Browsing Category

Stillgeschichten

Ich teile meine Freude mit euch

Gegen den Strom schwimmen – oder – warum Sturheit manchmal hilft (Stillgeschichte von der Mama zu dem Papa)

Wir machen alles falsch. Zumindest anders, als die meisten Mitteleuropäer. Das ist anstrengend. Zum Glück war ich immer schon ein Dickkopf.

Unser Sohn, im Moment 9,5 Monate alt, kam im Geburtshaus auf die Welt. Im Krankenhaus hätte ich mich einfach nicht wohl gefühlt. Einen Kinderwagen kennt er nicht. Er wurde immer in Tuch oder Tragehilfe getragen. Schnuller haben wir zwar probiert, aber den wollte er nicht. Gewickelt wird er mit Stoffwindeln. Und natürlich wird er gestillt. Immer noch, kein Ende in Sicht. Beikost mag er gerne, aber bitte keinen Brei. Er will das essen, was die Erwachsenen am Teller haben.

Die Widerstände waren beachtlich. Mein Frauenarzt wollte mir eine Risikoschwangerschaft mit Gestose andichten, als er das Wort Geburtshaus gehört hat. Zum Glück arbeitet meine Hebamme auch im Krankenhaus und die Leute dort fanden, nach genauen Untersuchungen, dass nichts gegen eine Geburt im Geburtshaus spricht.

Der Kleine legte im Geburtshaus eine Terminlandung hin. Die Geburt war anstrengend, aber ok. Das Stillen ging leider nicht ganz so glatt. Ich habe eine große Brust mit flachen Warzen. Das war mit dem kleinen Mund meines Sohnes nicht wirklich kompatibel, also ging es erst einmal nur mit Stillhütchen.

Im ersten Moment war das für mich total in Ordnung. Nach den Aussagen meiner Mutter, dass das Stillen bei ihr ja nicht geklappt hat, wegen zu wenig Milch und bei mir sicher auch nicht gehen würde, da wir uns ja anatomisch sehr ähnlich sind, war es auch so für mich ein voller Erfolg. Ich kann stillen!

Die Ernüchterung kam später: Ganz schlimme Schmerzen beim Stillen, weiße, offene Brustwarzen. Ich probierte herum: Salben, andere Stillhütchen, nichts half so wirklich. Nach 10 Tagen war ich so fertig, dass ich meinen Mann heulend fragte ob er mich für eine schlechte Mutter halten würde, wenn unser Sohn doch ein Flaschenkind wird. Zum Glück habe ich Freundinnen mit Kontakt zu Stillberaterinnen. Am Morgen nach diesem Tiefpunkt rief ich eine Stillberaterin an.

Wir fuhren noch am selben Tag hin und bekamen viele hilfreiche Tipps. Der Kleine war ein Kneifer und sie riet uns zu einer Craniosacral Therapie. Die Therapeutin hat selbst zwei Kinder und bei beiden mit offenen Brustwarzen gekämpft. Von ihr bekam ich auch weitere wertvolle Tipps und von da an ging es bergauf. Die Schmerzen wurden weniger, ich fürchtete mich nicht mehr vor dem nächsten Stillen und konnte die Fütterungen langsam genießen. Insgeheim träumte ich davon die Stillhütchen weg zu lassen, aber der Kleine schrie bei jedem Versuch ganz erbärmlich und konnte mit meinem bloßen Busen nichts anfangen. Ich fand mich damit ab, dass wir die Dinger wohl bis zum Ende der Stillzeit brauchen würden.

Vier Monate und einen Anflug von Soor später hatte ich trotzdem langsam die Nase voll von Stillhütchen. Wir hatten gerade das liegend Stillen gelernt. Im Internet fand ich einen Artikel von Regine Gresens über asymmetrisches Anlegen, der auch bebildert war. Am selben Abend drehte sich mein Sohn mit weit aufgerissenem Mund zu mir her und ich dachte mir: Na gut, probieren wir es wieder mal, diesmal mit der neuen Technik. Es klappte auf Anhieb! Er dockte an und trank als ob er nie etwas anderes getan hätte.

Seither ist Stillen (bis auf wenige Ausnahmen) einfach nur schön. Ohne das Gefummel mit den Hütchen probieren wir neue Stellungen aus und stillen im Liegen, im Tragetuch, im Sitzen, in der Babyschale (beide angeschnallt! Große Brüste können durchaus auch praktisch sein.), in der Badewanne, im Park, im Café, im Restaurant, am Christkindlmarkt… einfach überall. Blöde Kommentare musste ich mir bis jetzt keine anhören. Gelegentliche böse Blicke, aber das meiste Feedback ist positiv. Das hat mich einerseits überrascht, andererseits freut es mich sehr.

Tja, und seit 7. Jänner ist unsere Stillbeziehung wieder anders geworden. Denn auch da sind wir anders als andere Familien. Ich arbeite Vollzeit, mein Mann bleibt zu Hause beim Kind. Zumindest bis der Kleine 3 Jahre alt ist. Vorher wollen wir ihn auf gar keinen Fall in den Kindergarten geben.

Zum Glück hab ich einen sehr verständnisvollen Vorgesetzten. Ich gehe am Vormittag einmal abpumpen, die Milch steht dann am nächsten Tag beim Kleinen am Speiseplan. Mein Mann gibt sie ihm entweder im Glas oder mit einer Sportflasche. Babyflaschen haben wir nach wie vor keine. Zusätzlich gibt es Brot, Obst, Gemüse und was auch immer an Essen im Haus ist. Wenn ich am Nachmittag heim komme, will der Kleine natürlich sofort stillen und tut das dann auch ausgiebig. Für mich ist das eine willkommene Ausrede nach der Arbeit erst mal in Ruhe am Sofa zu sitzen und zu entspannen.

Also auch das geht. Frau kann stillen, Vollzeit arbeiten und einen Hausmann und Vater daheim haben, der sich liebevoll um das Kind kümmert. Die beiden unternehmen viel zusammen. Gehen in Baby-, Still- und Tragegruppen, treffen sich mit befreundeten Müttern und gehen natürlich auch in den Baumarkt. Ein paar ‘typische Männeraktivitäten’ müssen schon auch sein.

Fazit: Wir machen alles anders und bekommen sehr viel positives Feedback dafür. Klar, der erste Tag ohne Baby war hart. Aber es wurde mit jedem Tag besser. Ich muss nicht jede Minute mit ihm verbringen, dafür bin ich in der morgens, abends und am Wochenende für ihn da. Darüber, wie oft er in der Nacht stillen möchte, breiten wir hier mal den Mantel des Schweigens. Jedenfalls mehr wie einmal…

Trotzdem ist es anstrengend gegen den Strom zu schwimmen. Auf meiner Schulter sitzt ein Gnom und flüstert immer wieder: ‘Du solltest bei deinem Baby sein. Echte Mütter gehen nicht arbeiten.’ und ähnliche Klischees. Da ist es wichtig, einen Partner zu haben, der total dahinter steht und einen immer wieder bestärkt und die Entscheidungen mit trägt. Wenn ich dann sehe, wie begeistert unser Sohn mit seinem Papa spielt, Aufmerksamkeit vom Papa einfordert und trotzdem auch ein Mutti-Kind ist, dann bin ich beruhigt und freu mich dran, denn unser Weg ist für uns genau der Richtige.

Ich teile meine Freude mit euch

“Gebt nicht auf und vertraut euch selbst!” (Geschichte von Sandra)

Mein Sohn kam zwei Wochen vor dem errechneten Termin zur Welt. Als Notfall wegen vorzeitiger Plazentalösung. Ich hatte Vollnarkose. Als ich aufwachte war er fort. Zunächst wollte mir niemand etwas sagen – wo er ist, ob er lebt, wie es ihm geht. Er war einfach nicht mehr da.
Mein Mann erzählte mir schließlich, dass der Kleine nach Reanimation und Bluttransfusion in die Kinderklinik gebracht worden war. Er lag dort auf der Intensivstation in einem Brutkasten, der jedoch nicht gewärmt, sondern gekühlt wurde – eine Methode, die verhindern soll, dass Babys mit akuter Sauerstoffunterversorgung große Hirnschäden davontragen. Zwei Wochen sollte er dort bleiben. Weit weg von mir, in einem anderen Gebäude.
Ich konnte ihn tagelang nicht sehen, da ich selbst noch nicht fit genug gewesen wäre, ihn dort zu besuchen. Aber ich war fest entschlossen, dass das mit dem Stillen klappen soll. Also habe ich immer abgepumpt. Tagelang kam überhaupt nichts. Da die Pumpe falsch eingestellt war (was ich nicht wusste, weil man mir ihre Funktion nicht hinreichend erklärt hatte), hatte ich schon am ersten Tag eine blutende Brustwarze, die andere schmerzte sehr.
Als ich meinen kleinen Sohn dann zum ersten Mal sehen durfte, ragten Schläuche aus seiner Nase – Magensonde und Tubus für die Atmung. An normales Stillen war nicht zu denken! Aber die wenigen Tröpfchen Milch, die mittlerweile beim Pumpen kamen, brachte ich ihm immer mit und er hat sie auch immer bekommen (über die Sonde).
Schließlich war die Kühltherapie zuende und er wurde wieder auf Normaltemperatur erwärmt. Jetzt konnten wir vorsichtig anfangen, ihn zu füttern. Allerdings vorerst nur mit Flasche. Bis ich dann irgendwann darauf bestand, ihn „richtig“ stillen zu wollen. Natürlich hat das nicht gleich geklappt. Ich brauchte Stillhütchen, damit der Kleine die Brustwarze erfassen konnte – und auch, um die wunden Brustwarzen zu schonen. Dankend kann ich sagen, dass das Klinikpersonal mich immer sehr unterstützt und mir Mut gemacht hat!
Als wir ihn dann endlich mit nach Hause nehmen konnten, klappte das Stillen mit Stillhütchen schon ganz passabel. Es war natürlich nicht immer ganz einfach, aber wir kamen zurecht.
Als meine Hebamme mir dann dazu riet, zuzufüttern, brach für mich eine kleine Welt zusammen! All die Mühe umsonst? Bekommt er nicht genug Milch?
Aber ich weigerte mich und bestand darauf, dass wir das auch so schaffen würden. Zum Glück! Der Kinderarzt bestärkte mich in meinem Vorhaben – mein Sohn bekam ganz und gar nicht zuwenig Milch – er war im Gegenteil sogar recht pummelig und gedieh sehr gut!
Irgendwann konnten wir sogar das Stillhütchen weglassen. Einfach so. Ich war sehr stolz auf uns!
Mittlerweile ist das Stillen eine schöne Routine geworden. Ich genieße es sehr. Und er auch. Denke ich. Sonst würde er wohl kaum so gerne dabei friedlich und zufrieden einschlafen, oder?

Auf den Tag genau sind heute fünf Monate vergangen, seitdem der Kleine per Kaiserschnitt das Licht der Welt erblicken durfte. Ich stille ihn immernoch voll. Ich bin wirklich froh, dass es – trotz der widrigen Umstände – bei uns so gut geklappt hat. Ich hoffe, dass unsere Geschichte vielleicht dem ein oder anderen etwas Mut machen kann. Gebt nicht auf und vertraut euch selbst!

Ich teile meine Freude mit euch

“Geben Sie doch ne Flasche – Nein!” (Geschichte von Stephanie, Lina & Yuna)

Also gut. Meine Stillgeschichten:

Ich war bei Kind Nummer 1 20Jahre alt. Druck von überall. Von mir selber. Ich wollte es perfekt machen. Natürlich stillen!!
Nachdem dann die Geburt schon echt schlecht lief und im schnitt endete war mein toller Plan irgendwie schon angefressen.

Ja ich stillte, hatte nicht mal Flaschen oder Pulver zu Haus. Aber irgendwie war ich nicht in mir ruhend. Ich meine, ich war so jung, alleine, ohne Partner. Ich hatte durchgehend das Gefühl beobachtet zu werden. Wie machen das andere? Was denken andere. Es machte mich so wahnsinnig. In den ersten Monaten mit meiner Großen hatte ich auch kein Internet, sprich Informationen kamen von der Familie, die das alles etwa vor 15 bis 20 Jahren durch hatten. So bekam mein Mädchen mit 3 Monaten Brei. Klappte aber nicht (Nein wie seltsam) und dann mit 4 Monaten Brot.

Da stillte ich schon nur noch nachts. Ich stillte Lina nachts sehr lange.

Dann erwartete ich mein 2. Kind. In der Schwangerschaft hatte ich oft überlegt erst gar nicht zu stillen. Aus Angst vor dieser Nervosität. Tja Naja. Natürlich kam es wie es kommen musste. Beckenendlage erneut Kaiserschnitt. Leider schon bei 36+0 weil die alte Naht an der Gebärmutter zu reißen drohte.

Und dann lag sie da. Dieses süße Mädchen. Fast 3,5 Kilo obwohl sie so früh war. Mir ging es schlecht. Ich hatte viel Blut verloren. Aber da war dieses unglaubliche Bedürfnis mein kind zu stillen. Sämtliche Zweifel geschweige denn das Vorhaben nicht zu stillen waren weg.
Ich war höchst motiviert. Wusste ich ja was ich nicht tun sollte!

Aber Yuna wollte nicht so. Geben Sie doch ne Flasche – Nein!

An Tag 2 abends dann rief ich ne Schwester. 5 Leute standen zuvor um mich herum. Hier drücken. Da drücken. Ich schrie! Bringt mir jetzt eine Flasche,und sofort ne Milchpumpe!!
So machen wir das hier nicht.

ABER ICH!

Also beruhigte ich mein Baby mit einer Flasche. Und pumpte! Am nächsten Morgen kam das Kind brav an die Brust und von da an lief es. Gut. Jeden Abend gab es eine Flasche. Genau eine! Leider folgten Milchstau, schwindende Milch und alles. Mittlerweile ist Yuna bald 5 Monate. Ich stille noch und lasse Yuna wählen.

Ich würde immer wieder stillen!

Ich teile meine Freude mit euch

“…es kam nichts mehr aus der Brust mit den Blasen auf der Brustwarze und ich hatte 39 Grad Fieber!” (Geschichte von Anne und Alena)

Am 24.07.2013 kam meine Tochter zur Welt. Ich bekam sie sofort und durfte sie anlegen, alles klappte super, trotz sehr großer Brust und flachen Brustwarzen. Ich wollte unbedingt stillen und meine Hebamme war sicher dass es klappt da ich am Ende der Schwangerschaft schon immer reichlich Kolostrum hatte. Die Kleine schlief sehr viel und ich legte sie alle paar Stunden an. Alles schien gut zu laufen. Am 2. Tag bekam ich sie schon schwerer an die Brust, die Brust war etwas härter und praller und meine kleine hatte Probleme sie richtig zufassen. Ich ging ins Stillzimmer und eine Krankenschwester half mir, es klappte wieder gut. Am nächsten Tag bekam ich sie garnicht mehr an die Brust. Sie schrie und schrie, ich klingelte nach einer Schwester aber sie kamen jedes mal nur rein und trugen sie rum dann gaben sie sie mir wieder. Ich bekam sie aber nicht an die pralle Brust. Ich hatte an einer Brustwarze einen blauen Fleck und an der anderen bereits Blasen, als die stillberaterin das sah beschloss sie ich solle abpumpen. Das war bald schmerzhafter als das anlegen aber es klappte ja leider nicht. Ich war völlig fertig, das Kind schrie nur, ich hatte Schmerzen…. Man kam sich unendlich hilflos vor, noch dazu wollten wir sie auch nicht saugverwirren und fütterten nur mit dem Becher, was ich überhaupt nicht hinbekam. Also musste ich nach 2 Stunden wieder ins Stillzimmer, wo eine andere Schwester war die uns und meine Probleme noch nicht kannte. Ich fragte ob sie mein Baby mit dem Becher füttern kann während ich abpumpe und sie sagte ” Zuhause geben sie eh die Flasche… Dann mache ich einen Sauger rauf….” das wäre unter Umständen der erste Schritt zum abstillen gewesen… Und das in einem stillfreundlichen Krankenhaus! Ich sagte dass ich Zuhause nur mit dem Calma Sauger Füttern werde und sie jetzt bitte mit dem Becher füttern soll… Dann durfte ich ein paar Stunden später endlich nachhause. Ich war unendlich froh weil ich alle paar Minuten geweint habe und es mir vor den, zum Teil, sehr unfreundlichen Schwestern sehr unangenehm war. Ich dachte immer nur ” wie denken die wohl über mich? Ich komme ja garnicht mit meinem Baby klar…”. Noch im Auto habe ich meine Hebamme angerufen und sie machte sich auf den Weg zu mir, kurz nachdem wir Zuhause angekommen waren klingelte es, meine Milchpumpe kam. Das Krankenhaus hatte es so organisiert. Nun begann ein Albtraum… Meine Tochter verschlang pro Mahlzeit 80-100 ml! Also war ich nur mit, schmerzhaftem, Pumpen beschäftigt und mein Freund nur mit Füttern, abwaschen, abkochen usw. Ich habe probiert immer wenigstens eine Portion auf Vorrat zu haben aber es war wirklich schwierig, hinzukamen die Schmerzen an den Brustwarzen und der Milcheinschuss und es waren sicher 37 Grad (leider auch in unserer Wohnung). Ich war am Ende aber meine Hebamme machte mir Mut. Wir haben auch Stillhütchen besorgt, in der Hoffnung sie bald benutzen zu können anstatt zu Pumpen. Am Freitag wurde ich entlassen und in der Nacht von Samstag zu Sonntag ging es mir von einer Minute auf die andere schlecht… Nun der Schock: es kam nichts mehr aus der Brust mit den Blasen auf der Brustwarze und ich hatte 39 Grad Fieber! Sehr früh rief ich meine Hebamme völlig verzweifelt an und sie kam sofort vorbei, für mich war nun klar : ich werde abstillen! Meine Hebamme aber riet mir ab, ich schaffe das sagte sie und sie Milch muss aus der Brust! Also probierten wir es nochmal mit Pumpen und ausstreichen… Es half nichts. Wir legten die kleine mit stillhütchen an und es klappte! Ich schrie und weinte… Aber es klappte!!! Und zwar nicht schmerzhafter als beim abpumpen. Ich entschied mich die Pumpe stehen zu lassen und lieber mit Stillhütchen zu stillen. Soweit so gut, leider verheilte meine eine Brustwarze nicht und ich bekam jede Woche wieder Fieber. Meine Hebamme machte einen abstrich und es stellte sich heraus dass ich den typischen Brustentzündungskeim hatte. Meine Frauenärztin war leider im Urlaub und ihre Vertretung wollte mir kein Antibiotikum verschreiben. Ich bekam die Woche darauf wieder Fieber und ging zu meiner Frauenärztin , nach einem Ultraschall und einer Blutuntersuchung gab sie mir ein Antibiotikum. Außerdem musste ich alle paar Tage wieder zur Blutabnahme und bekam insgesamt 2 Wochen Antibiotikum. Aber danach bekam ich kein Fieber mehr! Ich war glücklich! Es klappte gut, wenn auch mit stillhütchen. Ich traute mich nie sie wegzulassen, aus Angst vor Wunden brustwarzen, aber meine Tochter wollte mit 11 Wochen plötzlich keine mehr, also legte ich sie ohne an und seitdem ist alles wunderbar. Die Brustwarzen waren nicht mehr wund , ich hatte keinen Milchstau mehr… Nichts! Meine Tochter ist 6 Monate alt und wir stillen absolut glücklich immernoch voll. Sie gedeiht prächtig, bei der geburt wog sie 3800g und war 55 cm lang und mit 5 Monaten wog sie ca. 10 kg und war 67 cm.

Ich teile meine Trauer mit euch Stillgeschichten

“Es fühlte sich wie ein erster Abnabelungsprozess an..” (Stillgeschichte von Claudia und Amelie)

Im Mai 2012 kam unsere Tochter Amelie zur Welt.

Der Stillstart war etwas schwierig,

da Amelie die Brust zuerst immer wieder verweigert hat und so mit Tee zugefüttert werden musste, da sie nicht genügend Flüssigkeit bekam. Nach 2 Tagen klappte es jedoch sehr gut und wir haben die Stillzeit sehr genossen. Ich hab es geliebt sie so nah bei mir zu haben, diese innigen Momente…

Da ich sie sehr oft anlegen musste wurden meine Brustwarzen sehr schnell wund und ich benutzte Stillhütchen, mit denen es dann auch sehr gut funktionierte… Dann bekam ich einen Milchstau, hatte schmerzende Brüste und zudem auch noch wunde Warzen. Eine Milchpumpe und Quarkumschläge schafften Abhilfe und es wurde besser.

Nach etwa drei Wochen bekam ich einen Magen-Darm-Infekt,

und musste mich oft übergeben. Als die Hebamme meineabgepumpte Milch überprüfte stellte sie fest das sie sehr dünnflüssig und grünlich wirkte. Sie riet mir abzustillen, da es den Anschein machte als wenn Bakterien auf die Milch übergegangen wären. Dies stimmte mich sehr traurig und ich hatte lange damit zu kämpfen, das ich nicht mehr stillen konnte. Es fühlte sich wie ein erster Abnabelungsprozess an… Heute weiss ich das es das beste für meine Kleine Maus war, denn sie sollte ja nicht krank werden. Auch mit der Flasche gelang es mir die Fütterzeiten zu geniessen und sie als ebenso innig zu erleben wie das stillen.

Ich teile meine Trauer mit euch Stillgeschichten

“…entbunden habe ich in dem stillfreundlichsten Krankenhaus Deutschlands…” (Geschichte von Jaqueline)

Vor der Geburt unserer kleinen Maus stand für uns ganz klar fest “ICH WILL STILLEN”.

Alle sagen einem wie toll es ist,was für eine Tiefe Verbindung man hat und wie Praktisch es ist. Ich konnte das erste anlegen kaum abwarten. Und endlich 1 Stunden nach der Geburt durfte ich ENDLICH anlegen. Es war herrlich es war so toll. Ich hatte große Brüste und die Maus nuckelte fleißig, ich war so Stolz. Ich kann meine Maus allein ernähren. Nach dem ersten anlegen hat mir auch keiner weiter geholfen. Ich kam aus Zimmer und musste mich allein um alles kümmern. Die ganze Nacht habe ich angelegt und meine Nippel fingen an zu nerven, aber keine Schwester hatte Zeit. Als meine Maus am nächsten Tag überhaupt nicht mehr ruhig wurde, bekamen der Papa und ich richtig Panik. Wir riefen Hebammen und Schwester die gucken sollten. Meine Nippel waren Rot und bluteten stark. Jedes anlegen bedeutete wahnsinnige Schmerzen, als würden sich die Nägel hochrollen. Die Hebamme sagte das sei normal da muss ich durch Flaschennahrung gibt es nicht in 4-6 Wochen hört der Schmerz auf. Ich soll beim Stillen das Kind auf den Po hauen damit es nicht einschläft.

Und ich solle mich ja nicht so anstellen.

Das war der Punkt an dem wir das Krankenhaus verließen. Ich ging Heim und ließ meine private Hebamme kommen. Bei jedem anlegen weinte ich vor Angst und Schmerzen. DAS sollte das natürlichste der Welt sein? Als meine Hebamme dann kam war alles noch schlimmer. Ich hatte einen so starken Milchstau das meine Brust kurz vorm Platzen war, alles war Rot und Dick. Das erste mal bekam ich verschieden Stillpositionen gezeigt und sie ermutigte mich. Holte eine Milchpumpe mit meinem Mann. Aber alles hat einfach nichts gebracht. Jedes mal hatte ich morgens einen Milchstau und ich hatte Angst vor dem Mund meiner Tochter. Ich habe mich gefühlt wie eine Versagerin… so etwas natürliches bekomme ich nicht hin. Da beschloss ich es sein zu lassen… Ich wollte mich nicht quälen und Stressen. Die Verwandschaft meines Mannes und er machten mich regelrecht fertig deswegen.Ich müsse mit dem Schmerz leben. Es sei so gesund und und und… Es war also alles andere als schön…. Hätte ich gewusst das es eine Stillambulanz und Stillberatung gibt hätte ich das sicher versucht… Es ist nach wie vor traurig aber naja… Jetzt bin ich entspannt 😉 Achja entbunden habe ich in dem stillfreundlichsten Krankenhaus Deutschlands lustig oder? 5 Wochen hat meine Maus Muttermilch bekommen und ab da Pre.

Ich teile meine Freude mit euch

“… einfach nur dankbar, dass ich ihm so viel Wertvolles geben konnte.”. (Stillgeschichte von Katharina und Benni)

Mein zweites Kind kam 10 Tage vor dem errechneten Termin, nachts um 4:40Uhr auf die Welt. Nach einiger Kuschelzeit half mir die Hebamme ihn anzulegen. Es war nun 6 Uhr und die Hebammen hatten Schichtwechsel und waren dementsprechend beschäftigt. Benjamin saugte nur kurz an der Brust und dockte nach ca. einer Minute ab. Ich hatte ein Glöckchen mit dem ich die Hebamme rief. Sie kam, half mir und kaum war sie aus dem Zimmer hatte Benni sich wieder abgedockt. Ich läutete noch einmal und es wiederholte sich. Danach dachte ich: Egal, wir haben ja alle Zeit der Welt zum Stillen. Im Nachhinein denke ich anders über die Situation.
Das Abdocken und nicht richtig trinken begleitete uns durch die 2 Tage die wir im Krankenhaus lagen. Mehrere Laktationsberaterinnen standen uns zur Seite, doch Benjamin bekam die Brustwarze nicht richtig zu fassen und trank entsprechend schlecht.
Meine Nachsorgehebamme bemühte sich ebenfalls, dass Benni gut angelegt wird, aber er nickte an der Brust ständig weg. Es schien als sei es ihm zu anstrengend an der Brust zu trinken. Ich stillte ihn, wann immer er unruhig wurde und quengelte – meist stündlich für 5 bis 10 Minuten. Viel Milch saugte er aber nicht, denn nach 10 Tagen war er immer noch 300g vom Geburtsgewicht entfernt. Da er auch die folgenden Tage nicht zunahm, obwohl er mir fast ununterbrochen an der Brust hing (ich hatte einen Milchstau mit hohem Fieber), riet die Hebamme mir zum zufüttern und parallel abpumpen. Gegen das Abpumen habe ich mich zu dem Zeitpunkt aber gesträubt (wegen schlechter Erfahrungen bei meiner Großen).
Nun stillte ich ihn also erst 2 mal 10 Minuten jede Seite und gab ihm dann ein Fläschchen. Endlich nahm er zu. Die Tendenz war aber eindeutig. Muttermilch bekam er so gut wie keine aus der Brust, dafür bekam er mehr und mehr Pre. Und was mir sehr in Erinnerung geblieben ist aus dieser Zeit, er pupste permanent und unsere ganze Wohnung roch unangenehm  Weil ich auf keinen Fall wollte, dass er nur durch Pre ernährt wird, entschied ich mich doch noch für die elektrische Milchpumpe.
Nun stillte ich, gab noch etwas Pre, pumpte danach ab und fütterte ihm die abgepumpte Milch. Ein tagesfüllendes Programm. Meine Hoffnung war, dass er mit zunehmendem Gewicht und „mehr Kraft“ auch lernen würde, ordentlich an der Brust zu trinken. Parallel hatten wir mehrere Termine bei einer Osteopathin. Sein Kiefergelenk saß anscheinend nicht richtig in der Pfanne. Hinsichtlich des Stillens konnte ich aber keine Veränderung oder Verbesserung feststellen, nachdem das behoben wurde.
Nach etwa einer Woche hatte ich soviel Milch, dass wir auf die Pre wieder verzichten konnten. Nun begann mein Abpumpmarathon.
Zwischen diesem Zeitpunkt und dem Abstillen 16 Monate später liegen ca 1920 Mal abpumpen, 57.600 Minuten (960 Stunden) Pumpzeit und etwa 422.400 ml abgepumpte Muttermilch. Zahlen die ich selbst kaum begreifen kann…
Ich habe durchgehalten, Tag und Nacht gepumpt. Ziemlich schnell hat sich ein Rhythmus von 4 mal abpumpen innerhalb von 24 Stunden eingestellt. Ich pumpte eine Menge von 180ml bis 260ml.
Das Pumpen hat unser Leben bestimmt. Ich habe nicht überall gestillt, aber fast überall gepumpt  Im Auto, im Zoo, in Freizeitparks, im Flugzeug, im Hotel, bei Freunden Zuhause usw.
Benjamin wuchs und gedieh prima unter der Milch.
Mit 5 Monaten hatten wir unsere erste große (Abpump-)Krise. Ich kam einfach nicht hinter her mit dem pumpen. Die abgepumpte Milch hatte er ruckzuck getrunken und ich musste bereits nach 3 Stunden wieder pumpen, wobei da nur wenig Milch floss. Das alles hat großen psychischen Druck bei mir verursacht. Ich rief meine Hebamme an um bat um Rat. Sie meinte nur, was spricht gegen den Beikoststart und ich dachte nur „Mein Gefühl, dass Benni noch nicht soweit ist.“ Aber in meiner Verzweiflung griff ich auch nach diesem Strohhalm und bat ihm Möhrenbrei an. Den wollte er aber nicht. Er hatte Null Interesse an Essen.
Premilch hatte ich auch angeboten – mein Mann fuhr spät Abends extra ins Krankenhaus um welche zu besorgen, da wir keine Muttermilch mehr hatten und Benni noch Hunger hatte. Aber da wollte er nichts mehr von Ersatzmilch wissen. Wir hatten am nächsten Tag noch eine andere Marke Premilch gekauft, aber er erkannte schon am Geruch der Flasche, dass es ihm nicht schmecken würde und lehnte sie ab. Irgendwie macht es einen ja „stolz“, aber zu dem Zeitpunkt wäre es eine große Erleichterung und psychische wie physische Entlastung gewesen.
Ich tat alles um meine Milchmenge zu steigern, und nach 3 Tagen hatte es sich wieder eingependelt. Ich pumpte nun wieder die Menge, die Benni brauchte.
Solche Krisen begleiteten uns immer mal wieder. Ich nehme an, immer wenn er einen Wachstumsschub hatte. Es war deutlich schwieriger die Milchmenge mit der Pumpe anzupassen, als wenn man einfach nur nach Bedarf anlegen kann.
Manchmal floss die Milch wie von alleine und ich pumpte Spitzenmengen von 280ml. Oft kämpfte ich um jeden Tropfen. Jetzt, wo ich das niederschreibe, kämpfe ich mit den Tränen, weil es mich soviel Kraft gekostet hat. Oft habe ich mit schlafendem Kind auf dem Rücken abgepumpt und nebenbei meiner Tochter eine Geschichte vorgelesen. Nachts musste ich aufstehen, obwohl mein „Schlechter-Schläfer“ gerade schlief; und wenn nicht, musste ich das pumpen unterbrechen und danach wieder „von vorne anfangen“. Oft lag Benni nach 10 Minuten weinend neben mir auf der Couch oder in der Krabbelbox und fing an zu meckern und weinen und verstand nicht, warum ich ihn nicht nehme, obwohl ich doch da bin. Er ließ sich mit Worten nicht beruhigen. Oft musste ich meiner Tochter sagen, wir gehen raus, wenn ich fertig gepumpt habe, ich mach dir was zu essen, wenn ich fertig bin usw.
Die letzte Amtshandlung des Tages – pumpen.
Irgendwann kam die Zeit wo es meinem Mann begann auf den Keks zu gehen, wenn ich sagte „Ich muss aber noch pumpen“ oder „Wie machen wir es mit dem pumpen?“. Er hat mich weitestgehend unterstützt, aber irgendwann war er davon angenervt.
Nach ca 8 Monaten kam ein weiteres Problem dazu. Ich musste alle 4 Wochen ein Rezept vom Frauenarzt für die elektrische Milchpumpe besorgen. Die Sprechstundenhilfe fragte jedes Mal mit was für einer Begründung sie mir das Rezept ausstellen soll. Die Damen in der Apotheke sagten, sie müssen das erst bei der Krankenkasse genehmigen lassen und normaaaalerweise würde eine Milchpumpe nach so langer Zeit nicht mehr genehmigt werden. Irgendwann kam dann ein Anruf von der Apotheke der Antrag sei abgelehnt worden. Ich setzte mich also mit meiner Krankenkasse in Verbindung, die mir aber versicherte, dass sie den Antrag genehmigt hätten. Das ganze wiederholte sich noch 2mal und bereitete mir zusätzlichen Stress, denn mein Kind nahm auch mit 12 Monaten noch nichts anderes zu sich als Muttermilch. Das kam wiederum der Kinderärztin komisch vor. Grund genug uns in einer Kinderpädiatrie vorzustellen. Benjamin hatte Probleme mit dem Schlucken von Lebensmitteln. Er erwürgte alles. Organische Ursachen wurden hierfür nicht gefunden, aber ich schließe einen Zusammenhang zum nicht-ordentlich-an-der-Brust-trinken nicht aus.
Ich sollte dann peau a peau die Milchmenge reduzieren. Als Benjamin 14 Monate alt war reduzierte ich auf 3 mal abpumpen und Benjamin aß mini, mini, mini Mengen Essen. Mit 15 Monaten reduzierte ich auf 2 mal pumpen. Ich hatte inzwischen eine wunde Brustwarze. Ein Riss machte mir besonders zu schaffen. Er wuchs zwischen dem Abpumpen zu und riss jedes Mal wieder auf, wenn ich pumpen musste. Das war mit furchtbaren Schmerzen verbunden. Meine Brustwarzen hatten endgültig genug. Der Riss ging inzwischen die halbe Brustwarze entlang. Ich wendete mich an eine Stillberaterin, die mir zu Mother mates riet. Die Wunden konnten aber nicht schnell genug verheilen, die Saugkraft der Pumpe war zu stark. Zu der Zeit kam oft Blut in die Milch, die Benni dann nicht trinken wollte. Es war meine „gute“ Brust, die etwa doppelt soviel Milch produzierte wie die andere. Ich hatte inzwischen riesige Angst vor dem Pumpen und den damit verbundenen Schmerzen. Es bildeten sich nach ca. 3 Wochen noch mehr Risse auf der rechten Seite und einer auf der Linken. Ich war am Ende. Nun kontaktierte ich die Stillberaterin und bat um Hilfe zum Abstillen. So nahm ich eine Woche lang Phytolacca und trank Salbeitee und pumpte nur eine kleine Menge. Beim letzten Mal Muttermilch füttern saß ich weinend da, ich bat meinen Sohn mir nicht böse zu sein, dass es nun keine Milch mehr geben würde. In mir war soviel Traurigkeit und Angst. Ich würde ihm nun nichts mehr Gutes geben können. Mein Sohn, inzwischen 16 Monate alt, aß zu der Zeit immer noch nichts außer Joghurt und zerquetschte Banane.
Nach 3 Tagen nicht pumpen ging es mir sehr schlecht und ich bekam Fieber. Es hatte sich ein Milchstau gebildet. Einen Tag vorm Urlaub bekam ich ein Antibiotikum verschrieben und es ging mir schnell besser. Die nächsten 3 Wochen waren wir im Urlaub und ich war gut abgelenkt. Zuhause angekommen hatte ich 2 Nachrichten von der Stillberaterin auf dem Band. Sie machte sich Sorgen um mich und bat mich um einen Rückruf. Das Gespräch mit ihr war sehr, sehr wichtig für mich. Denn ich erzählte ihr meine ganze Geschichte und als es ums Abstillen ging, fing ich an zu zittern und merkte, dass ich es noch gar nicht verarbeitet hatte.
Inzwischen sind fast 6 Monate vergangen und ich habe mich damit angefunden, dass es so abrupt endete. Ich denke mit gemischten Gefühlen an die Zeit zurück, bin aber alles in allem einfach nur dankbar, dass ich ihm so viel Wertvolles geben konnte.

Ich teile meine Freude mit euch Stillgeschichten

“Der “leichte Ansaugschmerz”, von dem ich gelesen hatte, fühlte sich in etwa so an, als würde jemand meine Brustwarzen tackern.”(Geschichte von Nora Imlau)

Dass ich meine Tochter stillen würde, war für mich von Anfang an klar. “Ist doch die natürlichste Sache der Welt”, sagte ich. Von Stillproblemen hatte ich zwar mal gehört, war mir aber sicher, dass sie mich nicht betreffen würden. Schließlich war ich bestens vorbereitet: Ich hatte eine stillfreundliche Hebamme im Rücken, wusste, dass in Sachen Muttermilch die Nachfrage das Angebot regelt, und hatte mir bereits die Grundausstattung aller Stillmütter angeschafft: auf- und zuknöpfbare Riesen-BH’s, Stilleinlagen aus Wolle-Seide, außerdem Fenchel-Anis-Kümmel-Tee und ein riesiges, mondförmiges Stillkissen. Was sollte da noch schiefgehen? Dann kam Linnea auf die Welt und obwohl sie gleich nach der Geburt brav mit nach außen gestülpten Lippen an meiner Brust trank, fand ich das Stillen erst einmal ziemlich scheußlich. Der “leichte Ansaugschmerz”, von dem ich gelesen hatte, fühlte sich in etwa so an, als würde jemand meine Brustwarzen tackern. Mehr als einmal kontrollierte ich, ob meine Kleine vielleicht doch schon Zähne hatte, mit denen sie mich heimlich biss. Sie hatte keine. Weh tat das Stillen trotzdem. Ich versuchte nach bestem Wissen und Gewissen, all die Stillregeln zu befolgen, die mir meine Hebamme an die Hand gegeben hatte. Und trotzdem blieb das Stillen in den ersten Wochen eine hektische Angelegenheit, die mir vor allem Schmerzen und wunde Brustwarzen bescherte.

Stillen will gelernt sein

Nach ein paar Wochen kam meine Mutter zu Besuch. Und staunte, was für einen Aufwand ich betrieb, bevor ich mein Baby an die Brust legte. “Was soll denn dieses Riesenkissen?”, fragte sie. Und: “Warum legst du der Kleinen die Brustwarze in den Mund? Lass sie das doch machen – sie kann das allein!” “Kann sie nicht”, sagte ich. Meine Mutter bestand darauf, dass ich es ausprobierte.

Also: Back to Basics. Einfacher Wiegegriff. Ich setzte mich aufs Sofa und machte es mir bequem. Zum ersten Mal ohne Stillkissen und Maßarbeit. Linnea lag in meinem Arm, das Köpfchen in der Ellenbeuge und schaute mich erwartungsvoll an. Ich zog sie an mich heran und sie trank. Ohne Stützen, ohne Hilfsmittel. Weh tat es immer noch. Aber zum ersten Mal seit der Geburt hatte ich das Gefühl: Hey, ich kann stillen. Von da an konnte ich Linnea immer sofort anlegen, wenn sie Hunger hatte. Und ganz langsam wurden die Schmerzen weniger, bis sie irgendwann ganz weg waren. Und seitdem war das Stillen einfach nur schön.

Noras Stillgeschichte ist ein Auszug aus ihrem Buch „Das Geheimnis zufriedener Babys“ aus dem Kapitel “Mamas gute Milch”. Hier findet ihr meine Rezension ihres Buches.

Du möchtest deine Stillgeschichte auch erzählen und damit anderen Mamas helfen, durchzuhalten oder sich aufs Stillen vorzubereiten? Schreib mir einfach eine e-Mail (Button oben rechts, Apfel mit Briefumschlag), ich freue mich über jede Geschichte!

 

Gastartikel Stillgeschichten

“Der Fluch der Pränataldiagnostik” oder “Die Hoffnung „stirbt“ zuletzt

Statt einer Stillgeschichte gibt es heute die Geschichte einer Freundin über ihre Erfahrungen mit Pränataldiagnostik:

“Sollte doch dieses Mal alles anders werden. Natürlich und selbstbestimmt. In Ruhe und vollkommener Harmonie sollte mein zweites Kind zur Welt kommen. Meine erste Geburt war katastrophal abgelaufen. Zu der Ungeduld einer Erstgebärenden gesellten sich extreme Schmerzen eines beidseitigen Nierenstaus. Trotzdem hielt ich schon damals an meiner außerklinischen Geburt fest. Es kam jedoch alles anders. Ich bekam schwallartige Blutungen und fuhr mit meinen Mann damals sofort ins Krankenhaus. Um das ganze hier abzukürzen. Mein Sohn wurde geboren. Per sekundärer Not Sectio. Er landete direkt auf der Intensiv. Beatmet und in einem Inkubator. Nach drei Tagen der erste Kontakt. Am 5.Tag entließ ich mich trotz Bauchdeckenhämatoms um bei ihm sein zu können. Ich bekam jedoch so starke Nachblutungen, dass ich noch mal operiert werden musste. Unsere Beziehung, die gerade erst angefangen hatte sich auszubilden, wieder gestört. Nach 10 Tagen entließ ich mich und meinen Sohn gegen ärztlichen Rat aus der Klinik. Dank Depressionen und meiner körperlichen Verfassung (und ich muss heute sagen, dank einer nicht im Bereich stillen geschulten Hebamme und dem nicht wissen über das Dasein von Stillberaterinnen) habe ich nach 9 Wochen abgestillt. Mein Sohn ist ein absolutes Schreikind. Auch heute noch nach über 2 Jahren.

Trotzdem wuchs in mir schnell der Wunsch nach einem zweiten Kind. Wollte ich doch immer zwei Kinder im geringen Abstand. Sofort stellte sich auch eine erneute Schwangerschaft ein. Eine totale Wunsch Schwangerschaft. Wusste ich doch sofort, dass etwas in mir wuchs. Neues Leben.

Ich wusste, ich wollte keine medizinischen Interventionen oder nur die nötigsten und ich wollte eine Hausgeburt. (Wohlgemerkt stellte sich die Schwangerschaft 20 Wochen nach dem Kaiserschnitt ein).

Eine Hausgeburtshebamme war nicht einfach zu finden, jedoch fand ich eine, die mich zu meinem Gynäkologen schickte (der absolut kein Problem in meinem Vorhaben sah spontan zuhause nach so kurzer Zeit zu entbinden), um noch einmal Sitz der Plazenta und das Baby anschauen zu lassen.

Durch meinen Beruf weis ich wie lange solche Routine Schalls dauern. Und dieser dauerte unendlich lange. Mein Mann und mein großer Sohn begleiteten mich und als der Gynäkologe das Wort „Plexuszyste“ aussprach, war mir erst einmal nicht bewusst, was dieses bedeuten würde. Google war mein erster Ansprechpartner. Die dort gefundenen Informationen bereiteten mir natürlich direkt Kopfzerbrechen. Stand da etwas von „Trisomie 18“ „Organschädigungen“ „Organfehlbildungen“.

So etwas konnte nicht sein. Es war eine einfache Plexuszyste ohne Krankheitswert. So musste es sein. Ich wollte doch niemals eine so intensive Ultraschall Untersuchung, wie sie mir empfohlen wurde bei einem Pränatal Mediziner.

Warum auch immer, machte ich jedoch schnell einen Termin bei genau eben so einem Pränatalmediziner aus und bekam ihn auch für die nächste Woche. Ich war ja schon in einer relativ späten Woche.

Wir parkten also den Großen bei der Oma und fuhren in die Praxis. Immer noch mit dem Gedanken, dass wir ein paar nette Bilder bekommen würden und ein wenig Zeit vertrödeln, jedoch nicht mit einer ernsthaften Diagnose wieder nach Hause kommen würden.

Wir mussten relativ lange warten und irgendwann saßen wir im Ultraschallzimmer. Es gab kein Zurück mehr.

In dem Moment überkam mich wieder dieses Gefühl wie damals kurz vor der Narkose des Kaiserschnittes. Etwas lief hier falsch. Aber wieder habe ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört.

Wieder dauerte der Schall ungewöhnlich lange und plötzlich wurde der Arzt sehr ernst und zählte uns eine Latte von Fehlbildungen auf, von denen bislang niemand gesprochen hatte.

Schockstarre. Ich telefonierte geistesgegenwärtig mit meiner Hebamme und fragte sie um Rat. Ich Weis heute nicht mehr, was sie mir riet.

Einige Stunden später saßen wir beim Humangenetiker, der für uns noch einen kurzfristigen Termin frei hatte. Er erklärte uns, wie es zu solchen Fehlbildungen kommen kann und wodurch diese Ausgelöst werden. „Chromosomen“ „Fehlbildungen“ „Gendefekte“ Erbkrankheiten. Waren doch beide Seiten der Familie gesund? Wie konnte das sein?

Er zählte uns mehrere Verfahren zur weiteren Diagnostik auf.

Fruchtwasser Untersuchung.Bluttest.

Letzen Endes blieb uns nur die Fruchtwasser Untersuchung übrig. Mit dem Größten Risiko. Dem Abort. Dieses Wort war riesengroß in meinem Kopf. Unendlich viel Angst genau vor diesem Risiko.

Ich wollte dieses Kind. Jedoch wollte ich kein „behindertes“ Kind. Konnte mir nicht vorstellen eben ein solches großzuziehen.

Man wollte die Untersuchung direkt dort vornehmen. Direkt auf der Stelle. Ich entschied mich zunächst dagegen. Dann wieder dafür. So ging es einige Male hin und her und letzen Endes stand da eine Diagnose. Trisomie 18und dieses Kind – mein Kind- sollte entweder in der Schwangerschaft noch oder nach der Geburt versterben.

Man könne ES auch noch direkt abtreiben. ES?

So fühlte es sich zumindest an. Ein Klumpen Dreck in meinem Bauch. Vollkommen unfähig etwas zu fühlen. Die nächsten Tage verbrachte ich Rotz und Wasser heulend im Bett. Allmählich fand ich erst wieder in den Alltag zurück um kurz drauf mit Vorzeitigen Wehen und einer neuen gefundenen Fehlbildungen im Krankenhaus mich wieder zu finden.

„Ja, Frau XX. Ihr Kind ist ja so krank, dass es nun endlich geboren werden möchte und dann sterben wird. Wir können versuchen die Wehen mit Wehenhemmern noch etwas in den Griff zu bekommen, aber lange wird das nicht klappen. Ich saß nackig umgeben von vielen Ärzten auf einem Untersuchungsstuhl, als ich diese Aussage bekam.

Ich ließ alles über mich ergehen. Gab mein Baby, inzwischen 11 Monate alt bei meiner Schwägerin ab (heute tut mir dieses  unendlich Leid)  und lag 3 Tage stationär mit Herzrasen, dank Medikamenten und dem Gedanken, dass die Schwangerschaft bald zu Ende sein würde und ich bald deine Beerdigung vorzubereiten hätte. Die Wehen blieben gleich stark. Ich wachte langsam auf. Ich wollte zu meinem Sohn und sollte dieses ES in meinem Bauch doch die Geburt bekommen, die es ursprünglich bekommen sollte. Selbstbestimmt und in Ruhe und Frieden zuhause. Ich entließ mich. Nicht ohne Unterschreiben zu müssen, dass ich den Tod des Kindes billigend in Kauf nehme. Ich wollte jedoch für ihn keine Bauchgeburt via Sectio und anschließende Aufbewahrung in einem Inkubator.

Ich ging nach Hause. Freunden, Familie und Bekannten erzählten wir alles sei gut. Auch unseren Eltern erzählten wir nicht, wie schlimm es wirklich um unser Kind stand.

Nichts geschah…..

Irgendwann überkam mich der Gedanke mir eine zweite Meinung einzuholen. Der aufgesuchte Professor setzte zunächst die Wehenhemmer ab, da sie laut seinen Studien keinen Sinn und Zweck machen. (http://klinikum.uni-muenster.de/index.php?id=3637&tx_ttnews%5Btt_news%5D=773&cHash=c10acc88c44478e62b803b0b70c27378). Er fand nichts. Natürlich die ein oder andere Fehlbildung an den Organen, aber nichts, was nicht mit dem Leben vereinbar wäre.

Im ersten Moment totale Euphorie. Dann wusste ich nicht mehr wo hinten und vorn ist. Wem sollte ich glauben. Auf mein Bauchgefühl hören? Ich fühlte einen Klumpen. Wollte doch endlich entbinden, damit der Horror vorbei ist. Ich sprach viel mit einer Freundin, die mir dazu riet tief in mich zu gehen und daran festzuhalten, woran ich ursprünglich geglaubt hatte.

Ich hatte inzwischen einen Termin zur Einleitung bei 37+0 bekommen, den ich aber nicht wahrnahm. Die andauernden Wehen machten mich mürbe, traurig und erschöpft. 37+5 morgens. Wieder Blutungen. In mir die Gewissheit. Das war es jetzt. Jetzt ist ES tot. Ich hatte zwar inzwischen mithilfe meines Mannes und eines Malers ein notdürftiges Kinderzimmer hergerichtet, aber es schon mehr als Erinnerungszimmer eingerichtet, als ein funktionstüchtiges Kinderzimmer.

Meine Wehen wurden auch stärker an diesem Tag. ES lebte aber noch. Wir hatten ja auch noch keinen Namen. Wozu?

Mir wurde ein wenig Gel an den Muttermund gelegt, damit die Geburt zügiger voran schritt (heute frage ich mich natürlich zu Recht, ob es nötig war)

Die Wehen waren auszuhalten und binnen kürzester Zeit gebar ich einen Jungen. Ich hockte am Seit auf dem Bett und er lag zwischen meinen Beinen. Ganz plötzlich. Hatte ich doch nicht mal ein richtiges Pressgefühl gehabt, sondern nur mal schauen wollen, wie das Gefühl beim Mitdrücken ist. Immer noch mit dem Gedanken gleich stirbt er, wenn er da ist. Doch dann.

Er schaute mich an. Ich schaute ihn an.

„Mama. Guck mich an. Ich bin gesund, ich Lebe. Ich will bei dir leben. Nimm mich doch endlich hoch.“

Und dann schrie er. Schrie alle Wut raus. Schrie heraus, was ich lange gefühlt hatte.

Ich gab ihn nicht mehr aus der Hand. Immer noch in der Angst, dass er gleich gehen würde. Für immer

Nichts geschah. Die Routine Versorgung ließ ich über mich ergehen. Auch den Kinderärztlichen Check.

Nichts.

Natürlich hatte er das ein oder andere. Aber alles ohne Konsequenzen auf sein späteres und jetziges Leben.

Ich ging sofort mit ihm am nächsten Tag nach Hause. Trug ihn fortan bis er 6 Monate alt war konsequent im Tuch. Wollte ihn nicht mehr loslassen.

Dieses Verhalten spiegelte sich auch in seinem Stillverhalten wieder. ER ließ einfach nicht los und wir stillten 4 Monate lang tag und Nacht. Dann wurde es allmählich besser.

Wir gaben ihm dem Namen A. Der Kämpfer.

Doch plötzlich verhielt er sich nicht so, wie ein Kind sich in dem Alter verhalten sollte. Erneut kam alle Angst wieder hoch. Letzten Endes waren nur starke Blockaden schuld. Wir turnen seit dem mit einer lieben Physiotherapeutin und er macht unglaubliche Fortschritte. Bald feiert er seinen ersten Geburtstag und ich bin immer noch sehr glücklich darüber, dass er lebt.

Natürlich sind in mir immer noch genügend Ängste. Auch ist es mit meinen zwei Rabauken nicht gerade immer harmonisch. Aber er lebt. Und er ist kerngesund.

Und ich hätte von Anfang an auf mein Gefühl hören sollen, als auch ein technisches Gerät. In mir ist etwas mit der Diagnose gestorben. Die Hoffnung jedoch nie. Die Hoffnung, dass alles nur ein Irrtum ist.

Ich weiß bis heute nicht, wie ein Labor diese Diagnose hat stellen können.

 

Vertraut auf euch und euer Gefühl und seit euch der Konsequenzen bewusst, die eine mögliche Diagnose beim Pränatalmediziner mit sich ziehen kann. Es ist nicht nur „nette“ Bildchen machen, sondern sehr viel mehr. Es ist Leben, Hoffnung und ganz viel Angst.

Ich bin in den Teufelskreislauf Pränatalmedizin geraten und bin immer tiefer hinein gezogen worden. Eine der schlimmsten Erfahrungen in meinem Leben.”

Ich teile meine Freude mit euch

“Da sie einige Startschwierigkeiten hatte, kam sie sofort auf die Frühchenintensivstation.” (Stillgeschichte von Lea Marie)

Meine große Tochter kam im Juli 2012 in der 36. Ssw zur Welt. Sie war Gott sei Dank komplett gesund, bis auf ihre Trinkschwäche. Für mich war eigentlich immer klar, dass ich stillen werde, wenn ich jemals Kinder habe. Das Stillen meiner großen hat dann aber gar nicht funktioniert. Sie hatte keine Kraft von der Brust zu saugen, also gaben ihr die Schwestern die Flasche. Die Ärzte haben dann auch versucht das Zungenbändchen zu durchtrennen, weil es angeblich an dem lag und von den Schwestern bekamen wir Stillhütchen, aber nichts half. Ich glaube, dass dies auch meine postpartalen Depressionen gefördert hat. Ich wusste ich sollte glücklich sein, immerhin hatte ich ein bezauberndes Engelchen zur Welt gebracht, und trotzdem musste ich den ganzen Tag weinen. Ich hab in der Zeit im KH auch immer mehr eine Abneigung gegen das Stillen entwickelt, da die Schwestern die kleine so brutal gegen meine Brust pressten, dass sie weinen musste und ich die Schwester am liebsten erschlagen hätte. Nach 5 Tagen wurden wir entlassen, fuhren aber immer wieder auf die Stillambulanz. Nachdem das aber alles nichts brachte beschlossen wir gemeinsam, dass ich abpumpe und meine Prinzessin die abgepumpte Muttermilch bekommt. Nach drei Monaten musste ich jedoch aufhören, da ich köperlich und psychisch total am Ende war.

Dann kam die große Überraschung. Als unsere Große 4 Monate war erfuhr ich bei einem Frauenarzttermin, dass ich wieder schwanger sei, dabei hatte ich doch die Stillpille. Im ersten Moment war ich total überfordert, da es mir psychisch noch immer sehr schlecht ging. Die Schwangerschaft war dann alles andere als einfach, 25. Wochen waren geprägt von Krankenhausaufenthalten, Erbrechen und Infusionen. Unsere zweite Prinzessin kam dann ganz überraschend in der 34. Ssw zur Welt. Da sie einige Startschwierigkeiten hatte, kam sie sofort auf die Frühchenintensivstation. Das erste Mal gesehen habe ich meine Tochter erst über 12 Stunden nach der Geburt. Gott sei Dank hatte sich unser zweiter Engel schon so weit erfangen, dass ich sie auf den Arm nehmen konnte und auch anlegen durfte. Zu meiner riesen Überraschung und auch zur Verblüffung sämtlicher Schwestern und der Ärzte begann sie sofort kräftig von der Brust zu saugen. Daher kam ich nun jeden Tag auf die Station um sie anzulegen, den Rest der abgepumten Muttermilch bekam sie über ihre Magensonde und das Flascherl. Als wir dann auf die normale Station verlegt wurden wollte sie auf einmal nicht mehr saugen. Da ich das Spiel ja schon kannte, hab ich halt wieder abgepumpt und ihr die Muttermilch übers Flascherl gegeben. Da ich viel zu viel Milch hatte, hab ich den Rest gespendet.

Als wir dann entlassen wurden, hatte ich für mich beschlossen zu Hause wieder langsam das Stillen zu versuchen. Also hab ich die kleine Maus anfangs einmal täglich angelegt statt abzupumpen und das immer häufiger so gemacht. Duch die Doppelbelastung hatte ich jedoch sehr schnell sehr wunde, offene Brustwarzen, was mit starken Schmerzen verbunden war. Da zu dem Zeitpunkt eine Stillmahlzeit auch eine gute Stunde und länger dauerte und Mäuschen alle zwei Stunden kam, war ich kurz vorm Aufgeben. Ich hatte auch das Gefühl meine Große zu vernachlässigen, da die kleine ja ununterbrochen am Busen hing. Aber mit dem guten Zuspruch und der Hilfe meiner Mutter, die selbst alle vier ihrer Kinder gestillt hat, hab ich diese Zeit überbrückt. Ins KH zur Stillambulanz wollte ich nicht mehr, da ich das noch bildlich vor Augen hatte, wie sie meine Große so brutal gegen meine Brust gepresst hatten.

Der erste Ausflug ganz ohne Fläschchen als Sicherheit war ein riesen Ereignis für mich (ich glaub Mäuschen war da schon kanpp 3 Monate). Wir waren im Tiergarten und anfangs traute ich mich nicht in der Öffentlichkeit zu stillen. Ich habs mit einer Decke drüber versucht, was meine Maus mit lautem Schreien kommentiert hat. Also hab ich mich überwunden und wir haben das erste Mal in der Öffentlichkeit gestillt.

Obwohl das Stillen nun endlich funktionierte, fragte ich mich noch immer was dieses tolle Stillgefühl sein sollte, von dem jeder schwärmt. Ich hab zu dem Zeitpunkt einfach gestillt, weil ich meiner Maus die beste Nahrung geben wollte, gerade weil sie eben zu früh war und ihr Immunsystem eh nicht so gut ist.

Dann als Mäuschen ca 4 Monate alt war, lernte ich endlich dieses tolle Gefühl kennen. Ja, ab diesem Zeitpunkt hatte das Stillen einen richtigen Suchtfaktor und ich war sooo froh, dass wir all die Startschwierigkeiten gemeistert hatten und mit viel Geduld nun voll stillen.

Nun ist meine kleine Prinzessin fast 5 Monate und wir stillen immer und überall, je nach ihrem Bedarf eben. Wir sind überglücklich damit und ich bin echt stolz auf uns, dass wir diese Aufgabe geschafft haben. Ich finde das Stillen auch super pratkisch, gegenüber dem Fläschchen, und ich hab ja den Vergleich, da man einfach viel weniger mitbraucht, wenn man unterwegs ist, die Nahrung immer perfekt temperiert ist und nachts kann ich einfach gemütlich weiterschlafen, während die süße Maus an meiner Brust trinkt.

Ja, auch diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz