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Stillgeschichten

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Stillgeschichte KISS-Syndrom – Blogparade „Meine Stillgeschichte“

Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ ist da und  in unserem Shop zu bekommen!

Meine Tochter Hanna ist ein Sonntagskind. Ihre Geburt war kurz und heftig. Dafür, dass sie mein erstes Kind ist, ging es sehr zügig. Die Wehen waren von Anfang an in kurzen Abständen sehr intensiv und lang. Mir blieb kaum Zeit zum Atmen. Die Pressphase dauerte eine gefühlte Ewigkeit mit 2,5 Stunden. Aber Dank meinem Mann, der Badewanne und zwei wundervoll motivierenden Hebammen haben wir es ohne weitere Hilfe geschafft. Hanna kam auf die Welt und schenkte uns direkt ein Lächeln. Kurz darauf suchte sie auch schon nach der Brust und ich stillte sie in der Badewanne zum ersten Mal. Leider fehlten mir sämtlich Glücksgefühle, wahrscheinlich aufgrund der plötzlichen Geburt und der körperlichen Erschöpfung. Klar freute ich mich meine Tochter endlich im Arm halten zu können, aber genauso groß war die Erleichterung darüber, dass ich es geschafft hatte und es vorbei war. Das zweite Mal stillte ich sie dann auf dem Bett des Geburtshauses und konnte sie richtig anschauen.

Nach 3 Stunden durften wir schon nach Hause

und ich stillte Hanna in unserem Bett weiter. Die ersten Tage waren entspannt und schön. Dieser kleine Mensch war einfach so zauberhaft. Ich fühlte mich schuldig, dass ich keine großartigen Glücksgefühle hatte. Das hatte Hanna nicht verdient… Sie trank sehr langsam und schlief immer dabei ein. Meine Hebamme riet mir sie zu motivieren. Füße massieren, Rippenbogen, Kinn… all das half nur wenige Sekunden. Sie schlief sehr viel – bestimmt so 20 Stunden und hing dabei dauernd an meiner Brust 24/7, meine Brustwarzen waren blutig und wund, trotz Lanolin. Trotzdem trank sie – Nuckel, nuckel, schluck, nuckel, nuckel, nuckel, schluck… Sie so nah bei mir zu haben war schön, aber ich war es auch einfach nicht gewohnt, mich nicht bewegen zu können. Gefesselt ans Bett, half ich mir mit dem Smartphone Kontakt nach Außen zu halten. Was ich im Nachhinein wirklich hätte lassen sollen. Ankommen musste ich erst lernen. Entschleunigen konnte ich nicht. Nervös und geschwächt hielt ich durch, meine eigene Mama als großes Vorbild und meinen Mann als besten Unterstützer, den ich mir vorstellen konnte. Er umsorgte und fütterte mich, schmiss den ganzen Laden… Gerne hätte ich ihn mehr bei uns gehabt, aber er hatte den Ansporn es allein zu schaffen, obwohl ich ihm immer wieder sagte, dass es nicht sein muss und dass wir uns Hilfe holen können. Seine Eltern wohnten nicht weit von uns. Im Nachhinein wäre das in dem Stadium aber auch nicht gut gegangen. Hinterher ist man immer schlauer. Meine Mama wohnt leider zu weit weg und konnte mich zeitweise nur telefonisch beraten. Schließlich bin ich selbst 2,5 Jahre gestillt worden und ich bin überzeugt, dass meine Mama mir damit den besten Start ermöglicht hat, den ich kriegen konnte.

Hanna wurde zunehmend unruhiger

und schrie viel und das vor allem beim Stillen. Rechts wollte sie fast garnicht trinken. Sie dockte an und direkt wieder ab, schrie und überstreckte sich. Es wurde besser nachdem wir anfingen sie abzuhalten. Beim Stillen konnte ich das jedoch aus körperlichen Gründen nicht tun. Ich war einfach zu schwach, hatte ich das Gefühl, dass sich meine Muskulatur komplett verabschiedet hatte. Mein Mann übernahm das Abhalten für die erste Zeit und er hat das großartig gemacht. Ich bin unendlich dankbar, dass er sich die ersten zwei Monate Elternzeit genommen hat, so konnte ich mich besser erholen. Trotz der Erleichterung durch das Abhalten, schrie Hanna immer mehr. Wir waren ratlos. Mein Mann kaufte Samstags abends noch einen Schnuller, das entlastete schon mal meine Brustwarzen. Uns fiel auf, dass Hanna ihren Kopf nicht nach links drehen konnte. Außerdem lag sie sehr schief, wenn sie auf dem Rücken lag. Wir machten uns Sorgen und wollten den Arzt Anfang der nächsten Woche bei der U3 darauf ansprechen.
Plötzlich bekam ich Fieber… ok, es war heiß, wir hatten September. Wir wußten nicht, was ich hatte, also ab mit dem Baby und mir ins Krankenhaus – es war Freitag Abend. Nach der Untersuchung stand fest, dass ich einen heftigen Milchstau hatte. Seltsam, ich hatte keinerlei Schmerzen, aber steinharte riesige Brüste, die ich erstmal entleeren musste. Das ganze Genuckel von Hanna hatte meine Produktion extrem angeregt, soviel trank sie niemals. Zusätzlich muss ich auch sagen, hat unsere Nachsorgehebamme den Fehler gemacht mir pauschal zu sagen, ich solle mal 1-2 Malzbier trinken ohne zu wissen, ob ich denn genug Milch habe, oder nicht… Auf den Rat habe ich natürlich gehört und wenige Stunden später hatte ich den Stau inkl. 40° Fieber. Ich wußte damals nicht, dass ich ein Malzbier nur angucken musste und meine Produktion stieg ins Unermessliche. Das darf man ja auch keinem erzählen…

Der Rat der Ärztin war auch sehr mau,

sie empfahl mir Hanna anzulegen, damit sie die Brust leer trinkt und sie extrem zu motivieren. Immer wieder die Seite wechseln, hatte sie mir empfohlen, damit Hanna wieder wach wird. Es fühlte sich nicht gut an, da ich die Integrität meiner Tochter beim Stillen nicht respektieren sollte. Ich war verunsichert. Später las ich es noch mal nach und war verärgert über den unfachmäßigen Rat dieser Ärztin. Abgesehen davon hätte Hanna niemals die 200ml Milch trinken können, die ich dann anschließend mit einer elektrischen Pumpe abgepumpt habe. Nunja, das war alles sehr chaotisch und wenig hilfreich für eine gute Stillbeziehung. Nach diesem Stillmästen hatte Hanna plötzlich ständig extremen Reflux… Ich machte mir Sorgen, dass dadurch ihr Magen Schaden genommen hatte. Zum Glück verschwand der Reflux nach ein paar Monaten wieder.

Nach diesem furchtbaren Wochenende

hatten wir die U3 und der Arzt stellte fest, dass Hanna womöglich das KISS-Sydrom hat. Er schickte uns zum Orthopäden. Wir nahmen Kontakt auf zu einer Praxis in Köln und bekamen auch prompt einen Termin. Die Ärztin war sehr nett und resolut. Sie bestätige den Verdacht und klärte uns auf. Die anschließende Behandlung war leider nicht schön, aber direkt danach merkte ich, dass Hanna an meiner rechten Brust plötzlich besser trank. Die Schieflage war auch zunächst verschwunden. Nun stillte ich erstmal weiter und hoffte das Beste.
Meine Rückbildung machte mir derweil zu schaffen. Es fühlte sich an, als ob Gewebe nach Außen drückt und ich konnte dadurch kaum laufen. Leider war unsere Hebamme auch nicht hilfreich, sie diagnostizierte eine mögliche Senkung der Blase oder Gebärmutter und ich sollte bis zum nächsten Arzttermin in 10 Tagen liegen. Hätte sie den PH-wert gemessen, dann wäre ihr aufgefallen, dass da was nicht stimmt. Die Ärztin stellte nach 10 Tagen eine heftige Infektion fest. Auch hier hatte ich keine Schmerzen, warum weiß ich nicht. Dafür hatte ich später dann umso heftigere Rückenschmerzen aufgrund dieser Geschichte. Ich hatte umsonst gelegen und meine Muskulatur wieder geschwächt. Die Ärztin verschrieb mir ungesehen antibiotische Vaginalzäpfchen. Dass ich allergisch auf sämtliche Antibiotika bin, stand in meiner Akte. Ich habe die Packungsbeilage leider nicht studiert, da ich auch hier auf die Ärztin vertraut habe. Eine heftige Reaktion nach drei Tagen war die Folge. Beinahe wäre ich wieder im Krankenhaus gelandet, aber zum Glück beruhigte sich mein Körper nach ein paar Stunden wieder.
Seit dem bin ich sehr skeptisch, was Ärzte und Hebammen angeht, obwohl unsere geburtsbegleitende Hebamme wirklich fantastische Arbeit geleistet hat! Es gibt leider auch Hebammen, die nicht gut sind in ihrem Job. Aber das ist ja überall so.

Nachdem wir die 5 Wochen

Reaktionszeit der örthopädischen Behandlung von Hanna abgewartet hatten, konnte sie ihren Kopf leider immer noch nicht richtig nach links drehen. Außerdem schrie sie so dermaßen beim Stillen, dass ich sie tagsüber nur im Stehen stillen konnte, nachts musste ich mich aufsetzen, da sie nicht auf der Seite liegend trinken konnte. Zum Glück klappte es dennoch nachts ganz gut, daher gab mir das Hoffnung auch wenn ich immer kurz davor war aufzugeben. Sie trank in kurzen Abständen von 1-1,5 Stunden, auch nachts. Ich machte trotzdem weiter. Mein Mann stand hinter mir und sorgte dafür, dass er mich in jeder freien Minute, die er hatte entlastete. Er kochte und schmiss den Haushalt, da ich durch die starken Rückenschmerzen nicht fähig dazu war mich zu bücken. Jeden zweiten Tag machte ich Übungen, damit ich mich wieder besser bewegen konnte, aber es dauerte lange, bis ich wieder einigermaßen fit war. Später stellte sich heraus, dass mein Schambein durch die Geburt verrutscht war und somit meine gesamte Statik im Rumpf gestört war. Ich kann nur jeder Frau empfehlen nach der Geburt mal zum Osteopathen zu gehen, das macht viel aus. Ich habe drei Behandlungen gebraucht, um einigermaßen schmerzfrei zu werden. Die größte Hilfe in der Zeit war aber der Tipp einer Freundin, die auch ein Kind mit KISS Syndrom hatte: Wir kauften uns eine Federwiege. Das war eine riesige Entlastung. Denn Hanna schlief nicht mehr beim Stillen ein wie die meisten Babies, sondern wir mussten sie in den Schlaf tragen. Oft wachte sie auf, wenn ich versuchte sie abzulegen und schrie wieder, obwohl sie grad geschlafen hatte. Es war wie ein Blitz, der in sie fuhr und sie weckte. Dadurch standen wir enorm unter Spannung. Mit der Federwiege wurde es viel leichter.

Da Hanna mit 10 Wochen immer noch Probleme hatte,

machten wir uns noch mal auf den Weg nach Köln zur Nachbehandlung. Es wurde eine Röntgenaufnahme gemacht und man konnte deutlich sehen, wie verschoben der Atlaswirbel war. Da wurde uns richtig bewußt, dass unsere arme Maus die ganze Zeit Schmerzen hatte. Der Auslöser ist bis heute unklar. Nach dieser Behandlung wurde es wieder etwas besser, aber eben nicht komplett. Sie schrie immer noch und als sie anfing sich zu drehen mit ca. 4 Monaten sahen wir, dass sie sich nur über Rechts drehte. Wir gingen mit ihr zur Osteopathin und nach zwei Behandlungen wurde es viel besser. Sie hatte nicht nur die Blockade im Halswirbel gehabt, sondern auch noch im Brustbein und im Schlüsselbein. Bis dahin war meine Stillzeit für mich ein gelebter Alptraum. Meine Tochter brauchte mich so sehr, aber weinte immer, wenn ich versuchte sie zu stillen. Es war ein einziger Kampf, jeden Tag aufs Neue und ich war müde vom vielen Stillen im Sitzen nachts. Der Rhythmus war konstant bei 1-2Stunden. Ich schlief beim Stillen nachts natürlich ein und knallte mit dem Kopf oft gegen die Bettkante, wovon ich dann auch wach wurde. Irgendwie habe ich das alles durchgestanden und mit ca. 5 Monaten wurde es besser. Sie fing an wieder einzuschlafen beim Stillen und unsere Stillbeziehung war dabei zu genesen. Ich hatte das Gefühl, dass wir unsere Mitte gefunden hatten, trotz des nächtlich schwierigen Arrangements, trotz des Stillens im abgeschotteten Kämmerlein bei wenig Licht, trotz der vielen Tränen, fühlte ich mich langsam besser. Hanna und ich haben gekämpft um unsere Stillbeziehung. Nun ist sie 9 Monate alt und ich kann sie seit 4 Wochen im Liegen stillen – es ist traumhaft.

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„Wir stillen nur noch heimlich.“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ ist da und seit heute in unserem Shop zu bekommen!

Wir stillen nur noch heimlich

Es lief gut. Ich konnte ihn gleich nach der Geburt anlegen, so richtig gesaugt hat er aber erst als wir irgendwann aus dem Kreissaal draußen waren. Ich erinnere mich noch genau, wie es sich angefühlt hat, das erste Mal jemanden an der Brust saugen zu haben. Sehr ungewohnt, aber nicht schmerzhaft. Im Stillzimmer sollte jede Brust 15 Minuten gestillt werden, das war ok. Die Schwestern haben schon ein paar Tipps gegeben, aber hätte ich ernsthafte Probleme gehabt, hätten sie mir wahrscheinlich nicht weiterhelfen können. Glücklicherweise bin ich gut klar gekommen. In unserem Zimmer habe ich ihn einfach immer angelegt, wenn es sich richtig angefühlt hat. Ich wurde oft gefragt, ob der Milcheinschuss schon war, ich hatte keine Ahnung, habe letztendlich auch gar nicht mitbekommen, wann er gewesen ist.

Im Krankenhaus gab es eine Trageberaterin,

so konnte ich ihn gleich im Tuch mit nachhause nehmen. So ging auch das Stillen unterwegs recht gut.
Etwas verunsichert hat uns die Nachsorgehebamme mit alle vier Stunden Stillen und wenn er nicht hastig mit großen Schlucken trinkt, hat er nicht wirklich Hunger, sondern will nur nuckeln, aber das hat nicht funktioniert und war mir zu stressig, also haben wir einfach weitergemacht wie bisher. Nach fünf Wochen hatte ich einen Milchstau, ich war dann nochmal auf der Geburtsstation und habe Antibiotika verschrieben bekommen. Im Nachhinein denke ich, dass es wahrscheinlich auch so weggegangen wäre, denn er hat die Brust gut leer gemacht, sodass zwar noch ne Verhärtung da war, aber nicht mehr die ganze Brust hart war und schmerzte und mir ging es auch schon wieder gut. Ich wusste allerdings nicht, dass ein Milchstau auch von allein wieder weggehen kann. War aber auch kein großes Drama.

Das Stillen ging immer weiter,

irgendwann hat er dann auch noch andere Sachen gegessen. Nach sechs Monaten ist mein Mann ins Wohnzimmer umgezogen, zum ersten Geburtstag hatten wir das Kinderzimmer endlich fertig und Baby und ich konnten dorthin ziehen, sodass mein Mann wieder im Schlafzimmer schlafen konnte. Zu dritt in eine Bett hat bei uns leider nicht funktioniert, dafür hat Papa einen zu leichten und zu schlechten Schlaf. Ich weiß nicht mehr, wann genau, aber irgendwann habe ich dann begonnen, den kleinen Mann nachts abzustillen, weil er nur noch am Dauerstillen war und mir das zu viel wurde. Das war eine große Erleichterung, es gab zwar öfter mal Krankheits- oder Zahnpausen, aber irgendwann waren wir stabil bei ein- bis dreimal stillen die Nacht. Zu der Zeit habe ich auch zum ersten Mal beobachten, wie er nachts wach wurde, sich umdrehte und weiterschlief.

Anfang des Jahres, um anderthalb Jahre rum, wurde ich immer mehr zum Abstillen gedrängt. Bei Freunden oder Bekannten war mir das ziemlich egal, aber meinem Mann war es auch sehr wichtig, dass das Stillen bald aufhört. Seine Argumente hatten mich überzeugt, manches ist ja schon bequemer, wenn man nicht mehr stillt, ich hatte auch grade wieder einen Milchstau gehabt, Papa hatte keine Chance den Kleinen ins Bett zu bringen oder zu beruhigen. Ich weiß nicht was es sonst noch gab, jedenfalls haben wir uns auf ein Abstillen innerhalb der nächsten drei Monate geeinigt. Ein wenig traurig war ich schon, da ich eigentlich wenigstens zwei Jahre lang stillen wollte, aber irgendwie auch ein bisschen erleichtert und außerhalb haben sich auch alle gefreut, na siehst du, haben wir doch gesagt, dass es langsam Zeit ist, ist auch besser so, er ist ja schon alt genug, und so weiter. Das war ganz schön, in dem Moment ein wenig dazuzugehören.
Als Rat wie ich am besten Abstillen sollte habe ich von vielen gehört, dass sie einfach von jetzt auf gleich aufgehört haben und die Brust das problemlos mitgemacht hat, problematisch sei es nur wenndas Baby noch jünger ist. Also sind wir zu Oma und Opa gefahren und Oma hat ihn abgelenkt. Das hätte auch funktioniert, hätte meine Brust das mitgemacht. Was ich nämlich nicht bedacht habe war, dass die meisten, mit denen ich gesprochen habe, vor dem Abstillen vielleicht noch so ein bis zweimal täglich gestillt haben, bei mir waren es etwa 20-30 Mal.
Beim nächsten Versuch habe ich das Stillen allmählich reduziert, erst nachts, dann tagsüber, bis wir bei drei Mal pro Tag waren, nach ein paar Tagen bei zweimal, dann einmal, alle zwei Tage, alle, drei Tage. So hat es sich langsam ausgeschlichen.

Die Zeit mit einmal pro Tag stillen habe ich sehr genossen,

da sowohl die Vorzüge des Stillens als auch die des nicht Stillens da waren. Er hat begonnen durchzuschlafen, ich konnte so wieder öfter mal im Schlafzimmer schlafen, Papa konnte ihn ins Bett bringen und besser beruhigen und wir hatten trotzdem noch unsere tägliche Kuschelzeit. Leider konnte ich meinen Mann davon als Kompromiss nicht überzeugen, es war so in ihm drin, dass nach dem Abstillen alles einfacher wird und der Druck von außen hat ihm um einiges stärker zugesetzt als mir. So ging die Stillzeit erstmal vorbei.
Erstmal, denn nach ein-zwei Monaten fing es langsam wieder an.
Auch nach dem Abstillen hat er die Brust zur Beruhigung noch angefasst und gekuschelt und eines Tages berührte er die Brustwarze mit den Lippen. Er muss sich an irgendwas erinnert haben, aber wie man saugt hatte er vergessen. Jedenfalls begann er an der Brustwarze herumzukauen, das war für mich ok, denn sie ist durch das Stillen extrem schmerzunempfindlich geworden. Insgeheim habe ich gehofft, dass er sich wieder daran erinnert, aber wirklich daran geglaubt habe ich nicht. Ein paar Tage, vielleicht eine Woche lang hat er immer mal wieder an der Brustwarze gekaut und dann konnte er es plötzlich wieder.

Seitdem stillen wir heimlich hinter verschlossener Tür.

Das ist eigentlich wirklich praktisch, denn das Umfeld denkt, ich habe abgestillt und ich habe da meine Ruhe und keinen Stress, bis dann und dann abstillen zu müssen. Mit meinem Mann sieht die Sache aber ganz anders aus. Es ist wirklich hart, so ein großes Geheimnis vor ihm zu haben. Sagen kann ich es ihm aber nicht, dafür ist mir das Stillen momentan zu wichtig. Er redet immer noch oft davon, wie froh er ist, dass der Kleine abgestillt ist. Für meinen Sohn bin ich aber sehr froh, dass er jetzt doch die Möglichkeit hat, weiterhin vom Stillen zu profitieren, ich denke es gibt ihm noch sehr viel und auch ich genieße es. Ich hoffe nur, dass die Geschichte gut ausgeht, so ein Geheimnis bringt ja doch ein ganz schönes Risiko mit sich.

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„Dass ich eine Löwin bin für mich und meine Kinder…“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ ist da und seit heute in unserem Shop zu bekommen!

Meine Stillgeschichte. Eine der weniger schönen.

Mir ist wichtig anzumerken: Niemand wollte uns etwas Böses. Das Problem ist das System, in dem aufmerksame, an Individuen angepasste Betreuung kaum mehr möglich ist.

Ich habe ungeplant im Krankenhaus geboren, was an sich nicht soooo schlimm gewesen wäre. Aber der Verlauf der Geburt hat mich gelehrt, wie menschenunfreundlich das System ist, in dem wir leben und gebären. Wie unangemessen Kinder begrüßt werden. Wie schlecht die Betreuung ist, die im Vergleich zu anderen Erfahrungen noch relativ gut war.

Es war so:

Mein erstes Kind wurde geboren. Geplant war eine Hausgeburt gewesen, aber weil meine Fruchtblase bei 36+2 einen Riss hatte, flötete mir die Hebamme ins Telefon, dass nun also klar wäre, dass mein Kind im Krankenhaus geboren wird. Ich war traurig, aber so war es eben jetzt. Das beste draus machen.

Dass andere Hebammen zu diesem Zeitpunkt schon eine Hausgeburt begleiten wusste ich natürlich nicht. Einen Einleitungs-Marathon mit Kaiserschnitt-Drohung später hat mir ein Rizinus-Cocktail erfolgreich mein Kind aus dem Bauch geprügelt, bei 36+5. So lange „darf“ man warten nach dem Blasenriss, mit prophylaktischer Antibiose. Jedenfalls dort wo ich war. Andernorts mag es strenger oder lockerer sein, denn es geht hier um starre Regeln und keine individuellen Fälle.

Wäre ich aufgeklärt gewesen, oder einfach mutiger, wäre ich einfach nach Hause gegangen und hätte mein Kind später geboren. Vielleicht auch allein, denn Angst hatte ich keine. Konjunktiv.

Tatsächlich war ich eben nicht mutig oder aufgeklärt und hab den Mist mit uns machen lassen. Mein Kind wurde geboren, früher abgenabelt als mir lieb war, und ich ungeduldig und auch hier nicht informiert genug. Aufgeregt wollte ich ihm die Brust in den Mund stopfen, und ein bisschen hat mein Zuckerstück auch gesaugt.

Aber nicht so richtig.

Wegen meiner blöden Unsicherheit und schlechter Prioritätensetzung habe ich dann im Kreißsaal auf meine Mama gewartet, und mein Mann ging mit unserem Baby auf die Neo-Intensiv, wo unser Kind untersucht werden „musste“. Schließlich war unser fast 3-kg-kind eine Frühgeburt. Es hat ewig gedauert, bis sie aufs Zimmer kamen, und ich wusste nichteinmal wo mein neues Baby ist.

Angezogen und mit blauen Fersen bekam ich ihn wieder.

Das war die erste Trennung.

Danach haben wir viel gekuschelt, Haut an Haut. Die meiste Zeit hatte ich ihn unter meinem Shirt, abgelegt habe ich ihn kaum. Er war neun Monate in mir drin, wie könnte ich ihn da plötzlich weglegen? Und er war sein Leben lang nackt, woher sollte ich wissen wie sich Kleidung für ihn anfühlt? Ob sie angenehm war?

Leider waren die Elektroden auf seiner Brust wenig begeistert von unserem Kuscheln. Immer wieder lösten sie sich, und ein Ohrenbetäubender KRach ging los weil der Herz-Monitor dachte, mein Kind hätte keinen Herzschlag mehr. Das war auch Teil des Frühchen-Programms.

Er hat viel an meiner Brust genuckelt, aber nicht richtig getrunken.

Aber was weiß eine Erst-Mama schon? Ich habe ihm die Brust immer gegeben und darauf vertraut, dass alles in Ordnung ist. Mit dem Wiegen sind sie mir natürlich täglich auf die Nerven gegangen. Auch in die Ferse gestochen, um Blutzucker und andere Werte zu messen, haben sie jeden Tag, schließlich wurde mein Kind zu früh geboren. Irgendwann war dann der Bilirubin-Wert gaaaanz leicht über der prophylaktisch tief angesetzten Grenze.

Nun musste mein „Frühchen“ natürlich unter einer Lampe therapiert werden. Auf einer angrenzenden Station, wo ich nicht bei ihm sein konnte. Klar, ich durfte immer zu ihm. Aber die Sühle neben den Bettchen waren okay zum mal eben hinsetzen. Nicht, um einem Neugeborenen die Hand zu halten, das in einem Kasten unter einer Lampe lag, auf einer Höhe die an Personal-Komfort angepasst war. Viel stand ich neben ihm, habe ihn berührt solange ich es körperlich schaffte. Auch gesprochen habe ich viel mit ihm. Das baby neben ihm war meistens allein.

Ich habe ihn weiter gestillt.

Aber er saugte noch immer nicht richtig, und die Stillberaterinnen waren hilflos. Entsprechend lange brauchte er immer, und er war auch dauernd hungrig. Insofern ist es natürlich verständlich, dass die Schwestern keine Lust hatten, mich auch nachts dauernd zu rufen. Ich wollte nicht, dass ihm irgendwelche synthetischen Pulver aus einer Plastik-Flasche gefüttert werden. Mein wundervolles Kind sollte doch das Beste vom Besten haben, Milch von mir mit Liebe gemacht, extra für ihn!

Aber wie es nach einer Geburt und mit mangelnder Selbstsicherheit so ist, wollte ich Harmonie, und habe dann den Kompriss angeboten, Milch abzupumpen. Das war sehr schwierig, meine Brüste wollten scheinbar keiner Maschine Milch geben. Für ein paar Milliliter saß ich dann ewig an dieser Melkmaschine, in einem tristen Raum am Ende des Flurs.

Ich habe fast vor Wut geheult bei dem Gedanken, dass sie wahrscheinlich die Hälfte wegkippen würden.

Tja, und dann begannen unsere Probleme.

Plötzlich war das Stillen irgendwie unangenehm. Meine Brustwarzen wurden wund, und mein dauerhungriges Kind musste trotzdem ständig nuckeln. Eine Schwester meinte, vielleicht ist einfach sein Zungenbändchen zu kurz, es wäre nur ein ganz kleiner Eingriff. Das kann auch das Sprechen schwierig machen, und wenn er älter ist, wird das ne Operation.

Ich war schon so schwach, so erschöpft und verzweifelt, also hab ich sie machen lassen. Geholfen hat es nichts.

Es wurde ihm auch noch Blut am Kopf abgenommen, und weil hysterische Mütter da unbequem sind wurde mir gesagt, ich solle mich noch kurz ausruhen. Es wäre nur eine Minute.

Ich habe das panische Kreischen gehört und gebetet, es käme von anderswo. Doch als es dann vorbei war wurde mir kurz darauf mein Kind gebracht. Mit einem Verband um den Kopf, als hätte er eine ernsthafte Verletzung. Ich war so wütend und fühlte mich betrogen. Ich hatte meinem Kind nicht beistehen können, ich hatte ihn allein gelassen, während er gefoltert wurde.

Aber wenigstens musste er nichtmehr unter die Lampe. Auch die strengen Krankenhaus-Regeln, die gemacht sind um rechtlich abzusichern, erlaubten mir nun mein Kind wieder mitzunehmen.

Vielen Dank auch.

Als wäre die Geburt nicht schlimm genug gewesen.

Aber ich habe es versäumt, mich vorher zu informieren.

Drei Wochen lang hatte ich unerträgliche Schmerzen beim Stillen. Bis er drei Monte war, waren sie nur noch schrecklich. Dann war es langsam aushaltbar. Natürlich wollte er die Brust immernoch sehr oft, schließlich kriegte er nicht sonderlich viel raus, und mir war leider nicht bewusst, dass Babys manchmal weinen weil sie erzählen müssen, und nicht immer nur, weil sie hungrig sind. Ich galube er war ein Jahr oder neun Monate als ich mir dachte „Wow, das Stillen macht mir ja garnichts!“.

Abstillen war keine Option, aber es war richtig richtig hart, durchzuhalten. Auch nachher war es selten angenehm, was aber auch mit einem Rückgang der Milchproduktion zu tun hatte, wenn ich nicht gut mit Nährstoffen versorgt war.

Während meiner zweiten Schwangerschaft fiel mir das auf. Wenn ich grüne Smoothies trank, oder grüne Säfte, ging das Stillen gut. Wenn ich das zu lasch nahm war es unerträglich, und es kam auch kaum bis keine Milch. Auch Kräuterpulver funktionierten, aber nicht so gut wie die frischen Kräuter. Dass ich das rausgefunden und weitergegeben hab, hat schon eine Handvoll Stillbeziehungen retten können <3 Also bitte nicht irritieren lassen wenn behauptet wird, die Milchmenge sei durch bestimmte Nahrungsmittel nicht zu steigern! Einfach erst ausprobieren! Gras-Saft funtkioniert am besten

Jedenfalls gibt’s noch was Gutes an der ganzen Story.

Ich kann sie euch jetzt erzählen. Ich hab mich intensiv mit allem auseinndergesetzt was da schief lief und kann euch jetzt sagen, Stillhütchen und mit Fläschchen zufüttern nur im Notfall oder sogar dann lieber mit dem Löffel oder Glas die Milch geben. Ansonsten riskiert ihr eine Saugverwirrung, wie es bei uns passiert ist. Jetzt weiß ich, dass ich zu allem Nein sagen darf, und wie wichtig es ist, dass ich es tue und mich durchsetze. Dass ich eine Löwin bin für mich und meine Kinder, oder jemand (im Idealfall Kampferfahrener), der uns an meiner statt verteidigt. Ich kann von unserem Weg erzählen, was ich daraus gelernt habe und wie ihr es euch hoffentlich ersparen könnt.

Deshalb gibt es übrigens auch meine Seite „Gegen medizinische Gewalt an Neugeborenen“ auf Facebook, neben dem Entfaltungsraum.

Auf meinem Blog könnt ihr mitverfolgen, was ich sonst noch so lerne und gelernt habe, und welche Erfolge ich schon verbuchen darf <3 Einer davon ist, dass mein Sohn immernoch an die Brust dürfte, sofern es bei mir gerade gut geht. Aber er will garnichtmehr

Und der Kleine hat mir dann gezeigt, dass Stillen auch einfach okay und angenehm sein kann. Von Anfang an hat er „gestillt wie ein Weltmeister“ – dann hab ich den Ausdruck erst richtig verstanden 😀

Mira

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„Ich will und ich werde stillen.“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ ist da und seit heute in unserem Shop zu bekommen!

Lange habe ich überlegt, ob ich diesen Bericht schreiben soll. Irgendwie ist das Thema Stillen doch ein sehr persönliches und bei mir mit vielen Emotionen verbunden. Aber vielleicht macht es ja der einen oder anderen Mama Mut – also beginne ich mal…

Als ich vor drei Jahren zu meinem Sohn schwanger war, war ganz klar: Ich will und ich werde stillen.

Kein Thema.Auf Initiative meiner Hebamme besuchte ich gemeinsam mit anderen Schwangeren einen Workshop bei einer erfahrenen Stillberaterin, las Informationen übers Stillen in Büchern und Internetforen und sprach mit befreundeten Mamis. Es kam mir gar nicht in den Sinn, dass dabei etwas nicht klappen würde. Und dann kam mein Sohn zur Welt: Stolze 4200g schwer, kerngesund und sehr hungrig ;-).

Bis auf wunde Brustwarzen lief es die ersten Tage im Krankenhaus ganz gut. Er saugte gut und kräftig und trank fleißig. Dass er recht viel Gewicht verlor, stufte ich als normal ein. Es ging aber leider zuhause gewichtsmäßig weiter bergab, er hatte tagelang keinen Stuhlgang und begann nach und nach vermehrt zu weinen. Er saugte, saugte, saugte – und brüllte. Meine Hebammen kümmerte sich toll um uns, stand in engem Kontakt mit der Stillberaterin und wir versuchten diverse Mittelchen, um die Milchmenge zu steigern. Ich kämpfte und kämpfte, wollte unbedingt voll stillen. Doch schlussendlich musste ich nach 10 Tagen unter Tränen das erste Fläschchen geben. Er trank es gierig aus und blickte mir dabei so dankbar in die Augen, dass ich heute fast noch weinen muss, wenn ich daran denke. Nach einigen Tagen Stillen und Zufüttern wollte mein Baby leider nicht mehr an meiner Brust trinken, er brüllte los, sobald ich ihn nur auf den Arm nahm. In einem sehr emotionalen Gespräch erklärte ich meinem Sohn, dass ich nur das Beste für ihn möchte, aber nicht mehr auf Kosten unserer Beziehung. Wir hatten genug gekämpft. So endete unsere Stillbeziehung. Wir haben sehr viel getragen, gekuschelt und schlafen bis heute im Familienbett. Ich glaube, dass wir trotz Nichtstillen eine sehr gute und enge Bindung haben.

Nach ein paar Monaten wurde ich erneut schwanger

und sehr bald schlich sich das Thema Stillen wieder in meine Gedanken. Ich wollte es unbedingt wieder versuchen und so nahm ich schon in der Schwangerschaft Stillberatung in Anspruch. Das Gespräch hat mir sehr gut getan, da ich auf viel Verständnis stieß und wir auch ein paar mögliche Ursachen für das Misslingen bei meinem Sohn erarbeiten konnten. Möglicherweise war meine Schilddrüsenerkrankung an der schlechten Milchproduktion beteiligt, hier wollte ich nach der Geburt vermehrt auf eine passende Medikation achten. Als meine Tochter zur Welt kam, klappt der Start wieder recht gut. Nach drei Tagen gingen wir nach Hause und meine tolle Stillberaterin kam gleich zu einem Hausbesuch. Ein paar Tipps zum besseren Anlegen und gegen die wunden Brustwarzen waren sehr hilfreich. Doch die Geschichte begann sich zu wiederholen und wieder war das Zufüttern unumgänglich. Wir starteten aber früher und mit kleinstmöglichen Mengen und so lief es einige Wochen ganz gut. Die Zufüttermengen waren mit täglichen 60-90ml wirklich gering, aber ganz ohne Flasche ging es nicht. Ein Stillstreik kostete noch einmal viel Kraft und Energie. Manches Mal war ich knapp vor dem Aufgeben, wenn die kleine Maus mal wieder die Brust anbrüllte und der „Große“ mit gerade mal 1,5 Jahren auch seine Mama brauchte. Doch dank einer immer erreichbaren Stillberaterin und viel Stillen in der Tragehilfe lief es nach und nach immer besser und mit Beikoststart konnten wir die Flasche weglassen.

Inzwischen ist das Töchterlein fast 11 Monate alt

und wir haben eine schöne und entspannte Stillbeziehung, deren Ende noch nicht in Sicht ist. Sie isst sehr gern und viel, stillt aber dennoch noch mehrmals täglich und aktuell auch wieder sehr viel in der Nacht. Es ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ganz viel Bindungsaufbau und ein geniales Beruhigungsmittel. Zudem schätze ich es als ehemalige Fläschchenmama auch sehr, dass ich mit „leichtem Gepäck“ ohne Geschleppe von Thermoskanne und Milchpulver unterwegs sein kann. Ich bin wahnsinnig froh, dass wir durchgehalten haben und freue mich jeden Tag darüber. Ich kann nur jeder Mama raten, sich Hilfe zu holen, wenn es Schwierigkeiten gibt, das Stillen in der Tragehilfe zu lernen – unser wahres Wundermittel – und Geduld zu haben. Es kann manchmal Monate dauern, bis das Stillen wirklich rund läuft, aber es lohnt sich einfach <3 .

Marie bloggt auf www.junoundgefaehrtin.blogspot.co.at

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„Dem Stillstart gelassen entgegen…“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ kommt am 8.06.17 heraus und ist, ab sofort, hier vorbestellbar!

Mit diesem Beitrag folge ich dem Aufruf zur Blogparade von bedürfnis-orientiert.de Ich hatte ohnehin vor, meine bisherige Stillgeschichte mit euch zu teilen. Da war der Aufruf zur Blogparade ein willkommener Wink für mich, meine Erfahrung niederzuschreiben.

Seit über sieben Monaten stillen Junior und ich mittlerweile. Unser Start war jedoch nicht leicht. Damals hätte ich nicht geglaubt, dass das Stillen mir eines Tages Freude bereitet und ich nicht mehr die Tage zählen werde, bis ich das endlich hinter mir habe. Wie mein Weg zur glücklich stillenden Mama aussah, schildere ich in dieser, meiner ganz persönlichen, Stillgeschichte.

Dem Stillstart gelassen entgegen …

Schon viele Monate vor Juniors Geburt stand für mich fest, dass ich stillen werde. Überall las ich von den vielen Vorteilen für Baby und Mutter, wenn diese sich für das Stillen entscheidet. Während ich mich aber, durch den Geburtsvorbereitungskurs sowie „Hypnobirthing“ in Eigenregie, versuchte gut auf die unweigerlich bevorstehende Gbeurt vorzubereiten, ließ ich das Stillen einfach auf mich zukommen. Ich dachte, ehrlich gesagt, gar nicht weiter darüber nach. Welche werdende Mutter bereitet sich schon aufs Stillen vor? Das kann Frau einfach. Stillen klappt intuitiv und muss nicht erlernt werden. Da war ich mir ganz sicher.

Ein tolles erstes Stillerlebnis

Die Geburt Juniors in einem Berliner Krankenhaus verlief sehr gut und ich kann mit etwas Abstand sagen, dass es ein schönes Erlebnis war. Die Schmerzen werde ich wohl nie vergessen, doch die ausgezeichnete Betreuung durch die Hebamme (das war allerdings Glück, da ich zu dieser Zeit die Einzige im Kreißsaal war, die auf natürlichem Wege ihr Kind auf die Welt brachte) und Papa Junior, als seelische und praktische Unterstützung, waren schon sehr hilfreich. Die Wehen begannen in der Nacht um 03.30 Uhr, um 07.00 Uhr waren wir im Krankenhaus und schon um 13.37 Uhr war Junior geboren. Für eine Erstgebärende hatte ich also eine recht kurze Leidenszeit. Die Geburt verlief außerdem ohne größere Komplikationen und Interventionen. Gleich nach der Entbindung wurde Junior mir zum Stillen auf meinen Bauch gelegt. Er dockte sofort an und trank. Ich war begeistert, wie toll das erste Stillen lief.

Nach der Geburt war ich geradezu in einem Hormonrausch. Ich war hellwach und extrem gut gelaunt. Was soll jetzt noch schief gehen, ich habe ein Baby entbunden – solche Gedanken rauschten durch meinen Kopf. Doch die gute Laune bekam einen ersten kleinen Dämpfer, als ich Junior nach wenigen Stunden wieder stillen wollte. Er wirkte erschöpft und müde auf mich. Junior hatte die Brust gar nicht gefordert. Ich wurde jedoch auf der Wochenbettstation angehalten, den Kleinen etwa alle zwei Stunden anzulegen. Ich war sehr unsicher, wie ich Junior halten soll und wie er liegen muss, damit er meine Brust gut zu fassen bekommt. Glücklicherweise half mir eine nette Schwester beim Anlegen und der Kleine trank etwas.

Es klappt einfach nicht …

Leider schaffte ich es auch bei den nächsten Versuchen nie, Junior ohne Hilfe beim Anlegen zu stillen. Mittlerweile hatte ich von den vielen, kräftezehrenden Fehlversuchen Schmerzen. Hinzu kam die Sorge, dass ich das nie allein hinbekommen werde. Ich fand außerdem, dass der Kleine recht wenig trank.

Meine Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten: Nach knapp 48 Stunden auf der Wochenbettstation hate ich es noch nicht geschafft, Junior ohne Unterstützung zu stillen. Ich litt unter Schlafmangel und mein Hormonhoch war längst einem tiefen Tal gewichen. Mein Wunsch war, dass wir nach der Geburt ein Familienzimmer beziehen und Papa Junior mich so von Anfang an rund um die Uhr unterstützt. Doch leider waren alle Zimmer belegt und so platzte mein „Happy Family“-Traum. Aus heutiger Sicht sage ich mir, dass es doch nur zwei Tage waren. Doch damals war das für mich wirklich eine Katastrophe. Nicht gerade positiv auf meine Laune wirkten sich auch die vielen schmerzenden Stellen meines Körpers aus. Vom Blick in den Spiegel ganz zu schweigen. Oben drauf kam dann noch mein Gefühl, dass ich zu doof zum Stillen bin.

Bei meiner Zimmernachbarin sah alles so einfach aus und sie wirkte so unfassbar routiniert beim Stillen. Ich erfuhr, dass ihre vor wenigen Stunden geborene Tochter ihr zweites Kind ist und das sie ihre ältere Tochter noch immer stillt. Mir ging durch den Kopf, dass ich mein Baby sicher nicht so lange stillen werde. Schließlich verband ich bisher hauptsächlich Schmerzen und Frust mit dem Stillen.

Junior trank so wenig und schlief so viel, dass mir auf der Wochenbettstation geraten wurde, ihn regelmäßig zu wecken und ihm die Brust zu geben. Wenn er sehr müde wirke, dann solle ich ihn nackt ausziehen. Dann sei er wach genug und würde schon trinken. Doch das brachte ich nicht übers Herz. Ich weckte mein, so zerbrechlich und hilfsbedürftig wirkendes, Baby immer sehr sanft und behutsam auf. Das Anlegen klappte nur, wenn eine Schwester mir half.

Zwei Tage nach Juniors Geburt sollte ich entlassen werden. Doch dann ergab das Wiegen meines kleinen Schatzes, dass er,  in den letzten 48 Stunden, etwas mehr als zehn Prozent seines Geburtsgewichtss verloren hatte. Mir wurde gesagt, dass wir trotzdem entlassen werden können, sofern meine Hebamme in den nächsten 24 Stunden zu uns nach Hause kommt und Juniors Gewichtsentwicklung im Auge behält. Außerdem wurde uns zum Zufüttern geraten.

Nun entbrannte eine Diskussion zwischen Papa Junior und mir. Er wollte, dass wir erst nach Hause kommen, wenn das Anlegen auch ohne Hilfe klappt und das Stillen sich etwas eingespielt hat. Ich entgegnete, dass ich mich zu Hause viel wohler fühle und deswegen dort auch das Stillen sicher besser läuft. Papa Junior fühlte sich nicht wohl damit, aber ich setzte mich durch.

Große Anspannung & der rettende Tipp

Die ganze Anspannung der letzten Tage fiel von mir ab, als wir das Krankenhaus verlassen hatten. Ich weinte und war total erschöpft. Papa Junior verstand nicht wirklich, warum ich denn weinte. Schließlich war ich doch jetzt auf dem Heimweg mit dem lang erwarteten Schatz. Doch erklären lassen sich die Gefühle einer Neu-Mama wohl kaum, da kommt einfach so vieles zusammen.

Zu Hause hatte ich bei meinen Stillversuchen das Gefühl, kritisch von Papa Junior beäugt zu werden. Ich wollte auch ihm beweisen, dass es klappt. Doch ich schaffte es einfach nicht, Junior anzulegen. Schweren Herzens entschieden wir, dem Kleinen Babynahrung zu kaufen und ihm diese zu geben, um den mittlerweile großen Hunger zu stillen. Ich sagte noch zu Papa Junior, dass ich eigentlich nicht zufüttern möchte. Mehrmals hatte ich gelesen, dass dies oft dazu beiträgt, dass das Stillen sich nicht einspielen kann und die Milchproduktion nicht in Gang kommt. Doch es blieb uns nun erstmal nichts anderes übrig.

Schon kurz nach dem Zufüttern hatten wir das Gefühl, dass Junior die Babynahrung nicht bekommen ist. Er weinte stark und es ging ihm anscheinend nicht gut. Was sollten wir nun tun? Die Stimmung zwischen Papa Junior und mir war mittlerweile sehr angespannt. Er sagte, es sei ein Fehler gewesen, jetzt schon das Krankenhaus zu verlassen. Ich sagte nichts. Ich weinte.

Schließlich schlug Papa Junior vor, dass ich meine Hebamme anrufe und ihr die Situation schildere. Das habe ich dann auch getan. Es war Samstag und schon relativ spät. Sie ging zunächst nicht ans Telefon und ich wurde immer panischer. Doch nach wenigen Minuten rief sie mich zurück. Weinend schilderte ich ihr unser Problem. Sie hörte geduldig zu und beruhigte mich. Dann sagte sie, dass Papa Junior in die Apotheke fahren und Stillhütchen kaufen soll. Diese könnten uns helfen und die Schmerzen beim Anlegen reduzieren.

Gesagt, getan. Papa Junior musste zur Notfallapotheke düsen, während ich nun all meine Hoffnung in diesen Tipp setzte. Als Papa mit seinem Einkauf wieder zu Hause war, verloren wir keine Zeit: Wir kochten die Dinger, wie in der Anleitung beschrieben, aus und ich versuchte das Anlegen nun mit diesem Hilfsmittel. Und es klappte. Junior trank. Was für eine Erleichterung.

Die Stillbeziehung wächst

Mit Stillhütchen klappte das Stillen viel besser. Zwar war ich weit von einer bequemen Position entfernt, da ich einfach nur wollte, dass Junior trinkt, doch mein Komfort war mir zunächst egal. Wie die Hebamme vorausgesagt hatte, setzte auch bald die Milchbildung ein. Durch meine leichten Geburtsverletzungen hatte ich Schmerzen beim stundenlangen Stillen, welches mir nur im Sitzen möglich war. Mit jedem Tag mehr, den ich mit Stillhütchen stillte, fand ich die Dinger lästiger. Doch andererseits war ich einfach dankbar, dass Junior nun trank und ich überhaupt stillen konnte. Bei jeder Gewichtskontrolle der Hebamme atmeten Papa Junior und ich erleichtert auf. Junior hatte nach nur zehn Tagen wieder sein Geburtsgewicht erreicht.

In den folgenden Wochen versuchte ich immer wieder andere Positionen zum Stillen zu finden und uns von den Stillhütchen zu befreien. Nach fünf Wochen klappte das Anlegen dann auch ohne Stillhütchen, jedoch noch immer nur mit Stillkissen und im Sitzen. Viele der Stillpositionen, die in Büchern und im Internet gezeigt werden, funktionierten bei uns einfach nicht.

Die Nächte empfand ich, insbesondere durch das häufige Aufstehen, als extrem kräftezehrend. Immer wieder versuchte ich, Junior anzulegen, während ich auf der Seite lag. Denn, so meine Hoffnung, könnte ich bald im Halbschlaf stillen und mir das nächtliche Umhergelaufe ersparen. Eines Tages, ich weiß leider nicht mehr genau, nach wie vielen Wochen, klappte das Stillen auch im Liegen. Ab diesem Zeitpunkt fiel mir das Stillen viel leichter und ich konnte endlich die positiven Aspekte erkennen.

Schwierige Phasen gingen vorüber

Während der folgenden Wochen und Monate spielte sich das Stillen immer besser ein. Als Junior etwa drei Monate alt war, hatten wir eine kurze Phase, in der das Stillen nicht gut lief. Der kleine Sonnenschein war ganz anders als sonst, weinte mehr als üblich und es war schwer, ihn zu trösten. Das Stillen war sonst immer eine verlässliche Hilfe zum Beruhigen, doch nun wollte Junior oftmals nicht an die Brust. Hier half mir eine tolle Stillberaterin weiter, auf die ich bei der Onlinerecherche stieß. Sie beruhigte mich und sagte mir, dass viele Babies zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat so wie Junior sind. Wie er zu der Zeit war, davon bekam sie einen sehr guten Eindruck, da der Kleine, während meines Besuchs bei ihr, einen sehr starken und lauten Weinkrampf hatte (natürlich war mir das sehr unangenehm, doch auch hier fand sie aufbauende Worte). Doch nach etwa zwei Wochen war wieder alles gut und Junior fröhlich wie eh und je.

Eine weitere Herausforderung war, dass ich zu viel Muttermilch hatte.

Jedoch war die „Problemdiagnose“ nicht leicht. Ich hatte nie das Gefühl, zu viel Milch zu haben. Und sowohl die Hebamme als auch die Stillberaterin vermuteten andere Gründe für unsere Schwierigkeiten, beispielsweise das Zahnen. Zwischendurch dachte ich sogar, dass ich Kuhmilch weglassen müsse, um dem Kleinen und mir zu helfen. Als ich das Thema bei der Kinderärztin ansprach, schloss sie Kuhmilch als Ursache aus. Doch wo das Problem lag, wusste auch sie nicht. Es dauerte, bis ich auf der tollen Website „stillkinder.de“ auf einen Artikel stieß, der genau beschrieb, was uns das Leben schwer machte. Ich beherzigte die Tipps und schon nach wenigen Tagen war das Stillen so entspannt und angenehm, wie es sein soll.

Wenn ich auf meinen Stillstart und die Schwierigkeiten zurückblicke, dann denke ich heute, dass eine Vorbereitung auf das Stillen in der Schwangerschaft sicher hilfreich gewesen wäre.

Meine Stillgeschichte geht weiter

Bis heute ist das Stillen im Liegen jedoch unsere Lieblingsposition (auch am Tag). Unterwegs zu stillen, macht mir mittlerweile nichts mehr aus und ich genieße die große, damit verbundene, Flexibilität im Alltag. Junior ist jetzt sieben Monate alt und trinkt tagsüber noch etwa alle zwei bis drei Stunden und auch in der Nacht mehrmals (wenn auch mit zunehmend größeren Abständen).

Feste Rhythmen und Uhrzeiten haben sich bei uns nie etabliert, wobei ich das auch nicht als schlimm empfinde. So wie ich trinke und esse, wenn ich Durst und Hunger habe, gilt das auch für mein Baby. Immer wenn es an die Brust möchte, lege ich es an.

Vor zwei Wochen haben wir mit Beikost nach „Baby-led-Weaning“ begonnen.

Für mich ist das ein logischer Schritt: Ich stille nach Bedarf und Junior erschließt sich in seinem eigenen Tempo die Vielfalt der kulinarischen Genüsse. Derzeit genieße ich das Stillen in vollen Zügen. Vielleicht auch, weil mir bewusst ist, dass die Stillzeit nicht ewig gehen wird und mit dem Beikoststart gewissermaßen schon der langsame Abschied eingeläutet wurde. Meine -oder besser gesagt, unsere – Stillgeschichte ist noch nicht vorbei. Und ich bin gespannt, wie sie weitergeht.

Jana

„Auf meinem Blog patschehand.de berichte ich über mein Leben als Neu-Mama und über das, was mich in dieser spannenden Lebensphase beschäftigt.“

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„Ich würde mit dem heutigen Wissen so einiges anders machen.“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ ist da und seit heute in unserem Shop zu bekommen!

Meine Schwangerschaft,

die für mich recht unerwartet und zudem auch noch zu einem echt ungünstigen Zeitpunkt (ich hatte gerade einen neuen Job begonnen und war noch in der Probezeit) kam, war von Beginn an nicht leicht. Die ersten Monate war mir morgens immer schlecht – ich nahm an Gewicht ab anstatt zu. Zudem stellte sich eine permanente Müdigkeit ein – und der Job war in diesem Zustand auch irgendwie eine Qual.

Meine Gedanken beschäftigten sich immer zu mit dem Wissen, dass ich noch in der Probezeit bin. Ok ich war meinem Chef so ehrlich gegenüber, und erzählte es ihm. Es hat mich zumindest in meinem Gewissen erleichtert und gehofft, dass es mir so auch wieder ein wenig besser ging.

Leider hatte ich auch nicht wirklich die Unterstützung, die ich mir von meinem Kindesvater damals erhofft hatte. Es war also alles in allem nicht wirklich optimal.

3 Monate vor Geburtstermin kam dann die schockierende Nachricht, dass sich der Muttermund bereits leicht geöffnet hätte und ich sofort ins Krankenhaus muss.

Und nun begann die eigentliche schlimme Zeit.

Wehenhemmer und Spritzen, damit sich die Lunge meines Babys schneller entwickeln könne.

Fazit war. Mein Baby kam 6 Wochen zu früh und dann auch noch per Kaiserschnitt in Vollnarkose. Anschließend kam Lea auf die Kinderstation in einen Brutkasten. Ich habe sie erst nach 3 Tagen ganz kurz gesehen und durfte auch nur einen Finger in die kleine Öffnung des Brutkastens stecken. – Oh man, dieser Artikel hat es ganz schön in sich – ich erlebe das Ganze gerade nochmal mit und heule hier beim schreiben Rotz und Wasser…

Tja und hier begann wohl dann das ganze Desaster. Ich hatte kaum Milch, die ich abpumpen konnte – denn die ersten beiden Tage war ich nicht wirklich ansprechbar.

Nach 1 Woche durfte ich dann endlich zu meiner Tochter – sie lag noch immer im Brutkasten. Doch zum stillen durfte ich sie rausnehmen. Nur leider war sie schon an die Flasche gewöhnt. Hinzu kam, dass ich kaum Milch hatte und die wenige, die sie bekam, da wurde sie dann schon immer müde – da es ihr wohl zu anstrengend war.

Erst als ich nach 14 Tagen mit ihr nach Hause durfte, haben wir beide erst die Ruhe gehabt, um sich wirklich auf´s Stillen einzulassen.

Nur war es hier bereits zu spät. Wir brauchten viel Geduld, welche nur leider von außen immer wieder gestört wurde. So musste ich mir immer wieder von der Familie des Kindesvaters anhören, was ich wie zu machen hätte. Es war zum aus der Haut fahren. Nur war ich zu diesem Zeitpunkt mental nicht in der Lage, mich dagegen zu stellen. Ich merkte nur, dass immer verunsicherter wurde, mein Handeln immer wieder bewertet wurde und ich mich nicht wirklich auf meine Tochter so einlassen konnte, wie sie es gebraucht hätte. Nach 2 Wochen habe ich aufgegeben, Lea auch – und so ist sie mit der Flasche groß geworden.

Heute, nach 15 Jahren weiß ich, dass ich hätte stärker sein müssen und meinem Instinkt hätte folgen sollen. Doch die Kraft hatte ich nicht dazu. Das Immunsystem meiner Lea ist von Anbeginn immer anfällig gewesen. Sie hat zwar keine schwerwiegenden Erkrankungen, ist aber auch nicht so widerstandsfähig wie ein Kind hätte sein sollen.

Die Ärzte würden all diese mit Sicherheit nicht dem zuschreiben, dass Lea nicht gestillt wurde. Doch mit meinem heutigen Wissen bin ich mir ganz sicher, dass all ihre Dysbalancen die Ursache dafür sind.

Ich würde mit dem heutigen Wissen so einiges anders machen.

Zum einen ist das innere Gleichgewicht der Mutter ausschlaggebend. Ich hätte mir damals mit dem Job keine Gedanken machen sollen. Wenn der Arbeitgeber dies zum Anlass genommen hätte, einem zu kündigen (ich weiß gar nicht, ob das überhaupt erlaubt ist…) dann hätte es so sein sollen. Auch hätte ich mich einfach krankschreiben lassen sollen, als mit Unwohlsein immer auf Arbeit zu fahren. Dann wäre vieles wahrscheinlich anders abgelaufen. Auch der Aufenthalt im Krankenhaus ist aus meiner heutigen Sicht nicht wirklich förderlich gewesen.

Ich glaube, wenn die werdende Mama Zeit für sich und ihr heranwachsendes Embryo hat und nur das tut, was sie aus vollsten Herzen und mit Begeisterung macht – ohne sich zu übernehmen und sich die notwendige Ruhe zu gönnen, dann kann dies nur beiden gut tun. Und dann braucht man – so denke ich – auch kein anonymes Krankenhaus und kann die Geburt so miterleben, dass auch die Muttermilch ausreichend vorhanden ist.

Ich würde heute auf jeden Fall so lange stillen, wie es dem Kind und der Mutter guttut.

Denn nur so kann sich das Kind ideal entwickeln.

Puh, was für ein Artikel. Danke, liebe Lena, dass du dazu aufgerufen hast. Auch wenn ich es im ersten Moment beiseite gelegt habe und nicht mitmachen wollen. Doch all das nach 15 Jahren niederzuschreiben, dass hat auch meine Seele irgendwie bereinigt.

Birgit Terletzki bloggt auf www.gesundheit-lenkt-energie-akademie.de

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Also hier Brust, daneben Babyschnute, die werden sich schon finden oder!?“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ kommt am 8.06.17 heraus und ist, ab sofort, hier vorbestellbar!

Zwei Frühchen und eine Zusatzausbildung  

Stillgeschichte von Frau Birnbaum und der Tellerrand

Mit kurzer Unterbrechung habe ich bisher insgesamt 3 Jahre Still-Erfahrung mit zwei Kindern.

Was mir das Stillen bedeutet ist kaum in Worte zu fassen und ich genoss und genieße es immer, zu jeder Zeit und an jedem Ort.

Das allererste Mal Stillen

Beide meiner Kinder wurden zu früh geboren. Mein erstes Kind so früh, dass es mehrere Wochen auf der Neonatologie versorgt werden musste. Um einiges dort bin ich froh. Doch Stillfreundlichkeit ist tatsächlich etwas anderes…

Da kommt eh nichts, wenn das Baby zu früh kam.“ bekam ich zu hören. „Ich solle mir nicht noch zusätzlich Stress machen.“ und „Das stört ihren Rhythmus.“

Selbst länger als das übliche halbe Jahr gestillt worden zu sein und meine jüngeren Geschwister stillen zu sehen, vermittelte mir dessen Selbstverständlichkeit und Wichtigkeit. Es stand für mich außer Frage, ob ich stille oder nicht. Es gab keine andere Möglichkeit für mich.

Und dann stand ich da. Vor dem Inkubator. Um mich herum piepste es. Mein Baby und ich durften uns nicht berühren. Stärker als jemals erwartet spürte ich dieses Band zwischen uns. Wie sehr ich schon Mutter war. Und dass ich mein Baby stillen würde, komme was wolle.

Ich hatte das große Glück, eine Hebamme im Hintergrund zu haben, die mich durch die stressige Klinikzeit „coachte“ und mir versicherte, dass wir das schaffen würden. Nach 6 Wochen Abpumpen, Fläschchen füttern, Anlegen, abpumpen, Fläschchen usw…war es dann soweit.

Unsere Tochter hatte schon geübt an der Brust zu saugen, auch wenn ihr Mund noch sehr klein und sie schwach war. Wir bereiteten ein Rebonding-Ritaul vor, das Heilbad nach Brigitte Meissner.

Und da landete meine Tochter auf meiner Brust. Nass und warm. Und fing an zu Suchen, intuitiv. Ich lies ihr Zeit. Schnell fand sie zu meiner Brust und saugte sich fest. Zart und langsam, aber wir stillten. Endlich. Angekommen. Gerettet.

Das erste Mal im Tragetuch Stillen

Anfangs war ich noch etwas ängstlich, ob sie auch genug bekäme. Sie war noch schwach und ich gewöhnt Milliliter und Gramme zu zählen. Doch bald fanden wir zueinander. Ich legte sie immer an, wenn sie wach wurde. Wenn sie unzufrieden war. Stundelang stillten wir durch, ohne Unterbrechung, hHut auf Haut und unsere Tochter gedeite gut.

Ich hielt mich noch einige Zeit „streng“ an die Positionen, die mir die Hebamme gezeigt hatte. Eines Tages, ich hatte unsere Tochter gerade mühsam ins Tragetuch gebunden, denn ich hatte noch wenig Übung darin, bekam sie Hunger…?!? Mh, wieder raus aus dem Tuch? Das ist so kompliziert!

Also hier Brust, daneben Babyschnute, die werden sich schon finden oder 😉 ?!

Und so war es. Ich stillte mein Baby im Tragetuch. Hatte dabei beide Hände frei und einen Milchsprendereflex ohne Gleichen. Ich fühlte mich wie Supermum! Unbesiegbar!

Stillen als Berufung

Nachdem unser Stillstart steinig war und ich viele Schmerzen und falsche Ratschläge erlitten hatte, machte ich mich auf die Suche nach echten Informationen zur natürlichsten Ernährung eines Menschenkindes. So lernte ich die AFS e.V. kennen und es ergab sich, dass ich die Ausbildung zur Stillberaterin in meiner Nähe beginnen konnte. Ich bin so unfassbar fasziniert, von dem Wunder Muttermilch, die intelligent ist und lebende Stoffe enthält! Ich saugte alle Informationen gierig auf und traf wundervolle Frauen. Damals entstanden wertvolle Freundschaften, für die ich immer wieder dankbar bin!

Ich möchte Frauen, das Stillen näher bringen und sie unterstützen, wenn sie Hilfe suchen. Denn einen Menschen in sich wachsen zu lassen und ihn durch die eigene Milch zu nähren, kann in einer Frau grenzenlose Kräfte mobiliesieren. Diese Erfahrung möchte ich jeder Mama offen halten und schenken.

Schwanger stillen und abstillen

Als unsere Tochter zwei Jahre alt war, wurde ich wieder schwanger. Ich glaube durch die Muttermilch wusste sie es schon eher als ich selbst. Die Brustwarzen wurden durch die hormonelle Umstellung, wie bei vielen Frauen sehr empfindlich. Ich wusste, ich wollte nicht zwei Kinder stillen, auch wenn das durchaus möglich ist! Ich lies es auf uns zu kommen und entschied nicht, wann es soweit sein würde. Es war ein unglaublich geborgenes Gefühl mein großes Kind zu stillen und mein Ungeborenes in mir zu tragen. Die Milch wurde weniger und unsere Tochter veränderte von sich aus ihr Stillverhalten. Es kamen Tage, an denen sie gar nicht danach fragte. Das erste Mal ohne Stillen einschlafen war der Beginn eines großen Abschiedes. Als es dann soweit war, war es für uns beide der genau richtige Zeitpunkt. Es fiel ihr nicht schwer. Ich dagegen heulte Rotz und Wasser. Heimlich natürlich.

Das zweite Kind stillen

Unser Sohn wurde nur wenige Tage auf der Neonatologie überwacht, da er ebenfalls zu früh geboren wurde. Diesmal kannten wir uns aus. Diesmal wusste wir als Eltern, was nötig war und was wir nicht wollten. Wir bildeten eine unüberwindbare Schutzmauer um unser zweites Kind. Ich verspürte eine unbändige Kraft. Und so legte ich unser zweites Kind noch in der Klinik an, als er und ich soweit waren. Er kannte sich sofort aus und so ist es bis heute geblieben. Wie sind ein geniales Still-Team!

Stillen so beiläufig und selbstverständlich und trotzdem so besonders

Irgendwann während der Stillzeit mir meinem Ersten Kind wurde das Stillen zu etwas Beiläufigem. Es war selbstverständlich. Meine Kinder und meine Brüste finden sich, wann immer es sein soll. Beiläufig, aber nicht weniger besonders. Nur einfach, ohne Hürden. Ohne Rythmus. Ohne Uhr. Ohne Mengenangaben. Nur genießen und gedeien.

Der schönste Ort, an dem ich bisher gestillt habe, war die Natur. Und das wird wohl auch so bleiben. Am Meer oder im grünen Wald. Dort, wo es ruhig ist und doch Menschen um uns herum. Dort wo sich alles wieder verbinden zu scheint. Wo die natürliche Ernährung eines Menschenbabys ihren Ursprung hat. So saß ich z.B. einmal auf einer Waldlichtung und Spaziergänger wanderten an uns vorbei. Es waren ein paar Vögel zu hören und die Luft war einfach herrlich.

Oder ich saß am Meer, geschützt vor dem Wind, schaute in die Weite und mein Kind schmatzte selig vor sich hin, um uns herum hörten wir die Wellen, die tratschenden Leute und alles war einfach behaglich und normal.

Alles Liebe, Jana*

*Jana Pereira Mendes ist Online-Coach für selbstverantwortliche und intuitive Elternschaft, Sozialpädagogin B.A. und Mama von zweien. Näheres zu ihrer Arbeit findest du unter fraubirnbaum.com.

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„Wir brauchen eine stillfreundlichere Gesellschaft!“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Unsere Stillgeschichte

Ich bin Mutter eines mittlerweile fünf Monate alten, kerngesunden, propperen Sohnes.

Unsere Stillbeziehung begann, von außen betrachtet, wahrscheinlich bilderbuchmäßig. Aber gefühlt war das anders.

Nach einer unproblematischen natürlichen Geburt, erfolgte bereits im Kreissaal das erste Anlegen. Aber das kleine Kerlchen schien viel zu müde. Überhaupt hat er seinen ersten Lebenstag quasi verschlafen. Wir schwelgten im Glück. Am nächsten Tag weinte er immer mehr und hatte augenscheinlich Hunger. Ich hatte vorher viel übers Stillen gelesen, weil ich meinem Sohn den bestmöglichen Start bieten wollte und Stillen für den bestmöglichen Start hielt (und halte). Darum „wusste“ ich: das Kolostrum ist wenig, aber reicht aus. Aber nachdem mein Sohn quasi den ganzen Tag weinte und darum den ganzen Tag an meiner Brust verbrachte, beschlichen mich erste Zweifel. „Ich lasse mein Kind verhungern“ waren so meine Gedanken. In der Klinik waren alle Schwestern sehr lieb, aber ich empfand sie als wenig hilfreich. Immer wieder äußerte ich meine Bedenken, dass ich Angst habe er „verdurstet“ und „verhungert“. Die eine Schwester sagte ich sollte ihm Wasser geben, die andere sagte: „Nein, bloß kein Wasser, das hat ja keine Nährstoffe. Wenn dann Nahrung!“ Ich war völlig am Ende mit meinen Nerven. Am Neujahrstag sollten wir entlassen werden und ich dachte nur: mein Sohn verhungert und ich kann nirgendwo „Fläschchennahrung“ für ihn besorgen. In der Nacht vor der Entlassung schoss zu meiner Erleichterung die Milch ein und mein Sohn trank gefühlt die ganze Nacht.

Zuhause angekommen funktionierte die ersten Wochen alles bestens.

Bis zum ersten Entwicklungsschub… Zwei Wochen lang war alles recht „schwierig“. Mein kleiner Sohn ließ sich plötzlich nicht mehr ablegen, weinte viel mehr und verbrachte gefühlt 24h an meiner Brust. Ich konnte nicht duschen, nicht einkaufen, … Ich war der Verzweiflung nahe und dachte immerzu: Was, wenn er einfach nicht satt wird!? Ich recherchierte viel im Internet (immer wieder www.stillkinder.de) und dachte die ganze Zeit nur: ich will nicht zufüttern und damit einen Teufelskreis starten. Aber ich zweifelte dennoch, ob das „normal“ ist. Ich las von „clusterfeeding“ und fragte eine Stillberatung um Rat. Nachdem mir gesagt wurde, dass sich das nicht nach einem Stillproblem anhört, war ich erleichtert und dachte nur: wir geben nicht auf! Und tatsächlich, es wurde besser! Nicht schlagartig, aber Stück für Stück.

Ich bin sehr froh, dass ich auf mein Bauchgefühl gehört habe

und es so viele Erfahrungsberichte im Internet zu finden gab. Denn mein Umfeld riet mir zum Zufüttern. Meine Mutter erzählte mir, dass sie meinen Bruder und mich auch nicht lange stillen konnte, weil sie zu weinig Milch hatte. Ob das wirklich stimmt ist fraglich. Hilfreich fand ich auch den Gedanke, dass die Menschheit schon lange ausgestorben wäre, wenn so viele Mütter tatsächlich zu wenig Milch (gehabt) hätten.

Ich bin der Meinung, dass jede Mutter für sich entscheiden soll/muss/darf, ob sie stillen möchte. Wer nicht stillen möchte, wird seine Gründe haben, und muss sich vor niemandem rechtfertigen und braucht auch kein schlechtes Gewissen zu haben. Aber wer stillen möchte, der sollte mehr Unterstützung erfahren. Stillen sollte wieder normal werden! Wir brauchen eine stillfreundlichere Gesellschaft!

Danke an alle, die ihre Erfahrungen im Internet zugänglich gemacht und mir damit geholfen haben durchzuhalten.

Ich bin so froh, dass wir unseren Weg zum vollstillen gefunden haben.

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„Mit meiner Stillgeschichte möchte ich zeigen, dass weder Beikost, Zähne, Kita, Arbeitsbeginn und schon gar kein Schub Gründe zum Abstillen sind.“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

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Nun sitze ich hier nach über 26 Monate stillen und möchte darüber berichten wie das bei uns gewesen ist.

Wir hatten richtige Startschwierigkeiten. Am Tag als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, habe ich eigentlich schon den Gedanken gefasst: „Gut, dann kann ich eben nicht stillen. Flaschenkinder werden auch groß.“ Ich war ziemlich traurig darüber, weil ich mir eigentlich vorgenommen habe mein Kind zu stillen.

Ich hatte eine sekundäre Sectio. Der Milcheinschuss ließ auf sich warten.

Leider hatte ich mich vor der Geburt nicht besonders mit dem Thema „Stillen“ beschäftigt. Ich dachte, das geht schon- kann ja irgendwie jeder. Was kann daran schwer sein?

Nach zwei Tagen im Krankenhaus wurde ich nervös. Die Milch kam nicht richtig, immer nur ein paar Tropfen. Ich dachte, ich kann mein Kid nicht ernähren.

Ich legte mein Baby regelmäßig an, aber er schlief beim Trinken immer ein. Also versuchte ich ihn zu wecken und zum Trinken zu animieren, dazu rieten mir die Schwestern. Mein kleiner Sohn nahm immer weiter ab, so dass ich vor und nach jedem Stillen Wiegeproben machen musste. Dadurch geriet ich noch mehr unter Druck. Um die Milchbildung anzuregen, habe ich zusätzlich nach dem Stillen auch noch abgepumpt, auch nachts. Natürlich kamen beim abpumpen auch nur ein paar Tropfen raus.  Ein todsicheres Indiz für mich, dass mein Baby unmöglich genug Nahrung von mir bekommt. Mindestens alle 2 ½ Stunden stillen, danach noch abpumpen, das war Stress pur.

Am fünften Tag im Krankenhaus, die Ärzte waren mit dem Gewicht meines Sohnes immer noch nicht zufrieden, riet man mir, wenn ich denn möchte, mein Kind mit Pre-Milch aus der Flasche zuzufüttern. Natürlich wollte ich. Schließlich wollte ich nicht für die Unterernährung meines Sohnes verantwortlich sein. Am gleichen Tag sollte ich entlassen werden. Ich hatte Angst davor, denn ich hatte das Gefühl- es klappt gar nichts!

Glücklicherweise hatte ich eine ganz tolle Nachsorge-Hebamme.

Ich habe mit ihr telefoniert und ihr meine Ängste und Probleme geschildert. Sie hat mir geraten so schnell wie möglich nach Hause zu gehen. Noch am gleichen Tag kam sie zum Hausbesuch.

Sie hat sich sehr viel Zeit und mir viele Ängste genommen. Sie hat meine Anlegetechnik korrigiert und mir einige Tipps für ein entspanntes Stillen gegeben.

Sie hat mir die Gewichtspanik genommen (ich wollte ja schon eine eigene Waage kaufen um die Wiegeproben aus dem KH zu Hause weiterzuführen). Sie hat mir erklärt, dass es nicht schlimm ist wenn das Baby beim Stillen einschläft, sie hat mir Stillen bei Bedarf näher gebracht und mich davon abgehalten ständig auf die Uhr zu schauen. Trotzdem hat sich mich nicht verurteilt oder versucht davon abzuhalten anfangs noch Pre-Milch zu zufüttern. Die Angst, dass mein Baby unterernährt ist saß so tief, da hätte auch ihr reden nichts geholfen.

Alles in allem hat Sie mir wieder Selbstvertrauen gegeben, dass wir es schaffen werden, allein mit unserem Baby.

In der ersten Woche nach der Entlassung aus dem KH kam sie täglich zu uns, danach wurden die Besuchsabstände größer. Das Stillen klappte immer besser und wenn ich mal Fragen hatte war sie jederzeit erreichbar.

Diese Frau war unser Still-Engel. Wäre sie nicht gewesen, ich hätte es nicht geschafft.

Wie schon eingangs erwähnt, bin ich eine Langzeitstillmutti mit einer Stillzeit von über 26 Monaten. Hätte mir das jemand in der Schwangerschaft oder in den ersten sechs Monaten nach der Geburt erzählt, dem hätte ich einen Vogel gezeigt.

Ich wusste gar nicht das sowas geht – Langzeitstillen, das war ein Fremdwort für mich.

In früheren meiner Vorstellung werden Babys gestillt, aber doch keine Kleinkinder. Ich kannte in meinem persönlichen Umfeld niemanden, der sein Kind länger als 4 Monate gestillt hat. Alles andere war somit für mich also nicht „normal“. Einzig meine Hebamme, dessen Kind ein Jahr alt war, als die Nachsorge bei uns anfing, stillte ihr Kind noch. Das fand ich zu dem Zeitpunkt irgendwie ök, konnte mir nicht vorstellen, dass das geht, weil doch niemand so lange Milch produziert, aber vor allem hätte ich niemals gedacht, dass ich sie noch übertreffen würde.

Ich lebte mit dem Gedanken, dass die Milch nur für einen gewissen Zeitraum ausreichend vorhanden ist. Ich hörte immer wieder von allen Seiten:“Ich konnte nur sechs Wochen stillen, dann hatte ich keine Milch mehr!“ „Ich konnte gar nicht stillen, ich hatte nicht genug Milch.“ „Ich musste zufüttern, mein Kind wurde von meiner Milch nicht satt.“ „Ab dem vierten Monat brauchen Babys spätestens Brei, dann hat die Milch nicht mehr genug Nährstoffe.“

Wegen solchen Aussagen, war für mich eine kurze Sillzeit absolut normal. Diese Probleme waren offensichtlich mainstream und niemand inklusive mir, wunderte sich darüber.

Auch bei uns war der Sechs- Wochen- Schub und das abendliche Clusterfeeding sehr ausgeprägt. Hätte mir meine Hebamme zu diesem Zeitpunkt nicht die Angst genommen, nicht genug Milch zu haben und mich über  das Verhalten von Kindern in Schüben aufgeklärt, hätte ich wahrscheinlich noch mehr als bis dato eine Flasche am Tag zugefüttert und das Abstillen wäre eingeläutet gewesen.

Also stillten wir weiter, überwanden den Schub und es wurde zusehends entspannter. Nach und nach wurden auch die Fläschchen mit Pre-Milch weniger, so dass ich es nach ca. drei Monaten endlich geschafft habe meinen Sohn voll zu stillen.

Irgendwann waren wir dann im vierten Monat, das Stillen war so entspannt, ich wollte gar nicht daran denken abzustillen. In meiner Krabbelgruppe fingen alle nach und nach mit Beikost an. Von jedem hörte ich, dass die Babys mehr oder weniger nennenswerte Mengen Brei aßen und nach und nach die Milchmahlzeiten ersetzt wurden.

Irgendwas in mir drin sagte, dass bei uns der Zeitpunkt für Beikost noch nicht erreicht war, aber ich spürte den immer größer werdenden Druck von außen damit starten zu müssen. Also probierte ich es. Es kam wie es kommen musste, mein Kind verweigerte den Brei und ich wurde nervös.

Ungefähr zu dem Zeitpunkt schloss ich mich einer Stillgruppe an, die von einer erfahrenen Stillberaterin und Kinderkrankenschwester geleitet wurde. Dort ging es neben dem Stillen auch um Themen wie Beikost, Schlafen, Tragen, bedürfnisorientierter Umgang mit Kindern und vieles mehr. Nach einer ausführlichen Beikostberatung, hörte ich das erste Mal etwas von BLW und sah Mütter in der Gruppe, die ein Kleinkind stillen. Die Stillberaterin nahm mir die Angst, dass mein Kind nicht mehr genug Nährstoffe bekommt und versicherte mir, dass Muttermilch für das erste Jahr vollkommend ausreichend ist, wenn das Kind keine andere Nahrung zu sich nehmen will.

Also stillte ich einfach weiter. Irgendwann mit 7 ½ Monaten fing mein Sohn an sich für unser Essen zu interessieren und kaute an kleinen Gemüsesticks. Natürlich war es anfangs eher ein Gemansche und er nahm keine nennenswerte Mengen zu sich, aber er hatte ja die Milch als Hauptnahrungsquelle.

Ein anderer Abstillgrund, der immer wieder genannt wurde und der mir früher sehr plausibel erschien war- Abstillen wenn die Zähne kommen, denn sonst beißt das Kind ja in die Brustwarze. „Sobald Zähne kommen muss Schluss sein, dann geht das nicht mehr! Ich lass mich doch nicht beißen!“ Dieser Satz meiner Mutter hallt mir heute noch in den Ohren und damals habe ich es geglaubt.

Ich kannte ja nun vom Stilltreff auch Mütter, die ihre älteren Babys

(mit Zähnen) stillten. Ich fragte wie es sei und ob sie gebissen würden. Sie verneinten dies und ich lies deshalb alles ganz entspannt auf mich zukommen. Ich stillte also weiter und siehe da, es ist nichts dran am Beiß-Mythos.

Nachdem gefühlt all meine Vorstellungen über Babys und Kinder sowie über Stillen und Erziehung, von denen ich dachte sie wären richtig (omg), ins wanken gerieten, trieb ich mich auch immer mehr im Internet rum, las Blog-Artikel und stieß auch Internetseiten, die sich mit dem Thema beschäftigen. Besonders die Erfahrungsberichte von Langzeitstillmütter machten mir Mut, entgegen den Stimmen meines Umfeldes, meinen eigenen Weg zu gehen. Ich sah was alles möglich ist, und dass es überhaupt gar nicht ungewöhnlich ist sein Kind auch über den 8. Monat hinaus zu stillen.

Mein kleiner Sohn war 10 Monate alt, ich stillte ihn noch sehr häufig. Die Abneigung gegen Brei war geblieben, er aß gedünstete Gemüsesticks, gekochte Kartoffeln, weiches Obst und mümmelte an Brot. Muttermilch war trotzdem seine Hauptnahrungsquelle.

Langsam machte ich mir Gedanken, ich musste wieder arbeiten und in 1 ½ Monaten begann die Eingewöhnung in die Kita. Die Stimmen in meinem Umfeld wurden lauter: „Nun musst Du aber endlich abstillen, sonst klappt das niemals in der Kita.“ „Dein Kind kann so nicht selbstständig werden!“ usw.

Mein Sohn war immer noch ein Stillkind, wie sollte das also gehen, vielleicht haben sie Recht?!

Der Rat meiner Stillberaterin war: „Alles entspannt auf sich zukommen lassen. Abstillen zu dem Zeitpunkt ist nicht ratsam, denn es ist sowieso alles neu für ihn. Es wird schon funktionieren.“

Ich stillte nicht ab. Es hat funktioniert.

Spätestens zu dem Zeitpunkt (eigentlich aber auch schon früher) war mir klar: Das Abstillen wird von meinem Kind ausgehen und er darf so lange stillen wie er es möchte und es braucht.

Ich wusste es ja eigentlich schon längst: Stillen ist Nähe, Trost, Beruhigung und Bindung. Es ist soviel mehr als nur Nahrungsaufnahme.

Obwohl ich genau das tief in meinem Herzen wusste seitdem mein Baby auf der Welt ist, habe ich das Stillen trotzdem hauptsächlich als Nahrungsaufnahme angesehen, die irgendwann nicht mehr benötigt wird und die Mutter entscheidet wann dieser Zeitpunkt ist.

Ich war ja so ahnungslos und so unwissend, bevor ich nicht selbst in die Situation gekommen bin.

Vor der Geburt meines Kindes war ich eine unabhängige Frau, die sich nach niemandem richten musste. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich mein Baby länger als nötig von mir abhängig mache und ich keine Freiheit mehr genießen kann.

Diese Freiheitsgedanken waren mit der Geburt und einsetzten der Muttergefühle dann auch ausgelöscht.

Ganz besonders zur Eingewöhnung in die Kita

und als ich wieder anfing Vollzeit zu arbeiten brauchte mein Kind das Stillen sehr. Er stillte wieder häufiger als vorher und ich genoss diese innigen Momente mit ihm. Es wäre für mich nicht richtig gewesen ihn genau in dieser Lebensphase abzustillen.

Auch später, als die Muttermilch nicht mehr seine Hauptnahrung war und er bei uns am Familientisch mit aß, gab es Phasen in denen er oft stillte. Es gab ihm Trost und Geborgenheit beim zahnen oder einer Erkältung, in aufregenden Situationen, beim verarbeiten eines anstrengenden Tages oder wenn er einfach nicht zur Ruhe kommen konnte.

Ich habe ihn immer nachts bei Bedarf im Familienbett gestillt, bis zum Schluss. Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie es gewesen wäre, wenn ich jedes Mal hätte aufstehen und eine Flasche machen müssen. Sicherlich hätte ich die Nächte als sehr viel anstrengender empfunden.

So habe ich oft im Halbschlaf gestillt und im Großen Ganzen war es recht entspannt.

Und nun ist sie vorbei, unsere 26-monatige Stillzeit. Das was ich mir gewünscht habe ist eingetreten, er hat sich ganz langsam von selbst abgestillt. Mit der Zeit wurden die Stillabstände immer größer. Erst nur noch zum Einschlafen, nachts und morgens. Dann schlief er nachts durch. Irgendwann brauchte mein kleiner Sohn kein Einschlafstillen mehr, Einschlafkuscheln hat ihm gereicht.

Eine ganze Zeit lang hat er nur noch morgens, vor dem Aufstehen im Bett gestillt. Ich habe diese Momente geliebt und diese Kuscheleinheit sehr genossen.

Es ist irgendwie auch witzig einen 2 jährigen zu stillen,

was hätte ich bloß verpasst wenn ich ihn, so wie ich es damals für richtig hielt, nach 4 Monaten abgestillt hätte? Als er sprechen konnte hat er immer ganz höflich gefragt wenn er an die Brust wollte: „Mama, ich Mops trinken?“ und hat dabei auf die Brust getippt. Ja, die Brust heißt bei uns Mops. In der Öffentlichkeit war es manchmal auch ganz gut so, dann wusste nicht jeder direkt was gemeint war.

Jedenfalls wurden irgendwann auch die Abstände des morgendlichen Stillens größer. An manchen Tagen wollte er nicht. Also wurde nur noch alle 2-3 Tage gestillt. Eines Morgens frage er wieder nach dem Mops und ich ließ ihn. Er versuchte aber nur ganz kurz zu trinken, so konnte gar kein Milchsendereflex einsetzten. Dann sagte er: „Mama, Mops alle. Ich kann nicht trinken. Mama, neue Milch reinmachen.“ Er hat es dann noch an weiteren Tagen versucht, mit dem gleichen Ergebnis. Weil er an der Brust nicht mehr trinken konnte, nahm er stattdessen Milch aus seiner Schnabeltasse, was für ihn völlig ok war.

Ich denke an unserer über zweijährige Stillzeit zurück. Sie war voller toller, liebevoller inniger Momente, aber anfangs auch voller Stress, Angst, Verzweiflung und vor allem Unsicherheit.

Warum schreibe ich das hier alles?

Ich möchte anderen Mamis Mut machen. Gebt nicht auf nur weil es anfangs schwierig ist und nicht gleich klappt. Holt Euch Hilfe bei einer stillerfahrenen Hebamme oder einer Stillberaterin ,wenn ihr nicht weiter wisst. Legt Euch ein dickes Fell für die Sprüche und Meinungen anderer Leute zu und lasst diese an Euch abprallen.

Mit meiner Stillgeschichte möchte ich außerdem zeigen, dass weder Beikost, Zähne, Kita, Arbeitsbeginn und schon gar kein Schub Gründe zum Abstillen sind.

Hört auf Euer Gefühl, geht auf Euer Kind ein und macht genau das was sich für Euch beide richtig anfühlt. Dabei ist es egal ob ihr gar nicht, nur ein paar Wochen, ein halbes Jahr oder drei Jahre stillt. Jede Mama sollte das machen dürfen was für sie und ihre Familie das Beste ist, ohne dafür verurteilt zu werden.

Ich teile meine Freude mit euch Stillgeschichten

„Eine Mutter gibt sich nicht auf, nur weil sie auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingeht…“ Blogparade „Meine Stillgeschichte“

 

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Mein Stillbuch „Bedürfnisorientiertes Stillen“ kommt am 8.06.17 heraus und ist, ab sofort, hier vorbestellbar!

Eigentlich hatte ich vor 3 Monate voll zu stillen

und dann unter Beikosteinführung bis zum Ende des 6. Monats abzustillen. Warum? Weil ich es einfach nicht besser wusste. Meine Schwester stillte während meiner Schwangerschaft ihre zu dem Zeitpunkt gerade 8 Monate alte Tochter noch etwa zweimal am Tag und ich empfand dies ehrlich gesagt als – ich drücke es mal nett aus – nicht normal. Ich konnte es nicht verstehen, wie man nur noch Mutter sein kann, sich selbst völlig aufgeben kann. So langsam wäre es doch mal an der Zeit das Kind auch mal bei Oma abzugeben,…

Hatte…

Denn es kam alles ganz anders als geplant und ich könnte gar nicht glücklicher darüber sein.

Zum Glück war ich schon vor meiner Schwangerschaft vollkommen davon überzeugt, dass jede Frau stillen kann, ist es doch eins der natürlichsten Dinge auf der Welt. Wäre es anders gewesen, hätte ich wahrscheinlich aufgegeben. Denn unser Start war alles andere als leicht.

Nach einer sehr traumatisierenden Geburt, die den Geburtstag meines Sohnes zu dem schlimmsten Tag meines Lebens werden lies, nahm das Unheil seinen Lauf. Völlig fertig und kaputt von der Geburt und durch mein Vertrauen in die Natur vollkommen uninformiert, kam etwa eine Std nach der Geburt die Kreißsaalschwester und fragte, ob mein Sohn denn schon gestillt hätte. Nein das hatte er nicht, er hatte noch nichtmal die Augen geöffnet und war einfach genauso fertig und von meinen Infusionen betäubt wie ich. Dies nahm die Schwester zum Anlass mit einer Spritze voll Pre wiederzukommen, die ich ihm sofort einflösen sollte, da sonst eine lebensgefährliche Unterzuckerung drohen würde. Dass mein Kind immer gelber wurde, interessierte niemanden und dass dieser Umstand sehr gefährlich für meinen Sohn war, erfuhr ich erst einige Zeit später. Im Nachhinein weiß ich, dass er eine starke Neugeborenengelbsucht hatte.

Auf der Wöchnerinnenstation ging es weiter.

Mein Sohn war weiterhin sehr müde und ließ sich einfach nicht anlegen, mein Mann fuhr nach der langen Nacht für ein paar Stunden nach Hause um ein bisschen zu schlafen. Und ich? Ich weinte… ich weinte um die Geburt, um das Kind in meinem Bauch, das mir einfach entrissen wurde und um das Kind in meinem Arm, das ich einfach nicht mit meinem Baby, dass ich 9 Monate unter dem Herzen getragen hatte in verbindung bringen konnte. Ich weinte, weil ich wohl nicht nur zu blöd war, mein Kind alleine auf die Welt zu bringen, sondern anscheinend auch noch zu blöd zum Stillen war. Ich schaffte es einfach nicht ihn anzulegen und mein Sohn schlief und schlief.

In der zweiten Nacht, das war mittlerweile ca 40 Std nach der Geburt, wurde mein Sohn langsam wach, er hörte auf Fruchtwasser zu spucken und wollte endlich stillen. Aber er konnte meine Brust nicht fassen. Ich rief die Nachtschwester, die die erste war, die vorsichtig mein Kind an meine Brust bekommen hat und ich weinte wieder. Auf die Art der Schwester schaffte ich es in einem von fünf Fällen endlich alleine ihn anzulegen, doch meine Brustwarzen waren bis zum nächsten Tag so wund, offen und blutig, ich hätte nie gedacht, dass so etwas möglich ist. Mir wurde die Stillbeauftragte der Klinik (übrigens ein zertifiziertes Babyfreundliches Krankenhaus – sehr traurig), eine IBCLC Beraterin vorbeigeschickt. Diese blickte in ihre Akte, meinte. “ hier steht, sie füttern zu“, äh nein…. „ach, na dann streich ich das. Hier sind Stillhütchen, aber mit ihrer Brust wird das eh nichts“ und weg war sie. Ich war verzweifelt, mein Kind spuckte blut weil meine Brustwarzen so offen waren und ich hatte schmerzen, übrall. Ich schrieb meinem Mann, er solle bitte den Schnuller mitbringen, den wir in der Schwangerschaft geschenkt bekommen haben und nie benutzen wollten. Ich konnte nicht mehr.

Langsam wurde mir klar, dass hier irgendwie alles schief lief und so entließ ich mich gegen den Willen meines Arztes und der Hebamme am dritten Tag selbst.

Zuhause wurde es nicht besser, ich kämpfte nicht nur mit dem Babyblues, sondern mit einer ausgewachsenen Wochenbettdepression. Ich war die ersten drei Monate sowohl körperlich als auch seelisch weder in der lage meinen Sohn zu tragen, noch ihn selbst zu wickeln oder mich sonst irgendwie um ihn zu kümmern. Aber ich habe gestillt, ich hatte ihn den ganzen Tag auf meiner Brust liegen und mein Mann und ich haben es immer und immer wieder versucht diese Stillhütchen weg zu bekommen. Meine Hebamme meinte immer nur: “ ach er soll mal ein paar Wochen so trinken und wenn ich das dann immer noch will, können wir es ja probieren.“ Ich hatte aber von der Gefahr einer Saugverwirrung gelesen und war verzweifelt. Warum hift mir keiner? Mein Mann ergoogelte irgendwann eine Möglichkeit, wie wir unseren Sohn vielleicht doch noch ohne Stillhütchen an die Brust bekommen könnten. Das Problem an Google ist: wenn man nicht genau weiß wonach man suchen muss, findet man ziemlich viel Mist. Im Nachhinein weiß ich, dass wir mehr Glück als Verstand hatten und dass wir mit der Methode “ Brust mit Gewalt in den Mund stopfen“ eher das Gegenteil hätten erreichen können. Aber wir hatten Glück und so konnte ich meinen Sohn nach ca 4 wochen endlich ohne Stillhütchen stillen.

Mit dem Stillen klappte es von da an, mit zwischenzeitlichen Tiefs wie falschem Andocken oder beißen beim Zahnen, wirklich gut und ich traute mich auch immer mehr auserhalb meines Zuhauses zu stillen. Nur dieser blöde Schnuller… Mein Sohn hatte ein sehr starkes Saugbedürfniss(hat er ehrlich gesagt immer noch) und ich fühlte mich psychisch einfach nicht in der Lage diesem Bedürfnis in dem Ausmaß nachzukommen. Bei dem kleinsten Meckern steckte ich meinem Kind den Schnuller in den Mund, gleichzeitig war es jedes mal ein Stich ins Herz ihn mit selbigen zu sehen, für mich kam es einem Versagen gleich.

Als mein Sohn dann fast 3 Monate alt war und nach meinem ursprünglichen Plan eigentlich langsam Zeit für Beikost und Abstillen war, war ich so überhaupt gar nicht bereit dafür. Ich sah dieses kleinen Würmchen in meinem Arm und mir war bewusst, dass so frühe Beikosteinführung und keine Muttermilch mehr, nicht wirklich gut und natürlich sein kann. Und so erkundigte ich mich so viel ich konnte und stieß auf die Beikostreifezeichen, auf die Empfehlung der WHO 6 Monate voll zu stillen und unter Beikosteinführung bis zum Alter von 2 Jahren und darüber hinaus weiter zu stillen, solange Mutter und Kind es wollen. Und war erleichtert. Ich musste nicht abstillen, im Gegenteil. Ohne diesen Beikostdruck fing ich an das Stillen endlich zu genießen. Als mein Sohn mit etwa 6 1/2 Monaten alle Beikostreifezeichen erfüllt hat, starteten wir schließlich mit geeigneten Lebensmitteln vom Familientisch.

Mit 8 Monaten bekam mein Sohn dann seine ersten Zähne

und biss ein Loch in den Schnuller, dadurch konnte er nicht mehr dran nuckeln und spuckte ihn bei jedem Versuch aus. Das war unsere Chance. Wir kauften einfach keinen Neuen. Gleichzeitig fiehl mein Sohn eines Nachts aus seinem Beistellbett. Es war wohl nicht richtig fest gemacht und durch die neue Bewegungsfreiheit (er fing zu der Zeit auch zum Krabbeln an) rutschte das Bett nachts weg und er rutschte zwischen Bett und Beistellbett. Ich war so geschockt, dass ich ihn nicht mehr im Beistellbett schlafen lassen wollte. So lag er fortan immer neben mir, der Schnuller war weg und er konnte endlich wirklich nach Bedarf stillen. Damals fasste ich den Entschluss Stillberaterin zu werden, von deren Existenz ich mittlerweile erfahren hatte, um anderen Müttern helfen zu können.

Das folgende dreiviertel Jahr brachte mich nochmal stark an meine Grenzen. Mein Sohn wurde in dieser Zeit alle halbe Std bis (wenn es hoch kam) eine Std wach und wollte stillen. Ich kann zwar beim Stillen dösen, aber ich schaffe es bis heute nicht dabei zu schlafen. So ging ich irgendwann wirklich auf dem Zahnfleisch. Es gab viele Nächte, in denen ich weinend im Bett lag und ernsthaft übers Abstillen nachdachte. Durch die Liebe und absolute Unterstützung meines Mannes habe ich es jedoch zum Glück immer wieder geschafft weiter zu machen. An dieser Stelle möchte ich dem besten Mann der Welt meinen Dank aussprechen. Schatz, ich weiß nicht, was ich ohne dich getan hätte.

Mittlerweile ist mein Sohn 2 1/2 Jahre alt,

seit ein paar Wochen ersetzt er sichtlich immer mehr Milchmahlzeiten. Das letzte Jahr hat er immernoch min 6 mal am Tag und 4 mal Nachts gestillt. Seit ein paar Wochen wacht er nur noch 2 mal pro Nacht auf und ich kann endlich wieder schlafen. Aber das Stillen ist ihm nach wie vor sehr wichtig, er kommt tagsüber oft zum Kuscheln und einfach nur bisschen Nuckeln und auch zum Trösten und zum Einschlafen geht nichts anderes.

Aber das ist ok, ich genieße die Kuschelzeit mit meinem Sohn (meißtens) sehr und er wird stillen solange er es möchte. Die Zeit wird im Nachhinein eh viel schneller vorbei sein als gedacht, wenn ich nur daran denke wie schnell die letzten 2 1/2 Jahre vergangen sind.

Ich habe in den letten 2 1/2 Jahren viel gelernt und konnte auch schon viel an andere Mütter weiergeben. Und wenn ich sehe, wo Ich mit meiner Familie und unsere ganze Beziehung heute stehen, bin ich überwäligt, das hätte ich nach der Geburt meines Sohnes nie für möglich gehalten.

Und noch etwas habe ich gelernt: Eine Mutter gibt sich nicht auf, nur weil sie auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingeht und natürlich ist eine Mutter noch Frau, aber eben auch Mutter und es gibt nichts was ich lieber wäre.

Nina Abel schreibt auf http://www.naturvertrauen.com/ über den bedürfnisorientierten Umgang mit Babys und Kindern.

 

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