“Ich erwachte auf der Intensivstation. Drei Schläuche aus meinem Bauch, einer aus meiner Nase” (Stillgeschichte von Susi und Moritz)

“Mein Sohn war ein absolutes Wunschkind. Die Schwangerschaft verlief unproblematisch. Drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin setzen die Wehen ein. Nachdem ich Stunden in der Badewanne verbracht hatte rief ich um drei Uhr morgens meine Hebamme an. Die Schmerzen waren sehr stark, doch sie beruhigte mich es seien nur Vorwehen. Sie gab mir ein Schmerzmittel und ich konnte etwas schlafen. Doch schon am Weg nach Hause waren die Schmerzen wieder da. Mit der gleichen Intensität. Aber ich wusste es sind nur Vorwehen, das haben andere Frauen auch schon ausgehalten, da muss ich jetzt durch. Am nächsten Tag rief ich völlig verzweifelt meinen Frauenarzt an. Ich hab es nicht mehr ausgehalten und er gab sein ok zur Einleitung. Vier Stunden später lag der Prinz auf meiner Brust und ich konnte kaum fassen wie weich seine Haut war.

Die Hebamme half mir beim Anlegen, er trank und schlief kurz darauf ein. Doch der Milcheinschuss ließ auf sich warten und der Kleine nahm immer mehr ab. Ich versuchte alles. Boxhornkleekapseln, Himbeersaft, trank literweise Stilltees. Auf Anraten der Kinderschwestern begann ich abzupumpen. Ich saß mit anderen Jungmüttern im Abpumpraum und schielte auf deren Flaschen. Wieviel Milch hatten sie? Mehr als ich? An das Gefühl der Hilflosigkeit kann ich mich noch genau erinnern. Stillen ist doch etwas natürliches, warum klappt es bei uns nicht? Was mache ich falsch? Dann endlich am vierten Tag kam die Milch. Doch das Anlegen klappte immer noch nicht. Es schien so als konnte mein Sohn das Vakuum nicht halten. Eine ausgebildete Stillberaterin des Krankenhauses nahm sich meiner an und erklärte mir dass er ein verkürztes Zungenbändchen hat und deshalb nie aus der Brust trinken wird können (eine von vielen Falschinformationen ). Ich pumpte also weiter.

Zeitgleich kamen die Schmerzen zurück. „ Ganz normal“ sagte ich mir, „du hast gerade ein Kind geboren, stell dich nicht so an!“. Nach einer Woche wurden wir aus dem Krankenhaus entlassen und noch am selben Tag wurde ich krank. Magen-Darm Grippe. Mir ging es elend. Einige Tage später überzeugte mich mein Mann den Notarzt zu rufen, das Fieber wollte einfach nicht runter. Am nächsten Tag lag ich schon am Operationstisch. Blinddarmdurchbruch, Bauchfellentzündung, Durchlöcherter Darm. Ich kam mir vor wie im falschen Film. Die Ärzte waren erstaunt, dass ich überhaupt noch aufrecht gehen konnte.

Ich erwachte auf der Intensivstation. Drei Schläuche aus meinem Bauch, einer aus meiner Nase.

Eine Intensivschwester half mir einige Stunden später beim Abpumpen. Sie erklärte mir, wie wichtig das Stillen für die Mutter Kind Bindung ist und dass ich ja nicht aufhören solle. Bedingt durch die starken Medikamente durfte mein Sohn die Milch aber nicht trinken. Also pumpte ich weiter und schüttete die Milch in den Abfluss. Anfangs pumpten OP Schwestern für mich, dann mein Mann zeitweise meine Mutter. Anfangs war es mir peinlich. Doch mit der Zeit wurde es mir egal. Zwei Wochen lang pumpte ich 4 mal am Tag. Für unseren Sohn rührte mein Mann Pre Milch an. Erst Wochen später erzählte mir mein Mann, dass alle Ärzte ihn dazu drängten mir das Abstillen anzuraten. Der Körper braucht jetzt alle Energie um gesund zu werden. Mein Mann lachte und meinte das müssten sie mir schon selber sagen. Vor der OP behaupteten sie sogar ich würde gar keine Milch mehr haben. Versteht mich nicht falsch, hätte ich das Gefühl gehabt ich schaffe es nicht mehr oder es schadet der Genesung, hätte ich sofort abgestillt. Ich wurde wieder gesund, verbrachte aber zwei Wochen mit einem 2 wöchigen Säugling im Familienzimmer.

Wieder zu Hause rief ich alle Stillberaterinnen in der Gegend an. Nach langem hin und her fand ich jemanden der spontan kommen konnte. Durch unseren schwierigen Start war ich sehr verunsichert aber schon am Telefon nahm sie mir die Angst und versicherte es würde schon gut klappen. Und sie hatte Recht. Mein Sohn dockte an als hätte er nie etwas anderes gemacht. Ich war überglücklich. Natürlich hatten wir unsere Startschwierigkeiten und ich pumpte noch vier Wochenweiter ab und gab ihm hinterher die abgepumpte Milch. Irgendwann stellte mein Mann fest, dass keine Milch mehr im Kühlschrank sei und mir fiel auf, dass wir schon einige Tage nur mehr stillten.

In wenigen Tagen wird er 8 Monate alt und ist unser ganzer Stolz. Flascherl und Schnuller lehnt er inzwischen komplett ab. Wir genießen die Intimität und Nähe des Stillens und ich bin froh, dass es geklappt hat. Ich trage eine 10 cm große Narbe am Bauch. Zuvor habe ich mich geschämt, sie als Makel betrachtet. Inzwischen bin ich stolz und liebe meine Männer umso mehr.”

Ich teile meine Freude mit euch

“Heute ist sie 24 Monate und wir stillen immer noch.” (Geschichte von Nadine und ihrem Mädchen)

Nach dem es bei meinem großen Mädchen so schief lief, wollte ich es dennoch nochmal probieren als ich mit meiner zweiten Maus schwanger wurde. Habe mir zwar fertige Milch ins Regal gestellt doch ich schaute positiv in die Zukunft. Mein Mädchen kam 3 Tage später zur Welt, ohne Kaiserschnitt. Schon allein das war unglaublich für mich. Nach der Geburt fragte mich die Hebamme ob ich sie nicht anlegen möchte – ich drehte mich zur Seite und dockte mein Mädchen an – und sie trank. Wieder dieses wundervolle Gefühl!! Sie stillte fast die ganze Nacht. Ich fand es toll, ich wurde immer nur kurz wach, um sie wieder anzudocken und so waren unsere Nächte sehr entspannt. Im Krankenhaus war eine Frau deren Sohn war 3 Tage, er schrie viel und sie sagte ” ich fang langsam mit einem Rhythmus an, er muss noch 3 Stunden warten..” Wenn mein Baby weinte, legte ich sie an, egal ob es 5 Minuten oder 2 Stunden her war. Auch Zuhause mit Kleinkind und Säugling war das stillen sehr gut zu kombinieren, mein Krümel hatte Verständnis das sie grade einen Moment mal warten muss. Manchmal hab ich 5 Stunden ununterbrochen gestillt, doch es war toll. Heute ist sie 24 Monate und wir stillen immer noch. Sie kommt, wenn sie möchte und nimmt es sich, das ist für mich vollkommen okay. Sie liebt ihre “Titta” und ich liebe es, dass sie glücklich ist. Ich hoffe auf noch viele weitere Monate, in denen ich diese wunderbare Stillbeziehung mit ihr führen darf. P.S. Krümel und mein Mädchen haben sogar schon öfter zusammen gestillt.Es schmeckt der Großen, sagt sie.

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